Jugendhockey

Ein „einmaliges Event“ bei den 1. Olympischen Jugendspielen in Singapur

Matthias Becher über seine durch die „Freunde des Hockeys“ möglich gemachte Reise

 

25.10.2010 - Erfahren, erleben, erzählen – 28 sportengagierte Jugendliche im Alter von 18 bis 23 Jahren waren zusätzlich zu den deutschen Athleten bei den ersten Olympischen Jugendspielen nach Singapur gereist. Dort bot die Deutsche Sportjugend (dsj) den Nachwuchskräften die Möglichkeit, während der Premierenveranstaltung Olympia über zwei Wochen live zu erleben und parallel die eigenen Fähigkeiten im „workcamp“ weiterzuentwickeln.
Einer der glücklichen war ich, Matthias Becher, ein hockeybegeisterter Jugendtrainer und Spieler aus Mannheim, der durch die Unterstützung der „Freunde des Hockeys“ dieses einmalige Event miterleben durfte und nun die tollen Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse mit der Hockeyfamilie in Deutschland teilen möchte.
Nach langen 13 Stunden im Flieger bei meiner ersten Reise nach Asien war das Klima mit gefühlten 40° C schwüler Außentemperatur und gefrierschrankähnlichen 10° C in jeglichen Gebäuden der erste „erdrückende Eindruck“ einer fremden Stadt - einer Großstadt wie sich bald bewahrheitete, die sich derart modern, belebt und faszinierend zeigte, dass allein die Metropole an sich schon jegliche Reisestrapazen vergessen ließ.

Bereits am Flughafen und überall in der Stadt zogen Werbetafeln, Schriftzüge und Fahnen uns alle sofort in den Bann der ersten „Youth Olympic Games“ (YOG), sodass wir kaum die offizielle Eröffnungsfeier am nächsten Tag erwarten konnten.
Ich habe schon viele Eröffnungsfeiern im Fernsehen erlebt und begeistert die Inszenierung der Olympischen Spiele in Peking verfolgt. Doch was wir am ersten Abend bei der „Opening Ceremony“ am Marina Bay in Singapur geboten bekamen, hätte ich mir davor so nicht träumen lassen und hoffe, ich kann durch die Beschreibungen und Bilder zumindest etwas dieser Gänsehautatmosphäre, Begeisterung, Freude und Freundlichkeit die kompletten Olympischen Spiele über mit nach Deutschland transportieren.
Auch wenn ich leider noch bei keinen „großen Olympischen Spielen“ live vor Ort gewesen bin, so kann ich mir kaum vorstellen, dass die Rahmenbedingungen für die Athleten und Zuschauer durch die Organisation an den unzähligen Wettkampfstädten noch professioneller möglich sein soll als das, was wir in Singapur erleben durften, und so war ich froh, neben den Besuchen im Hockeystadion auch andere Sportarten wie den Modernen Fünfkampf, Fechten, Segeln, Turnen, Handball oder Badminton live miterleben zu dürfen.

Ein Highlight und eine absolute Ausnahme war für mich, an einem Vormittag das Olympische Dorf besuchen zu dürfen und zusätzlich Kontakt mit den jungen Athleten aufzunehmen und sich über die Sportarten auszutauschen. Es ist schön, das Gefühl zu bekommen, welch großes Ansehen der Hockeysport doch in allen Kreise genießt, und auch die Unterstützung in der Hockeyfamilie, die ich speziell durch die Ermöglichung meiner Reise mit Hilfe der „Freunde des Hockeys“ erhalten habe, wurde von allen bewundernd anerkannt.
Aber auch die Workshops innerhalb meiner Gruppe der Deutschen Sportjugend zum Thema Anti-Doping, Jugendarbeit im Sport, Werte und Geschichte der Olympischen Spiele, München 2018 oder die vielen interessanten Diskussionsrunden mit prominenten Gästen wie den Vorsitzenden der Deutschen Sportjugend, Ingo Weiss (Foto links), das IOC-Ehrenmitglied Prof. Dr. Walther Tröger oder sogar den Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, Dr. Thomas Bach (Bild unten), haben mir Einblicke in Sportpolitik und das große Feld über den Tellerrand Hockey hinaus gegeben und meinen Horizont auf eine Weise erweitert, wie ich anders wohl nie hätte erfahren dürfen.
Als abschließendes absolutes Highlight für mich kam natürlich am vorletzten Tag meiner Reise der Besuch der Hockeyfinals im ausverkauften Stadion mit Hunderten von malaysischen und australischen Fans und einem Hockeyspiel auf allerhöchstem Niveau. Die Atmosphäre war überwältigend, und so war es mir ein leichtes, auch die 27 anderen mitgereisten sportlich engagierten Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Disziplinen für „unsere Sportart“ zu begeistern, und ich war viel mit der Beantwortung von Regelfragen oder den Möglichkeiten, Hockey in Deutschland zu spielen, beschäftigt.
Ich bin nun wieder in Deutschland - mittlerweile auch erholt und entspannt - zurück im Alltag. Mitgenommen habe ich jedoch unzählig viele neu geschlossene Bekanntschaften, aus denen Freundschaften wurden und geblieben sind, sowie Eindrücke, die ich mir vorher nicht hätte träumen lassen und welche ich sehr gerne mit allen teile. Mitgebracht habe ich auch eine große Dankbarkeit den „Freunden des Hockeys“ gegenüber aufgrund der Unterstützung, die ich erfahren durfte, sowie eine unglaubliche Motivation, weiter in der Hockeyfamilie und darüber hinaus „unsere Sportart“ voranzubringen und mich im Hockey auf allen Gebieten zu engagieren.
Vielen Dank!
Matthias Becher


 
24. Mai 2024
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