Samstag, 10. Juli - Sonntag, 18. Juli in Nottingham

18. Champions Trophy


Sonntag, 11. Juli 2010 - 13:35

Deutschland - Argentinien   2 : 2   (1:0)


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Deutsche Damen erkämpfen wichtiges Remis

11. 7., Champions Trophy, Nottingham: Deutschland - Argentinien 2:2 (1:0)

11.07.2010 - Im zweiten Vorrundenspiel der 18. Champions Trophy in Nottingham haben die deutschen Damen gegen Titelverteidiger und WM-Gastgeber Argentinien ein dramatisches 2:2 erstritten. Die Deutschen führten zur Pause etwas glücklich aber nicht unverdient mit 1:0 durch ein Tor von Natascha Keller. Doch nach der Pause traf Argentinien zweimal in höchst umstrittenen Szenen zur 2:1-Führung. Die Deutschen gaben sich aber nicht auf, sondern konnten mit leidenschaftlichem Kampf in der letzten Viertelstunde noch durch Kapitänin Tina Bachmann den Ausgleich erzielen. Nach dem Ruhetag am Montag trifft das deutsche Team nun am Dienstag um 14.35 Uhr deutscher Zeit auf Trophy-Gastgeber England.

 

Bundestrainer Michael Behrmann: „Gegen Argentinien ist es durch deren Spielweise immer so, dass die mehr Chancen haben, aber dann muss man die Konter gut setzen – wie es England im ersten Match gut vorgemacht hat. Das haben wir in der ersten Halbzeit exzellent getan. Wir müssen hinterfragen, warum wir in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit so passiv wurden. Doch ich bin froh, dass sich das Team nach dem 1:2 mit viel Leidenschaft aufgerüttelt hat und noch den Ausgleich erkämpft hat. Am Ende ist das Remis nicht unverdient. Ich bin begeistert, wie sich die Mädels bei der noch abgewehrten Eckenserie reingehängt haben. Das war schon wie ein gefühlter Sieg jetzt!“

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Beide Teams begannen diese zweite Turnierpartie mit hohem Tempo und aggressivem Pressing. Argentinien hatte in den ersten Minuten die etwas klareren Offensivaktionen, konnten aber kein Kapital daraus schlagen, weil die Deutschen hinten gut standen, keine Lücken im Kreis zuließen. Es ging rauf und runter. Erst ein Fehler von Barbara Vogel, die dieses Mal im deutschen Tor stand, brachte die erste Strafecke für Argentinien in der 10. Minute und hinterher die zweite, weil Bachmann den ersten Ball an den Fuß bekam.

Doch die DHB-Auswahl klärte die Ecke und konnte ihrerseits im Eckenkonter eine Strafecke erarbeiten. Tina Bachmanns Schlenzer wurde gefährlich abgewehrt. Bei der zweiten Ecke konnte eine Abwehrspielerin den Schläger dazwischen bekommen. Doch auch die nachfolgende Lange Ecke brachte Gefahr, als Hoffmann eine harte Flanke nur knapp per Stecher neben das Tor setzte. Im Gegenzug prüfte Carla Rebecchi Barbara Vogel mit einem Rückhandschuss, aber die Berlinerin klärte sicher.

Es blieb ein Up-and-down-Match, beide Teams mit sehr hohem Tempo in ihren Aktionen. Kaum mal ein Luftholen. Die Deutschen standen erneut sehr gut, hatten nur selten Probleme – so als eine Stürmerin in der 20. Minute vor Vogel auftauchte, aber nicht verwerten konnte. Im Gegenkonter spielten die Behrmann-Schützlinge sehr gut, brachten Natascha Keller in der Mitte frei zum Schuss, und die Olympiasiegern von 2004 verwandelte flach zum 1:0 (21.) – ihr 175. Tor im 356. Länderspiel.

Kurz darauf musste Jennifer Plass mit Grüner Karte für zwei Minuten auf die Strafbank. Argentinien presste nun in Überzahl, holte die dritte Strafecke (22.). Doch Vogel hielt klasse gegen einen flachen gefährlichen Ball. So überstanden die Deutschen die Unterzahl, konnte die Partie danach wieder recht ausgeglichen gegen den Titelverteidiger gestalten. Argentinien blieb vor allem auf links gefährlich – die Ex-Kölnerin Soledad Garcia traf in der 28. Minute mit der Rückhand nur das Außenbrett. Die Südamerikanerinnen hatten mehr Szenen im deutschen Viertel, ohne jedoch etwas daraus machen zu können.

Die Deutschen machten es clever. Im Konter holte sich Lena Andersch in der 32. Minute die dritte deutsche Strafecke. Pech, dass die schöne Variante auf Müller mit Schuss von rechts von der Keeperin noch geklärt werden konnte. Argentinien drückte wild auf den Ausgleich, aber die DHB-Defensive hielt stand. Celine Wilde erhielt kurz vor der Pause einen Barrionuevos Schläger auf das Knie, konnte nach Behandlung in der zweiten Hälfte jedoch weiter spielen.

Nach dem Wechsel konnte sich Vogel gleich gegen Luciana Aymar auszeichnen. Kurz darauf hatte die DHB-Auswahl Glück, dass Garcia einen Rückhandpass frei vor Tor knapp verpasste. Die Deutschen ließen sich aber nicht einschnüren. Mandy Haase holte kurz darauf die vierte Ecke. Keller versuchte es, Bachmann hatte den Nachschuss, aber Keeperin Belen Succi klärte erneut exzellent. Ein Konter über links brachte ein Tor für Argentinien, als sich Mariana Rossi links am Kreis durchsetzte und dann flach von neun Metern traf (41.).

