100 Jahre DHB:

100 Geschichten aus 100 Jahren DHB

9. März 2002:

Deutsche Herren erstmals Weltmeister

Nach sieben verlorenen Halbfinalspielen und einem unterlegenen Endspiel (1982) schaffen es die deutschen Herren nun endlich das erste Mal ganz oben auf das Siegertreppchen bei einer Weltmeisterschaft. Bei der 10. WM in Kuala Lumpur, dem mit 16 Mannschaften größten WM-Turnier der FIH-Geschichte, stehen sich am Ende verdientermaßen die beiden besten Mannschaften zum finalen Schlagabtausch gegenüber. Vor 15 000 Zuschauern kann Australien nach 31 Minuten den ersten Treffer landen, als der später dem besten WM-Spieler gewählte Troy Elder die zweite Ecken der „Aussies“ von der Ablegerposition aus verwandelt. Doch wie schon zuvor im Turnierverlauf gezeigt, hat das von Florian Kunz perfekt geführte deutsche Team eine schnelle Antwort auf Rückstände parat. Der Kapitän höchstselbst, drei Tage vor dem Endspiel als „FIH Player of the Year“ für das zurückliegende 2001 gekürt und nach dem Finale zum „Man of the match“ gewählt, schlenzt 30 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff die erste deutsche Ecke zum 1:1-Pausenstand ein.

Unglaublich, wie beide Mannschaften im neunten Spiel innerhalb von 14 Tagen unter klimatisch schwierigsten Bedingungen es schaffen, in der zweiten Halbzeit das hohe Tempo noch weiter zu verschärfen. Beide Teams wollen das Siegtor, vor allem Deutschland erhöht in der letzten Viertelstunde die Schlagzahl. Möglich wird das auch durch rekordverdächtige 62 „rolling substitutions“ im 18-Mann-Kader. Kein anderes Team wechselt sein Personal so konsequent durch wie das deutsche. Sechs Minuten vor Ende gibt es den Lohn dafür. Im Pressing erobert Spielmacher Christoph Eimer am australischen Viertel den Ball. Über Reinelt und Michel kommt das Spielgerät von links quer durch den Kreis, wo rechts Oliver Domke geistesgegenwärtig heranrutscht, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückt und dann jubelnd abdreht (Foto). Dieses 2:1 wird vom deutschen Team aufopferungsvoll und clever bis zum Schlusspfiff verteidigt. Dann brechen auf dem Spielfeld und der deutschen Bank um Bundestrainer Bernhard Peters die Dämme. Endlich Weltmeister! Das im „Limburger Manifest“ ein gutes Jahr zuvor schriftlich fixierte Ziel ist erreicht.

Das WM-Siegerteam: Clemens Arnold, Christian Schulte, Florian Kunz, Philipp Crone, Christian Mayerhöfer, Timo Weß, Björn Emmerling, Tibor Weißenborn, Christoph Eimer, Michael Green, Sebastian Biederlack, Jamilon Mülders, Björn Michel, Oliver Domke, Christoph Bechmann, Christian Wein, Sascha Reinelt, Matthias Witthaus.

9. März 2002 in Kuala Lumpur: Das deutsche Team und ganz oben Kapitän Florian Kunz mit dem Weltmeisterpokal.  Fotos: direvi

 
5. Mai
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