Hockey Nachrichten

 

„Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!“

Friederike Krischer mit FdH-Unterstützung bei den olympischen Jugendspielen

 

25.09.2014 - Mein Name ist Friederike Krischer, ich bin Mitglied der Jugendvertreterkommission des Deutschen Hockey-Bundes und war diesen Sommer Teilnehmerin des dsj academy camp zu den olympischen Jugendspielen 2014 in Nanjing.
Als ich erfahren habe, dass die Freunde des Hockeys (FdH) großzügigerweise einen Teil der Reisekosten für das dsj academy camp übernehmen, habe ich mich gefragt, wieso eigentlich. Wieso gibt es eine Organisation, die, unter anderem, ehrenamtlich engagierte Leute im Sport unterstützt? Nicht etwa einen aktiven Sportler. Nein, ich bin nur ein Ehrenamtler.


Ehrenamt klingt nicht wirklich ehrwürdig. Es klingt nach Arbeit, wenig Freizeit, Verpflichtungen und ist in der Regel nicht sehr beliebt. Folgende Zeilen sollen ein kleines Plädoyer für das Ehrenamt sein und vielleicht die Erklärung, warum die Freunde des Hockey es derart unterstützen.

„Das dsj academy camp soll den Teilnehmern helfen einerseits mehr über die Olympische Bewegung und live vor Ort von den Olympischen Jugendspielen zu erfahren, sowie zum anderen in Workshops weiteres Wissen und Kompetenzen für ihre weitere ehrenamtliche Tätigkeit zu erwerben.“ - So oder so ähnlich heißt es in der offiziellen Beschreibung zum dsj academy camp. Das alles traf zu. Wir hatten in China die einmalige Möglichkeit, die olympischen Jugendspiele zu begleiten, das Feeling und die Atmosphäre dort zu erleben. Sowie die Chance, mit Deutschlands wichtigsten Sportfunktionären zu diskutieren, unser Wissen über die olympischen Werte zu erweitern und mehr über die Organisation eines solchen Sportevents erfahren zu können.
Doch das war nicht alles. Ich habe noch einen weiteren Aspekt für mich mitgenommen. In der olympischen Sportanlage kam einmal ein Volunteer auf mich zu, einfach so, reichte mir die Hand und sagte: Willkommen in Nanjing. Ich freue mich sehr, dass du hier bist.
Das mag jetzt sehr schlicht klingen, aber ich war erstmal sprachlos. Ein Mensch, den ich noch nie getroffen habe und der vielleicht noch kein Mal einer der Sportarten selbst praktiziert hat, freut sich so sehr über die Veranstaltung und die Besucher, dass er fremde Menschen begrüßt, einfach so. Und er war nicht der einzige, jeder Volunteer, mit dem man in Kontakt kam, war dermaßen übereifrig, dir zu helfen und hat sich über die Maßen gefreut, ein Teil dieser Veranstaltung zu sein. Es gab 20.000 Volunteers.
Auch waren es nicht nur die Volunteers. In den Gesprächen mit deutschen Sportfunktionären erfuhr ich, dass einige wichtige Positionen im deutschen Sport als Ehrenamt ausgeführt werden. Der Vorsitzende der Deutschen Sport Jugend, Ingo Weiß, oder der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes Alfons Hörmann – Ehrenamtler!
Wenn man an Sport denkt, kommen einem sofort die Sportler in den Sinn. Keine Frage, sie stehen im Mittelpunkt. Allerdings wäre das niemals möglich ohne 20.000 Volunteers, Trainer und Betreuer, Funktionäre und andere Helfer, die im Hintergrund alles organisieren, planen und betreuen.
Wie wichtig und unabdingbar diese Leute sind, ist mir noch einmal bewusst geworden. Jetzt stellt sich nur noch die alte Frage nach dem Warum, mit der jeder Ehrenamtler irgendwann konfrontiert wird. Warum opfert man Wochenende für Wochenende, um auf Sportplätzen zu stehen? Warum tritt man im Beruf kürzer, um sich mehr dem Ehrenamt widmen zu können? Warum verzichtet man auf Zeit mit Freunden und widmet sie dem Sport?
Ich glaube, man muss ein bisschen verrückt sein, um das Darum zu verstehen. Sportverrückt und begeisterungsfähig. Ehrenamtler im Sport lieben ihren Sport, wollen aktiv dazu beitragen, ihn weiterzugeben und zu gestalten. Und noch mehr: Sie werden gebraucht. Der organisierte Sport funktioniert nicht ohne Ehrenamtler und macht ihn, meiner Meinung nach, erst sympathisch.
Das haben mir, unter anderem, die olympischen Jugendspiele in Nanjing deutlich gemacht und mich (sicherlich auch alle anderen Teilnehmer des Camps) bestärkt, sich weiter zu engagieren und sich für den Sport einzusetzen.

Ich will mich hiermit herzlich bei den Freunden des Hockey bedanken, dass ich mit Ihrer Hilfe die Chance hatte, diese zwei Wochen in Nanjing zu erleben. Vielen Dank!

 

 

 
23. Mai 2024
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