Sonntag, 10. August - Samstag, 23. August in Peking


29. Olympische Spiele


Dienstag, 19. August 2008 - 10:30

Deutschland - Neuseeland   3 : 1   (2:0)


Zufriedenheit bei Christopher Zeller in der Pressekonferenz, nicht so sehr bei Shane McLeod. Fotos: U. Meyer

 

Ungeschlagen ins Halbfinale eingezogen

19. August in Peking: Sehr starker Auftakt reichte zum verdienten Erfolg

Die deutschen Herren haben mit einem hart erkämpften aber absolut verdienten 3:1-Sieg über Neuseeland die Vorrundengruppe ungeschlagen überstanden und die Medaillenrunde erreicht. Ganz starke erste 15 Minuten brachten dem Weltmeister eine 2:0-Führung durch Timo Weß und Matthias Witthaus. Neuseeland brauchte selbst einen Sieg und kam Mitte der zweiten Halbzeit durch einen Eckentreffer heran, aber Florian Keller machte mit seinem Flachschuss zum 3:1 alles klar. Ob Deutschland als Erster oder Zweiter ins Halbfinale einzieht, entscheidet sich erst im abendlichen Duell zwischen Spanien und Korea, so dass auch noch nicht klar ist, ob die Niederlande oder Australien Gegner im Semifinale sein werden.

Bundestrainer Markus Weise: „Wir haben Mitte der ersten Halbzeit ein bisschen den Faden verloren und es uns dadurch unnötig schwer gemacht. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber die Jungs haben sich selbst belohnt. Wen wir jetzt im Halbfinale bekommen, ist mir völlig egal. Ich bin einfach froh, dass wir die Medaillenrunde erreicht haben, denn diese Gruppe war alles andere als einfach. Und die ungeschlagen zu überstehen, ist schon eine sehr gute Leistung!“

Kapitän Timo Weß: „Wir hatten eine hervorragende erste Viertelstunde, dann war es bis zur Pause etwas zerfahren. Mitte der weiten Hälfte wurde es dann wieder besser. Wir haben die Fehler der Neuseeländer im Spielaufbau gut genutzt und sind so auch durch Floris Tor noch zum 3:1 gekommen. Es war kein großes Spiel, aber wieder ein Kampfspiel – und das zeichnet uns ja in letzter Zeit aus. Ich würde nun sehr, sehr gern gegen Holland spielen, denn gegen die sind wir immer gut drauf und haben von 2004 ja auch noch etwas wieder gutzumachen – ich habe aber im Gefühl, dass wir doch Australien bekommen.“

Sebastian Biederlack: „Das war wieder ein absoluter Fight. Schrecklich, wie viel die Angreifer der Neuseeländer gelaufen sind! Aber wir haben den Kampf angenommen und auch verdient gewonnen. Spielerisch haben wir aber immer noch einiges an Luft nach oben. Da können und müssen wir noch etwas drauf packen.“

Matthias Witthaus: „Es lag vielleicht auch an dem sehr hohen Tempo, das wir in der Anfangsphase gegangen sind, dass wir ab Mitte der ersten Hälfte nicht mehr so aktiv nach vorn gespielt haben. Aber das haben wir später ganz gut in den Griff bekommen. Dass die mal eine Ecke und die Chance auf ein Tor bekommen, ist immer möglich. Das wussten wir. Aber wir haben immer weiter probiert und sind dann ja auch belohnt worden. Wir hatten jetzt zwei letzte Chancen gegen Spanien und Neuseeland. Nun haben die die nächste nicht letzte aber ganz, ganz große Chance, denn jeder bei uns träumt von einem olympischen Finale. Deshalb wollen wir unbedingt das nächste Match gewinnen, um uns diesen Traum zu erfüllen!“

 

Die Ausgangslage vor der Partie war klar: Deutschland benötigte ein Unentschieden gegen die Neuseeländer, um sicher im Halbfinale zu stehen. Doch auf ein Nervenspiel wollten es die Schützlinge von Bundestrainer Markus Weise gar nicht ankommen lassen. Entsprechend engagiert und konzentriert ließen sie es von Beginn an angehen. Sie kontrollierten die Partie klar und holten durch Christopher Zeller in der 4. Minute bereits die erste Ecke heraus. Die in der Vorbereitung und beim Qualifier in Japan so erfolgreiche 90-Grad-Variante auf Timo Weß von der Linksablage brachte das frühe 1:0 (6.).

Und die Deutschen schafften es, Neuseeland gleich weiter zu schocken. Einen langen Pass in den Kreis setzte Matthias Witthaus per Stecher zum 2:0 (10.) ins Netz des neuseeländischen Gehäuses. Nun waren die Weltmeister in der Lage, die Partie aus einer sicheren Defensive heraus zu kontrollieren, lockten die Neuseeländer und setzten auf Konter, wie etwa in der 18. Minute, als Christopher Zeller Florian Keller bediente, der aus spitzem Winkel nur das Außennetz des Gehäuses der Black Sticks traf.

