100 Jahre DHB:

100 Geschichten aus 100 Jahren DHB

23. Oktober 1964:

Deutscher Schiedsrichter leitet Olympia-Finale

Es ist das erste Mal, dass einem deutscher Schiedsrichter diese Ehre widerfährt: die Leitung eines olympischen Hockey-Endspiels. Walter Schinner aus Hamburg ist der Glückliche. Er rechtfertigt das in ihn gesetzte Vertrauen durch eine gute, konzentrierte Leistung. Und die ist im Finale von Tokio auch bitter nötig, schließlich schenken sich die asiatischen Erzrivalen Indien und Pakistan gar nichts. In der gleichen Paarung wie vier Jahre zuvor revanchieren sich die Inder für die 0:1-Niederlage von Rom 1960 mit dem gleichen, nur gedrehten Resultat. Walter Schinner ist im Übrigen auch der einzige westdeutsche Hockeyvertreter bei den Spielen in Japan. Das deutsche Olympiateam in Tokio wird von den Hockeyspielern des ostdeutschen Verbandes gestellt, der die innerdeutsche Ausscheidung gewonnen hatte und schließlich mit Rang fünf eine sehr ordentliche Platzierung erreicht.

23. Oktober 1997:

Früher Tod eines Hockey-Idols

In seiner Heimatstadt Heidelberg stirbt 72er-Olympiasieger Michael Peter im Alter von nur 48 Jahren. Über zwei Jahre lang hat der Libero des deutschen Nationalteams mit der heimtückischen Krebserkrankung gekämpft, konnte wenigstens einen kleinen „Sieg“ davontragen, als er den 25. Jahrestag des Münchner Goldmedaillengewinns am 10. September noch mit seinen Teamkameraden erleben durfte – todkrank, aber ungebrochen. Peter bestritt zwischen 1969 und 1985 insgesamt 262 Länderspiele und holte neben dem frühen Gold (mit 23) noch ein spätes Silber (1984 mit 35 Jahren). Wegen seiner spielerisch leichten und ästhetischen Art auf dem Spielfeld hatte der als Naturtalent, Genie und Idol Gepriesene den Ruf als „Beckenbauer des deutschen Hockeysports“ inne.

Peters früher Tod führt zu Reaktionen rund um den Erdball. Aus Australien meldet sich Ric Charlesworth, dort eine ähnliche Legende wie hierzulande der Deutsche. Schriftlich lässt Charlesworth über die Deutsche Hockey-Zeitung verkünden: „Mit großer Betroffenheit haben wir in Australien vom frühen Tod von Michael Peter gehört. Ich habe sein Spiel erstmals in München 1972 erlebt, wo seine Fähigkeiten ganz entscheidend zur herausragenden Leistung der deutschen Mannschaft im olympischen Turnier beitrugen. Während seiner Karriere, die erneut brillant in Los Angeles 1984 endete, verschönerte ,Michi' mit seiner Kunst unser Hockeyspiel. Er war ohne Frage einer der Großen des Hockeysports während der siebziger und frühen achtziger Jahre. Im Namen von vielen von uns in Australien unser aufrichtiges Beileid für seine Familie und alle Hockeyliebhaber in Deutschland.“

Zwei Große des Welthockeys im Duell: Australiens Spieler/Trainer-Legende Ric Charlesworth (am Ball) und Deutschlands Olympiasieger Michael Peter (rechts), hier im April 1984 beim DHB-Jubiläumsturnier im Berliner Hockey-Olympiastadion.   Foto: direvi

 
27. April
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