Freitag, 17. Januar - Sonntag, 19. Januar in Wien

16. Hallen-Europameisterschaft


Sonntag, 19. Januar 2014 - 14:30

Österreich - Deutschland   8 : 9   n.P. (5:5; 3:3)


Hallen-Europameisterschaft: Deutsche Herren verteidigen Titel im Penaltyschießen

19. Januar in Wien, Endspiel: Deutschland – Österreich 9:8 n.Pen. (5:5; 3:3)

19.01.2014 - Die deutschen Herren haben den Titel bei der Hallenhockey-Europameisterschaft am Sonntag in einem hoch dramatischen Finale gegen den Gastgeber Österreich verteidigt. Das DHB-Team sah nach extrem ausgeglichener erster Halbzeit in der zweiten Hälfte bereits wie der sichere Sieger aus, bevor Österreich in den letzten 80 Sekunden noch zwei Tore zum 5:5-Ausgleich schaffte. Nun musste das Penaltyschießen entscheiden, wo Keeper Felix Reuss den vierten Versuch von Benjamin Stanzl hielt und Moritz Fürste zum umjubelten 9:8-Siegtreffer einschoss.

Stefan Kermas: „Ich hatte eigentlich die ganze Zeit über ein gutes Gefühl! In der Anfangsphase haben wir fünf Großchancen nicht genutzt und dann trotzdem eine 5:3-Führung erarbeitet. Dann hätten wir vielleicht aggressiver auf das 6:3 gehen müssen. Letztlich hatten wir im Penaltyschießen auch das Glück auf unserer Seite, aber ich fand auch, dass wir es verdient hatten, hier zu gewinnen. Die Dramatik passt zu der ganzen, tollen Geschichte hier mit der kurzen Vorbereitung und der Entwicklung des Teams!“

Kapitän Moritz Fürste: „Es war ein mega-enges Spiel, bei dem wir es am Ende dieses kleine Fitzelchen mehr verdient hatten zu gewinnen, weil wir die besseren Offensivaktionen hatten. Mit den Penaltys war es eine besondere Geschichte, weil wir zuvor noch nie Penaltys in der Halle geschossen haben. Und wenn man dann alle vier reinmacht, hat man es auch verdient. Es war toll zu sehen, in wie schneller Zeit solch eine völlig neu zusammengestellte Mannschaft sich zu einem großartigen Team zusammenraufen kann. Da möchte ich auch nochmal dem gesamten Trainer- und Betreuungsteam danken, das hier einen sensationellen Job gemacht hat. Ohne die wäre das ganz sicher nicht möglich gewesen!“

 

In mit etwa 1.200 Zuschauern restlos ausverkaufter Halle hatte das DHB-Team die Anfangsphase klar für sich. Nach zwei erfolglosen Angriffsversuchen war es Moritz Fürste, der in der 3. Minute aus zentraler Postion zur Führung traf. Doch Österreich antwortete kurz darauf durch den HTHCer Michael Körper mit dem Ausgleich. Die Partie in dieser Phase nun auch von den Spielanteilen her ausgeglichen. Beide Teams versuchten die gegnerischen Abwehrriegel mit Geduld zu knacken und Konter möglichst zu vermeiden. Doch beide Teams standen gut und auch die Torhüter spielten gut mit, so dass Chancen eher Mangelware blieben.

Dann war es erneut Körper, der von links eine Lücke in Reuss' Schienen fand und den Gastgeber erstmals in Führung brachte. Mt der ersten Strafecke der Partie sorgte wiederum Moritz Fürste in der 17. Minute für das 2:2, die er direkt verwandelte. Im Gegenzug erhielt Österreich nach einem Bully seine erste Ecke. Den Schlenzer von Kapitän Stanzl auf den oberen rechten Winkel hielt Fürste mit einem Sensations-Reflex auf der Linie. Und der Welthockeyspieler von 2012 traf im direkten Gegenzug zur 3:2-Führung für das DHB-Team.

Doch beim nächsten Angriff der Hausherren war die Führung wieder dahin, weil Manuel Grandits einen Abpraller von Reuss zum Ausgleich nutzen konnte. Auch nach der Pause bot die von beiden Teams defensiv sehr diszipliniert geführte Partie kaum Torchancen. Fürste holte in der 25. Minute die zweite Ecke. Und die versenkte Ricardo Nevado zur erneuten Führung. Das DHB-Team hatte in der Folge ein paar Konterchancen, die aber meist an der linken Bande gestoppt wurden. Österreich blieb dadurch dran.

