Freitag, 22. Februar - Sonntag, 24. Februar in Prag


Hallen-Europa-Cup 2008 Damen

Alina Fischer in Bedrängnis. Foto: Dr. Wofgang Sternberger

 

HTHC-Damen gewinnen den Europapokal

Klares 6:0 im Finale gegen Madrid / Sager wird Torschützenkönigin 

Rike Sager mit dem Europapokal und der Trophäe als beste Torschützin. Foto: Dr. Wolfgang Sternberger

Die Hockeydamen des Harvestehuder THC haben das Finale des Hallenhockey-Europapokals der Landesmeister in Prag mit 6:0 (3:0) gegen den spanischen Meister Club de Campo de Madrid gewonnen und damit 34 Jahre nach dem ersten Sieg im Feldhockey-Europapokal auch den ersten internationalen Hallentitel geholt. Gleichzeitig setzte das Team von Trainer Peter Krueger auch die einmalige Siegesserie deutscher Mannschaften fort. Der HTHC ist bei der 19. Auflage der fünfte deutsche Titelträger - 15 Mal war es zuvor der Rüsselsheimer RK, je einmal der SC Brandenburg, Berliner HC und im vergangenen Jahr die Lokalrivalen des Club an der Alster, die diesen Wettbewerb gewannen.

Der HTHC knüpfte im Finale nahtlos an die starke Vorstellung vom 5:0-Halbfinalsieg über Dinamo Sumchanka an. Die Krueger-Schützlinge gingen in der vierten Minute durch Hallen-Europameisterin Rike Sager in Führung und bauten diese dann Tor für Tor aus. Hinten konnten sie sich auf Nationalkeeperin Kristina Reynolds verlassen, die ihren Kasten erneut komplett sauber hielt. „Als es 4:0 stand, habe ich mir das persönliche Ziel gesetzt, dass die Null am Ende wieder stehen muss“, verriet die Nationalkeepern, die damit ihr zweites Shutout in Serie feierte. „Oft ist es so, dass das Team dann gegen Ende etwas nachlässt, wenn die Sache so klar ist, aber das war jetzt mein persönlicher Ehrgeiz. Ich freue mich total, dass wir nach den Anlaufschwierigkeiten am Ende so toll gespielt und gemeinsam den Titel geholt haben. Ich hatte das ja noch nie, mit meinem Vereinsteam international spielen zu dürfen. Um so mehr wiegt dieser

Hoch konzentriert gingen die HTHC-Damen gegen Madrid zu Werke. Foto: Dr. Wolfgang Sternberger

Sieg!“

Trainer Peter Krueger war ebenfalls überglücklich: „Dann haben wir nach dem Gewürge zu Beginn also doch noch Geschichte geschrieben mit den zwei Zu-Null-Siegen im Halbfinale und Finale. Das haben wir auch dem unglaublich guten Staff zu verdanken, der mit uns hier war und sensationelle Arbeit gemacht hat. Ehrlich gesagt, ist mir jetzt schon ein ziemlicher Stein vom Herzen gefallen, dass wir die weiße Weste der deutschen Teams bei diesem Europapokal gewahrt haben. Das ist schon eine ziemliche Bürde gewesen, denn niemand will ja der erste sein, der diese Serie vermasselt. Mich hat das schon beschäftigt. Das haben wir nun erfolgreich an den Club an der Alster weiter gegeben, der nächstes Jahr ran darf.“

Kapitänin Carolin Sender bedauerte natürlich überhaupt

Die Spanierinnen hatten mit dem schnellen, überlegten Spiel Probleme. Foto: Dr. Wolfgang Sternberger

nicht, dass sie extra für dieses Turnier ihren Australien-Aufenthalt unterbrochen hatte, sondern nur, dass ihr Rückflug nach „Down Under“ bereits zwei Stunden nach der Siegerehrung aus Prag abging: „Da bekomme ich die schöne Party nicht mit, die sicherlich heute und in den nächsten Tagen in Hamburg steigen wird.“ Zu Hause hat man sich bereits um einen angemessenen Bahnhof gekümmert. Viele Clubmitglieder und Fans werden das Team um 21.35 Uhr am Flughafen Hamburg Terminal 2 (Flugnummer LH 3229) in Empfang nehmen und es dann in das HTHC-Clubhaus am Vossberg begleiten, wo sicherlich lange und ausgiebig gefeiert werden wird.

Im Finale war es Rike Sager, die einmal mehr den Führungstreffer für den HTHC per Strafecke erzielte (4.).

Allein vor Kristina Reynolds, aber doch nie drin... Foto: Dr. Wolfgang Sternberger

Nach einer schönen Kombination über das gesamte Feld war es wieder Sager, der nur zwei Minuten später das 2:0 gelang. Kristina Reynolds musste erstmals in der elften Minute eine Glanztat zeigen, als Madrid gefährlich vor ihrem Tor auftauchte. In der 17. Minute hatte Sager nach tollem Solo das 3:0 auf dem Schläger, doch ihr Ball wurde abgefangen und Campo hätte im Konter fast das 1:2 erzielt, was aber Reynolds verhinderte. So ging der HTHC mit 3:0 in die Pause, weil Carolin Sender in der Schlussminute der ersten Halbzeit von der Eckenablage traf.

