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HC Wacker München: Leistungs- und Breitensport unter einem Hut

Kleine Serie über die drei Vereine, die 2011 das DHB-Breitensportzertifikat bekamen

 

27.09.2011 - Drei deutsche Hockeyclubs wurden beim DHB-Bundestag am 21. Mai 2011 in Bonn mit dem neu geschaffenen Breitensportzertifikat ausgezeichnet. Es waren dies TSV Riederich, TSC Eintracht Dortmund und HC Wacker München. Hockey.de stellt die drei prämierten Vereine in einer kleinen Serie vor und erläutert, warum gerade sie in diesem Wettbewerb erfolgreich dabei waren und wie sie von der Auszeichnung profitieren wollen. Nach TSV Riederich (1. 8.) und TSC Eintracht Dortmund (12. 8.) ist zum Abschluss der HC Wacker München an der Reihe. Der bayerische Traditionsclub feiert in diesen Monaten sein 100-jähriges Bestehen.

Ein regelrechter Festmarathon war es, den sich der HC Wacker da in seinem Jubiläumsjahr selbst auferlegte. Los ging es am 1. Mai mit dem Aufstellen des Maibaumes und der offiziellen Eröffnung des Festprogramms. Am 20. Mai gab es das Gründungsfest, auf den Tag genau 100 Jahre nach der Schaffung des Sport-Clubs Monachia München, aus dem dann später der auf Hockey und Tennis sich konzentrierende HC Wacker hervorging. Am 23. Juli wurde das große Jubiläumsfest zelebriert. Zahlreiche sportliche Veranstaltungen wie das Sattelmännerturnier für Senioren, ein großer Club-Vergleichskampf (mit dem SC Charlottenburg) oder nun am ersten Oktober-Wochenende das 5. Wiesn-Turnier des HC Rundschlag, der legendären Elternhockeymannschaft (feiert ihr 20-jähriges Bestehen!), sind dazwischen gestreut.
Man könnte meinen, dass die Verleihung eines Breitensportzertifikates durch den Deutschen Hockey-Bund angesichts dieses Festreigens im Club komplett untergegangen ist. Aber dem ist nicht so. „Das hilft uns schon sehr in der Außendarstellung und wurde auch gegenüber öffentlichen Stellen, der kommunalen Verwaltung und der lokalen Presse angemessen kommuniziert“, sagt Dieter Strothmann, der beim DHB-Bundestag den Preis für den HC Wacker in Empfang genommen hat. Obwohl Strothmann seit gut einem Jahr von München nach Berlin umgezogen ist, übt er nach wie vor das Referat für Breitensport und Vereinsentwicklung im Bayerischen Hockey-Verband aus. Eine ähnliche Funktion hat Strothmann lange Jahre auch bei seinem HC Wacker inne gehabt. Er ist Breitensportler pur.
Dass mit seinem Ausscheiden aus der operativen Vorstandsarbeit in seinem Club der Breitensport dort keine Stimme mehr hätte, hat Dieter Stothmann nie befürchtet: „Der Stellenwert ist fest verankert im Denken und Handeln der gesamten Vorstandschaft.“

Der HC Wacker steht mit seinen gut 770 Mitgliedern (darunter rund 400 Hockeypersonen, davon 250 Jugendliche) mustergültig dafür, dass in einem Verein Leistungs- und Breitensport unter einen Hut passen. Der Club aus Untersendling sorgt durch seine Angebotsstruktur dafür, dass sich beide Felder entfalten können und keine konkurrierenden, rivalisierenden Gruppen bilden. „Der Breitensport schiebt den Leistungssport gewissermaßen an“, so Dieter Strothmann über das sogar harmonische Verhältnis im Club. So ist es kein Widerspruch, dass auch die Elternhockey- und Seniorenspieler stolz darauf sind, dass ihre 1. Damen in diesem Sommer wieder den Aufstieg in die 2. Bundesliga schafften. Unter dem heutigen Damen-Bundestrainer Michi Behrmann, der bei Wacker als Spieler und Trainer heranwuchs, wurden einst die Grundlagen für das „weibliche Hoch“ bei Wacker gelegt.
Der seit zwei Jahren beim HC Wacker hauptamtlich tätige Trainer Björn Winkelmann, der bis auf die ersten Leistungsmannschaften (1. Damen: Ralf Gemmrig; 1. Herren: Eddy Martin) in fast allen Wacker-Teams, vor allem der Jugend, involviert ist, hat auch eine Ausbildung als HockeyScout absolviert. Selbstverständlich werden vom HC Wacker sämtliche gängigen Instrumente gespielt, die die Werbetrommel der Nachwuchsgewinnung so kennt: Kooperationen mit Schulen, Werbeveranstaltungen wie den Tag der Offenen Tür, aber auch viele clubinterne Events wie die „Champions Trophy“ (Foto oben), Sommercamps oder auch abseits des Hockeyplatzes mit dem Stockschießen auf der eigenen Bahn oder Wanderungen bei den Senioren. „Der Club ist wirklich sehr aktiv auf vielen Ebenen“ , freut sich Strothmann, der als Beleg den Montag erwähnt. In den meisten Hockeyclubs dürfte das der ruhigste Wochentag sein. Anders beim HC Wacker. Dort wurde Montagabend durch mannschaftsübergreifendes Grillen auf der Clubhausterrasse in diesem Jahr zum lebendigsten der fünf Werktage. Dieses gepflegte Gemeinschaftsgefühl hat bestimmt nicht nur mit dem 100-Jahr-Jubiläum zu tun.

 

Wacker-Abgesandter Dieter Strothmann (Zweiter von rechts) zusammen mit den weiteren Preisträgern aus Riederich und Dortmund sowie DHB-Vizepräsident Ralph Bonz (rechts).    Fotos: HC Wacker (2), lim

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2. Mai 2024
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