10. Juni 1989:

Erstmals Champions Trophy in Deutschland

Die Champions Trophy, immerhin schon zehn Jahre alt und bereits in dieser kurzen Zeit zur Institution in der Hockeywelt geworden, kommt erstmals nach Deutschland. Das 11. CT-Turnier mit den weltbesten sechs Herren-Nationalmannschaften in Berlin ist die größte Hockeyveranstaltung auf deutschem Boden seit dem olympischen Hockeyturnier 1972 in München. Die Erwartungen sind groß, doch werden in den neun Turniertagen rund um das alte Hockey-Olympiastadion beileibe nicht alle erfüllt. Sportlich läuft es für die deutsche Mannschaft, immerhin Gewinner der drei vorangegangenen Trophy-Turniere in Folge, nicht gerade rund. Das Auftaktspiel am 10. Juni wird vor 4000 Zuschauern überraschend mit 2:3 gegen Indien verloren, was auf die Veranstaltung und vor allem seinen Besucherzuspruch wie ein Dämpfer wirkt. Nach einer weiteren Niederlage im dritten Spiel (1:2 gegen die Niederlanden) sind die Chancen auf eine Fortsetzung der deutschen CT-Serie endgültig dahin. Ein versöhnlicher Abschluss ist dann wenigstens der 4:1-Sieg gegen Pakistan, der die Mannschaft von Bundestrainer Klaus Kleiter auf Rang drei im Abschlussklassement landen lässt.

Obwohl der Austragungsmodus noch kein Endspiel vorsieht (ist erst ab 1992 der Fall), hilft die Tabellenkonstellation, dass am letzten Tag das Duell zwischen den Holländern und Australien einen echten Finalcharakter besitzt. Den niederländischen Europameistern (1987) würde ein Unentschieden zum Gesamtsieg reichen, aber Weltmeister (1986) Australien gewinnt mit 2:1 und ist mit nun vier CT-Turniersiegen der neue Rekordgewinner. Mit Warren Birmingham nimmt Australien auch den Sonderpreis für den besten Turnierspieler mit. Deutschlands Eckenschütze Cartsen Fischer holt sich mit sieben Treffern die Auszeichnung als bester Torschütze.

Mit knapp 25 000 Zuschauern, davon allein 12 000 am Samstag und Sonntag des Schlusswochenendes, bleibt der Besucherzuspruch in der geteilten Stadt (noch fünf Monate...) deutlich unter der von den Organisatoren des Berliner Hockey-Verbandes anvisierten Marke von 35 000.