100 Jahre DHB:

100 Geschichten aus 100 Jahren DHB

2. August 1995:

Überraschender Trainerwechsel

Eigentlich ist eine Bronzemedaille bei einer Europameisterschaft kein Trennungsgrund, zumal dem Trainer auch noch schriftlich „das volle Vertrauen des Präsidiums“ in unmittelbarem Anschluss an die EM erklärt wird. Also folgt Damen-Bundestrainer Rüdiger Hänel recht entspannt einer Einladung zu einem Gespräch am 2. August 1995 in die DHB-Zentrale in Hürth. Dort wird dem Leverkusener dann zu seiner Überraschung mitgeteilt, dass die Verbandsführung einen Trainerwechsel mit sofortiger Wirkung anstrebe, weil von Rüdiger Hänel „kein Motivationsschub und keine Begeisterungsfähigkeit mehr für die Mannschaft ausgeht“, wie die Mannen um DHB-Präsident Michael Krause festzustellen glaubten. Die Gefahr, dass angesichts eines abgenutzten Arbeitsverhältnisses zwischen Trainer und Spielerinnen (zusammen stand man immerhin im olympischen Finale 1992) die Olympia-Qualifikation beim entscheidenden Turnier in gut drei Monaten nicht geschafft würde, ist für die Verbandsspitze, insbesondere Sport-Vizepräsident Fritz Klein und Sportdirektor Mike de Vries, Handlungsantrieb. Für Rüdiger Hänel wird Berti Rauth das Steuer übernehmen, sogar die weiblichen A-Kaderspielerinnen werden von dieser Nachricht überrascht. Der „Motivationskünstler“ aus Rüsselsheim rechtfertigt das in ihn gesetzte Vertrauen und bringt das Team über das Qualiturnier in Kapstadt/Südafrika erfolgreich bis zu den Spielen nach Atlanta 1996, wo mit Rang sechs allerdings kein Vorzeigeergebnis erreicht wird. Aber der Trainerstuhl bleibt diesmal unangetastet. Zumindest noch die nächsten vier Jahre.

 
26. April
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