UHC scheitert im Europacup-Viertelfinale am MHC Laren
Ostermontag, 25. April, in s’Hertogenbosch: UHC Hamburg – MHC Laren 1:5 (1:3)
25.04.2011 - Die Damen des UHC Hamburg sind in der Runde der Letzten Acht im Europapokalturnier in s’Hertogenbosch gescheitert. Das Team von Trainer Kais al Saadi unterlag im Viertelfinale gegen den niederländischen Vizemeister MHC Laren mit 1:5. Die Holländerinnen, in deren Reihen die deutsche Nationalspielerin Julia Müller (ehemals Harvestehuder THC) steht, hatten bereits einen 3:0-Vorsprung heraus geschossen, ehe Eileen Hoffmann noch vor der Pause mit ihrem Treffer verkürzte. Letztlich spielte Laren die Partie aber recht sicher zu Ende. Der UHC konnte seinen Erfolg von 2010, als das Team bei der Europacup-Premiere bis ins Finale vordrang, wo es am HC Den Bosch scheiterte, nicht wiederholen.
Trainer Kais al Saadi: „Das Ergebnis war, gemessen am Spielverlauf, ein Witz. Aber es erschließt sich, wenn man sieht, dass wir, die wir mehr Kreisszenen und Torschüsse hatten, oft gerade eben noch aus spitzem Winkel zum Schuss kommen, und bei denen eine Spielerin acht Meter vor Tor begnadet frei gespielt wird. Die Holländerinnen sind schon etwas flinker und handlungsschneller, hatten aber durchaus ihre Probleme mit unserer Spielweise. Wir hatten uns vorgenommen, nicht in Ehrfurcht vor den Namen, die auf deren Spielerliste stehen, zu erstarren. Das hat leider in der Anfangsphase noch nicht so geklappt. Insgesamt haben wir heute aber mehr gewonnen als verloren. Da sind viele Junge absolut gereift auf dem Platz, haben gesehen, dass sie auch mit Weltmeisterinnen und Olympiasiegerinnen mithalten können. Jana Teschke und Julia Dudorov zum Beispiel haben Naomi van Ass über 70 Minuten nahezu komplett aus dem Spiel genommen. Von der war fast nichts zu sehen. Ich hoffe, dass wir uns aus der guten Leistung hier einen Push mitnehmen für die Meisterschafts-Play-offs in Deutschland!“
Die Hamburgerinnen waren in der Anfangsphase keinesfalls das schwächere Team, sondern begegneten den stark besetzten Niederländerinnen auf Augenhöhe. Der Unterschied Bestand in der bedingungsloseren Ausnutzung der Chancen. Drei Mal schossen die Larener gefährlich auf das Tor von Yvonne Frank, und drei Mal war der Ball drin, ohne dass die deutsche Nationalkeeperin eine großartige Schuld traf. Die niederländische Nationalspielerin Carlijn Welten war es, die nach knapp sechs Minuten zum ersten Mal traf. Danach hatte der UHC zwei, drei ordentliche Kreisszenen, ohne etwas Zählbares daraus machen zu können.
So war es frustrierend, dass Juliette Hentenaar in der 15. Minute bereits das 0:2 erzielte. Mit dem Ergebnis ging es auch in die Viertelpause. Es ging fast genauso weiter. Laren nicht mit mehr Spielanteilen, aber effektiv. De Lange war es, die in der 23. Minute das 0:3 folgen ließ. „Mit dem Tor haben wir endlich die Kurve gekriegt. Jetzt stimmte die Körpersprache“, so al Saadi. Janne Müller-Wieland trug einen Konter über das halbe Feld vor, flankte hart in den Kreis, wo Eileen Hoffmann die Kugel direkt ins Tor blockte. Danach wackelte Laren, der UHC machte Druck. Kurz vor der Pause zwang Lisa Hahn die holländische Torfrau mit einer Argentinischen Rückhand zu einer Glanzparade.
Der UHC-Coach munterte seine Mannschaft in der Halbzeit auf, führte ihr vor Augen, dass die Partie noch offen war. Tatsächlich waren es die Hamburger, die nun klar überlegen waren. Die beste Chance ergab sich in der 46. Minute, als in Überzahl eine UHC-Ecke gerade eben noch abgewehrt wurde und der Abpraller Lisa Hahn vor die Füße fiel. Die schoss argentinisch an den Innenpfosten, von wo die Kugel wieder ins Feld zurücksprang. Im Gegenzug gelang dann Olympiasiegerin Kim Lammers das 4:1 im Konter. „Da fällt dir dann auch nichts mehr ein“, so al Saadi. „Ich bin mir sicher, dass die Partie gekippt wäre, wenn wir in der Situation das 3:2 gemacht hätten. Stattdessen fällt das 1:4, was die Situation im dritten Spiel am dritten Tag bei der Hitze aussichtslos machte.“
Trotzdem gab sich das UHC-Team nie auf, spielte weiter nach vorn. Hinten ergaben sich dadurch Lücken, die Julia Müller drei Minuten vor Ende sogar für das 1:5 nutzen konnte. „Ich habe absolute Hochachtung vor meinem Team, dass dann nach Spielende sich im Kreis trifft, wo natürlich Tränen der Enttäuschung gefallen sind“, so al Saadi. „Aber das macht eben nicht jeder für sich, sondern auch da gehen sie im Kollektiv durch. Das ist einfach eine geile Truppe!“
Tore:
0:1 Carlijn Welten (6.)
0:2 Juliette Hentenaar (15.)
0:3 Lisanne de Lange (23.)
1:3 Eileen Hoffmann (25.)
---------------
1:4 Kim Lammers (47.)
1:5 Julia Müller (67.)
Strafecken:
UHC 4 (kein Tor) / Laren 1 (kein Tor)
Grüne Karten:
UHC 1 (Mia Sehlmann, 30.) / Laren 2 (32. / 45.)
Gelbe Karten:
UHC 1 (Lisa Hahn, 65.) / Laren -
|