Freitag, 11. Oktober 2013 - 21. April 2014


Euro Hockey League 2013/2014

Mülheim übernimmt die Tabellenführung in seiner Vorrundengruppe

Nach 3:0 (1:0) über Poznan ist der Vizemeister vorzeitig im Achtelfinale

26.10.2013 - Uhlenhorst Mülheim hat am Samstag in seinem Auftaktspiel der Euro Hockey League gegen Poznan einen klaren 3:0-Erfolg gefeiert. Zwei Mal Thilo Stralkowski und Tobias Matania trafen für den Vizemeister, der im Aufbau hervorragend agierte, sich extrem viele Kreisszenen erarbeitete, nur etwas fahrlässig mit den vielen Chancen umging. Mit dem Sieg übernimmt Mülheim nicht nur vorübergehend die Tabellenführung in seiner Vorrundengruppe, sondern hat die Achtelfinalteilnahme auch schon sicher. Es reicht am Sonntag im zweiten Spiel ein Remis gegen die Waterloo Ducks (BEL), um Gruppensieger zu werden.

„Das war sehr gutes Ansatzhockey!“, freute sich Trainer Andre Henning. „Die Mannschaft hat extrem viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Mehr Chancen und Ecken kann man sich in solch einem Match kaum herausarbeiten. In der ersten Hälfte hatten wir mit vier Aluminiumtreffern noch Pech, in der zweiten Halbzeit war es ein Mix aus Lässigkeit und Nachlässigkeit. Aber wir sind weiter und haben ein besseres Resultat gegen Poznan als die Belgier, die gestern 3:1 gewonnen haben, so dass ein Remis am Sonntag schon zum Gruppensieg reichen würde. Das Minimalziel ist also erreicht, und das ist prima!“

 

Mülheim gestaltete die Partie gegen athletisch gut aufgestellte Gegner aus Poznan von Beginn an überlegen. Allein das so wichtige Führungstor wollte trotz guter Chancen noch nicht fallen. Die erste 100-prozentige Chance hatte Thilo Stralkowski, der nach ein paar Minuten nur vier Meter vor dem Tor an den Ball kam, sich auf die Vorhandseite heraus drehte, aber im Abschluss am Helm des polnischen Keepers scheiterte. Dann war es der sehr agile Benedikt Fürk, der mit einem Solo von rechts in den Kreis zog, aber unbedrängt aus etwa sechs Metern den Ball beim Schuss nicht voll traf.

Bartosz Szotek sah dann die erste Grüne Karte in der 11. Minute. Keusgen verletzte sich eine Minute später, als er den Ball hoch auf den Daumen bekam. Glück für Poznan, als Florian Scholten in der 17. Minute einen harten Pass von Thilo Stralkowski an die Latte stach. Ab und zu stimmte es noch nicht so ganz mit der Abstimmung in der Offensive, wodurch einige gut herausgespielte Chancen vergeben wurden. So blieb es beim 0:0 zur ersten Viertelpause. Mülheim agierte weiter sehr überlegen. Poznans Goalie parierte in der 18. Minute einen starken Schuss von Felix Brinkmann brillant und in höchster Not.

Der Führungstreffer lag in der Luft. Dann versuchte sich Poznan in der 19. Minute die erste Ecke zu erstreiten, weil Matania im Kreis den Ball an die falsche Seite bekommen hatte, doch eine Videoentscheidung war nicht möglich. Auf der anderen Seite gab es dann für Mülheim die erste Ecke, als Oruz auf dem Weg in den Kreis gefoult wurde. Und Olympiasieger Stralkowski scheiterte zwar mit dem Schlenzer am Torwart, setzte den Rebound aber technisch stark als Volley mit der hohen Rückhand hart und flach zum 1:0 (23.) ins Tor.

Dann musste Adam Chwalitz wegen nicht Einhaltens des Abstands mit Grün auf die Bank. Uhlenhorst erneut in Überzahl. Lukas Windfeder holte clever die nächste Ecke. Pech, dass Stralkowski nur den linken Pfosten traf. Es brannte nun unaufhörlich im Kreis von Poznan. Matania verfehlte mit einem Rückhandschuss das Tor nur ganz knapp rechts (27.). Dann erneut Strafecke, als Fürk auf dem Weg zum Tor gefoult wurde. Wieder hatte der polnische Keeper irgendwie noch ein Körperteil am Ball und lenkte diesen über das Tor.

Es fehlte oft nur ein Tick für das nächste Tor. So auch als Scholten frei am rechten Pfosten einen leicht hoppelnden Pass von Matania nicht ins Tor blocken konnte. Oder als Johannes Schmitz’ Schlenzer von links wieder krachend an der Latte landete (34.). So hätte es zur Pause eigentlich schon 3:0 oder 4:0 stehen können, denn die Überlegenheit der Westdeutschen war mehr als deutlich. Johannes Schmitz hatte die erste Chance der zweiten Hälfte, als er nach Drehung mit der Vorhand nur ganz knapp rechts am Tor vorbei schlug. Ähnlich dicht ging der Ball nur Sekunden später von Johannes Schmitz links am Pfosten vorbei.

