100 Jahre DHB:

100 Geschichten aus 100 Jahren DHB

10. September 1972:

Krauses Goldschuss verändert die Hockey-Welt

Ein Schuss verändert die Hockey-Welt. Es ist rund Viertel nach eins, als das Hockey-Olympiastadion von München das erste Mal von einer Freudenwelle geschüttelt wird. Der überwiegend deutsche Teil der mit knapp 16 000 Zuschauern restlos gefüllten Tribünen bejubelt das erfolgreiche Geschoss von Michael Krause. Der Strafeckenspezialist der von Werner Delmes geführten Mannschaft hat in der 60. Spielminute des olympischen Endspiels zwischen Deutschland und Pakistan erfolgreich zugeschlagen. Die vierte deutsche Strafecke - exakt von Kapitän Carsten Keller hereingeschoben, von Uli Vos einige Meter innerhalb des Schusskreises elegant mit der Hand totgestoppt und von Michael Krause mit hartem Schuss halbhoch an Torhüter Saleem Sherwani vorbei im gegnerischen Tornetz versenkt – sorgt für die 1:0-Führung des Europameisters, der danach noch bange zehn Minuten zu überstehen hat. Mit wütenden Gegenangriffen reagiert der amtierende Weltmeister und Gold-Titelverteidiger auf das Tor. Doch den Grünhemden bleibt der Erfolg versagt. Später schiebt die pakistanische Mannschaft die Schuld auf die beiden Unparteiischen aus Argentinien und Australien („Eine unmögliche Schiedsrichterleistung. Wir sind um den Sieg bestohlen worden“, sagt Teammanager Chaudhry) und hat auch während der Siegerehrung ihre Enttäuschung noch nicht im Griff. Dann ist Schlusspfiff. Eine zweiter Freudenorkan zieht durchs Stadion. Deutschland ist Olympiasieger. Das erste Mal. Und erstmals seit 1928, also nach über vier Jahrzehnten, heißt der olympische Hockey-Goldmedaillengewinner nicht Indien oder Pakistan. Michael Krauses Treffer hat die asiatische Vorherrschaft im Welthockey gebrochen. Wahrlich ein Schuss, der die Welt veränderte.

Die deutsche Olympiasiegerelf: Peter Kraus, Michael Peter, Dieter Freise, Michael Krause, Eduard Thelen, Horst Dröse, Carsten Keller, Ulrich Klaes, Wolfgang Baumgart, Uli Vos, Peter Trump; ferner im Team: Wolfgang Rott, Werner Kaessmann, Fritz Schmidt, Detlef Kittstein, Eckhart Suhl, Wolfgang Strödter, Rainer Seifert.

10. September 1978:

Ludwiczaks Parade rettet zweiten EM-Titel

Exakt auf den Tag sechs Jahre nach dem Münchner Olympiasieg feiert das deutsche Hockey einen weiteren großen Triumph auf heimischem Boden. In Hannover ringt das deutsche Herrenteam im Endspiel der dritten Feld-Europameisterschaft (der letzten auf Naturrasen) die Niederlande mit 3:2 Toren nieder. 4500 Zuschauer auf der Anlage von Hannover 78 sehen einen Blitzstart der Mannschaft von Bundestrainer Klaus Kleiter. Nach 19 Minuten führt Deutschland durch Tore von Rainer Seifert und zweimal Lokalmatador Andreas Wistuba bereits mit 3:0. Doch der scheinbar sichere Erfolg gerät noch einmal arg ins Wanken. Noch vor der Halbzeitpause besorgt Paul Litjens den Anschlusstreffer. Und nach 54 Minuten schlägt der holländische Strafeckenspezialist ein zweites Mal zu – 2:3. Sechs Minuten vor Ablauf der Spielzeit droht der einst komfortable Vorsprung der deutschen Mannschaft endgültig aufgebraucht zu sein. Die Niederländer bekommen einen Siebenmeter zugesprochen. Litjens will mit seinem dritten Treffer für den Ausgleich sorgen, aber Klaus Ludwiczak im deutschen Tor pariert den Schlenzer. Es bleibt beim 3:2, das die DHB-Auswahl dann auch über die Zeit retten kann. Der zweite EM-Titel nach 1970 ist perfekt.

Das EM-Siegerteam: Klaus Ludwiczak, Franz Schweisz, Michael Peter, Gerd Bachmann, Wolfgang Strödter, Hans Montag, Peter Trump, Stefan Blöcher, Peter Caninenberg, Reinhard Krull, Heiner Dopp, Rainer Seifert, Andreas Wistuba, Joachim Montag, Uli Hänel, Reinhart Lange.

10. September 1978: Deutschland bestreitet in Hannover das EM-Finale gegen die Niederlande. Dem Hannoveraner Andreas Wistuba (rechts) gelingen zwei Tore beim deutschen 3:2-Sieg.

 
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