Die Deutschen nahmen die Video-Entscheidung, weil die Argentinierin sich den Ball hoch und – wie die DHB-Spieler meinten – gefährlich durch die Verteidigerin vorgelegt hatte. Doch die Videoschiedsrichterin bestätigte etwas überraschend die Entscheidung von Lin Miao. „Wir müssen überprüfen, ob das vielleicht daran lag, dass Tina Bachmann da etwas anderes nachgefragt hat“, so Behrmann später.

Eine ebenfalls umstrittene Eckenentscheidung der chinesischen Schiedsrichterin Miao, die oft bei engen Entscheidungen unsicher wirkte, brachte kurz darauf das 1:2 (43.). Aymar hatte den Ball aus kurzer Entfernung in Lina Geyers Brett hinein gezogen – es gab Ecke statt wie in solchen Situationen üblich Freischlag für Deutschland. Barrionuevo verwertete den Abpraller von Vogel aus acht Metern zum zweiten Tor binnen zwei Minuten.

Das deutsche Team, nun ein wenig geschockt durch die zwei umstrittenen Treffer, brauchte einige Minuten, um sich wieder auf sein Spiel zu konzentrieren. Dazu kam nun auch noch eine Grüne Karte gegen Abwehrchefin Tina Bachmann. In Überzahl erhielt Argentinien die nächste strittige Ecke gegen sich. Hier hatten die Deutschen Glück, dass der Schlag an den rechten Pfosten ging. Als Bachmann zurück auf dem Feld war, hatten sich die Deutschen gefangen, kamen ihrerseits zu guten Angriffen über Natascha Keller und Maike Stöckel, konnten aber nichts Verwertbares daraus ziehen.

Immerhin wurde dann auch eine Argentinierin mit Grün auf die Strafbank geschickt. In der Phase hatte Argentinien trotz Unterzahl die erste Chance, als eine Flanke von rechts durch den Kreis zischte, ohne eine Abnehmerin zu finden. Deutschland holte kurz darauf die fünfte Strafecke, die dann von Tina Bachmann mit einem schönen Schlenzer halbhoch in die linke Ecke zu 2:2 (59.) verwandelt wurde. Argentinien, das den Sieg unbedingt brauchte, um gut im Turnier zu bleiben, drückte nun wieder wild, hatte eine Chance mit einem Lupfer über Vogel, der aber deutlich links am Tor vorbei ging.

Doch die Südamerikanerinnen erarbeiteten sich die nächste Strafecke, die Hoffmann mit dem Körper ablief. Auch die nächste Ecke konnte nur auf Kosten einer weiteren abgewehrt werden. Nun wurde auch noch Hoffmann an die Mittellinie geschickt. Die reduzierte Abwehr überstand auch die nächste Ecke, es gab noch eine fünfte in Folge trotz deutscher Proteste wegen gefährlicher Ausführung und eine sechste hinterher, aber mit vereinten Kräften befreite sich die starke deutsche Eckenabwehr aus der extrem gefährlichen Situation.

Und nun hatte Katharina Otte plötzlich die Chance zum Siegtreffer als eine missglückte Rückhand sich aus spitzem Winkel ins Tor zu senken drohte und Belen Succi viel Glück hatte, dass der Ball knapp vorbei ging. Keller und Stöckel hatten kurz darauf das dritte Tor auf dem Schläger, als Stöckel schon an Succi vorbei war, aber noch von einer Verteidigerin abgefangen wurde, doch Keller noch zum Nachschuss kam, den Ball mit der Rückhand aber nicht voll traf. So hätte es am Ende sogar fast noch zum Sieg gereicht.

Es gab nach dem Spiel einige Verletzungen zu behandeln. So musste Maike Stöckel wegen einer Prellung der Hand behandelt werden. Bei Eileen Hoffmann und Lina Geyer hatte das Eckenablaufen seine Spuren in Form von Prellungen hinterlassen. Und Jennifer Plass wurde wegen Schmerzen am Fuß zur genaueren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht.

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Statistik:

1:0 Natascha Keller (21.)

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1:1 Mariana Rossi (41.)

1:2 Noel Barrionuevo (43.)

2:2 Tina Bachmann (KE, 59.)

 

Grüne Karte:

GER 5 (1 Tor) / ARG 11 (1 Tor)

 

Strafecken:

Deutschland 2 (Jennifer Plass, 22., Tina Bachmann, 46.) / Argentinien 1 (Giselle Kanevsky, 57.)

 

Schiedsrichter:

Frances Block (ENG) / Lin Miao (CHN)

 
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Spieltermine Deutschland
Samstag, 10.07.2010 - 11:05
    » CHN - GER   1:2 (1:1)
Sonntag, 11.07.2010 - 13:35
    » GER - ARG   2:2 (1:0)
Dienstag, 13.07.2010 - 13:35
    » ENG - GER   2:1 (1:0)
Donnerstag, 15.07.2010 - 11:05
    » GER - NZL   5:2 (3:0)
Samstag, 17.07.2010 - 10:05
    » NED - GER   1:0 (0:0)
Sonntag, 18.07.2010 - 12:15
    » ENG - GER   2:1 (0:1)

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