Sonntag, 10. August - Samstag, 23. August in Peking


29. Olympische Spiele

Reportage über Olympia-Vorbereitung am Montagabend bei WDR 1Live

23 bis 24 Uhr: Hörfunk-Journalist Jörn Behr begleitete Timo Weß über 2,5 Monate

 

11.08.2008 - Wer nach stundenlangem Olympia-TV-Programm am Montagabend vielleicht lieber mal auf den Hörfunk ausweichen möchte, dem sei die Reportage von Jörn Behr bei WDR 1Live empfohlen. Der Radio-Journalist begleitete den deutschen Nationalmannschaftskapitän Timo Weß in den letzten zweieinhalb Monate seiner Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Peking. Das Ergebnis hören Sie am heutigen Montagabend bei WDR 1Live in der Sendung "Dabei sein ist nicht alles" zwischen 23 und 24 Uhr.

 

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Keine Sanktion gegen Tibor Weißenborn

Der Weltverband stellte keinen Verstoß gegen den Code of Conduct fest

 

11.08.2008 - Wie Hockey-Delegationsleiter Rainer Nittel mitteilte, wird es keine Sperre oder andere Sanktionen gegen Tibor Weißenborn geben. Nachdem im Auftaktmatch am Vormittag der chinesische Kapitän nach einem Zweikampf mit dem Kölner Weltmeister eine Platzwunde davongetragen hatte, war die deutsche Delegation vom australischen Technischen Direktor des olympischen Turniers, Ken Read, zur Anhörung gebeten worden. Es sollte geprüft werden, ob es sich um ein absichtliches Foulspiel und damit ein Vergehen gegen den Code of Conduct des Turniers gehandelt hat, was eine Sperre hätte nach sich ziehen können. Nittel: „Nach einer eingehenden Prüfung durch die FIH wurde festgestellt, dass Tibor sich nicht dieses Vergehens schuldig gemacht hat. Es freut uns, dass der Weltverband hier unserer klaren Argumentation gefolgt ist.“

Tibor Weißenborn droht Sperre als Nachspiel seines Fouls

Der Technische Direktor hat die Deutschen um 17 Uhr zur Anhörung bestellt

 

11.08.2008 - Womöglich ein Nachspiel mit Folgen hat die Gelbe Karte für Tibor Weißenborn. Als der Kölner in der 38. Minute des China-Spiels im Zweikampf den Chinesen Yi Song mit dem Schläger im Gesicht erwischte und dadurch eine Platzwunde am Kinn des Kapitäns verursachte, wurde Weißenborn („das tut mir leid, das war bestimmt kein absichtliches Foul, sondern ist im Zweikampf passiert“) für lange 13 Minuten auf die Strafbank gesetzt.

Damit nicht genug. „Ich bin beim Technischen Direktor einbestellt worden. Da wird uns sicherlich noch mal ausdrücklich gesagt, dass man Verletzungen, die durch das Schlägerhochziehen entstehen, absolut nicht sehen will“, sagte Markus Weise nach Spielende. Des Bundestrainers Furcht, dass vom australischen TD Ken Read außer einer scharfen Rüge vielleicht noch eine Spielsperre gegen den deutschen Mittelfeldspieler erteilt wird, begründete Markus Weise auf die ihm eigene Art: „Der TD kann schließlich machen, was er will.“

Read bestätigte gegenüber hockey.de, dass um 17 Uhr Peking-Zeit eine Anhörung stattfinde, an der Teammanger Jochen Heimpel und Bundestrainer Markus Weise teilnehmen. Read hatte sich bereits Aussagen von chinesischer Seite eingeholt und mehrere Slowmotion-TV-Aufnahmen besorgt. Er spricht von einem "Level 2"-Vergehen (von maximal 3 Leveln), das normalerweise bei erwiesener Schuldigkeit eine Spielsperre von zwei Partien des Akteurs zur Folge habe.

Die richtige Morgentaktik

Markus Weise ist froh, dass das frühe Spiel nun absolviert ist

 

11.08.2008 - „Zum Glück haben wir dieses Morgenspiel jetzt von der Backe“, war Markus Weise froh, dass nicht nur das Auftaktspiel gewonnen wurde, sondern auch die Prüfung mit der unüblichen Uhrzeit erfolgreich bestanden wurde. Spielbeginn 8.30 Uhr – das lässt jeden Leistungssportler aufschrecken. Solche Ansetzungen kennt man höchstens von irgendwelchen Hallenvorbereitungsturnieren, aber nicht bei Länderspielen. Normalerweise. Doch der olympische Zeitplan ist nun mal so gestrickt, weil man den beteiligten 24 Hockeymannschaften Spiele zwischen 12 und 18 Uhr nicht zumuten wollte – wegen der Hitze.

