Freitag, 7. Oktober 2010 - 27. Mai 2012


Euro Hockey League 2011/2012

Mülheim, UHC und Alster vor schweren Aufgaben in der EHL

KO16-Turnier der Euro Hockey League über Ostern in Rotterdam

 

04.04.2012 - Am Osterwochenende vom 6. bis zum 9. April stehen drei deutsche Vereinsteams vor schwierigen Aufgaben im europäischen Wettbewerb. Neben Uhlenhorst Mülheim müssen sich auch der UHC Hamburg und der Deutsche Meister Club an der Alster im niederländischen Rotterdam im Achtelfinale der Euro Hockey League hochkarätigen Gegnern stellen. Den Auftakt macht der UHC am Karfreitag gegen Real Polo Barcelona, mit dem deutschen Ex-Weltmeister Christian Wein. Samstag trifft Mülheim sicherlich vor vollem Haus auf Gastgeber Rotterdam. Auch Alster hat mit HC Reading eine ganz harte Nuss zu knacken.

 

Über 3.000 Zuschauer passen in das Stadion am Hazelaarweg in Rotterdam. Die Veranstalter rechnen mit einem vollen Haus, wenn Deutschlands aktueller Vize-Meister Mülheim auf den souveränen Tabellenführer der niederländischen Hoofdklasse trifft. Das Team um die holländischen Stars Jeroen Hertzberger, Roderick Weusthof und Robert van der Horst sowie die neuseeländischen Nationalspieler Simon Child und Nick Wilson hat seine Top-Form zuletzt eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Im Spitzenspiel der ersten Liga wurde der Tabellenzweite Pinoké mit 3:2 besiegt. Eine Woche zuvor gewann das Team von Coach Reinoud Wolff im Wagener-Stadion beim Top-Team aus Amsterdam (mit Taeke Taekema) mit 7:6; es war ein „ganz normales“ Spiel über 70 Minuten, bei dem Rotterdam sechs Treffer aus dem Spiel heraus erzielte.

„Das beweist, für alle, die es noch nicht wussten, was für eine Qualität in der Offensive von Rotterdam steckt“, sagt Mülheims Trainer André Henning. Nach dem 4:4 in Krefeld und der 1:2-Niederlage beim Harvestehuder THC gehen die Uhlen mit weniger erfreulichen Ergebnissen ins K.O.-16-Turnier. „Wir wissen Bundesliga und EHL aber zu trennen. Auf dieses Ereignis haben wir viele Jahre hingearbeitet, da werden wir uns nicht von kurzfristigen Ereignissen aus der Bahn werfen lassen. Dennoch ist Rotterdam mit seinem Starensemble natürlich klarer Favorit.“

Beim HTCU sind alle Spieler an Bord. Jan Fleckhaus hat eine Prellung am Fuß mit aus Hamburg nach Hause gebracht. Felix Meyer laboriert an einer Muskelverhärtung. Bei beiden sieht es aber so aus, als würde es für einen Einsatz im Stadion am Hazelaarweg reichen. Henning: „Für uns ist es der erste große Auftritt auf internationaler Bühne als erneut stark verjüngtes Team. Für uns wird es eine interessante Erfahrung.“ Nach den Abgängen von Niklas Rieger und Philip Meyer werden mit Lukas Windfeder, Henning Hüttermann und Moritz Trompertz am Samstag gleich drei 16-Jährige ihr Debüt auf internationalem Parkett feiern. Das Team hat einen Altersschnitt von 21 Jahren. „Das sollte die Erwartungshaltung ins rechte Licht rücken“, meint Henning.

„Mit der Unbekümmertheit dieser Außenseiterrolle im Rücken, werden wir natürlich all unsere Stärken in dieses Match stecken. Ein Duell gegen einen solchen Gegner - bei dieser Kulisse mit außergewöhnlicher Atmosphäre - kann jedem Spieler einen enormen Entwicklungssprung verschaffen. Den werden wir mitnehmen. Wenn jeder an seinen Jobs festhält, wird es so oder so ein tolles Erlebnis für uns alle.“ Sollte die Überraschung glücken, geht es bereits am Montag (Anstoß 14:30 Uhr) weiter. Dann treffen die Uhlenhorster, ebenfalls in Rotterdam, auf den Sieger der Partie zwischen dem East Grinstead Hockey Club und CA Montrouge (Frankreich). Die Engländer sind in ihrem Achtelfinale klar favorisiert und gehören einmal mehr zum Kreis der Titelkandidaten.

