... die inoffizielle deutsche Städte Meisterschaft für Senioren:


Der Löwenpokal


 Die Kapitäne Christoph Gramann (in gelb) und Tibor Weißenborn (in rot) vor dem Spiel. 

 

Der Löwe wandert in die Domstadt

Köln gewinnt als Herausforderer das 116. Spiel um den Löwenpokal in München

 

01.06.2022 - Der Löwe wandert. 2:1 hieß es am Ende des 116. Spiels im Löwenpokal-Wettbewerbs der Städte-Seniorenmannschaften für den Herausforderer aus Köln gegen die Münchner Titelverteidiger. Und das knappe Ergebnis lässt erahnen, dass es sich vergangenen Samstag um ein sehr interessantes und auch sehr intensives Spiel gehandelt hat. Köln war mit einer wirklich starken Truppe angereist, und auch München konnte den ein oder anderen jüngeren Spieler neu in die Mannschaft nehmen, da eben am bisherigen Stamm seit dem Gewinn des Löwenpokals in Berlin 2017 auch etwas der „Zahn der Zeit“ „genagt“ hatte.

 

Auf vorsichtiges Abtasten wurde auf dem Hauptplatz des Münchner SC direkt vom Anpfiff weg verzichtet. Beide Mannschaften begannen direkt mit – für Seniorenhockey – vergleichsweise schnellem und direktem Spiel. Chancen aus dem Spiel heraus aber noch Mangelware, München vergab allerdings die ersten von drei Ecken vor der Halbzeit-Pause. Das zweite Viertel wurde dann das Viertel, in dem alle drei Tore fallen sollten. Gleich zu Beginn die Führung für die Gastgeber - ein Stockfoul im Schusskreis führte zu einem Siebenmeter – Bastian Riedel verwandelte sicher zum 1:0.
Das nahmen die Kölner als Weckruf und legten – bei starker Leistung im ganzen Spiel – in der Folgezeit ihre allerstärkste Phase hin. Angriff um Angriff rollte auf das Münchner Viertel zu. Zunächst mit dem Ergebnis einer Ecke. Lattenknaller, Folgeecke… diesmal Schlag; und abgefälscht flog der Ball ins lange Eck. 1:1 durch Christian Kurtz. Die Kölner machten direkt weiter und holten in Minute 25 ebenfalls einen Siebenmeter heraus – 2:1 für Köln durch Tibor Weissenborn.
So ging es in die Pause. Nach der Halbzeit dann mehr und mehr ein anderes Spiel – jetzt waren es die Münchner, die Angriff um Angriff fuhren. Und auch – vermutlich durch einen leicht jüngeren Kader im Schnitt – mehr und mehr die Kontrolle des Spieles übernahmen. Das Ganze bei einem - immer im fairen Rahmen bleibenden - aber jetzt doch sehr intensivem Spiel; eine gelbe Karte jeweils für beide Seiten bezeugten dies. Hohe Aufregung dann gegen Ende des dritten Viertels. Ein in den Kreis geflankter Ball wird von Florian Zollner ins Kölner Tor abgefälscht – der Schiedsrichter sieht keinen bzw. gesteht keinen Schlägerkontakt zu. Aber es sollte definitiv nicht die letzte Möglichkeit der Münchner bleiben.
Viertes Viertel: nicht vergessen werden dürfen zwei große Konterchancen der Kölner, bei denen sie „den Sack bereits hätten zu machen können“. Einmal knapp am Tor vorbei, einmal rettet Nils Kowalczek mit überragendem Reflex. Das ermöglicht eine hochdramatische Schlussphase. München schießt zwei von drei Ecken eher schlecht, aber die dritte knallt an den linken Torpfosten. Einmal noch große Aufregung, München fordert Siebenmeter. Und erst als dann 30 Sekunden vor Schluss die letzte Möglichkeit – ein Stecher – pariert bzw. abgewehrt wird, Köln Abschlag erhält, ist der Sieg der Gäste aus der Domstadt sicher.
Große Freude auf der einen Seite, Enttäuschung auf der anderen Seite – die aber bald der Erkenntnis wich, dass die letzten fünf Jahre für die Münchner Löwen eine tolle Zeit waren. Sechs Siege im Löwenpokal und zwei Siegen im Bärenpokal – und die einzige Mannschaft gewesen zu sein, die auf Grund der „Gründungs-Situation“ des Bärenpokals für alle Zeiten die einzige Mannschaft bleiben wird, die beide Pokale vereint hat.
Und das „Timing“ eines glücklichen Sieges und einer glücklichen Niederlage passen letztendlich für München. Es bricht den Kölner sicherlich „keinen Zacken aus der Krone“, in diesem Artikel festzustellen, dass sie das Glück des Tüchtigen hatten. Ein definitiv verdienter Sieger des Spiels - aber doch auch das passende Spielglück! Aber genau so ein Spiel hatten die Münchner zu ihren Gunsten im Jahr 2017 in Berlin auch, als sie ihrerseits den Pokal gewannen. So dass die Erkenntnis bleibt – beim Herausforderer muss wirklich alles passen, damit er den Pokal mitnehmen kann.
Wie geht es weiter? Wenn die Kölner es „gut“ machen, haben sie definitiv das Potenzial, und das ist ihnen nach dem Spiel in München auch zu gönnen, eine Löwen-Ära zu prägen! Jetzt schon stark und die Kölner Spielergeneration, die jetzt in ihre 40er kommt, ist definitiv auch nicht zu verachten. Mit elf Siegen ist der Abstand zu Hamburg (37 Siege) nicht gering, aber eine deutliche Verringerung des Abstandes ist möglich! Der nächste Gegner ist Leverkusen im Herbst dieses Jahres.
Das der Abend in der tollen „MSC-Alm“ einen schönen und von beiden Mannschaften natürlich gemeinsam begangenen Ausklang fand, ist natürlich selbstverständlich und muss hier eigentlich gar nicht erwähnt werden.

 

Die Mannschaften:

München: Nils Kowalczek, Georg Stolle, Carsten Leisering, Tobias Thelen, Martin Eimer, Felix Fischer, Jan Aichinger, Nico Duda, Patrick Bellenbaum, Timo Holland, Christian Chamier, Bastian Riedel, Konstantin Rentrop, Christoph Gramann, Florian Zollner, Stephan Köhler, Philipp Schavoir.
Köln: Jörg Henze, Christian Kurtz, Konrad Bremer, Denis Beutler, Tim Lögters, Tobias Warweg, Tibor Weißenborn, Sebastian Warweg, Christian Achtmann, Volker Fried, Uli Mayer, Daniel Thelen, Georg Seyfarth, Oliver Cazin, Marc Benninger, Jo Hürter, Georg Stahl.

Von links, hinten: Jörg Henze, Christian Kurtz, Konrad Bremer, Denis Beutler, Tim Lögters, Tobias Warweg, Tibor Weißenborn, Sebastian Warweg, Christian Achtmann, Volker Fried, Uli Mayer; vorne: Daniel Thelen, Georg Seyfarth, Oliver Cazin, Marc Benninger, Jo Hürter, Georg Stahl.
 

 

 
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