Sonntag, 7. Juni - Sonntag, 21. Juni in Johor Bahru/Singapur

9. Junioren-Weltmeisterschaft

WM-Notizen:

Täglich vier Stempel im Reisepass

 

Anfangs gab es einige Befürchtungen, was die Organisation anging. Für Diskussionsstoff sorgten insbesondere die Fahrten von Singapur nach Johor und umgekehrt, die anfangs nur die Offiziellen, ab der Zwischenrunde auch die Mannschaften betrafen. Aber mittlerweile haben die Ausrichter anfängliche organisatorische Probleme in Griff bekommen, auch die Wartezeiten an der Grenze zwischen Singapur und Malaysia sind inzwischen überschaubar. Nachdem es anfangs bis zu zwei Stunden (insbesondere am Sonntag) dauern konnte, bis man von einem Ort zum anderen kam, beträgt die Fahrtzeit inzwischen – Ausnahmen sind immer möglich – eine Stunde. Gleichwohl ein mühseliges Unterfangen: Bei der Fahrt mit dem Bus muss man zweimal aussteigen: einmal um aus Malaysia auszureisen und einmal um in Singapur einzureisen. Jedes Mal gilt es, zwei Zettel auszufüllen und sich täglich vier Stempel im Reisepass abzuholen. Vor der Einreise in das jeweilige Land passiert man so genannte Temperaturscanner, die Personen mit Verdacht auf Schweinegrippe ausfindig machen sollen. Zu den Spielen in Malaysia werden Mannschaften und Offizielle mit Polizeieskorte gefahren, rote Ampeln können so links (bzw. rechts, in Malaysia und Singapur gilt Linksverkehr) liegengelassen werden.

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Nach Abschluss der Gruppenspiele bestand kurzfristig Unsicherheit im deutschen Lager, wer denn die Gegner in den so genannten Medal Pools sind. Grund hierfür war, dass sich verschiedene Versionen der Turnierbestimmungen im Umlauf befanden. Anders als bei sonstigen Turnieren wurde erst anhand der konkreten Paarungen festgelegt, welche Mannschaft wo und wann zum Einsatz kommt. Dabei wurde versucht, die Belange der Mannschaften zu berücksichtigen und ihnen so wenig wie mögliche Fahrten ins jeweils andere Land zuzumuten. Der Spielplan wurde im Laufe des Turniers daher verschiedentlich angepasst.

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Zum Ende der ersten Turnierwoche ist auch der künftige U21-Nationalcoach Jamilon Mülders bei der deutschen Mannschaft eingetroffen, einige Tage später auch Herren-Bundestrainer Markus Weise, die sich beide vor Ort einen eigenen Eindruck verschaffen und natürlich die deutsche Mannschaft tatkräftig unterstützen. Head of Delegation ist DHB-Vizepräsident Hans Baumgartner.

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DHB-Videomann Jens Hillmann arbeitete während der Vorrunde eng mit seinem englischen und ägyptischen Pendant zusammen, tauschte auch mit dem polnischen Videozuständigen Filmmaterial aus. So standen der deutschen Mannschaft auch Videos von den Teams zur Verfügung, die die Vorrunde in Johor gespielt haben.

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Die Temperaturen in Singapur und Malaysia sind für einen aus den gemäßigten Klimazonen stammenden Europäer erwartungsgemäß gewöhnungsbedürftig: Es ist entweder zu kalt (in den vollklimatisierten Gebäuden) oder zu warm (im Freien). Das eigentlich Gefährliche daran ist, dass man ständig von einem Extrem ins andere wechselt.

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Kurzzeitige Aufregung gab es am Ende der ersten Turnierwoche, als ein WM-Spieler – nach Meldungen der lokalen Presse mit Verdacht auf Schweinegrippe – ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die FIH reagierte mit eine Pressemitteilung und konnte schließlich Entwarnung geben.

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Das Publikumsinteresse an der WM war erwartungsgemäß bisher immer dann am größten, wenn die Mannschaft von Malaysia spielte. Dann war – vor allem in der Vorrunde, als noch Hoffnung auf de Einzug in die medal pools bestand – das Stadion in Johor rappelvoll. Die bis zu 5000 Zuschauer standen sogar in den Büschen oder auf der Straße, weil die normale Besucherkapazität restlos erschöpft war.

