100 Jahre DHB:

100 Geschichten aus 100 Jahren DHB

23. Juni 1991:

EM-Sieg und Strafecken-Weltpremiere

Ihren dritten Feld-Europameistertitel und dazu noch das Ticket für die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona gewinnen die deutschen Herren in Paris. Nach fünf siegreichen Vorrundenspielen mit 18:2 Toren sowie einem souveränen 4:0 im Halbfinale gegen die UdSSR lässt sich die DHB-Auswahl im Endspiel auch von Weltmeister Niederlande nicht stoppen. Die Mannschaft des erst fünf Monate im Amt befindlichen Bundestrainers Paul Lissek gewinnt für ein Finalduell ungewöhnlich souverän mit 3:1, Torschützen zum zwischenzeitlichen 3:0-Vorsprung sind die Mülheimer Andreas Becker (2) und Carsten Fischer.

Für Hockey-Enthusiasten ewig in Erinnerung bleiben wird dabei der deutsche 1:0-Führungstreffer. Denn die knapp 4000 Zuschauer auf der Tribüne in der französischen Hauptstadt erleben eine Weltpremiere bei der Strafeckenausführung. Waren bislang der direkte Schlag oder in Ausnahmefällen mal eine Ablage oder ein Schlenzer üblich, so narrt die deutsche Eckenbatterie die holländische Abwehr schon nach vier Minuten gewaltig. Nach Hereingabe von Klaus Michler stoppt Kapitän Volker Fried den Ball, Hauptschütze Carsten Fischer täuscht den Schlag an, die Kugel wird aber von Fried mit der kleinen, tiefen Rückhand nach links zu Stefan Tewes befördert. Der deutet ebenfalls einen Torschuss an, führt dann tatsächlich aber nur einen ganz sanften Schiebeschlag Richtung Tormitte aus. Inzwischen war Stefan Saliger von rechts in Position gelaufen, stoppt die Tewes-Vorlage und der von links herbeigeeilte Andreas Becker schlenzt den ruhenden Ball aus knapp fünf Metern schließlich über den liegenden Torwart Leistra in die Maschen. Auf der deutschen Bank und bei ein paar wenigen Eingeweihten auf der Tribüne werden förmlich Purzelbäume vor lauter Freude darüber geschlagen, dass diese „geniale Ecke“ (Lissek) nach Wochen der geheimen Erprobung nun bei ihrer Ernstfallpremiere so perfekt funktionierte. Ein Produkt sorgfältigster Videoanalyse hat den Weg zum Endspielsieg geebnet.  

Zum Europameisterteam gehören Michael Knauth, Alexander Breuer, Carsten Fischer, Christian Stengler, Volker Fried, Klaus Michler, Stefan Tewes, Christian Blunck, Frederick Ness, Andreas Keller, Jan-Peter Tewes, Stefan Saliger, Sven Meinhardt, Michael Waldhauser, Andreas Becker, Michael Hilgers.

 
3. Mai
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