Halle 03/04

Bundesliga - Damen

Halbfinale - Samstag, 7. Februar 2004

Gladbacher HTC - Rüsselsheimer RK   1:7   (0:4)

Schiedsrichter:   Gruss | Tröllsch


Das Spielprotokoll steht (noch) nicht zur Verfügung!


Konzept ganz früh "hopps" gegangen

Spielkonzepte, die schon nach gut 20 Sekunden "hopps" sind, müssen ob ihrer Tauglichkeit geprüft werden. Tatsächlich startete Außenseiter Gladbach laut Trainer Andy Bauch mit dem Ziel, "keinen frühen Rückstand zu kassieren", um dann vielleicht zu einem Spielverlauf zu kommen, wie er in Braunschweig zum glücklichen 2:1-Viertelfinalsieg reichte. Dass aber der DM-Titelverteidiger Rüsselsheim ein anderes Kaliber ist, musste Endrundenneuling Gladbach dann doch schmerzhaft erkennen.

Sofort nach dem Gladbacher Anspiel ging der RRK voll drauf, provozierte einen Fehlpass (Hiepen) mit Eckenfolge. Balek versenkte flach zwischen den Beinen der herauslaufenden Torfrau Zeigerer – 1:0, und gerade einmal 26 Sekunden waren gespielt. Rüsselsheim setzte nach, machte weiter höllisch Druck. Der Lohn war das 2:0, als die aufgerückte Verteidigerin Klecker eine Vorarbeit von Günther zum 2:0 über die Linie drückte (4.).

Boxer, die nach zwei frühen Niederschlägen aufstehen, sich gegen einen dritten Gang auf die Bretter wehren und sogar zurückschlagen, nennt man Kämpfer. Und solche Kämpfereigenschaften offenbarten die Westdeutschen in der Folgezeit. Erholt vom Fehlstart, kam die Truppe des Trainerduos Thomas Krauß (an der Bank) und Andy Bauch (auf der Zuschauertribüne) zwischen der 4. und 20. Minute besser ins Match. Und womöglich wäre der weitere Verlauf ein anderer geworden, wenn Gladbach in dieser seiner besten Phase auch etwas Zählbares zustande gebracht hätte. Doch trotz ein paar feinen Solis von Schmidt, kraftvollen Einsätzen von Kapitänin Engels oder raffiniert getäuschten Anspielen von Hiepen veränderte sich einfach nichts auf dem Torekonto. Auch die drei Gladbacher Strafecken verursachten keine wirkliche Torgefahr für Hallen-Europameisterin Vogel im RRK-Gehäuse.

Dann der nächste Doppelschlag der Rüsselsheimerinnen, die nach dem 2:0 doch eine ganze Zeit lang wenig nach vorne gemacht hatten. Ganz auf links drehte M. Haase im Gladbacher Schusskreis ab, und mit ihrem plötzlichen Querspiel überraschte sie alle. Am langen Pfosten brauchte Lisa Jacobi nur noch den Schläger ranzuhalten – 0:3. Und während sich der GHTC noch über das geschenkte dritte Tor ärgerte, setzte Klecker unerbittlich nach – 0:4 (22.). Der Meister der Effektivität hatte mal wieder eiskalt gegnerische Schwächen ausgenutzt.

Was würde dem Außenseiter im zweiten Durchgang noch einfallen? Man kann Gladbach das Bemühen nicht absprechen, noch einmal alles versucht zu haben. Hinten wurde etwas umgestellt. Die beiden ohne Pause durchspielenden Hiepen und Mönkediek tauschten die Seiten, der Ball kam nun öfters besser in die gegnerische Hälfte, doch weitere 14 Minuten vergingen, ehe der West-Zweite das erste Mal jubeln konnte. Die fünfte und letzte Ecke verwandelte Hiepen per Ableger zum 1:4.

Eine Klassemannschaft wie Rüsselsheim weiß sofort, wann Gefahr droht. Statt den Gegner eine Aufholjagd zu ermöglichen, kam der prompte Gegenschlag. Konter, Ecke, Körper auf der Linie (Mönkediek) und Siebenmeter, den Balek ganz souverän zum 5:1 (45.) verwandelte. Als dann noch in der gleichen Minute Vogel toll gegen Engels parierte, war das kleine Pflänzchen Hoffnung auf Gladbacher Seite wieder fast in sich zusammengefallen, obwohl der GHTC in dieser Phase alles versuchte und risikofreudig vorne drauf ging.

Das lud natürlich zu Kontern ein. Und da Doppelschläge an diesem Tag die Spezialität des RRK waren, schraubte Müller zweimal in kurzer Folge (50./51.) das Resultat noch auf 7:1 schraubte hoch. Da konnte es sich Berti Rauth erlauben, in den letzten acht Minuten seine Stammkräfte überwiegend für den folgenden Tag zu schonen. Selbst der zweite Anzug ließ gegen eine in ihren Mitteln beschränkte Gladbacher Mannschaft nichts mehr anbrennen.

"Wir haben sie nicht auf die leichte Schulter genommen und wussten, was zu tun war. Wichtig waren die frühen ersten Tore, und danach haben wir immer im richtigen Zeitpunkt nachgelegt", war RRK-Nationalspielerin Silke Müller zufrieden, wie letztlich sicher und problemlos die Halbfinalhürde genommen wurde.

Katzenjammer dagegen bei Gladbach. "Das war eine echte Klatsche, im Vergleich zur Saison boten wir eine grottenschlechte Leistung. Wir hatten unsere Chancen, vor allem navch dem 0:2, doch sind wir für die vielen individuellen Fehler bestraft worden und in zahlreiche Konter gelaufen. Da hat man einfach gesehen, dass der RRK viel cleverer, erfahrener und letztlich auch in der Breite viel besser besetzt ist als wir“, meinte Andy Bauch, der den ersten Endrundenauftritt seiner Damen als „trotzdem okay“ empfand.

Tore: 0:1 (1./E) Balek, 0:2 (4.) Klecker, 0:3 (21.) Li. Jacobi, 0:4 (22.) Klecker, 1:4 (44./E) Hiepen, 1:5 (45./7m) Balek, 1:6 (50.) und 1:7 (51.) Müller.

E: 5/4 (1/2). Z: 700. SR: Gruß, Tröllsch; nicht fehlerlos, machten aber den besseren Eindruck als die Kolleginnen, hatten allerdings auch das wesentlich leichter zu pfeifende Halbfinale.

lim

 
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7./8. Februar 2004

Spielberichte

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Samstag, 7. Februar
GHTC - RüRK   1:7 (0:4)
TSV Ma - RTHC   6:4 (4:1)
Sonntag, 8. Februar
GHTC - RTHC   3:6 (2:2) Spiel um Platz 3
RüRK - TSV Ma   4:3 (3:0) Endspiel
 

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