Bayerischer Hockey-Verband

Nr. 38 - 15. April 2004

Präsentation Lottosponsoring

Leider waren nicht alle Vereine bei der BHV-Veranstaltung „Neue Geldquellen durch Lotto erschließen“ anwesend. Ich nehme an das wohl terminliche und andere Probleme, nicht aber das „Schwimmen im Geld“, die Ursache dafür waren. Wer sich noch für dieses interessante Thema interessiert, der kann von mir die Powerpointpräsentation erhalten. Ich maile sie euch gerne zu.

Zusatzversicherung für Schiedsrichter

Viele Tausend Schieds- und Kampfrichter machen sich jedes Wochenende im Fahrzeug auf den Weg zu einer Sportveranstaltung. Doch wie sind sie auf dem Hin-und Rückweg als Verkehrsteilnehmer versichert? ARAG Experten weisen darauf hin, dass Schiedsrichter bei eigenverschuldeten Autounfällen dann nicht über ihren Verein versichert sind, wenn sie vom Fachverband und nicht vom Verein beauftragt werden, um zu einem Spieleinsatz zu fahren. Um sich vor den finanziellen Folgen solcher Schäden zu schützen, raten die ARAG Experten den Fachverbänden, eine Kfz-Zusatzversicherung abzuschließen. Diese übernimmt - abzüglich einer Selbstbeteiligung - die Kosten für die Schadenbeseitigung am Fahrzeug des Schiedsrichters. Für den Schaden am gegnerischen Unfallfahrzeug kommt die eigene Kfz-Haftpflichtversicherung auf.

Quelle: ARAG

Ganztagsschule: Wer jetzt schläft, der wird mit einem Alptraum aufwachen

Die Ganztagsschule wird kommen und alle Vereine die sich nicht den neuen Anforderungen stellen werden große Probleme mit ihrer Jugendarbeit haben. Wenn die Kinder und Jugendlichen auch am Nachmittag zur Schule gehen, dann bleiben unsere Hockeyplätze leer wenn wir uns nicht an die neuen Herausforderungen anpassen.

Das Ganze ist aber auch eine Chance für die Vereine, die jetzt die Weichen in die richtige Richtung stellen. Mit der Kooperation Schule und Verein können wir von der neuen Entwicklung profitieren. Es ist ja auch politisch gewünscht hier Zusammenarbeiten aufzubauen. Wir müssen aber jetzt schnell für dieses Thema in unseren Vereinen das richtige Problembewußtsein schaffen. Aber wenn wir es verschlafen, dann werden andere Sportarten uns die Tür zu den Schulen versperren und wir stehen dann bald ohne Nachwuchs da.

Neben dem nachfolgenden Bericht über die Arbeitstagung stehen hier noch zwei weitere Dokumente zum Download hier.

Ohne Sport keine Bildung, ohne Anpassung keinen Nachwuchs

Europäisches Jahr der Erziehung durch Sport 2004 – Workshop-Ergebnisse

Funktionsträger und Fachleute aus Sport und Politik haben bei der Nationalen Auftaktveranstaltung zum "Europäischen Jahr der Erziehung durch Sport 2004" in Leipzig die Bedeutung des Sports für die Bildung der Jugend unterstrichen. Durch das Europäische Jahr rückt die von einigen Bildungsverantwortlichen immer noch unterschätzte erzieherische Facette des Sports in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend, Ingo Weiss, sagte in Leipzig: "Das Europäische Jahr der Erziehung durch Sport ist aus unserer Sicht eine große Chance für eine Bewusstseinsänderung. Ohne Sport kann ich mir keine Bildung vorstellen." Ins gleiche Horn blies Dr. Franz-Josef Kemper, Abteilungsleiter im rheinland-pfälzischen Ministerium des Inneren und für Sport: "Die allgemeine Bildung hängt damit zusammen, wie Kinder die Welt durch Bewegung und Spiel sehen." Professor Alfred Richartz von der sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig erinnerte allerdings daran, dass der Sport seinerseits die Basis für eine kompetente Erziehung schaffen müsse. Es reiche nicht aus, so Richartz, "nur Sport machen zu lassen". Seine Forderung: "Diejenigen, die im Sport erziehen, müssen kompetenter gemacht werden."

