100 Jahre DHB:

100 Geschichten aus 100 Jahren DHB

5. September 1976:

Böser Unfall bringt Regelreform

Schrecklicher Unfall am ersten Spieltag der Feld-Bundesligasaison 1976/77: In der Partie Stuttgarter Kickers gegen Limburger HC bekommt der auf der Torlinie postierte Limburger Verteidiger Gerhard Lissek bei einem Strafeckenschlag des Kickers-Schützen Michael Peter den Ball mit voller Wucht an den Kopf. Der Treffer an die Schläfe versetzt den 31-jährigen Bruder des zwei Jahre jüngeren Nationalspielers Paul Lissek in die Bewusstlosigkeit. Mit dem Notarztwagen wird Gerhard Lissek ins Krankenhaus transportiert. Von lebensgefährlichen Kopfverletzungen ist die Rede, die Lissek auch dank der Sofortbehandlung der Ärzte zum Glück übersteht. Der Vorfall löst in Hockey-Deutschland eine große Diskussion um die Entschärfung der Standardsituation aus. Bis jetzt ist ein hoher Strafeckenschuss den Regeln nach legal. Allerdings gibt es bereits auf internationaler Ebene Bestrebungen, das gefährliche Spiel bei der Eckenausführung stärker in den Vordergrund zu stellen. Schließlich geht alles sehr schnell. Zum 1. 1. 1977 beschließt das DHB-Präsidium, dass Strafeckenschläge das 46 cm hohe Torbrett nicht übersteigen dürfen, um ein reguläres Tor zu erzielen. Ohne den Lissek-Unfall wäre diese Regelreform sicherlich nicht so schnell zustande gekommen.

5. September 1992:

EM-Sieg ohne den Trainer

Dass die deutschen Juniorinnen bei der 7. Europameisterschaft ihren insgesamt vierten Titel feiern, ist die beinahe weniger große Überraschung als der Umstand, dass das deutsche Team das Endspiel ohne ihren Trainer bestreiten muss. Tatsächlich ist Chefcoach Michael Willemsen, der die Truppe in den vergangenen zwei Jahren aufgebaut hat, nicht mit dabei, als es in Edinburgh ins EM-Finale gegen die Niederlande geht. Nach dem im Siebenmeterschießen gewonnen Halbfinale gegen Spanien teilt Willemsen seiner U21-Truppe mit, dass er am Finale nicht anwesend sein kann, da er am gleichen Tag seinem eigentlichen Arbeitgeber, dem UHC Hamburg, zur Verfügung stehen will, um bei einem im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga wichtigen Spiel die UHC-Herren zu coachen. Alle Bemühungen, das 2.BL-Spiel zu verlegen, waren im Vorfeld gescheitert. Für „Willi“ wird’s trotzdem ein doppelt schönes Wochenende: Seine Vereinsherren gewinnen und kommen dem Aufstieg immer näher und seine DHB-Mädels bringen auch ohne ihn den Favoriten Niederlande zu Fall. Gecoacht von Co-Trainer Heino Knuf, der nach der EM den weiblichen C-Kader absprachegemäß auch übernehmen wird, gelingt der deutschen Mannschaft in Schottland ein Last-Minute-Sieg. Erst egalisiert Julia Backhaus die holländische Führung zum 1:1-Pausenstand. Als sich nach lange torloser zweiter Halbzeit schon alles auf ein Siebenmeterschießen eingestellt hat (zu dieser Zeit gibt es keine Verlängerung), erarbeitet sich das deutsche Team in der letzten Spielminute einen Siebenmeter. Ein erster Strafstoß im Finale war noch vergeben worden (Denise Klecker beim Stand von 0:1), doch beim zweiten Mal klappt es. Steffi Krauß verwandelt 15 Sekunden vor Ende zum viel umjubelten 2:1-Siegtreffer.

Das deutsche EM-Siegerteam: Alexandra Schmidt, Julia Bingel, Andrea Feuerstack, Manuela Schneider, Cornelia Schmidt, Julia Backhaus, Imke Rottgardt, Inga Möller, Vanessa Schmoranzer, Friederike Barth, Philippa Suxdorf, Antje Knechten, Stephanie Krauß, Melanie Taube, Ilhem Merabet, Denise Klecker.

 
3. Mai
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