Tatsächlich war es um 8.30 Uhr äußerst angenehm, die Temperaturen wie auch die Luftfeuchtigkeit in einem für Zuschauer wie Sportler positiven Bereich. Was muss man tun, um Punkt 8.30 Uhr hellwach zu sein, von der ersten Minute an Höchstleistungen abrufen zu können? Der Bundestrainer hatte sich für die Variante „kurz und griffig“ entschieden. Statt mitten in der Nacht aufzustehen und den Körper über vier Stunden langsam an die frühe Maximalbereitschaft heranzuführen, ließ Markus Weise seine Mannen erst um 6 Uhr wecken.

„Lieber zweieinhalb Stunden ein griffiges Programm. Bei vier Stunden bis zum Spiel weißt du ja irgendwann gar nicht mehr, mit was du dich beschäftigen sollst“, begründete der Chefcoach sein Vorgehen. Geprobt wurde das Ganze einmal bei einer Trainingseinheit und einem Testspiel um die gleiche Uhrzeit. Nur die Anfangsminuten, als Weltmeister Deutschland noch nicht richtig wach zu sein schien und vom Außenseiter China das 0:1 eingeschenkt bekam, ließen Zweifel an der Richtigkeit von Weises Entscheidung aufkommen. Spätestens nach dem 4:1 war das Thema gesessen.

Fast wie ein Heimspiel

200 deutsche Fans waren oft lauter als 3.000 Chinesen

 

11.08.2008 - Die Anspannung war groß, keine Frage. Für elf von 16 Spielern der deutschen Herrenmannschaft war es am Montag ein Olympiadebüt. Dazu die ungewöhnliche Spielzeit von 8.30 Uhr und außerdem ein Gegner, gegen den man noch nie gespielt hatte und der zudem noch hier zu Hause ist. „Wir haben 30 Videoszenen präsentiert bekommen, um etwas über die Stärken und Schwächen der chinesischen Mannschaft zu erfahren“, beschrieb Verteidiger Max Müller die Versuche der deutschen Delegation, sich so gut es geht auf den international unbekannten Widersacher einzustellen.

Respekt hatte die DHB-Auswahl auch davor, dass Chinas Team womöglich durch ein großes und enthusiastisches Publikum auf der Tribüne nach vorne gepeitscht würde. Das aber war mitnichten der Fall. „Ich hab auf dem Platz viel öfters die deutschen Fangruppen gehört als Anfeuerung für die Chinesen“, kam sich nicht nur Niklas Meinert vor wie in einem Heimspiel. Tatsächlich waren die bestimmt über 200 deutschen Olympiafans mit ihren schwarz-rot-goldenen Fahnen und ihren Sprechchören mindestens genau so wahrzunehmen wie die chinesischen Anhänger unter den insgesamt gut 3000 Zuschauern.

„Es wusste keiner so recht, was auf uns zukommen würde“, fasste Verteidiger Meinert die schwierige Stimmungslage vor Spielbeginn zusammen. Das frühe Gegentor sei in dieser Situation gar nicht einmal nur nachteilig gewesen. Meinert: „Im Nachhinein gesehen war das sogar super. Wir konnten Moral beweisen und sind durch das 0:1 erst richtig gut selbst ins Spiel gekommen.“ Dass der schnelle Rückstand das Selbstbewusstsein des Weltmeisters erschüttert hätte, kann man in der Tat nicht behaupten. „Ich hatte keine Panik nach dem 0:1. Auch ein 0:2 hätte mir noch keine Angst bereitet“, gab der Bundestrainer später zu Protokoll.

Herren mit verdientem Arbeitssieg zum Auftakt

11. August, Olympia in Peking: China – Deutschland 1:4 (1:1)

 

11.08.2008 - Die deutschen Herren haben das olympische Hockeyturnier mit dem erhofften Sieg über Gastgeber China begonnen. Nach schwieriger Startphase, in der die Mannschaft sogar 0:1 hinten lag, übernahm der Weltmeister gegen die international bis dato kaum in Erscheinung getretenen Chinesen mehr und mehr die Kontrolle. Christopher Zeller glich vor dem Wechsel aus. Dann kam die erste Führung durch Florian Keller in Unterzahl. Erneut der Berliner und Carlos Nevado bauten das Ergebnis noch aus. Am Mittwoch geht es um 18.30 Uhr Ortszeit (12.30 Uhr deutscher Zeit) nun in die „EM-Revanche“ gegen Belgien.

 

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Tag 2: Montag, 11. August
 
GER - CHN   4:1   (1:1)
PAK - GBR   2:4   (0:3)
KOR - NZL   1:3   (1:0)
AUS - CAN   6:1   (3:0)
ESP - BEL   4:2   (2:1)
NED - RSA   5:0   (2:0)
Ortszeit Peking:
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