Dienstag, den 7.11.2001 in Rotterdam um 15.00 Uhr Deutschland - Pakistan 5 : 4 (4:2) (dha) -
Mit einem 5:4-Sieg über Pakistan, dem vierten Erfolg im vierten Spiel, ist Deutschland vorzeitig ins Finale der Champions Trophy (Sonntag, 13.30 Uhr) eingezogen.
Die erste halbe Stunde gehörte den Deutschen. Durch Tore von Oliver Domke (5., arg. Rück-hand, langes Eck), Michael Green (27., Stecher), Florian Kunz (30., 7m nach Foul an Eimer) und Christian Wein (32.) stand es bereits 4:0, bevor Pakistans gefährlichste Waffe, Eckenspezialist Sohail Abbas, das Match durch zwei Treffer vor (33./34.) und einen nach der Pause (50.) wieder spannend machte.
Ein weiterer Text erreichte uns vom Teammanager Dieter Schuermann: Als es nach 32. Minuten und einer Weltklasseleistung der deutschen Mannschaft 4:0 stand, war meine deutsch-holländische Tribünennachbarin Sonja Thomann ganz aus dem Häuschen. Wann hatte eine deutsche Mannschaft die Pakistani je so beherrscht. So souverän war die deutsche Mannschaft bisher aufgetreten, so hervorragend hatten alle die besprochene Marschroute umgesetzt. Die beiden ersten Tore genauso, wie sich Bundestrainer Peters das sich in der Videobesprechung gewünscht hatte. Jeweils Flanken von rechts durch Björn Michel, diagonal gegen die Laufrichtung der Pakistani. Beim ersten Mal Oli Domke am Kreis angespielt, der dreht sich über die Vorhand seines Gegenspielers in den Kreis und schießt sofort argentinisch von halblinks ins lange Eck. Ebenso schön das 2. Tor. Michel spielt einen harten Ball in den Kreis. Dort droppt Dr. Green den Ball über den pakistanischen Torhüter ein. Sein drittes Länderspieltor in seiner 7. Champions Trophy. In der 30. Minute wird ein Alleingang von Christoph Eimer nur durch ein Foul im Kreis unterbrochen. 7m. Schon in der 8. Minute war der Mittelfeldlenker und -denker des deutschen Teams mit einem Bodycheck bei einem schönen Doppelpassspiel gefoult worden und musste lange auf der deutschen Bank behandelt werden. Unsere medizinische Abteilung bekam seinen Pferdekuß wieder fit und Deutschland seinen 7m. Die sind zur Zeit eine ganz sichere Sache von Kapitän Flocke Kunz. Nach rechts und links bei den ersten beiden Toren durch 7m in diesem Turnier entschied sich der Gladbacher dieses Mal für die Tormitte. Über den Torhüter hinweg rauschte sein Schlenzer unters Tordach. Und zwei Minuten später ein wunderschönes Abspiel im Kreis von Tobias Hentschel auf Christian Wein. Über nur drei Stationen war der Ball vom eigenen in den pakistanischen Kreis gelangt. "Vino" hatte keine Mühe, das Tor zu machen. Alles schien gelaufen. 4:0 nach 32. Minuten gegen die Pakistani. Ich hatte gerade zur begeisterten Sonja Thomann gesagt, dass man diese Konzentration unmöglich in der 2. Halbzeit würde bewahren können, da passierte es schon in der ersten.Alleingang auf Clemens Arnold, der wehrte glänzend ab, aber in der Folge eine Kurze Ecke. Abbas schoß ein. Und nur eine Minute später ein Schnellangriff der Pakistani. Wieder Ecke. Arnold entschließt sich, herauszulaufen, den schwachen Schuß an ihm vorbei hatte Philipp Crone, der im übrigen wieder eine Weltklasseleistung als Innenverteidiger bot, schon am Schläger, aber der Ball prallte dann doch noch unglücklich ins Netz. In der 2. Halbzeit dann viel Unordnung im deutschen Spiel. Die Pakistani, glänzend geführt vom Altmeister Shabaz, der seine Mitspieler mit durchdachten Pässen in Szene setzte, kamen auf. Sebastian Biederlack, der selbst nach dem Spiel als Gegenspieler des aus dem Trainerstab reaktivierten Pakistani meinte, heute noch einiges gelernt zu haben, hatte alle Mühe mit dem 35-Jährigen, der es inzwischen auf 214 Länderspiele gebracht hat. Einen Schuß von Jawwad landete zum Glück nur am Pfosten. In der 51. Minute das folgerichtige 3:4 nach zwei Ecken. Wieder war Abbas, dieses Mal links oben, zur Stelle. Aber dann fand sich die deutsche Mannschaft wieder. Auch das ein Zeichen ihrer Klasse. Florian Kunz hielt die Abwehr zusammen und dirigierte das Spiel nach vorn. Ein schöner Angriff in der 54. Minute. Reinelt kommt auf Höhe des 7m-Punkts frei zum Schuß. Auf der Linie wehrt ein pakistanischer Verteidiger "köpfend" ab. Er zeigte im Übrigen keine Reaktion im Anschluss. 7m. Da ist der Mannschaftsführer gefordert. Dieses Mal entschied er sich für unten rechts. 5:3. Das war sicherlich die Entscheidung. Trotzdem blieb es spannend bis zum Schluss. Die Pakistani immer wieder mit gefährlichen Schnellangriffen. Eine weitere Ecke führt in der 54. Minute zum 4:5. Dieses Mal wurde der Ball abgespielt, am rechten Pfosten stand Kapitän Sarwar, der im übrigen Spiel von Dr. Green gut kontrolliert wurde, frei und konnte vollenden. In der 65. Minute noch einmal KE. Dieses Mal erneutes Abspiel der Pakistani. Aber auf der Linie konnte Dr. Green den Ball ins Aus lenken. In der 67.Minute noch eine Großchance für Eike Duckwitz. Der gut spielende Neumünsteraner verfehlt freistehend knapp das Tor. Große Gefahr noch einmal 50 Sekunden vor Schluss. Schnellangriff der Pakistani über die linke Seite. Er muß unterbrochen werden. Alle Mitspieler rufen. Sascha Reinelt bekommt den Angreifer gerade noch vor der Viertellinie zu stoppen. Die zu Recht verhängte gelbe Karte nahm die deutsche Mannschaft und auch Sascha gern in Kauf. Das Spiel war gelaufen. Das Finale mit der optimalen Punktausbeute von 12 Punkten erreicht. Bernhard Peters war nach dem Spiel verständlicherweise nicht zufrieden. "Ich gratuliere Euch zum Finaleinzug und zum Sieg," seine Wort. "Aber es war nicht nötig, dass ihr das Spiel noch einmal zum Kassenschlager hochspielt. Da fehlte es euch eindeutig an der notwendigen Konzentration." Wetter: 11 °, zu Spielbeginn Nieselregen, 2. Halbzeit Platzregen Nicht eingesetzt: Mülders, Weißenborn Ecken:2:6 (0:2) Dieter Schuermann PS morgen folgt ein ganz hockeyfreier Tag. Die Mannschaft hat einen Fototermin. Den ganzen Tag über sollen Fotos für Autogrammkarten, Poster, etc. hergestellt werden. Aber nicht wie üblich auf dem Hockeyplatz, sondern in einem ganz anderen Ambiente. In einem Architekturmuseum. Hupe wird sicherlich einiges zu berichten haben. |
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