Sonntag, 29. August - Samstag, 11. September in Rosario

12. Weltmeisterschaft


Dienstag, 7. September 2010 - 19:30

Australien - Deutschland   0 : 1   (0:0)


Deutsche Damen erreichen das WM-Halbfinale

Damen-WM in Rosario, 5. Spiel: Australien – Deutschland 0:1 (0:0)

08.09.2010 - Die deutschen Hockeydamen haben bei der Weltmeisterschaft in Rosario das Halbfinale erreicht. Mit einem absolut verdienten 1:0-Sieg (0:0) gegen den punktgleichen Verfolger Australien sicherte sich das Team von Bundestrainer Michael Behrmann in der Nacht zu Mittwoch den Platz zwei in Gruppe A und damit die erste Semifinal-Teilnahme bei einer WM seit Utrecht 1998. Das goldene Tor für die überlegene deutsche Mannschaft erzielte Tina Bachmann per Strafecke in der 43. Minute. Die DHB-Auswahl trifft nun in der Nacht zu Freitag um 0.30 Uhr deutscher Zeit auf Gastgeber Argentinien.

 

Michael Behrmann: „Die Mannschaft hat schon vor der Partie unglaublich entschlossen gewirkt. Natürlich war Druck da, aber die Mädels wollten heute unbedingt gewinnen – das hat man gemerkt. Und sie haben auch unter diesem Druck wirklich tolles Hockey gespielt. Dabei gab es ja auch Dinge wegzustecken, wie etwa das gleich wieder zurückgenommene Eckentor. Sie hätten es uns auf der Bank nur etwas leichter machen können, wenn mal eine der reichlich heraus gespielten weiteren Torchancen drin gewesen wäre. Dass nun Argentinien im Halbfinale der Gegner ist, stört uns überhaupt nicht. Wir freuen uns auf das volle Haus, die tolle Atmosphäre – und wir werden uns ganz sicher nicht verstecken!“

 

Am 24. Geburtstag von Stürmerin Lydia Haase sah sich das deutsche Team sofortigem Druck der Australierinnen ausgesetzt, doch schon mit dem ersten Konter in der 2. Minute holte Natascha Keller die erste Ecke heraus. Und Maike Stöckel traf mit dem Nachschuss. Doch die Australierinnen nahmen die Video-Entscheidung in Anspruch und statt des Tores gab es eine zweite Strafecke, weil der Ball von einer Australierin gefährlich hoch in den Körper von Stöckel gegangen war, die dann daraus kein Kapital schlagen durfte. Bei der zweiten Ecke hielt die australische Keeperin Rachel Lynch stark gegen Bachmanns Schlenzer.

Die Deutschen blieben dran. Und tatsächlich hatte Keller in der 3. Minute die nächste Großchance, wobei ihr hoher Ball knapp über das Tor ging. Eine Minute später rettete Rachel Lynch erneut in höchster Gefahr gegen Keller, die über die linke Grundlinie kam. Das Pressing der DHB-Auswahl blieb erfolgreich und schmeckte den „Hockeyroos“ gar nicht. Erst nach knapp zehn Minuten kamen auch die Spielerinnen aus Down Under mal wieder zu eigenen Offensivaktionen.

Doch die Deutschen kombinierten sich immer wieder gefährlich in den australischen Kreis – so etwa, als Katharina Ottes Schlag in der 10. Minute gerade noch abgeblockt wurde. Besonders Janne Müller-Wieland, Natascha Keller und Eileen Hoffmann stellten die Abwehr der Australierinnen immer wieder vor Probleme. Auf der anderen Seite hatten die Australierinnen Schwierigkeiten, in den Kreis der Deutschen zu gelangen. Die Defensive stand absolut sicher. In der 15. Minute musste Lynch schon wieder in höchster Not gegen Hoffmann klären, die nach Doppelpass am Kreis durchgebrochen war.

Dann hatte Celine Wilde nach toller Kombination über fünf Stationen eine Riesenchance am linken Pfosten, ihren Schuss wehrte aber erneut die starke Lynch mit dem Schläger ab. Inzwischen konnten sich die Hockeyroos bei ihrer Keeperin bedanken, dass sie nicht schon klar in Rückstand lagen. Es gab weiter Großchancen in regelmäßigen Abständen. Nach Linksangriff war es Natascha Keller, die frei vor Tor den Ball nicht kontrollieren konnte, doch Müller-Wieland kam rechts im Kreis noch zum Schuss und drosch die Kugel knapp über das Tor.

Erst in der 25. Minute setzten sich die Australierinnen mal kurz am Kreis der Vize-Europameisterinnen fest, doch bei jedem Fehler sahen sie sich einem gefährlichen Konter ausgesetzt. Die letzten Minuten der ersten Hälfte gehörten dann nicht mehr so eindeutig den Deutschen. Ein Abspielfehler von Nina Hasselmann brachte die Australierinnen in eine erste richtig gefährliche Torschussposition, aber Tina Schütze bügelte den Fehler der Münchnerin wieder aus. Und auch Kristina Reynolds musste nun zweimal eingreifen, hatte sie doch bis dahin keinen Ball berührt.

