Finale - Sonntag, 5. März 2006

Club an der Alster - Rot-Weiß Köln   3:2   (1:2)

Schiedsrichter:   Renate Peters | Cora Eilhardt

Das Spielprotokoll steht (noch) nicht zur Verfügung!

Nicht unverdient, aber glücklich

Mit großer Spannung wurde nach den überzeugenden Halbfinalleistungen beider Teams das Finale erwartet, die meisten der Zuschauer auf der vollbesetzten Tribüne waren auf eine sehr ausgeglichene und enge Partie eingestellt. Und genau so kam es dann ja auch.

Alster begann erneut mit sehr viel Druck und einem harten Offensivpressing der ersten Sturmformation mit Silja Lorenzen/Anneke Böhmert und Rebecca Landshut dahinter. Köln zeigte sich besser vorbereitet als Berlin am Vortag, geriet trotzdem von Beginn an in die Defensive. Landshut und Martina Ludlei scheiterten mehrfach an der gut aufgelegten Nadine Stelter im Kölner Tor (RW-Nationaltorhüterin Yvonne Frank saß auf der Bank, da sie auch während der Hallen-Bundesligaspiele sowie auch im Halbfinale nicht zum Einsatz kam).

Nach einigen Minuten ließ der Anfangsdruck von Alster etwas nach, und Rot-Weiss kam zur ersten Strafecke, die Tina Schütze (am Samstag mit zwei Eckentoren) jedoch verschoss. Nach einem Fehlpass der ansonsten wie schon im Halbfinale sehr guten Maike Stöckel umspielte Landshut die Kölner Torhüterin und erzielte das 1:0.

Aber Köln knickte nicht ein, sondern erzielte durch die überzeugende Franziska Gude ebenfalls aus spitzem Winkel den 1:1-Ausgleich (17.). Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, ohne die ganz großen Torchancen auf beiden Seiten – bis zur 26. Minute, als Schütze einen harten Eckenschuss von Ludlei an den Oberkörper bekam und Schiedsrichterin Renate Peters folgerichtig auf Siebenmeter für Alster entschied. Ludlei trat selber an und verschoss – wie schon Böhmert am Vortag. Und es kam noch schlimmer für Alster, denn im Gegenzug ging Köln durch Steffi Schneider mit 2:1 in Führung (27.). Das war dann auch der Halbzeitstand.

Die zweite Hälfte begann gut für Köln, aber noch besser für Alsters Torhüterin Karin Blank, die zweimal glänzend gegen Hartmann und Schütze parierte (32.). Damit war die entscheidende Phase dieses Finales eingeläutet. Alster baute Druck auf und kam nach einer vergebenen Ecke dann zu einem von Cora Eilhardt verhängten, höchst umstrittenen Siebenmeter (35.), als ein Stockfoul gegen Lorenzen am Kreisrand geahndet wurde, das man nach Ansicht nicht nur der Kölner Beobachter durchaus auch als Stürmerfoul hätte bewerten können. Anneke Böhmert, einzige Spielerin auf dem Platz, die schon zwei Hallentitel (mit Klipper 1999 und 2001) gewonnen hatte, verwandelte souverän halblinks zum 2:2.

Köln zeigte sich nicht geschockt und vergab nur knapp die Führung nach einer Traumkombination durch Gude, die aus halblinker Position rechts am Tor vorbei schoss (37.). In der 42. Minute sorgte Anneke Böhmert für das letztlich entscheidende Tor, als sie einen knallharten Schlenzer aus halblinker Position unter die Latte schoss – ein Traumtor!

Aber die Begegnung blieb ganz eng, Köln drückte auf den Ausgleich, Alster blieb bei Kontern gefährlich, und beide Torhüterinnen wurden mehr und mehr zu herausragenden Figuren auf dem Platz. Alster konnte sich insbesondere in der 47. Minute bei Blank bedanken, die glänzend eine Schütze-Ecke parierte. Erst zwei Minuten vor Schluss erhöhte Rot-Weiss das Risiko und brachte mit Pia Eidmann eine sechste Feldspielerin - zu spät für eine Wende. Eine letzte Gelegenheit in den Schlusssekunden für Marion Rodewald, aber ihr Schlenzer aus spitzem Winkel wurde erneut von Blank pariert.

Dann war die Spielzeit abgelaufen, und die zahlreichen Alster-Fans feierten mit ihrer Mannschaft den ersten Meistertitel. Nicht unverdient, aber ein wenig glücklich nach diesem spannenden Finale.

Tore: 1:0 (12.) Landshut, 1:1 (17.) Gude, 1:2 (27.) Schneider, 2:2 (35./7m) Böhmert, 3:2 (42.) Böhmert.

Ecken: Alster: 4 (0 verwandelt), Köln: 6 (0). 7m: 2/0 (1).

Zuschauer: 800.

Schiedsrichterinnen: Cora Eilhardt (Marienburger SC Köln), Renate Peters (Braunschweig); gut, allerdings mit einer höchst umstrittenen Entscheidung zum Siebenmeter vor dem 2:2.

N. S.

4./5. März 2006