Sonntag, 19. August - Sonntag, 26. August in Manchester

11. Europameisterschaft der Herren


Halbfinale: Deutschland - Spanien 3:3 (2:1)

7m-Schiessen: Deutschland - Spanien 2:4

Freitag, 24.8.2007 - 18:30 in Manchester


Deutsche Herren vergeben Final-Teilnahme und ersten Matchball für Olympiaqualifikation


dha - Die deutschen Hockeyherren haben am Freitagabend in Manchester durch eine Niederlage im Siebenmeterschießen das Finale der Europameisterschaft und damit auch die erste Chance auf die direkte Olympia-Qualifikation für Peking verpasst. Im Halbfinale revanchierte sich Titelverteidiger Spanien erfolgreich für die Niederlage vor elf Monaten im Halbfinale der Weltmeisterschaft von Mönchengladbach, das damals Deutschland im Siebenmeterschießen gewann. Das Team von Trainer Markus Weise muss nun am Sonntag um 14 Uhr (deutscher Zeit) im Spiel um Platz drei gegen Belgien siegen, um sich nicht erst über ein Qualifikationsturnier Anfang 2008 in Chile, Japan oder Neuseeland die Fahrkarte für Peking zu holen.


Foto: © W.Sternberger

Nichts zu halten gab es diesmal für Uli Bubolz beim Siebenmeterschießen gegen Spanien (Foto: © W.Sternberger)


Bundestrainer Markus Weise war nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Für mich hat Spanien verdient gewonnen. Wir haben in beiden Halbzeiten nicht die beste Leistung gebracht. Nach der Führung war mein Team zu passiv. Und auch nach dem Wechsel haben wir das Match nicht kontrollieren können. Die zwei Gegentreffer waren das Resultat. Das 3:3 hat uns dann zwar in das Siebenmeterschießen gerettet, aber auch da haben die Spanier einfach besser ihre Siebenmeter verwertet. Ich weiß nicht, warum einige Spieler heute nicht nah genug an ihre Bestform herangekommen sind. Vorn haben wir kaum einen Ball gehalten. Die spanischen Stürmer haben unsere Abwehr vor deutlich größere Probleme gestellt, als wir auf der anderen Seite. Jetzt müssen wir es gegen Belgien richten. Das wird sicher kein schönes Spiel, denn Belgien wird nichts dafür tun, weil die nichts zu verlieren haben.“


Foto: © W.Sternberger

Das Spiel war hochdramatisch und sehr ausgeglichen. Zur Halbzeit waren die üblichen Statistiken bei einer 50:50-Quote, nur hatte Deutschland ein Tor mehr.(Foto: © W.Sternberger)


Das Halbfinale begann mit einem Schock für das deutsche Team. Nach einem Fuß von Maximilian Müller im deutschen Kreis verwandelte Spezialist Xavier Ribas gleich die erste Strafecke halbhoch rechts am Handschuh von Ulrich Bubolz vorbei zum 0:1 (2.). Die Antwort klappte nicht sofort. Ein harter Eckenschlenzer von Timo Weß wurde von Keeper Franzisco Cortez artistisch aus der linken oberen Ecke gefischt (6.). Doch nur eine Minute später war es soweit: Weß schickte Weißenborn auf rechts, der von der Grundlinie auf Christopher Zeller zurücklegte. Dessen flacher Schrubber landete links unten unhaltbar im Tor zum 1:1 (7.). Es ging dann hin und her. Spanien vergab die zweite Ecke, Zeller den Eckenkonter durch schwaches Abspiel (10.). Witthaus traf nach Weißenborn-Freischlag nicht voll aus acht Metern, so dass Cortez halten konnte (12.). Dann rettete Bubolz vor der frei auftauchenden Victor Sojo (13.). Schließlich war es Carlos Nevado, der ein tolles Solo von der Mittellinie halblinks im Kreis mit einer krachenden flachen argentinischen Rückhand zum 2:1 (20.) abschloss. Philipp Zeller und Bubolz retteten danach bei einer Doppelchance von Pol Amat (22.). Ein Tor aus unmöglichem Winkel versuchte Matthias Witthaus, der am rechten Pfosten fast von der Grundlinie das kurze oberen Eck anvisierte und verpasste (30.).


