19. Juni 1987:

Größte CT mit zweitem deutschen Sieg

Startschuss zur umfangreichsten Champions Trophy aller Zeiten. Im holländischen Hockey-Mekka Amstelveen sind acht statt der üblichen sechs Mannschaften zusammengekommen. Da klare CT-Teilnahmekriterien von Seiten der FIH zu diesem Zeitpunkt noch fehlen, die top-platzierten sechs des letzten Weltevents (WM 1986 mit Australien, England, Deutschland, UdSSR, Argentinien und Spanien auf den ersten sechs Positionen) genauso auf eine Trophy-Teilnahme pochen wie Ausrichter Niederlande (WM-Siebter) und Trophy-Erfinder Pakistan (WM-Elfter), ringt sich der Weltverband zu einer ausnahmsweisen Erhöhung des Teilnehmerfeldes durch. Den acht Teams stehen sieben Spielen an zehn Tagen bevor - „ein mittlerer Skandal, was man den Athleten zumutet“, schimpft Bundestrainer Klaus Kleiter. Die deutschen Herren durchstehen den Schlauch dieses 9. Trophy-Turniers am besten, verteidigen mit fünf Siegen und zwei Unentschieden die im Vorjahr erstmals gewonnene Trophy glanzvoll. Brillant spielt vor allem Stefan Blöcher. Der blonde Stürmerstar erzielt gegen die Holländer (am Ende Zweiter) und Australier (Dritter) zwei Dribbeltore, die selbst eingefleischteste Holland-Fans zu staunender Bewunderung hinreißen. Blöcher wird zum besten Turnierspieler gewählt.

Eingebettet in die 28 Herrenspiele ist auch noch das Debüt der Champions Trophy für sechs Damenmannschaften. Die holländischen Weltmeisterinnen gewinnen die weibliche CT-Premiere vor Australien und den Shootingstars aus Korea sowie Kanada, Großbritannien und Neuseeland. Die ursprünglich eingeladene DHB-Auswahl verzichtet auf ihre Teilnahme. Die Furcht, durch eine schwache CT-Platzierung die (mangels handfester Kriterien noch etwas spekulative) Olympiaqualifikation für Seoul 1988 zu gefährden, ist auf deutsche Seite größer als der Reiz, sich der Weltspitze zu stellen.