Halbfinale - Samstag, 4. März 2006

Club an der Alster - Berliner HC   6:3   (4:2)

Schiedsrichter:   Renate Peters | Cora Eilhardt

Das Spielprotokoll steht (noch) nicht zur Verfügung!

Verdienter Alster-Sieg über enttäuschenden BHC

Die Zuschauer rieben sich schon in den Anfangsminuten des ersten Halbfinales erstaunt die Augen: Es spielte nur eine Mannschaft, und das war der Club an der Alster. Die Berlinerinnen wirkten angesichts der Wucht mit der die von ihrem lautstarken Anhang unterstützten Alster-Damen angriffen wie gelähmt und lieferten einen Ball nach dem anderen ab. Das hier nicht schon eine Vorentscheidung in diesem ersten Halbfinale fiel, hatte der BHC nur der schwachen Eckenausbeute von Alster zu verdanken, denn vier Ecken (1./4./6./7.), jeweils von Rebecca Landshut von rechts geschossen, verpufften ergebnislos.

Der erste ernstzunehmende Angriff des BHC brachte dann die vollkommen überraschende Führung: Natascha Keller setzte sich auf der rechten Seite durch und bediente Franziska Stern, die unhaltbar für Torhüterin Karin Blank flach einschoss. Aber die Hamburgerinnen zeigten sich unbeeindruckt: Martina Ludlei erzielte mit der fünften Ecke das 1:1 (12.). Der BHC hatte jetzt seine stärkste Phase im Match und ging durch einen Eckenableger von Britta von Livonius wieder in Führung (19.). Offenbar war der erneute Rückstand ein Wecksignal für Alster, denn Silja Lorenzen (20.), Antonia Feustel (22.) und Anneke Böhmert (26.) brachten Hamburg bis zur Pause mit 4:2 in Front, die BHC-Abwehr sah dabei wiederholt schlecht aus.

Auch die zweite Hälfte begann mit einer druckvoll agierenden und stark spielenden Alster-Mannschaft, die in der 34. Minute erneut durch Anneke Böhmert den Vorsprung sogar auf 5:2 ausbauen konnte. Die ansonsten überzeugende BHC-Torfrau Louisa Wwalter sah bei diesem Treffer nicht glücklich aus, ebenso wie einige Minuten später, als ihr ein Ball am Schusskreisrand unter dem Schläger durchrutschte und sie Glück hatte, dass Ludlei neben das leere Tor schoss. Noch einmal schien BHC eine Chance zu bekommen, das Spiel zu drehen, als Julia Karwatzky eine Eckenablage zum dritten Berliner Tor verwandelte (44.), doch Alster blieb die bessere Mannschaft, die einfach sicherer und abgeklärter spielte. Logische Folge war in der 49. Minute der Treffer von Valena Clasen (nach schöner Vorarbeit von Lydia Morgenstern), die den alten Abstand wieder herstellte.

In der Schlussphase (ab der 51. Minute) nahmen die Berlinerinnen die Torfrau Walter vom Feld und ersetzten sie durch Lea Loitsch, die einige Alster-Konter durch wagemutigen Einsatz klären konnte. Offensiv hatte der BHC durch diesen Einsatz noch einige Ecken, die aber zumeist kläglich vergeben wurden.

Ein Foul von Loitsch nach einem Konterangriff von Alster (58.) führte zu einem Siebenmeter, den Böhmert aber verschoss. Nach einer Gelben Karte gegen „TW“ Loitsch spielten die Berliner dennoch zu sechst weiter, was ihrer eigenen Bank (und den Schiedsrichterinnen) aber erst nach geraumer Zeit auffiel – symbolisch für die schwache Vorstellung, die der BHC bei diesem Halbfinale abgab. Böhmert erzielte in der 59. noch einen Treffer, der aber wegen eines vorausgegangenen Stockfouls nicht gegeben wurde. Fazit: Alster siegte vollkommen verdient gegen eine enttäuschende Berliner Mannschaft.

Tore: 0:1 (10.) Stern, 1:1 (11./E) Ludlei, 1:2 (19./E) von Livonius, 2:2 (20.) Lorenzen, 3:2 (22.) Feustel, 4:2 (26.) Böhmert, 5:2 (35.) Böhmert, 5:3 (44./E) Karwatzky, 6:3 (49.) Clasen.

E: 7/9 (1/1). 7m: 1/0 (0). Z: 750. SR: Peters, Eilhardt; souverän in diesem hektischen Spiel, hätten allerdings die überzählige Berliner Spielerin schneller bemerken müssen.

Gelb: Loitsch (59.)

N. S.

4./5. März 2006