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WEIBLICHE JUGEND A
Endrunde beim CLUB RAFFELBERG
am 23.-24.9.2000

Finale
Großflottbeker THGC - RTHC Leverkusen 1:0 (1:0).


Die Raupe des Meisters über den Kunstrasen hat man schon öfter gesehen, den Großflottbeker THGC als Deutschen Meister bereits im letzten Jahr. Neu ist aber, dass der GTHGC als erster Deutscher Meister der neu geschaffenen Weiblichen Jugend A in die Geschichte eingeht. Auf der Anlage des Club Raffelberg gab es im Endspiel einen knappen, aber verdienten 1:0 (1:0)-Sieg über den RTHC Leverkusen.

Es ergab sich das typische Bild nach einem Finale: grenzenloser Jubel auf Seiten der Flottis, enttäuschte Mienen im Leverkusener Lager. "Wir müssen viel früher das zweite Tor machen", analysierte GTHGC-Coach Michi Behrmann, zollte dem Gegner aber auch gleichzeitig Respekt, "Hut ab. Leverkusen hat sehr stark gespielt." Ähnlich sah es auch der RTHC-Trainer Andreas Höppner die Partie, auch wenn er in der einen oder anderen Situation mit dem Schiedsrichtergespann haderte. Aber auch er erkannte an: "Flottbek hatte einfach die klareren Chancen." Michael Willemsen, Bundestrainer der U 18, meinte: "Wir haben ein frisches und sehr gutes Finale gesehen. Die Leistungsträger beider Mannschaften haben auch hier ihre Dominanz unter Beweis gestellt. Es hat aber auch viele neue Erkenntnisse gegeben. Flottbek ist unterm Strich verdient, aber glücklich Meister geworden." Als Talentsichter fungierend, überreichte Michael Willemsen auch zwei Spielerinnen Sachpreise von TK. Ausgewählt wurden diesmal nicht die stärksten Spielerinnen des Finales, sondern laut Willemsen die zukunftsversprechendsten. "Maike Stöckel (CR) hat in den letzten zwei Jahren von der Entwicklung einen weiten Sprung gemacht und war auch die einzige, die gegen Flottbek dagegengehalten hat. Mit Julia Müller (HTHC) kommt eine weitere Spielerin aus dem jüngsten Teilnehmerjahrgang, die bisher nur im erweiterten Kader war."

Im Gegensatz zum Halbfinalgegner Club Raffelberg haben die RTHC-Mädchen von Beginn an den Kampf mit dem Favoriten aufgenommen. So richtig wach schienen sie aber noch nicht gewesen zu sein, denn bereits in der 2. Minute klingelte es im Kasten von Eliane Zietarra. Rike Lafeld bediente nach einem Flankenlauf Ulli Patschkowski, die aus halbrechter Position hoch einschoss - zum Jubel der Flottbeker Fans, die da noch nicht ahnen konnten, dass dies das entscheidende Tor des Tages sein sollte.

Der GTHGC hatte im vergleich zum Viertelfinale umgestellt und ließ Ulli Patschkowski zentral und Rike Lafeld zentral stürmen. Im Mittelfeld zog Mareike Ziesing die Fäden. Sie hatte mit der enorm starken Leverkusenerin Lisa Reintjes aber ihre liebe Mühe, da diese sich in Zweikampf- und Laufstärke oft durchsetzen konnte. Die zwei Strafecken, die Reintjes nach dem jeweiligen Solo herausholen konnte, brachten aber nichts ein. Ebenso wenig die Rückhandschüsse von Ragna Benk (12.) und Sibylle Hinsken (13.). Nach einer Durchhängerphase riss der Titelverteidiger wieder die Partie an sich und kam bei Standardsituationen zu Tormöglichkeiten. Rike Lafelds Schuss rettete Daniela Preuß für die geschlagene Keeperin auf der Linie (31.) und damit auch einen höheren Rückstand zur Pause.

Der West-Zweite musste nun das Spiel machen und kam dieser Anforderung auch entsprechend nach. Meike Achtmann und Dinah Hartmann kurbelten eindrucksvoll das Spiel ihrer Mannschaft nach vorne an. Ein schnellgeführter Freischlag führte durch Ragna Benk für Gefahr für das GTHGC-Tor (59.). Doch nur eine Minute später schien die Entscheidung in der Luft zu liegen. Nach einem Stockschlagen im Kreis entschied die Unparteiische auf Siebenmeter für die Hanseatinnen. Eigentlich Rike Lafelds Steckenpferd. Doch diesmal vergab Flottbeks Stärkste. Eliane Zientarra hatte die Ecke geahnt, musste aber nicht eingreifen, weil der Ball von ihr aus gesehen rechts über das Tor strich. Leverkusen warf all seine Kräfte in die Wagschale und hatte drei Minuten vor Spielende die letzte Chance zum Ausgleich. In Unterzahl (Inge Wawra hatte wegen Meckerns die gelbe Karte gesehen) gab es noch einmal eine Strafecke für den RTHC. Meike Achtmanns famoser Schlenzer wurde aber von der Flottbek-Keeperin Anna-Lena Lazardzig glänzend pariert. Es dauerte nur noch wenige Augenblicke und der alte Deutsche Meister war wieder der neue. Aus den Händen der Turnierleitung Dagmar von Livonius nahm die Flottbeker Kapitänin Maike Fischer dann verdient den blauen Wimpel des ersten Deutschen Meisters der Weiblichen Jugend A entgegen und wurde mit offenen Armen von ihren Mannschaftskameradinnen empfangen.

Tore: 1:0 (2.) Ulli Patschkowski; Schiedsrichter: Andrea Bodenstein, Tobias Adamiz.

© DHB, VVI 2000