Freitag, 22. November 2002


Vorhang auf...


Vorhang auf: Blauer Himmel, Sonnenschein und keine Wolke. Eine nicht erwartete drückende Hitze schlug uns entgegen, als wir um 8.30 das Hotel verließen. Sigi’s schweißtreibendes Training auf der Wiese lockte mal wieder viele lästige Fliegen an. Während wir danach zum reichhaltigen Frühstücksbuffet ins klimatisierte Hotel zurückgingen, absolvierte Jolle einen bedeutungsvollen Belastungstest. Jojo hatte kein Erbarmen, aber zum Glück ist sie ja hart im Nehmen und wieder voll einsatzbereit. Gut gemacht!
Bühne frei! In langer schwarzer Hose und dazu passendem Blazer nutzten wir wie alle Mannschaften die öffentlichen kostenlosen Busse um in die Innenstadt zur Eröffnungsfeier zu kommen. Beim Anblick zahlreicher Teams in doch eher sportlicher Kleidung kamen wir uns irgendwie overdressed vor. Zumal am Abend vorher seitens des Veranstalters auf elegante Kleidung bestanden wurde.
Wir warteten schwitzend in einer muffigen Tiefgarage auf unseren Auftritt, während oben auf einer kleinen Bühne ein Show-Programm mit Mädchen in sexy Höschen und Puscheln lief, was Jojo natürlich „für uns“ auf Video festhielt. Nach und nach wurden die Nationen dann wieder ans Sonnenlicht gerufen. Die Bühne hielt jedoch der Belastung von nicht mal vier Mannschaften stand. Sie krachte lautstark unter argentinischen Füssen teilweise zusammen. Zum Glück ist niemandem was passiert. Dennoch trauten wir der Konstruktion nicht mehr und verließen möglichst schnell die Bühne. Den Rest der Veranstaltung verfolgten wir aus den Zuschauerreihen.
Ausziehen?! In der kurzen vorbereitenden Besprechung, mit Power-Point-Präsentation, für das Trainingsspiel gegen England, überraschte uns Peter mit einem interessanten uns bis dahin nicht bekannten taktischen Mittel: Fläche groß ausziehen!??? Ein freudscher Fehler? Oder doch nur Kluthi?
Der heilige Rasen! Zum ersten Mal betraten wir die beeindruckende Anlage, die für die nächsten 15 Tage unseren Lebensmittelpunkt darstellen wird. Es kribbelt!!
Parallel zu einem closed match auf dem Hauptplatz, erweckte unser verkürztes Trainingsspiel auf dem Nebenplatz –was auch als „closed“ angedacht war- reges Zuschauerinteresse. Sicher war das ein Fehler der Engländer.
Fünf Wochen war der Vater krank, jetzt säuft er wieder. Gott sei Dank! Zum Abendessen folgten wir einer Einladung des deutschsprachigen Rhein-Donau-Clubs Perth, der auch unseren Herren gut bekannt sein dürfte (Vorolympisches Turnier 2000).
Wir wurden in einer gutbürgerlichen bayrischen Bierstube empfangen. Besonders amüsant waren die verzierten Holztafeln mit wichtigen Lebensweisheiten (s.o.). Hier eine weitere kleine Kostprobe: Durst wird durch Bier erst schön! oder Saufst, stirbst Saufst net stirbst a, drum saufst! Bei einer Führung durchs Clubgebäude konnten wir uns einen Eindruck über das vielfältige Freizeitangebot machen (z.B.: Skat-, Schützen-, Modelleisenbahngruppe). Typisch deutsch?
In diesem Sinne: Grüß Gott liebe Leute, kommt öfters, nicht nur heute.

Marly und Badri

 

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