2 Vorbereitungstests für die EM in Rotterdam

Deutschland gegen Niederlande

Der DHB hat kurzfristig zwei Länderspiele für die männliche U16 gegen die Niederlande angesetzt. Traditionell gehören diese beiden Mannschaften zu den stärksten Europas, somit eine sehr gute Standortbestimmung für die ab 2.7.2002 in Rotterdam stattfindende 1. Europameisterschaft der U16- / U18-Teams. Beim Osterturnier 2002 in Manchester hatten unsere Jungs eine knappe und äußerst unglückliche 1:2-Niederlage einstecken müssen, man darf auf die erneuten Aufeinandertreffen gespannt sein.

Samstag, den 18. Mai 2002 beim Club Raffelberg um 16.00 h

Deutschland - Niederlande 6 : 4 (2:3)

Es sollte das Spiel werden, das der Raffelberger Stadionsprecher zur Begrüßung den ca. 200 Zuschauern wünschte, nur weit torreicher als das Spiel der A-Mannschaften, das vor ca. drei Wochen an gleicher Stelle 1:1-Unentschieden ausging.

Jonas Fürste rutscht vor dem holländischen Kapitän in den Ball

Deutschland fand zum Spielbeginn besser in das Match und drängte die Gäste aus den Niederlanden weitgehend in die eigene Spielhälfte. Zu hastig in den Aktionen fanden sie jedoch keinen zwingenden Zugang in den niederländischen Schußkreis. Zudem ließen sie immer wieder Kontermöglichkeiten für das Oranje-Team zu. Diese nutzten die Gäste clever und kamen zu den drei Standard-Situationen, die die 0:3-Führung im Laufe der ersten Halbzeit herbeiführen sollten.
In der 12. Minute war Schiedsrichter Fabian Blasch zu einem 7m-Pfiff für Holland gezwungen, als der sonst gute deutsche Keeper Max Meckes bei seiner Fußabwehr einen gegnerischen Spieler traf. Libero Janniek Braaksma versengte die Kugel unerreichbar flach im linken Eck des deutschen Gehäuses.

Janniek Braaksma mit der Rückennr. 18 verwandelt hier den ersten von zwei Siebenmetern unerreichbar für den deutschen Keeper Max Meckes

Das deutsche Team hatte nun zwar auch Torgelegenheiten, wie etwa durch zwei kurze Ecken in der 14. und 17. Minute, ließ aber in der 21. Minute wieder einen Konter zu, der zur ersten KE der Niederlande führte. Wieder war es die Nummer 18 Braaksma, der mit einem wuchtigen Flachschlenzer auf 0:2 erhöhte. Seinem Hattrick zum 0:3 war wiederum ein 7m-Pfiff von Schiedsrichter Blasch vorausgegangen, diesmal wegen Stockschlagens, diesmal war das Ziel des perfekt verwandelten Schusses das rechte untere Eck.

Jasper van Gerven erzielte den Anschlußtreffer mit einem gekonnten Stecher

In der 32. Minute nutzten unsere Jungs die 6. Kurze Ecke zum Anschlußtreffer, den flachen Schlenzer von Alessio Ress nutzte Jasper van Gerven zu einem sehenswerten Stechertor. In der 34. Minute sorgte Alessio Ress mit einem schönen Solo über rechts dafür, daß die Niederländer in der Halbzeitpause auf keinen beruhigenden Vorsprung blicken konnten, sein Heber über die Schoner des holländischen Keepers bedeutete die Verkürzung auf 2:3.

Alessio Ress (Mitte) verkürzte auf 2:3. Jonas Fürste (li.) gratuliert dem Torschützen Alessio Ress (M.). Rechts Robin Joseph.

In der ersten Phase der zweiten Halbzeit geriet Deutschland mächtig unter Druck. "Hier hätten wir unsere Führung ausbauen müssen," urteilte der holländische Coach Gerold Hoeben nach dem Spiel. Das deutsche Team überstand jedoch diese Drangperiode, auch durch Glanztaten des Keepers, der besonders bei den Braaksma Schlenzern bei Kurzen Ecken eine gute Abwehrleistung zeigte. In der 45. Minute fiel der Ausgleichtreffer zum 3:3 etwas unvermittelt durch eine schöne Einzelleistung des Mülheimer Philip Meyer, der dem niederländischen Torhüter Hidde Hoetink bei seiner argentinischen Rückhand keine Abwehrchance ließ.