Für die Herren des Club an der Alster dürfte der erneute Ausflug in europäische Gefilde eine willkommene Abwechslung vom tristen Liga-Alltag sein, wo man trotz zweiten Saisonsieges am vergangenen Wochenende weiterhin die „Rote Laterne“ hält. „Für uns ist die EHL zu diesem Zeitpunkt Risiko und Chance zugleich“, sagt Trainer Joachim Mahn. Risiko, weil einige eigentlich unverzichtbare Leistungsträger angeschlagen in das Spiel gegen den englischen Top-Klub Reading HC gehen werden; Chance, weil man mit einem erfolgreichen Wochenende auch gestärkt in das Restprogramm im hockeyliga-Abstiegskampf starten kann.

„Wir sind eine Wundertüten-Truppe, und wenn wir gegen Reading plötzlich ein Riesenspiel hinlegen, dann hat man womöglich auch ein machbares Viertelfinale vor der Nase und sogar die Chance auf den Einzug ins Finalturnier. Wir freuen uns und warten mit Spannung auf das, was uns in Rotterdam erwartet.“ Mahn hatte die Engländer bereits beim Vorrundenturnier im Herbst gegen Amsterdam H&BC gesehen und weiß, dass seinem Team jetzt auf einen ganz harten Brocken trifft. „Die haben zig Nationalspieler im Team, haben unheimlich Zug zum Tor. Für mich sind die sogar ein kleiner Geheimfavorit auf den EHL-Titel“, so der Alster-Erfolgstrainer, der seinem Team unter der Woche viel Zeit zur Regeneration lässt und nur ein kleines Trainingsprogramm absolviert.

„Im Prinzip haben wir nicht viel zu verlieren und können ganz locker in das Spiel gehen. Und dann sehen wir mal, was am Ende dabei heraus kommt.“ Verzichten muss Mahn dabei auf Julian Hofmann-Jeckel, der neben einer Schambeinentzündung jetzt auch noch an einem Leistenbruch laboriert. Patrick Müller hat sich eine Handverletzung zugezogen. Sebastian Biederlack, Stefan Witte und Jonathan Fröschle sind zumindest angeschlagen.

Die Herren des UHC Hamburg haben zuletzt in der Liga leicht ansteigende Form bewiesen. Ob man am Osterwochenende schon EHL-Form erreichen kann, werde man sehen, so Trainer Martin Schultze. „Wir haben gegen die Top-Drei der Liga knappe Ergebnisse gehabt, zuletzt gegen Blau-Weiss Berlin hat es schon ganz gut ausgesehen. So langsam greift alles immer besser, die Tendenz geht klar nach oben.“ Die gelungene Generalprobe gegen die Berliner hat zumindest wieder mehr Selbstvertrauen gebracht. „Wenn wir am Freitag in der Lage sind, uns noch mal zu steigern, bin ich auch ganz zuversichtlich, dass wir gegen Polo Barcelona bestehen können“, sagt Schultze. Für ihn kommt die EHL in dieser Phase der Saison gerade richtig, um einmal raus aus dem Alltag zu kommen.

Zudem erhofft er sich einen Kick für die Ligaspiele nach dem Osterwochenende. Der Gegner sei mit einigen Nationalspielern im Kader allerdings auch eine echte Hausnummer. Zudem ist Polo eines der wenigen Teams, die den UHC in der EHL schon einmal schlagen konnten. 2008 in Lille waren die „Uhlen“ mit 1:4 unterlegen. „Die haben sehr viel Erfahrung und Qualität im Mittelfeld. Das ist schon eine sehr gute Truppe.“ Aber man selbst, so der UHC-Coach, sei ebenfalls sehr EHL- und vor allem auch Rotterdam erfahren. Personell kann der UHC fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Felix Oldhafer ist nach einem Bandscheibenvorfall noch nicht einsatzbereit.

 
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Endstand
1. UHC Hamburg
2. Amsterdam H&BC
3. KHC Dragons
4. HC Rotterdam
Punkte

Für die EHL Gruppenphase gilt folgende Punkteverteilung:


Sieg 5 Punkte
Unentschieden 2 Punkte
Niederlage mit ...
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