Richard Wolter kam 1981 als 18jähriger wie viele
seiner Kollegen zum Pfeifen. Im Verein wurde für Jugendspiele ein
Schiedsrichter gesucht und in Wolter gefunden. 1984 erfolgte dann sein Aufstieg
in die Damenbundesliga, in der er nur kurz verharrte. Seit 1985 kommt er in der
Herrenbundesliga zum Einsatz. So hat er auch den weit überwiegenden Anteil
seiner nationalen Einsätze in der 1. Herrenbundesliga absolviert: 360 – Rekord unter
den aktiven Bundesligaschiedsrichtern! Es gibt kaum eine Endrunde in den
letzten 15 Jahren, wo Richard Wolter gefehlt hat. Mittlerweile bringt er es auf
30 Endrundenteilnahmen (Halle 14, Feld 16) mit insgesamt 20 geleiteten
Endspielen. Bei 400 Bundesligaeinsätzen hat er unzählige verschiedene Kollegen
erlebt, dennoch hat er mit einigen Schiedsrichtern besonders viele Spiele
zusammen geleitet. Anfangs stand er besonders oft an der Seite von Jürgen
Stübing, dann an der von Jens Hamann und Rudi Ordon und zuletzt an der von
Andreas Zysk.
Seit 1987 (Halle) und 1988 (Feld) kommt Wolter auch international
zum Einsatz. Die Liste seiner dort errungenen Erfolge ist ebenfalls lang. Dort
stehen u. a. Einsätze bei unzähligen Europacups, drei Hallen- und zwei
Feldeuropameisterschaften, einer Juniorenweltmeisterschaft (1997 Milton Keynes)
sowie fünf Champions Trophies zu Buche. Höhepunkt waren sicherlich drei
Teilnahmen bei Weltmeisterschaften (1994 Sydney, 1998 Utrecht, 2002 Kuala
Lumpur) sowie bei drei Olympischen Spielen (1992 Barcelona, 1996 Atlanta, 2000
Sydney). Bei der WM in Utrecht kam er sogar im Endspiel – zusammen mit dem
Australier Don Prior – zum Einsatz. Mittlerweile standen 169 Länderspiele (114
Feld, 55 Halle) unter der Leitung des Braunschweigers.
Jetzt plant Wolter hinsichtlich der Fortsetzung
seiner Laufbahn nur noch von Jahr zu Jahr. Schon im Februar steht für den
39jährigen das nächste Großereignis vor der Tür. Der Hockey-Welt-Verband FIH
hat Wolter als Schiedsrichter für die 1. Hallen WM, die vom 6.- 9. Februar 2003
in Leipzig stattfindet, nominiert.
Steht er einmal nicht aktiv auf dem Hockeyplatz, so
dreht sich in seiner ihm noch verbleibenden Freizeit ebenfalls vieles um den
Sport mit dem Krummstock. 1997 wurde er Nachfolger von Rudi Ordon als
Schiedsrichterobmann des NHV. Ab und an bleibt dann auch noch mal Zeit für eine
Motorradtour.
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