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Neben der vom Welthockeyverband FIH als Media Officer in die WM-Presseabteilung berufenen Nina Niedermeyer (Berlin) gehört dem Tross der Turnieroffiziellen aus deutscher Sicht noch Christian Deckenbrock an. Der Kölner Bundesligaschiedsrichter und Vizepräsident Sport des Westdeutschen Hockey-Verbandes fungiert als Technical Officer und wacht somit über den ordnungsgemäßen Ablauf der Spiele. Von der deutschen Mannschaft hat er außer dem Siebenmeterschießen gegen Australien im Anschluss an ihr drittes Vorrundenspiel allerdings bislang nichts sehen können. Die Spielzeiten des DHB-Teams passten nicht zu seinen Spieleinsätzen als Turnieroffizieller, die sich bislang genau zur Hälfte in Johor und in Singapur abspielten. Er wird daher erst am letzten Tag Gelegenheit haben, ein Spiel mit der Beteiligung einer deutschen Mannschaft zu sehen.

Christian Deckenbrock (rechts) mit seinen Kollegen in südasiatisch farbenfroher Kluft.

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Nach der verletzungsbedingten Absage von Björn Bachmann waren zunächst insgesamt 23 Schiedsrichter im Einsatz. Die Zahl verringerte sich jedoch vergangenen Montag noch einmal, als der Holländer Roderick Wijsmuller sich eine Oberschenkelzerrung zuzog, in der Halbzeit seines Spiels zwischen Australien und Korea ausgewechselt werden musste und nun für den Rest des Turniers ausfällt. Die FIH hat dieses Mal anders als bei den letzten Weltmeisterschaften darauf verzichtet, ihre absoluten Top-Unparteiischen anzusetzen (keiner vom so genannten World Panel, der höchsten FIH-Liste – auf der der Mülheimer Christian Blasch steht – und nur zwei von der so genannten World Development Panel Liste) und überwiegend junge Schiris mit großem Potenzial nominiert, die ihre Sache dem Vernehmen nach sehr gut machen.

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Im Spiel Pakistan gegen Argentinien verteilten die Schiedsrichter für jede Mannschaft eine rote Karte (eigentlich gelb-rot; die internationalen Regeln sehen dies aber nicht vor). Zudem verhängten Turnierdirektor Björn Isberg (Schweden) und sein Assistent Willard Harris (Trinidad & Tobago) noch einige Sperren nach der zweiten gelben Karte. Die Festlegung der Sperren erfolgt nicht automatisch, sondern es wird von den Turnierdirektoren eine Einzelfallentscheidung vorgenommen. Erfolgt eine Sperre, so kann eine Mannschaft nur mit 15 Spielern spielen, ein Platz auf der Bank bleibt frei. Dies ist vielleicht der größere Nachteil als der Verzicht auf den gesperrten Spieler.

 
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Spieltermine Deutschland
Sonntag, 07.06.2009 - 19:30
    » GER - CHI   5:0 (3:0)
Montag, 08.06.2009 - 19:00
    » RSA - GER   0:4 (0:3)
Donnerstag, 11.06.2009 - 19:00
    » GER - AUS   1:1 (0:1)
Freitag, 12.06.2009 - 17:30
    » GER - JPN   3:1 (2:1)
Sonntag, 14.06.2009 - 19:30
    » GER - ARG   3:1 (1:1)
Montag, 15.06.2009 - 19:30
    » ESP - GER   3:5 (2:3)
Mittwoch, 17.06.2009 - 17:30
    » NED - GER   1:1 (0:1)
Freitag, 19.06.2009 - 20:00
    » AUS - GER   2:3 n.V. (2:2, 1:2)
Sonntag, 21.06.2009 - 19:30
    » GER - NED   3:1 (1:1)

Gruppe E
1.NED327:27
2.GER329:57
3.ARG316:73
4.ESP304:120

Gruppe B
1.AUS4313:210
2.GER4313:210
3.RSA417:84
4.JPN416:114
5.CHI402:180

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