Madrid kam mit Druck aus der Kabine, doch erneut die Nationalkeeperin im HTHC-Tor verhinderte das schnelle Anschlusstor (21.). Kurios dann das 4:0: Julia Boie setzte sich gegen mehrere Spanierinnen durch, traf aber nur den

Am Ende jubelte immer der HTHC! Foto: Dr. Wolfgang Sternberger

Pfosten. Doch die Ex-Nationalspielerin setzte selbst nach – im Fallen gelang ihr doch noch das Tor (22.). Nach einem heftigen Foul an Rike Sager musste Madrid ab der 24. Minute für einige Zeit in Unterzahl agieren. Julia Boie nutzte die Überzahl sofort, indem sie eine Strafecke flach zum 5:0 (24.) verwandelte. Eine weitere Ecke wurde gehalten, auf der anderen Seite lief der HTHC die einzige spanische Strafecke ab.

Zehn Minuten vor dem Ende nahm Madrids Coach seine Torhüterin zugunsten einer sechsten Feldspielerin vom Platz. Einmal musste Reynolds in dieser Phase ihre ganze Klasse aufbieten, als in der 33. Minute gleich mehrere Angreiferinnen vor ihr auftauchten, aber nicht an der Ausnahme-Torhüterin vorbei kamen. Im Gegenzug holte der

...und die Spanierinnen schauten hinterher. Foto: Dr. Wolfgang Sternberger

HTHC die sechste Ecke des Spiels heraus, die Sager – da die spanische Torhüterin ja noch draußen saß – problemlos mittig flach verwandelte. Nun gaben die Madrilenen ihren Widerstand auf. Die Keeperin wurde wieder eingewechselt (34.) und außer einem gehaltenen Schuss von Gylla Rau gab es bis zum Schlusspfiff keine spektakulären Aktionen mehr.

Dann brachen natürlich beim HTHC alle Dämme. Jubelnd, singend und tanzend bewegte ich die Spielertraube durch die Halle. Bei der Siegerehrung erhielt Rike Sager die Auszeichnung als beste Torschützin des Turniers. Zur besten Torhüterin wurde die Keeperin von Slavia Prag gewählt –

...sehr zur Freude der HTHC-Anhänger auf der Tribüne. Foto: Dr. Wolfgang Sternberger

„ist sicher eine nette Geste gewesen“, kommentierte Peter Krueger, dass nicht Reynolds nach den Shutouts in der Endrunde diese Auszeichnung erhielt. Geehrt als beste Spielerin der Endrunde wurde die Ukrainerin Maryna Vinohradova, „völlig zu Recht, denn sie hat großartig gespielt“, so Krueger.

Die Bronzemedaille sicherte sich die Mannschaft von Ritm Grodno (Weißrussland) durch ein 5:2 (3:2) im kleinen Finale gegen Dinamo Sumchanka (Ukraine). Absteiger aus der A-Division sind die Vertreter Tschechiens und Litauens. Aufgestiegen aus der B-Division (European Indoor Champions Trophy) sind die Landesmeister Österreichs und Russlands.

 

Tore im Überblick:

0:1 Rike Sager (KE, 4.)

0:2 Rike Sager (6.)

0:3 Carolin Sender (KE, 20.)

-----------------------

0:4 Julia Boie (22.)

0:5 Julia Boie (KE, 24.)

0:6 Rike Sager (KE, 33.)

 

Strafecken:

Madrid 1 (kein Tor) / HTHC 6 (4 Tore)

 

Torschützen des HTHC beim Europacup

Schütze Tore aktuell

1. Rike Sager 12 3

2. Julia Boie 3 2

3. Franzisca Hauke 2 -

4. Silke Klapdor 1 -

4. Carolin Sender 1 1

 

Schiedsrichterin Anne McRae schaut dem Treiben im Finale gebannt zu. Foto: Dr. Wolfgang Sternberger

 
Euro Hockey
« Euro Hockey 2008
Berichte

» HTHC holt den Titel
» Finale erreicht!
» Als Erster ins Halbfinale
» Nur Remis gegen Madrid
» Mühsamer Auftaktsieg
» Letzte Vorbereitungen
» Sender Überraschungsgast
» Startseite


» Spielplan | Ergebnisse

Endstand
1. Harvestehuder THC
2. Campo Madrid
3. Ritm Grodno
4. Dinamo Sumchanka
5. Slough LHC
6. Kampong Utrecht
7. Vilnius HFTC
8. Slavia Prag
 

» Impressum   » Datenschutz © 2024 • hockey.de