Halle 04/05

Bundesliga - Damen

Endrunde - Sonntag, 6. März 2005

Club an der Alster - Rüsselsheimer RK   2:4   (0:1)

Schiedsrichter:   M. Meissner | A. Tröllsch


Das Spielprotokoll steht (noch) nicht zur Verfügung!


Doppelschlag zur Vorentscheidung

Um einmal mehr das letzte Quäntchen Motivation herauszukitzeln und jegliche Spur von bequemer Selbstsicherheit vom Team zu entfernen, hatte RRK-Trainer Berti Rauth seinen Schützlingen in der Vorbereitung auf das Endspiel Videosequenzen vom DM-Viertelfinale 2003 vorgespielt. „Da haben wir gegen das Alster-Pressing phasenweise verdammt schlecht ausgesehen. Ich habe einen richtigen Schreck gekriegt“, so Rauths Erinnerung an das damals mühsam erkämpfte 5:3.

Über weite Strecken des Finales musste sich der Rüsselsheimer Coach später durchaus erinnert fühlen. Der Titelverteidiger tat sich schwer gegen den Endrundenneuling, der wie schon im Halbfinale gegen Mannheim keine Scheu erkennen ließ und auch mutig vorne draufging, dem aber erkennbar die Erfolgsmomente fehlten. Und so war bei „ewiger“ 1:0-Führung Rüsselsheims das Spiel über eine Dreiviertelstunde absolut offen, ehe ein Doppelschlag des Favoriten zum 3:0 die Vorentscheidung bedeutete.

Eine Pfosten-Ecke von Balek und das 1:0 (8.) durch Lisa Jacobi als Nachschussverwandlung der zweiten RRK-Ecke bildeten den Auftakt. Alsters beste Zeit begann mit der von Barth herausgeholten ersten Strafecke für Hamburg (12.), die knapp am Kasten vorbeigesetzt wurde. Der Herausforderer imponierte in dieser Phase mit Pressing, vielen gewonnenen Zweikämpfen und einer Forschheit, die Rüsselsheim mächtig zusetzte. Aber wer Chancen wie jene glasklare von Lydia Morgenstern (19.) oder Valena Clasen (23.) auslässt, versagt sich selbst die eigentlich verdiente Belohnung. Und auch bei den Ecken zwei (Landshut drüber), drei (zur Folgeecke abgewehrt) und vier (von Jacobi abgelaufen) gab es für Alster keinen Grund zum Jubel. Mit drei weiteren Paraden in der letzten Minute vor der Halbzeit bewahrte TW Vogel ihrem Team den knappen und schmeichelhaften Pausenvorsprung.

Nach dem Seitenwechsel versuchte Alster, den Druck auf Rüsselsheim weiter aufrecht zu erhalten, und immer wieder war es Rebecca Landshut, die sich dabei in Szene setzte. Doch auffällig wurde mit der Zeit, dass den Hamburgerinnen bei anhaltend hohem Aufwand zunehmend die Kräfte schwanden. Trotz Vorwärtsgang konnte Alster 20 Minuten lang keine weitere Strafecke erarbeiten, das Pressing verlor an Druck, und die Feldtorschüsse von Heinlein (34.) und Fedderwitz (40.) waren zu harmlos für Vogel.

Lange Zeit war vom Meister nach vorne nicht viel zu sehen. Abgesehen von einer Müller-Chance (32.) und einem feinen Konterlauf von Schüder (38.) entfachte Rüsselsheim keine Torgefahr, auch die dritte Ecke (45.) wurde komplett verstoppt.

Dann ging es aber ruckzuck. Die Olympiasiegerinnen Haase und Müller kombinierten sich auf engstem Raum über rechts in den Alster-Schusskreis, und aus spitzem Winkel lupfte Müller im Fallen den Ball über die herausrutschende Tanja Ammann zum 2:0 (47.) ins Tor. Keine 60 Sekunden später hatte die trotz geringer Spielanteile sehr effektiv aufspielende Lena Schüder die vierte Ecke herausgeholt, die dann von Irena Balek, leicht abgefälscht, verwandelt wurde.

Nach 51 Minuten konnte Alster endlich seine Torflaute beenden. Martina Ludlei versenkte die fünfte Ecke direkt. Zeichen der Nervosität beim Meister? Ein grüne Karte gegen M. Haase und eine Schiriermahnung an Trainer Rauth lassen darauf schließen, doch richtig in Gefahr kam Rüsselsheim nicht mehr. Außer zwei Ecken, die zweite davon von Ludlei verwandelt, brachte Alster nicht mehr zustande, auch wenn Coach Jens George mit der sechsten Feldspielerin knapp fünf Minuten vor Ende alles versuchte. Davor hatte Nina Günther nach Müller-Vorlage mit dem 4:1 (56.) bereits für klare Verhältnisse gesorgt.

Finalneuling Alster trug mit einer couragierten Leistung, besonders in der ersten Halbzeit, viel zu einem trotz weniger Tore meist gut anzusehenden Finale bei, konnte aber dem alten und neuen Titelträger und dessen riesiger Erfahrung nicht ganz das Wasser reichen.

Tore: 0:1 (8./E) Li. Jacobi, 0:2 (47.) Müller, 0:3 (48./E) Balek, 1:3 (51./E) Ludlei, 1:4 (56.) Günther, 2:4 (59./E) Ludlei.

E: 7/7 (2/2). Z: 2500.

SR: Moritz Meißner, Alexander Tröllsch (Köln, Leipzig); hatten das Spiel im Griff und wirkten auch bei kniffligen Entscheidungssituationen souverän.

Stimmen zum Finale sowie eine Meisterstory gibt es in der gedruckten DHZ-Ausgabe.

lim

 
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5./6. März 2005

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Samstag, 5. März
CadA - TSVM   5:3 n.V. (3:3, 2:1)
BHC - RRK   5:6 (3:2)
Sonntag, 6. März
CadA - RRK   2:4 (0:1)
 

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