23. August 2008:

Zeller-Ecke und Topverteidigung ergeben viertes Gold

Kurz nach Spielende hat der Bundestrainer schon eine Schnellanalyse parat: „Endlich haben wir mal eine Ecke reingetan. Und dann waren die Kampfschweine unterwegs, haben sich in alles hereingeworfen. Am Ende eine Sahne-Energieleistung.“ Markus Weise bringt das olympische Herren-Endspiel zwischen Deutschland und Spanien auf den Punkt. Seine Mannschaft kann im nicht ganz voll besetzten Hockeystadion von Peking nach 16 Minuten die zweite Strafecke verwandeln. Christopher Zeller, der in der holprig begonnenen Gruppenphase noch wenig stabil seine Ecken ausgeführt hatte, verlädt mit einem noch nicht einmal allzu platzierten Schlenzball den spanischen Torhüter Cortez. Im weiteren Verlauf des Spiels entwickelt sich die Partie immer mehr zu einem Duell zwischen der spanischen Angriffslinie und der deutschen Defensive. Dabei agieren die Mannen um die beiden überragenden Innenverteidiger Timo Weß und Max Müller sowie den im Mittelfeld sein „Spiel des Lebens“ bestreitenden Tibor Weißenborn so geschickt, dass es höchst selten zu wirklich brenzligen Szenen vor dem Kasten von Torwart Max Weinhold kommt. Noch ein Stück souveräner als beim 1:0 im Gruppenspiel schafft es das deutsche Team, erneut die Null gegen die spanischen Weltklassestürmer zu halten. Der 1:0-Finalsieg bedeutet für den Deutschen Hockey-Bund nach 1972, 1992 und 2004 (Damen) zum vierten Mal Olympiagold. Zudem sind die Hockeyherren die einzigen deutschen Mannschaftssportler, die es in Peking zu einem Titel bringen. Und Markus Weise darf sich rühmen, der weltweit einzige Trainer zu sein, der ein Frauen- und ein Männer-Team zu olympischem Hockey-Gold geführt hat.

Das deutsche Olympiasiegerteam: Max Weinhold, Christian Schulte, Sebastian Biederlack, Moritz Fürste, Tobias Hauke, Florian Keller, Oliver Korn, Niklas Meinert, Jan-Marco Montag, Max Müller,  Carlos Nevado, Tibor Weißenborn, Benjamin Weß, Timo Weß, Philip Witte, Matthias Witthaus,  Christopher Zeller, Philipp Zeller.