100 Jahre DHB:

100 Geschichten aus 100 Jahren DHB

6. Dezember 1956:

Olympia-Bronze in Melbourne

Mit 3:1 bezwingt Deutschland im Spiel um Platz 3 Großbritannien und hat damit die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Melbourne gewonnen. Es ist der ausgezeichnete Abschluss eines olympischen Hockeyturniers, bei dem sich die DHB-Herren unter zwölf Startern weitaus besser schlagen, als man allgemein erwarten durfte. Nach einem Fast-Fehlstart gegen Neusseland (5:4-Sieg nach 0:3-Rückstand) und zwei torlosen Unentschieden gegen Belgien und Pakistan steht die Mannschaft von Sportwart Dr. Ernst-Ludwig Nack und Kapitän Hugo Budinger im Halbfinale, wo man Titelverteidiger Indien gegenübersteht. Lange können die Europäer gegen den Favoriten ein 0:0 halten, ehe Indien dann mit 1:0 ins Endspiel einzieht und dort mit einem weiteren 1:0 gegen Pakistan das sechste olympische Gold in Serie holt.
Die letztlich errungene Bronzemedaille, das dritte Hockey-Edelmetall nach 1928 (Bronze) und 1936 (Silber) für das deutsche Hockey, bestätigt jene, die sich für eine Olympiateilnahme der DHB-Mannschaft stark gemacht hatten. Denn selbstverständlich war die Fahrt nach Australien keineswegs. Erst mangelte es am Geld (nur dank Sonderspenden kann der DHB die Kosten von 20 000 Mark für die Olympiaexpedition aufbringen; aus Kostengründen fahren auch nur 15 Spieler), dann wurde bei einer Beratung der beiden Nationalen Olympischen Komitees von West- und Ostdeutschland plötzlich beschlossen, Hockey „wegen nicht ausreichender Spielstärke“ nicht ins gemeinsame Olympiateam zu nehmen. Dies geschah drei Monate vor Olympiastart! Erst nach „langen und heftigen Diskussionen“, so die damalige Presse, konnte der Hockeybund die NOKs doch noch von der Entsendung einer Hockeymannschaft überzeugen.  

Das deutsche Olympiaaufgebot für die Spiele 1956 in Melbourne. Von links, hinten: DHB-Sportwart Dr. Ernst-Ludwig Nack, Hans-Jürgen Dollheiser (Ersatz), Eberhard Ferstl, Klaus Dieser (Ersatz), Werner Delmes, Dreyer (Ersatz), Harry Reuff, Günther Brennecke, Wolfgang Nonn, Alfred Lücker, Hugo Budinger, Franz Nikodem; vorne: Hugo Dollheiser, Willi Suhren (Ersatz), Heinz Radzikowski, Werner Rosenbaum, Günther Ullerich und Hans Plass (zum Melbourne-Team gehörten noch Helmut Nonn und Heinz Schmidt).

 
26. April
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