Freitag, den 3.8.2001 in Kuala Lumpur

In-Teames über Bechi und "Medizinische"
Berichte aus dem Innenleben der deutschen Herren-Nationalmannschaft!

An dieser Stelle will ich versuchen, regelmäßig über Ge- und Misslungenes, über Berufliches und Privates, über Sportliches und Außersportliches zu berichten. Ihnen/Euch die einzelnen Spieler ein bisschen vertrauter, intimer zu machen. So sind Sie/seid Ihr quasi mit uns im Team.

Mit dem Aufenthalt beim 11. Sultan-Azlan-Shah-Cup in Kuala Lumpur wollen wir damit beginnen.

Erst einmal müssen wir in diesem Fall damit anfangen, die zu grüßen, die leider nicht dabei sein können: Christoph Bechmann hat sich bekanntlich beim letzten DHB-Pokalviertelfinalspiel die Achilles-Sehne gerissen. Aber "wir" geben nicht auf, Bechi befindet sich bereits im Rehabilitationsprogramm und unser Arzt, Dr. Andi Neuking, konnte ihm einen Platz beim renommierten Sportphysiotherapeuten Klaus Eder in der Eden-Reha-Klinik Donaustauf verschaffen. Wir hoffen alle, dass "Bechi" bei der WM 2002, die auch hier im Februar/März 2002 in Kuala Lumpur ausgetragen wird, wieder dabei sein kann. Dafür hatte er sich zuletzt richtig reingehängt.
Noch ein Rekonvaleszent, aber in diesem Fall ist es nicht ganz so schlimm. In der Woche vor unserer Abreise nach KL erlitt unser Spanier, Christian "Horst" oder "Vino" Wein einen Autounfall und musste für ein paar Tage ins Krankenhaus. Nein, nein - keine Sorge, er beherrscht die "rechts-vor-links-Regel". Aber er ist gar nicht selbst gefahren, als Mitfahrer seiner Freundin erwischte es ihn auf der Beifahrerseite total. Inzwischen ist er aber wieder aus dem Krankenhaus entlassen, muß sich noch ein paar Tage schonen, beim nächsten Mal kann er hoffentlich wieder dabei sein.

Da wir schon bei der Medizin sind. Die wird auch hier in KL ganz groß geschrieben. Wann immer Zeit ist, zieht sich Björn "Schupo" Michel mit seinem Laptop zurück, um zu lernen, Denn eine Woche nach dem Turnier hier steht eine noch schwerere Aufgabe daheim in München für ihn an. Das 2. medizinisches Staatsexamen wartet aufs Bestehen. 600 Multiple-Choice-Fragen, "ohne Vorwarnung" aus allen Fachgebieten der Medizin, müssen dann innerhalb von vier Tagen mit jeweils 90 sec Antwortzeit pro Frage gelöst sein. Wenn dann im September auch die mündlichen Prüfungen absolviert sind, ist der Kopf für einige Zeit ganz frei für Hockey und die Hockey-WM im nächsten Jahr.

So einfach wird das für unseren anderen Mediziner, Dr. Michael Green, nicht. Er muß sich die Zeit für alle Maßnahmen, für alle Vorbereitungsreisen von seinem üblichen Jahresurlaub von normal 30 Tagen absparen. Das gelingt nur mit Hilfe verständnisvoller Kollegen und einem für den Sport aufgeschlossenen Chef. Und "Mike" leistet "Übersoll". Um freie Tage zu gewinnen, legt er seine 24-Stunden-Dienste so, dass der anschließende freie Tage sogleich ein "DHB-Tag" wird.

Da haben es einige unserer jüngeren Spieler, Oli Hentschel und Basti Biederlack richtig gut. Sie haben gerade das Abitur gemacht und "dürfen" wegen der WM-Vorbereitungen der Junioren (die spielen ihre WM im Oktober in Hobart, Australien) erst danach, im November, zur Sportfördergruppe der Bundeswehr oder in Bastis Falle zum Zivildienst (beim Olympiastützpunkt in Hambug). Sie können sich im Moment voll und ganz auf Hockey konzentrieren. Tun sie auch. Direkt von der Junioren-Vorbereitung aus Schweinfurt machten sie sich auf den Weg nach KL und anschließend geht es mit den Junioren unter Uli Forstner weiter. Aber auch das "A-Team" verlangt nach ihnen. Im November steht die Champions-Trophy in Lahore Pakistan an, da möchte Bundestrainer Peters schon sein stärkstes Team für die WM einspielen.

Doch darüber ein ander Mal. Zunächst melde ich mich erst einmal ganz in-team aus Kuala Lumpur wieder.
HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann (Teammanager)

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