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn hatte in ihrer Eröffnungsrede festgestellt, dass Sport "ein wichtiger Bestandteil von Erziehung und Bildung" sei und "keine Nebensache". Das Statement von höchster politischer Ebene freute die Sportvertreter in Leipzig. Manfred von Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes, hofft, "dass wir uns jetzt wieder der Diskussion um die tägliche Sportstunde nähern".

Für das Europäische Jahr der Erziehung durch Sport 2004 hat die Europäische Gemeinschaft 11,5 Millionen Euro bereit gestellt, um insgesamt 200 Projekte auf europäischer und nationaler Ebene zu fördern. Zur Durchführung in Deutschland wurde eine Koordinierungsstelle bei der Deutschen Sportjugend eingerichtet, die eng mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Ländern zusammenarbeitet.

Kern der Eröffnungsveranstaltung in Leipzig waren sechs Workshops, in denen nach Grundsatzreferaten aktuelle Themen des Zusammenhangs von Erziehung und Sport diskutiert wurden. Die Inhalte und Ergebnisse der Workshops im Einzelnen:

1. Die Ganztagsschule: Neue Möglichkeiten der Kooperation von Schule und Verein

• Die Chancen von Ganztagsschulen – mit einigen wenigen Risiken – überwiegen.

• Kinder und Jugendliche müssen mit frühzeitigen und bedürfnisorientierten Angeboten erreicht und so zu einem lebenslangen Sporttreiben motiviert werden.

• Eine frühzeitige Einbindung des Vereinssports ist notwendig – nur so können Lehrkräfte und Übungsleiter von- und miteinander lernen und Zukunftsfragen gemeinsam angehen.

• Fazit: Wer sich nicht einmischt, klinkt sich aus. Der Sport gehört dazu.

2. Werteerziehung durch den Schulsport

• Der Schulsport erfüllt eine wichtige Funktion in der Erziehung.

• Die Situation des Schulsports ist teilweise unbefriedigend.

• Die Wertepalette ist über den Fairness-Begriff hinaus zu erweitern.

• Die Werteerziehung muss über punktuelle Maßnahmen hinaus gehen.

• Der Schulsport ändert sich qualitativ und inhaltlich (hin zum Trend).

• Die Einbeziehung der Eltern ist notwendig.

3. (Mit-)Spielen statt Zuschlagen: Sportangebote für gewaltbereite und strafauffällig gewordene Jugendliche

• Der Sport leistet einen wichtigen Beitrag für die Erziehung und soziale Integration gerade von Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen.

• Er übt eine große Anziehung auf Jugendliche und insbesondere auf sozial benachteiligte bzw. gewaltauffällige junge Menschen aus.

• Nachhaltige Verhaltens- und Einstellungsänderungen sowie Transferleistungen brauchen eine Vertrauensbasis innerhalb der Gruppe und zu den betreuenden Personen (Beziehungskultur).

• Neben allen Vernetzungsmöglichkeiten ist die Partnerschaft mit der Wissenschaft notwendig und anzustreben.

4. Olympische Erziehung in Schule und Verein

• Coubertins "Olympische Idee" mit ihren fünf Grundprinzipien (ganzheitliche Erziehung, Leistung, Fairness, Verantwortung Toleranz, gegenseitige Achtung) leitet hin zur Werteerziehung in Schule und Verein.

• Die Olympische Erziehung sollte in der alltäglichen Praxis des Schulsports verankert werden.

• Hierfür sind Vorbilder (Athleten) wichtig und einzubeziehen.

• Die institutionelle Umsetzung ist zu gewährleisten (Universität, Referendariat).

• Olympische Erziehung ist möglich in Kooperation mit Elternhaus, Schule und Verein.

5. Von klein auf aktiv: Bewegungserziehung im Elementarbereich

• Kinderwelt ist Bewegungswelt, wenn alle Erwachsenen – insbesondere Ehrenamtliche in Sport und Politik – sich als Anwälte für Kinder fühlen.

• Kinderwelt ist Bewegungswelt, wenn Erwachsene Kinder entdecken, ihr eigenes Handeln überprüfen und Unterstützung und Hilfen geben.

• Wir müssen Anwälte für Kinder sein, da sie ihre Rechte nicht selber einfordern können.

Quelle: dsj

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