Foto: © W.Sternberger

Auch ohne ihren Stürmerstar Santi Freixa (verletzt) wusste die spanische Mannschaft in der zweiten Spielhälfte zunehmend Druck auf unser Team auszuüben. (Foto: © W.Sternberger)


Bubolz musste vor der Pause noch zweimal gegen Amat retten, der die deutsche Hintermannschaft ein ums andere Mal vor Probleme stellte. Die Führung war vor der Pause schon etwas glücklich, dennoch hätte die Weise-Mannschaft sie nach dem Wechsel ausbauen können. Erst kam Witthaus durch ein Tackle beim Torschuss nicht an Cortez vorbei (37.). Dann übersah Schiedsrichter Henrik Ehlers (DEN) direkt vor seinen Augen ein Foul an Christopher Zeller, der sonst auf dem Weg zum Tor durch gewesen wäre (39.). Der Däne stand jetzt häufiger im Blickpunkt. Nach einer von Cortez gehaltenen halbhohen Rückhand von Witthaus gab er erneut die Strafecke nicht, obwohl der Abpraller an das Bein eines spanischen Abwehrspielers sprang (40.).

Statt dessen schickte sein niederländischer Kollege Rob ten Cate Sebastian Biederlack bei einem ungeschickten Tackle im Mittelfeld in der Anschlussaktion gleich für zehn Minuten auf die Strafbank. Spanien erhöhte nun den Druck. Bubolz musste bei Kontern immer wieder sein Können zeigen. Auch gegen Ribas dritte Ecke (45.) zeigte er eine erstklassige Parade. Dann stoppte er den völlig frei vor ihm auftauchenden Sojo (46.). Erst in der 53. Minute, als Deutschland wieder komplett war, gab es mal wieder eine Chance für Witthaus, doch sein Schuss wurde geblockt. Während die deutschen Stürmer nun kaum noch an ihren Gegenspielern vorbei kamen, brannte es hinten immer wieder. Roc Oliva verpasste noch frei vor Bubolz (57.).

Eine umstrittene Strafecke in der 58. Minute brachte schließlich den längst verdienten Ausgleich, als Ribas den Ball flach links unten an den Innenpfosten platzierte. Nur eine Minute später gab es nach Fehler Biederlack die sechste Strafecke, die David Alegre im zweiten Nachschuss an Bubolz vorbei zum 2:3 (59.) im Tor unterbrachte. Bubolz verhinderte dann die Entscheidung durch Amat (62.). Philipp Zeller konnte argentinisch Cortez nicht überwinden (64.). Doch sein Bruder war mit der zweiten Strafecke dann doch erfolgreich, die links unten auf der Schlägerseite einschlug (64.). Das Siebenmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Doch ausgerechnet die bislang so gut spielenden Innenverteidiger Timo Weß und Philipp Zeller hatten nicht die Nerven. Spanien siegte also wie 2005 bei der EM in Leipzig gegen Deutschland und trifft im Finale am Sonntag auf die Niederlande.

Vom deutschen Team wurden Justus Scharowsky und der zweite Keeper Christian Schulte nicht eingesetzt. Ob Sebastian Biederlack nach der zweiten Gelben Karte des Turniers am Sonntag das Spiel m Platz drei bestreiten darf, entscheidet der Turnierdirektor noch.


 

« AKTUELLES


» Unser Team bei der EM


Spieltermine Deutschland
Sonntag, 19.08.2007 - 10:00
    » GER - CZE   5:0 (2:0)
Montag, 20.08.2007 - 17:00
    » GER - BEL   2:2 (2:1)
Mittwoch, 22.08.2007 - 19:00
    » ENG - GER   0:3 (0:2)
Freitag, 24.08.2007 - 18:30
    » GER - ESP   5:7 n.7m (3:3, 2:1)
Sonntag, 26.08.2007 - 13:00
    » BEL - GER   4:3 (0:1)

Torschützen:
02.'   0:1   Xavier Ribas (KE)
07.'   1:1   Christopher Zeller
20.'   2:1   Carlos Nevado
57.'   2:2   Xavier Ribas (KE)
58.'   2:3   David Alegre (KE)
62.'   3:3   C. Zeller (KE)

Strafecken:
Deutschland 2 (1 Tor)
Spanien 6 (3 Tore)

Siebenmeter-Schiessen:
1:0 Christopher Zeller trifft
1:1 David Alegre trifft
1:1 Timo Wess verschießt
1:2 Sergi Enrique trifft
2:2 Niklas Meinert trifft
2:3 Pol Amat trifft
2:3 Philipp Zeller, Torwart hält
2:4 Eduard Tubau trifft

Gelbe Karten:
Sebastian Biederlack (GER) 41.'

Schiedsrichter:
Rob ten Cate (NED)
Henrik Ehlers (DEN)



2024 © VVIwww.HockeyPlatz.deImpressum