Sonntag, 10. August - Samstag, 23. August in Peking


29. Olympische Spiele


Mittwoch, 13. August 2008 - 18:30

Belgien - Deutschland   1 : 1   (1:1)


Foto: Worldsportpics.com

 

Herren: Nur ein Punkt gegen Belgien

13. August in Peking: Max Weinhold am Ende der Fels in der Brandung 

Dank an die Fans. Foto: U. Meyer

Die deutschen Herren mussten im zweiten Vorrundenspiel des olympischen Hockeyturniers gegen Belgien mit einem 1:1-Unentschieden zufrieden sein, schafften also nicht die Revanche für die Niederlage im „kleinen Finale“ der EM 2007 in Manchester, als die Belgier ihnen die direkte Olympia-Qualifikation vor der Nase wegschnappten. Nachdem die Deutschen auch viel Pech im Abschluss hatten, mit drei Pfosten- oder Lattentreffern, kamen die Belgier in der Schlussphase noch einmal gefährlich auf, hatten sogar fünf Ecken, bei denen sich aber Keeper Max Weinhold erstmals als Fels in der Brandung erwies und den Punkt festhielt.

"Das Remis ist jetzt nicht wirklich dramatisch", so Markus Weises erste Reaktion, der bei seinem Team in der zweiten Halbzeit die kreativen Ideen in der Offensive vermisste. Das Tor zum 1:0 hatte Matthias Witthaus beigesteuert. „Wir haben unsere Chancen nicht gut verwertet“, analysierte Weise. „Am Schluss wurde nicht mehr sicher genug aufgebaut, wir konnten die Belgier nicht mehr so unter Druck setzen. Bei den Freischlägen haben wir nur noch mit Gewalt agiert. Klar ist, wir hätten die Partie deutlich früher entscheiden können, dann hätte es am Ende nicht noch so eng werden müssen. Max Weinhold hat da einige Male astrein gehalten!“

Tobias Hauke meinte: „Es lief in der ersten Hälfte alles gut. Wir führen auch verdient. Dann kommt der unglückliche Ausgleich. Letztlich waren heute deutlich mehr Stockfehler im Spiel, die Qualität war nicht so hoch wie in der ersten Partie. Aber dass man Ende in einem olympischen Gruppenspiel nicht mehr volles Risiko geht, ist normal. Leider waren wir bei unseren Standards heute nicht cool genug.“

Moritz Fürste ärgerte sich: „Schade, wir haben zwei Punkte verloren. Dreimal treffen wir Holz, dazu auch Pech, dass Christopher Zeller nachher bei den Ecken gerade nicht auf dem Platz war. Zum Teil haben wir uns aber auch zu unclever verhalten. Gut, dass Max Weinhold am Ende noch die zwei Ecken sensationell hält. Jetzt geht es noch gegen Korea, Spanien und Neuseeland, mit denen streiten wir uns um die zwei Halbfinalplätze. Zwei Siege brauchen wir auf jeden Fall noch, um ins Semifinale zu kommen.“

Und Oliver Korn sagte: „Das war ein gerechtes Remis. Wir haben es uns selbst schwer gemacht, uns hinten ungenaue Bälle zugespielt und vorne nicht gut kombiniert. Bei meiner Großchance wollte ich noch zu Witti abspielen, das war leider die falsche Entscheidung.“

Foto: U. Meyer

 

Die deutsche Mannschaft begann hellwach gegen die Belgier, drückte früh und hielt das Tempo hoch. Schon in der fünften Minute traf Christopher Zeller mit einem ersten Eckenschlenzer nur den linken Außenpfosten – da wäre Cedric de Greve nicht herangekommen. In der achten Minute krachte die zweite Ecke an die Unterkante der Latte, von da aber vor die Linie, schon wieder Pech für Zeller. Erstmals eingreifen musste Max Weinhold in der 10. Minute bei einer Schuss von Gregory Gucasoff von halbrechts. Nach gutem Querpass von Christopher Zeller hatte Florian Keller die nächste Großchance, stolperte aber beim Torschuss, so dass de Greve kein Problem hatte (13.).