Der niederländische Trai-nerstab mußte mit an-schauen, wie der schöne 0:3-Vorsprung wegschmolz.

Das Spiel hatte inzwischen Klasse angenommen, war schön anzuschauen und bot bei dem ausgeglichenen Spielstand sogar Spannung. In der 18. Minute setzte Alexander Frank zu einem Solo über links an, scheiterte zunächst am Torwart, konnte dann aber im Nachsetzen den Ball halbhoch im holländischen Netz zu 4:3 unterbringen. Das 5:3 war das Resultat eines schnell ausgeführten Freischlages auf den frei im Schußkreis stehenden Christian Tausendpfund, der nur noch und dies erfolgreich den Torwart zu überwinden hatte. Die deutschen Jungs spielten ein erfrischendes Angriffshockey, waren athletisch gut gerüstet, motiviert und in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit auch wesentlich kontrollierter in den Aktionen.

Steffen Geyer im Zeikampf, beobachtet von Jasper van Gerven

Szenenapplaus bekam Dominik Weiß nicht nur von seinen Uhlenhorster Anhängern, als er einen Steilpaß mit einer tollen Laufleistung noch erreichte und in eine torgefährliche Situation brachte, aus der leider jedoch kein Torerfolg wurde. Lediglich die Abwehr schwächelte von Zeit zu Zeit. Teammanager Oliver Klahn bestätigte: "Im defensiven Verhalten besonders beim Spiel 1:1 zeigen wir deutliche Verbesserungsmöglichkeiten. Hinten sind wir zu ballorientiert und sehen oft nicht was der Gegenspieler ohne Ball macht. Das erinnert immer noch ein bischen an D-Knaben-Zeiten."

In der 31. Minute war es auch dann ein Fehler in der Abwehr, der den beiden Holländern Rody Hofkamp und Daan Smelt ein effektives Zusammenspiel zum 5:4 ermöglichten. Auffällig für die deutschen U16-Junioren, wie gut sie bereits lange Schlenzbälle über 30-40m hinbekommen, die immer wieder gefährliche Spielzüge einleiteten. In der 34. Minute wurde ein solcher Angriff noch mit einem wuchtigen Schlag knapp über das Tor durch den Berliner Jasper van Gerven abgeschlossen. Eine Minute später jedoch markierte Jonathan Fröschle vom Harvestehuder THC den Treffer zum Endstand 6:4 mit einem trockenen Schuß von halbrechts.

Fotos: Dr. Klaus Höcker, Text: Gerd Müller-Kriwet

Rückspiel:
Sonntag, den 19. Mai 2002 um 11.00 Uhr
N.M.H.C. Nijmegen, d’Almarasweg (Zuid) 37, 6525 DW Nijmegen

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» NED - GER 4 : 2

Torschützen
12.' 0:1 J.Braaksma
21.' 0:2 J.Braaksma
25.' 0:3 J.Braaksma
32.' 1:3 J.van Gerven
34.' 2:3 A.Ress
45.' 3:3 P.Meyer
53.' 4:3 A.Frank
55.' 5:3 C.Tausendpfund
59.' 5:4 R.Hofkamp
70.' 6:4 J.Fröschle

» Klick !

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Die beiden WHV-Schieds-richter Stefan Peters (HCE, links) und Fabian Blasch (HTCU, rechts) hatten mit dem fairen Spiel keine Probleme und vergaben nur eine grüne Karte.

Ins Grübeln kamen Trainer Markus Weise (links) und Team-Manager Oliver Klahn nur in der ersten Halbzeit, als ihr Team trotz größerer Spielanteile 0:3 in Rückstand geriet.

Die erste Torchance für Deutschland, der Ball ging aber knapp am Tor vorbei