Kurz darauf sah Witthaus den gut postierten Philip Witte, der im Kreis die zweite deutsche Ecke herausholte. Aber der Schlenzer von Christopher Zeller misslang. Auch ein Solo des Top-Stürmers kurz darauf brachte keinen Erfolg. Trotzdem war es weiter der neuseeländische Kreis, in dem es lichterloh brannte. Tibor Weißenborn setzte in der 25. Minute Matthias Witthaus in Szene, der im Fallen Paul Woolford im Gehäuse der Black Sticks prüfte, doch auch ein Nachschuss konnte abgewehrt werden.

Die Neuseeländer kamen nur ab und an mal bis zum Kreis, wurden da aber dann abgefangen. Wenn das auf Kosten eines Freischlags passierte, dann stand die Abwehr gut genug, um nicht große Gefahr zuzulassen. Erstmals gefährlicher wurde es, als Phillip Burrows sich in der 29. Minute gegen mehrere deutsche Abwehrspieler durchsetzte, allerdings keiner seiner Mitspieler mehr an den Pass kam, der dann ins Aus lief. Gefährlicher blieben die Deutschen. Ein Doppelpass zwischen Zeller und Witthaus brachte den Kölner kurz vor der Pause noch einmal in gute Schussposition, doch die Kugel konnte in höchster Not von einem Abwehrspieler der Black Sticks noch abgeblockt werden (33.).

So ging es mit dem komfortablen Vorsprung in die zweite Hälfte. Hier hatten die Neuseeländer, die selbst ja einen Sieg benötigten, um noch in die Medaillenrunde vorzustoßen, eine erste Großchance, als Simon Child (37.) plötzlich allein vor Max Weinhold auftauchte, aber der deutsche Keeper rechtzeitig unten war, um die Kugel um den Pfosten zu lenken. Ein erster deutscher Konter über den unermüdlich ackernden Tibor Weißenborn brachte noch keine Gefahr vor den gegnerischen Kasten.

Doch es ergaben sich immer wieder neue Konterchancen, da die Abwehr gut stand und dann schnell nach vorn spielte, wenn sie den Ball eroberte. So brachte ein Doppelpass zwischen Carlos Nevado und Philipp Zeller neue Gefahr für Woolfords Tor (42.), doch dem Kölner verunglückte der Abschluss. Philip Witte hätte schließlich das 3:0 machen müssen, als Christopher Zeller in im Kreis frei spielte und der Uhlenhorster Stürmer eine Argentinische Rückhand aus unbedrängter Position neben das Tor setzte (47.).

Hayden Shaws einer Treffer reichte nicht für die Black Sticks

Das rächte sich, als Neuseelands Spezialist Hayden Shaw in der 48. Minute die erste Strafecke der Black Sticks zum Anschlusstreffer (48.) nutzte. Nun wurde es noch einmal enger. Den Kiwis fehlten nur noch zwei Tore für den möglichen Halbfinaleinzug. David Kosoof (50.) hatte kurz darauf eine gute Chance, wurde aber im Kreis gestellt und am Torschuss gehindert. Die Partie wurde hektischer und die Schiedsrichter verteilten Grüne Karten, um die Gemüter etwas zu beruhigen. Benjamin Weß bediente im Konter Witthaus, doch der hatte weiter Pech, verzog knapp (52.).

Es ging nun auf und ab. Erst erneut Burrows und im Nachschuss der UHC-Spieler Shea McAleese scheiterten mit ihren Torschüssen (54.). dann spielte Sebastian Biederlack bei Witthaus auf Stecher, aber erneut verfehlte der Krefelder das Tor knapp (56.). So war es Florian Keller vorbehalten, die Vorentscheidung herzustellen. Er drang in den Kreis ein und überwand Paul Woolford aus kurzer Distanz zum 3:1 (57.). Die Partie beruhigte sich nicht, sondern blieb weiter bei hohem Tempo. Gareth Brooks und David Kosoof hatten noch gute Chancen im deutschen Kreis, ohne jedoch ganz große Gefahr vor Weinholds Tor zu bringen.

Auf der anderen Seite brachte ein Foul an Tobias Hauke die dritte Ecke brachte. Doch der erste Schlenzer von Keller landete am Körper eines Verteidigers, der zweite Versuch missglückte in der Ballkontrolle (65.). Die Deutschen blieben in der Offensive, ließen nichts mehr anbrennen. Sie schnürten Neuseeland im eigenen Kreis ein, gaben den Black Sticks einfach nicht mehr die Möglichkeit, selbst noch auf Aufholjagd zu gehen. So hätte Maximilian Müller in der letzten Spielminute fast noch sein erstes Turniertor zum 4:1 erzielt, doch Woolford konnte gerade noch zur Langen Ecke klären.

 

Tore im Überblick:

1:0 Timo Weß (KE, 6)

2:0 Matthias Witthaus (10.)

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2:1 Hayden Shaw (KE, 48.)

3:1 Florian Keller (57.)

 

Strafecken:

GER 3 (1 Tor) / NZL 1 (1 Tor)

 

Schiedsrichter:

David Gentles (AUS) / Andy Mair (GBR)

 
5. Mai 2024
 
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Montag, 11.08.2008
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