Foto: U. Meyer

Doch Begien konnte dagegen halten. Jerome Dekeyser scheiterte in der 15. Minute von rechts an Weinhold. Doch es wurde belohnt, dass die Deutschen das Tempo hoch hielten. Ein schneller Rechtsangriff wurde von Carlos Nevado auf links zu Matthias Witthaus passte, der aus vollem Lauf flach mit der argentinischen Rückhand zum 1:0 (19.) traf. Einen Lapsus von Schiedsrichter Rob ten Cate, der einen kniehohen Treffer vorn bei Christopher Zeller nicht ahndete, folgte das etwas überraschende 1:1 (22.), als die Belgier einen Linksangriff gut bis zum Ende spielten, zwar mit dem ersten Schuss noch Max Weinhold scheiterten, aber dann durch Cedric Charlier im Nachschuss trafen.

Doch Deutschland weiter im Vorwärtsgang. Kellers Eckenschlenzer wurde allerdings abgelaufen (25.). Korn hatte noch eine Großchance, als er mit einem Stecher nach Rechtsflanke nur das Außenbrett traf (29.). Dann testete Witthaus de Greve mit einer hohen Rückhand, die der Keeper über das Tor leitete (31.). Carlos Nevado war der nächste, der mit der Argentinischen Rückhand allerdings weit rechts verzog. Die Weise-Schützlinge schnürten die Belgier ein. Ein Freischlag am Kreis landete am Handgelenk eines belgischen Verteidigers, der verletzt raus musste.

Foto: U. Meyer

Die Weise-Schützlinge hätten führen müssen zur Pause, denn sie hatten deutlich mehr Chancen, mit Pfosten und Latte allerdings auch Pech. Die Belgier blieben auch in der zweiten Hälfte bei ihrer Kontertaktik, hatten damit auch die erste Chance, als Weinhold aber gut auspasste und den Ball auf rechts aus der Gefahrenzone brachten. Dann Pech für die Deutschen, als nach einer schönen Freischlag-Variante de Greve einen Schuss nur abklatschen konnte, damit aber den einschussbereiten Carlos Nevado am Körper traf (38.).

Foto: U. Meyer

Das Tor lag in der Luft, denn nur zwei Minuten später scheiterte Fürste argentinisch an Degreve. Dann traf Fürste aus spitzem Winkel erneut nur den Pfosten (42.). Matthias Witthaus verpasste mit einem Stecher das Tor (44.). Im Konter hatten die Belgier dann Glück, erhielten mit einer Strafecke die erste Strafecke der zweiten Halbzeit, die aber Tibor Weißenborn ablief. Belgier nun mit einer etwas besseren Phase, vergaben aber einen Freischlag am Kreis nachlässig. Ein böser Schnitzer von Niklas Meinert brachte die zweite Ecke für Belgien, die allerdings verstoppt wurde.

Nun kamen die Deutschen aber wieder auf. Tibor Weißenborn verpasste eine Flanke knapp vor dem Tor, auch Keller konnte nach Meinerts Schuss nicht entscheidend abfälschen (54.). Ein Manko war das Anspiel in die Spitze, das oft von den tief stehenden Belgiern am Kreisrand abgefangen wurde und dann zu Kontern führte. Und die waren gefährlich. So gab es Ecke Nummer vier in der 57. Minute, die Weinhold brillant mit dem Schläger hielt. Auf der anderen Seite vergab Oliver Korn eine Riesenchance, als er allein auf de Greve zulief und statt den Torschuss zu suchen noch abspielen wollte, was misslang (59.).

Dann endlich die vierte Strafecke für Deutschland nach einem Freischlag am Kreis (63.), die aber als Variante auf Weß abgelaufen wurde. Etwas Pech vielleicht, dass David Gentles ein klares Fußspiel im Kreis übersah und dann auch einen Vorteil nicht gab, als Christopher Zeller in Schussposition war. Im Gegenteil erhielten die Belgier dann noch eine Ecke mit abgelaufener Uhr, doch Weinhold hielt den Punkt fest, mit dem insgesamt wohl beide Teams zufrieden sein mussten.

Deutsche Fans im Hockeystadion - unüberhörbar. Foto: U. Meyer

 

Tore im Überblick:

0:1 Matthias Witthaus (19.)

1:1 Cedric Charlier (22.)

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Strafecken:

BEL 5 (kein Tor) / GER 4 (kein Tor)

 

Schiedsrichter:

Rob ten Cate (NED) / David Gentles (AUS)

 
29. April 2024
 
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Montag, 11.08.2008
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Donnerstag, 21.08.2008
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