Hockey Nachrichten

Zufriedenheit trotz verlorenem Titel

Deutsche Delegation mit 76 Personen und drei Teams bei der Senioren-WM in Hongkong

 

Wimpelübergabe von Ü65-Kapitän Hugo Stinnes vor dem Spiel gegen England


29.09.2008 - Ein zweiter und zwei dritte Plätze – mit dieser sportlichen Bilanz endete für die deutschen Senioren der Grand Masters Hockey World Cup 2008 in Hongkong. Für den Großteil der drei Mannschaften und 76 Personen umfassenden deutschen Delegation ist die Tour in die chinesische Enklave allerdings noch gar nicht beendet: Fast zwei Drittel hängten noch eine Rundreise durch China beziehungsweise einen Badeurlaub auf Bali hinten dran. Zu den direkt Heimgekehrten gehörte Gerhard Helfers. Der Teammanager der deutschen Ü60-Auswahl sprach von einer gelungenen WM-Turnierreise, auch wenn Deutschland seinen Titel von 2006 an England abgeben musste.

Mit neun Mannschaften war die Hauptkonkurrenz in Hongkong zweifellos das Turnier der Grand Master, also der Ü60-Teams. Deutschland war mit drei souveränen Siegen und als Erster der Gruppe B in die Finalrunde der besten Vier eingezogen. Dort setzte es zum Auftakt mit 3:5 gegen Australien die einzige Niederlage für den Titelverteidiger. Eine Endspielteilnahme war für die Mannschaft von Trainer Kurt Layer immer noch erreichbar, man hätte England (dessen 5:1 aus der Vorrunde gegen Australien ebenso in die Finalrunde eingerechnet wurde wie das deutsche 6:0 gegen Hongkong) mit zwei Toren Unterschied schlagen müssen. Somit war die Freude über einen 1:0-Erfolg dann doch nicht so groß, wie er nach dem Spiel eigentlich angebracht gewesen wäre. Deutschland war punktgleich mit Australien und dem späteren WM-Sieger England, musste aber dennoch mit dem Spiel um Platz 3 vorlieb nehmen, bei dem es ein deutliches 9:1 gegen Hongkong gab. „Es ist keine Enttäuschung, dass wir den Titel nicht verteidigen konnten. Wenn man bedenkt, mit welch hohem Aufwand gerade in England und Australien in diesen Altersklassen gespielt wird, dass dort sogar ein geregelter Punktspielbetrieb herrscht, dann ist unser Abschneiden, auch in den beiden anderen Klassen, ein Bombenerfolg gewesen“, sagt Gerhard Helfers.

Bei den Great Grand Mastern, also den Ü65-Spielern, gab es für die deutsche Mannschaft ebenfalls die Bronzemedaille. Unter sechs Teilnehmern konnte die deutsche Auswahl lediglich gegen den späteren Turniersieger Australien (0:1) sowie England (0:0) keine Tore schießen. Alle anderen vier Spiele wurden gewonnen, wobei aus Personalnot auch die beiden Coaches Frank Mäusert und Hans-Werner Frühauf zum Schläger griffen.

Die beste deutsche Platzierung erreichte mit Rang zwei schließlich die B-Mannschaft der Ü60 in der so genannten Tournament Trophy, bei der auch zwei Spieler unter 60 Jahren zum Einsatz kommen durften. Nach einer doppelten Runde mit drei Siegen und drei Unentschieden lag Deutschland im Endklassement lediglich hinter England LX.

Der Hongkong Football Club mit seinem mondänen Clubhaus

Die riesige Anlage des Hongkong Football Club umgeben Wolkenkratzern


„Für alle Spieler waren die klimatischen Bedingungen in Hongkong schon ein harter Schlauch. Hitze und Luftfeuchtigkeit machten vielen zu schaffen. Gerade die Torleute standen unter ihrer Montur regelrecht im eigenen Saft. Aber bis auf eine Fersenverletzung sind unsere Teams ordentlich und unversehrt durchs Turnier gekommen“, bilanzierte Gerhard Helfers, der ein großes Lob an die Gastgeber aussprach: „Der Hockeyverband von Hongkong hat das ganz hervorragend gemacht und die WM vorbildlich organisiert.“ Für besonderes Aufsehen bei allen Gästen sorgte der spektakuläre Austragungsort. „Der Hongkong Football Club gilt als attraktivster Sportclub in ganz Asien. Inmitten der berühmten Galopprennbahn liegt die mondäne Anlage mit zwei Hockeykunstrasenplätzen und einem unglaublichen Clubhaus, das wie ein Verwaltungsgebäude eines großen Konzerns ausgestattet ist und während der WM-Zeit sämtlichen Teams alle Annehmlichkeiten bescherte“, so Helfers über einen Höhepunkt der für alle Spieler im Übrigen komplett eigenfinanzierten Reise.

Das nächste große Senioren-Event ist der Europacup im August 2009 anlässlich der Damen- und Herren-Europameisterschaft (22. bis 30. 8.) in Amstelveen/Niederlande. Wo der nächste World Cup der Grand Master stattfindet, ist indes noch ungewiss. Die Tradition der vergangenen acht Jahre, nach der die Turniere am Ort der Herren-Weltmeisterschaften (2002 in Kuala Lumpur, 2006 in Mönchengladbach) ausgetragen werden, wird 2010 mit größter Wahrscheinlichkeit nicht fortgesetzt. Der Welthockeyverband FIH hat Bedenken, die Ü60-Veranstaltung in Indien, wo die Herren-WM im März 2010 in Neu Delhi gespielt wird, stattfinden zu lassen. Gerhard Helfers: „Die World Grand Masters Association hat erste Kontakte mit Argentinien geknüpft, aber auch Südafrika und Australien sind im Gespräch.“


Die deutschen Mannschaften in Hongkong:

Ü60 – Grand Master: Werner Beese, Ulrich Brauns, Wolfgang Engelhard, Edgar Feil, Helmut Friedrich, Volker Janik, Richard Lehr, Bernd Leiber, Max Morgenbesser, Martin Müller, Dieter Alfred Paul, Hubert Pohnke, Rüdiger Pokahr, Thomas Rochlitz, Christian Sanner, Helmut Trentmann, Uli Vos, Eckard Wallosek. Coach: Kurt Layer, Manager: Gerhard Helfers

Ü60 – Tournament Trophy: Hans Barbknecht, Günter Behrens, Dieter Braig, Bernd Donix, Axel Ehrhardt, Herbert Gottwald, Bernd Johann auf der Heide, Dieter Klauß, Arved Lunau-Mierke, Wolfgang Reisser, Peter Rollinger, Klaus Schneider, Manfred Simon, Reinhold Tränkle, Hans-Joachim Stolzenburg. Coach: Kurt Layer, Manager: Gerhard Helfers, Physio: Henrike Althof

Ü65 – Great Grand Master: Götz Betz, Frank Brade, Peter Child, Heinz-Werner Duckstein, Rainer Grundmann, Dirk Gutzert, Helmut Isenbart, Gisbert Kurzbach, Eckhard Manzke, Gerold Quinger, Christoff Roesler, Hans-Dietrich Sasse, Jürgen Sobczak-Schütte, Hugo Stinnes, Hans-Jürgen Wengenroth, Coaches: Frank Mäusert, Hans-Werner Frühauf.

Das erste deutsche Ü60-Team

Das deutsche Tournament-Trophy Ü60-Team

Das deutsche Ü65-Team

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