Der Halbzeitpfiff kam so gerade recht, um die Akkus nach 35 Minuten höchsten Tempos wieder aufzuladen. 11:3 Kreisszenen in der ersten Hälfte belegten die Überlegenheit der Deutschen, die nur das Tor vermissen ließen, welches mehr Sicherheit im Kampf um die Halbfinalteilnahme gebracht hätte.

Die Australierinnen, durch das schlechtere Torverhältnis im Nachteil, mussten nun kommen, und das taten sie auch. Doch wie in der ersten Hälfte holten sich die Deutschen gleich in der 2. Minute die dritte Ecke. Die Variante misslang, doch Fanny Rinne kam aus fünf Metern zu einem freien Nachschuss und jagte die Kugel aber über das Tor – das hätte die Führung sein müssen! Die Australierinnen versuchten es nun immer wieder mit harten Bällen in den Kreis, da sie mit der Kugel zumeist nicht in den Kreis kamen.

In der 41. Minute musste Kate Hollywood für zwei Minuten auf die Strafbank. Keller nutzte die Überzahl und holte die vierte Ecke, die Lynch erneut brillant hielt, allerdings auf Kosten der fünften Ecke. Und die versenkte Tina Bachmann nun endlich links unten flach zum längst verdienten 1:0 (43.). Die Deutschen blieben dran, setzten sehr gefährliche Angriffe. Es gab eine Großchance nach der anderen – die australische Abwehr schwamm, überstand aber noch einmal die sehr kritische Phase.

Danach verstärkten auch die Hockeyroos ihr Pressing, sie mussten ja nun zwei Tore schießen, um ins Halbfinale zu kommen. Doch das deutsche Team nahm den Kampf an, stand hinten sehr gut und arbeitete mit allen Spielerinnen zurück in die eigene Hälfte. Oft holten die Stürmerinnen, wie etwa Eileen Hoffmann, am eigenen Kreis die Bälle ab. Dann musste Tina Bachmann für zwei Minuten auf die Strafbank (54.). Ein Fehler in der Abwehr – nach guter Parade von Reynolds – bescherte den Australierinnen ihre erste Ecke. Doch Reynolds hielt sehr stark.

So überstand das Team die Unterzahl unbeschadet. Und Janne Müller-Wieland hätte nach super Angriff über rechts alles klar machen können, doch sie setzte einen Rückpass von Lydia Haase von der rechten Grundlinie aus fünf Metern erneut über das Tor. Die Deutschen blieben am Drücker, ließen den Hockeyroos kaum Chancen, ein eigenes Pressing aufzuziehen. Der Druck zahlte sich aus. Müller-Wieland holte mit einer harten Flanke die sechste Ecke heraus. Dieses Mal rettete Lynch aber wieder exzellent gegen den flachen Schlenzer von Bachmann.

Nach fast fünf Minuten in der australischen Hälfte mussten die Deutschen selbst die zweite Ecke gegen sich hinnehmen, die aber nach Foul an Hasselmann rausgepfiffen wurde. Kurz darauf pfiff die Kanadierin die dritte Ecke (67.). Die Deutschen riefen die Videoschiedsrichterin an, bekamen aber kein Recht. Doch auch diese Ecke wurde abgewehrt. Dann hielten die Deutschen den Ball geschickt in der australischen Hälfte, hätten eher selbst noch ein Tor drauflegen können, statt in Gefahr zu geraten, und siegten so absolut verdient mit 1:0.

 

Statistik:

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0:1 Tina Bachmann (KE, 43.)

 

Ecken:

AUS 3 (kein Tor) / GER 6 (1 Tor)

 

Grüne Karten:

AUS 1 (Kate Hollywood, 41.) / GER 1 (Tina Bachmann, 54.)

 

Schiedsrichter:

Wendy Stewart (CAN) / Soledad Iparraguirre (ARG)

 
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Spieltermine Deutschland
Montag, 30.08.2010 - 17:00
    » GER - NZL   2:0 (2:0)
Mittwoch, 01.09.2010 - 19:30
    » GER - JPN   2:1 (0:0)
Freitag, 03.09.2010 - 16:30
    » IND - GER   1:4 (1:2)
Sonntag, 05.09.2010 - 17:00
    » GER - NED   1:2 (1:0)
Dienstag, 07.09.2010 - 19:30
    » AUS - GER   0:1 (0:0)
Donnerstag, 09.09.2010 - 19:30
    » ARG - GER   2:1 (1:0)
Samstag, 11.09.2010 - 16:30
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