Eine clever genutzte Balleroberung von Nevado brachte das 5:3 durch Moritz Fürste in der 31. Minute, das aber nach Diskussionen zwischen den Schiedsrichtern nicht anerkannt wurde. Sehr umstritten dann die dritte Ecke für Österreich (35.), die aber knapp neben das Tor ging. Und dann war es nach toller Kombination über rechts Youngster Constantin Staib, der das 5:3 beisteuerte (37.). Österreich setzte nun auf den fliegenden Torwart, nahm die Kontergefahr in Kauf.

Die Deutschen verteidigten aber stark gegen nun wild anrennende Hausherren. Denen gelang trotzdem das 4:5 durch Körper etwa eine Minute vor Ende. Erneut war es der polnische Schiedsrichter, der zum Unverständnis der Deutschen eine Ecke reinpfiff, als die Zeit fast abgelaufen war. Und die nutzte Körper zum 5:5 mit der Schlusssirene. Das Penaltyschießen musste entscheiden. Jedes Team steltte drei Schützen.

Den Anfang machte Daniel von Drachenfels gegen Mateusz Szymczyk. Mit einem ganz cleveren Rausdreher auf die Vorhand sorgte er für das 1:0. Stanzl dann gegen Reuss. Mit der Rückhand fand der HTHCer eine Lücke aus kurzer Distanz zum 1:1. Nun Ricardo Nevado. Der UHCer strickte Szymczyk ganz abgezockt aus und vollstreckte zum 2:1. Dominik Monghi hatte Glück gegen Reuss, als er den Ball eigentlich schon vom Schläger verloren hatte und dann doch noch zum 2:2 traf. Moritz Fürste machte es ganz clever, vollendete aus der Drehung mit der Vorhand zum 3:2. Körper musste nun treffen und tat das auch sicher.

Es ging in die Verlängerung, wo Paar um Paar zählte. Österreich nun in Vorleistung. Und dieses Mal hatte Reuss das bessere Ende gegen Kapitän Stanzl für sich, er hielt. So war es an Kapitän Moritz Fürste, den Titel für das DHB-Team zu holen. Er traf auf der Vorhandseite flach gegen Szymczyk und wurde kurz darauf von einer jubelnden Traube deutscher Spieler begraben. Auf der anderen Seite musste der tief traurige HTHCer Benjamin Stanzl noch lange getröstet werden.

Moritz Fürste wurde mit 15 Toren als bester Torschütze der EM ausgezeichnet und Felix Reuss als bester Torhüter des Turniers gekürt. Der Harvestehuder Bundesligaspieler Johan Björkman, der mit den Schweden allerdings aus der europäischen A-Gruppe abstieg, erhielt die Auszeichnung als bester Spieler der Europameisterschaft.

 

Tore:

1:0 Moritz Fürste (3.)

1:1 Michael Körper (5.)

1:2 Michael Körper (13.)

2:2 Moritz Fürste (KE, 17.)

3:2 Moritz Fürste (19.)

3:3 Manuel Grandits (19.)

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4:3 Ricardo Nevado (KE, 25.)

5:3 Constantin Staib (37.)

5:4 Michael Körper (39.)

5:5 Michael Körper (KE, 40.)

 

Penaltyschießen:

6:5 Daniel von Drachenfels

6:6 Benjamin Stanzl

7:6 Ricardo Nevado

7:7 Dominik Monghi

8:7 Moritz Fürste

8:8 Michael Körper

- Benjamin Stanz gehalten von Reuss

9:8 Moritz Fürste

 

Schiedsrichter:

Pavel Linkowski (POL) / Adres Ortiz (ESP)

 
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Spieltermine Deutschland
Freitag, 17.01.2014 - 10:00
    » GER - RUS   6:4 (2:3)
Freitag, 17.01.2014 - 16:40
    » NED - GER   6:6 (1:3)
Samstag, 18.01.2014 - 09:00
    » GER - ENG   10:8 (4:3)
Samstag, 18.01.2014 - 19:15
    » GER - POL   10:2 (5:1)
Sonntag, 19.01.2014 - 14:30
    » AUT - GER   8:9 n.P. (5:5; 3:3)

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