„Ich bin sonst kein lauter Trainer, aber heute hat man meine Kabinen-Halbzeitansprache bestimmt noch draußen in der Halle gehört“, meinte Zehlendorfs Trainer Ralph Herzberg. Was den Berliner Coach so zur Weißglut getrieben hatte, war nicht alleine der 3:8-Pausenstand, sondern vor allem die Art und Weise, wie sich seine Schützlinge vor allem in der ersten Viertelstunde (1:6 nach zehn Minuten) präsentierten. „Da hat meine Mannschaft die Güstrower Stürmer immer wieder fahrlässig frei zum Schuss kommen lassen“, beobachtete Herzberg. Wäre nicht der gute Z-Torwart Matthias Finke gewesen, der trotz heftiger Mandelentzündung in die Schienen gestiegen war, dann hätte der Rückstand sogar noch deutlicher ausfallen können. Die Wutrede von Ralph Herzberg schien gefruchtet zu haben, denn nach dem Seitenwechsel nahmen die Gastgeber endlich die Zweikämpfe an, waren vor allem in der Defensive nun viel sattelfester. Auch nach vorne klappte nun vieles deutlich besser. Zehlendorf arbeitete sich dank "Jonny" Kossel kontinuierlich heran, wagte am Schluss mit der Herausnahme des Torwarts für einen weiteren Feldspieler alles und schoss den 10:11-Anschlusstreffer. „Mit ein bisschen mehr Zeit und Glück wäre tatsächlich noch ein Unentschieden drin gewesen“, meinte Ralph Herzberg, dessen Laune sich durch die zweite Spielhälfte „ein bisschen aufhellte“. Im Quervergleich der beiden Spitzenteams der Ost-Gruppe hält der Z88-Trainer „den SC Charlottenburg besser in der 1. Bundesliga aufgehoben als Güstrow.“
Tore Z88: Michael Kossel (7), Paul Rudnick (2), Malte Buchholz; ATSV: Niels Sund (6), Marcel Sund (2), Andreas Sill (2), Dany Boose.
E: 10 (5) / 5 (1)
7m: 1 (1) / 0
Gelb: Rudnick, Buchholz (Z88), Boose, M.Seidel (ATSV)
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