Es wurde erneut ein Powerplay, aus dem sich Poznan oft nur mit langen Schlenzern befreien konnte, die aber von Mülheim oft noch vor der eigenen Viertellinie abgefangen wurden. Es gab die vierte Ecke für Mülheim in der 41. Minute. Mülheim konnte aber erneut Schlenzer und Nachschüsse nicht an Krolikowski vorbei bringen. Fleckhaus sah dann als erster Mülheimer Grün für ein Foulspiel. Die Unterzahl überstand das Henning-Team aber problemlos. Kaum wieder komplett hatte Stralkowski die nächste Großchance, als er von rechts einen Ball freistehend über Krolikowski, aber auch knapp über das Tor drosch.

Im Konter bekam Poznan nach einem technischen Fehler die zweite Ecke, doch Windfeder war sich sicher, den Ball nicht an den Fuß bekommen zu haben. Er nahm den Videobeweis, bekam aber kein Recht. So verlor Mülheim das Anrufungsrecht. Und das hätten sie bebraucht, als Windfeder den Ball beim Abwehrversuch hoch in den Körper bekam. Doch es gab gleich die nächste und eine dritte Ecke hinterher. Die konnte Felix Reuss aber gut parieren und der umsichtige Jan Gehlen klärte endgültig.

Fast hätte sich die Nachlässigkeit in der Mülheimer Chancenverwertung gerächt. Mülheim drängte danach Poznan wieder ins eigene Viertel. Als dann auch noch ein Pole Gelb sah, hatten die Ruhrpöttler endlich mehr Raum. Das zahlte sich sofort aus, als nur Sekunden später Matania vom Kreisrand aus mit der Rückhand zum Schuss kam und Krolikowski das erste Mal an diesem Tag nicht gut aussah, als er den Ball nur ins eigene Tor abfälschen konnte. So kam der deutsche Vizemeister also direkt zum Ende des dritten Viertels zum so wichtigen 2:0 (52.).

Direkt nach Wiederanpfiff holte sich Mülheim zwei Ecken, von denen die erste nach 90-Grad-Variante stark von Krolikowski pariert wurde. Die zweite wurde verstoppt, und Poznan hätte im Konter fast den Anschlusstreffer erzielt, doch Reuss konnte in höchster Not klären. Poznan verlor dann auch das Video-Anrufungsrecht, weil man ein Stockfoul monierte, das der Videoschiedsrichter nicht bestätigte. Mülheim ging aber weiter zu großzügig mit seinen Chancen um. In Überzahl vor Tor verpassten Schmitz und Stralkowski das 3:0 und damit die endgültige Entscheidung.

Als Poznan gerade wieder komplett war, handelte sich Timur Oruz eine Grüne Karte für Ball Wegschlagen ein. Nun also Mülheim mal wieder in Unterzahl. In der Phase hatte Fleckhaus eine Hundertprozentige, als er direkt vor Tor an den Ball kam, die sich selbst hochgenommene Kugel aber mit wildem Schwinger verfehlte. Dafür machte es Stralkowski besser, als er von links mit einem harten Rückhandball auf Hüfthöhe zum 3:0 (61.) traf. Nun war der Widerstand der Polen gebrochen. Fleckhaus hätte im nächsten Angriff fast das 4:0 erzielt. Schmitz scheitere im Eins-gegen-Eins an Krolikowski.

Nitzschke holte die nächste Ecke heraus (63.). Erneut wurde diese verstoppt, doch Poznan vergab die Konterchance. Adam Chwalitz sah schließlich für ein Stockfoul noch einmal Gelb, so dass Mülheim für die gesamte Schlussphase Überzahl hatte. Auch da hätten noch gut mehrere Tore fallen können, so als Fürk direkt vor dem Keeper zweimal zum Schuss kam, aber ein Verteidiger dahinter den Ball noch von der Linie kratzte. Oder als Oruz’ Rückhand knapp links oben am Lattenkreuz vorbei strich.

Es blieb schließlich beim 3:0, das Mülheim die Tabellenführung in der Gruppe vor den Waterloo Ducks und Poznan keinen Punkt einbrachte, denn einen Zähler gibt es nur für Niederlagen mit weniger als drei Toren Unterschied.

 

Tore:

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1:0 Thilo Stralkowski (KE, 23.)

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2:0 Tobias Matania (52.)

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3:0 Thilo Stralkowski (61.)

 

Ecken:

Mülheim 7 (1 Tor) / Poznan 4 (kein Tor)

 

Schiedsrichter:

Benjamin Mauss (FRA) / Andrew Kennedy (ENG)

 
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Endstand
1. Harvestehuder THC
2. MHC Oranje Zwart
3. Racing Club Bruxelles
4. KHC Dragons
Punkte

Für die EHL Gruppenphase gilt folgende Punkteverteilung:


Sieg 5 Punkte
Unentschieden 2 Punkte
Niederlage mit ...
Tordifferenz ≤ 2 Tore 1 Punkt
Tordifferenz > 2 Tore 0 Punkte

 

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