Bayerischer Hockey-Verband

Nr. 93 - 22. April 2005

Selbst-Test: Provozieren Sie Konflikte durch Ihr Führungsverhalten?

Konflikte entstehen doch immer durch das Fehlverhalten anderer. Das glauben viele Vereinsverantwortliche. Doch ist das wirklich immer so? Zu einer guten Vereinsführung gehört auch ein guter Führungsstil, testen Sie Ihren doch einmal selbstkritisch. Machen Sie unseren Selbst-Test und finden Sie heraus, ob Sie nicht auch Konflikte durch Ihr Führungsverhalten provozieren.
• Bei Entscheidungen lasse ich mich in erster Linie von meinem eigenen Interesse leiten.
• Ob die Mitarbeiter sich gerecht behandelt fühlen, ist eine rein subjektive Angelegenheit. Das kann ich nicht beurteilen. Hauptsache, sie leisten gute Arbeit.
• Meine Mitarbeiter wissen immer ganz genau, ob ich gerade in guter oder schlechter Stimmung bin.
• In schwierigen Situationen beruhige ich meine Mitarbeiter mit Zusagen.
• Es kommt vor, dass Zusagen, die ich gemacht habe, nicht eingehalten werden.
• Wenn ich Zusagen nicht einhalten kann, vermeide ich es, dieses Thema anzuschneiden.
• Entscheidungen schiebe ich häufig auf die lange Bank.
• Es kommt vor, dass ich mich mit vagen Aussagen vor Entscheidungen drücke.
• Ich möchte von Fall zu Fall entscheiden, mit welchen Aufgaben ich welchen Mitarbeiter betreue.
• Bevor meine Mitarbeiter irgendwelche Entscheidungen treffen, müssen sie Rücksprache mit mir halten.
• Neuerungen diskutiere ich nicht mit meinen Mitarbeitern, das würde nur den Entscheidungsprozess verzögern. Ich stelle sie vor vollendete Tatsachen.
• Ich bin bekannt für meine ironischen Bemerkungen.
• Ich glaube, dass man mit spöttischen Bemerkungen motivieren kann.
• Mir ist es wichtig, dass ich in allen Bereichen mehr kann und weiß als meine Mitarbeiter.
• Ich gebe ungern zu, wenn ich Unrecht habe.
• Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern empfinde ich als Kritik.

Test-Auswertung:

Welche der Aussagen trifft auf Sie zu? Seien Sie bei der Beantwortung ehrlich zu sich selbst. Jede Ja-Antwort bedeutet, dass Sie einen Bereich lokalisiert haben, in dem Ihre Führungsarbeit Schwächen aufweist. Überdenken Sie die möglicherweise weit reichenden negativen Folgen eines solchen Verhaltens. Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Verhalten als Vorgesetzter maßgeblich über Motivation, Arbeitsklima und Leistung in Ihrer Abteilung entscheidet.
Quelle: VNR-täglich

Die Beeinträchtigung der Handlungsfähigkeit des Vereins durch den Wegfall von Mitgliedern des Vorstands

Welche Folgen hat nun der Wegfall eines oder mehrerer Vorstandsmitglieder für die Handlungsfähigkeit des Vereins insgesamt?
Als Ausgangspunkt schreibt § 26 Abs. 1 Satz 1 BGB vor:
"Der Verein muss einen Vorstand haben." In Abs. 2 Satz 1 ergänzt der Gesetzestext wie folgt: "...er hat die Stellung eines gesetzlichen Vertreters".
Diese Regelungen zeigen, dass der eingetragene Verein als juristische Person des Privatrechts den häufig so genannten "§ 26er" Vorstand als notwendiges Organ benötigt. Dies verdeutlichen auch folgende (Haupt-) Aufgaben des Vorstands:
• gerichtliche und außergerichtliche Vertretung (§ 26 Abs. 1 Satz 1 BGB) sowie
• die Geschäftsführung, soweit die Vereinsangelegenheiten nicht durch Beschlussfassung in einer Mitgliederversammlung geordnet werden
oder von einem anderen Organ zu besorgen sind,
aber auch z. B.
• die Anmeldung des Vereins beim Vereinsregister (§ 59 Nr. 1 BGB),
• die Anmeldung jeder Änderung des Vorstands (§67 Abs. 1 BGB,
• Anmeldungen von Satzungsänderungen (§ 71 Abs. 1 Satz 2 BGB).
Welche Folgen hat nun der Wegfall eines oder mehrerer Vorstandsmitglieder für die Handlungsfähigkeit des Vereins insgesamt?
Bestimmt die Satzung, dass der "§ 26er" Vorstand aus nur einer Person besteht (Einzelvor-stand), ist mit dem Wegfall dieser Person ein notwendiges Vereinsorgan entfallen. Zur Beseitigung dieses Defizits ist das in der Satzung berufene Organ zuständig, also regelmäßig die Mitgliederversammlung. Wichtig zu wissen ist insoweit, dass der z. B. durch Amtsniederlegung weggefallene Vorstand solange die Einladung der Mitgliederversammlung aussprechen kann, wie er noch im Vereinsregister eingetragen ist. Des Weiteren bleibt die Möglichkeit der Einberufung der Mitgliederversammlung durch eine Minderheit oder durch das Amtsgericht (§ 37 BGB). Im Übrigen ist als kurzfristige Übergangslösung bei Dringlichkeit auf Antrag die Bestellung eines Notvorstands durch das Amtsgericht möglich (§ 29 BGB).
Was ist, wenn mehrere Personen den "26er" Vorstand bilden und eine oder mehrere Mitglie-der entfallen sind?
Ist die Vertretung des Vereins bei einem mehrgliedrigen Vorstand mit Gesamtvertretungsregelung nicht mehr gewährleistet, so ergeben sich die zum Einzelvorstand beschriebenen Rechtsfolgen.
Was ist aber, wenn zwar eines oder mehrere Mitglieder entfallen sind, das oder die verbliebenen Vorstandsmitglieder den Verein aber nach wie vor wirksam vertreten können, entweder weil Einzelvertretung besteht oder bei Gesamtvertretung noch genügend Vorstandsmitglieder verblieben sind?
Diese Frage hat vor allem dann besondere Relevanz, wenn die Amtszeit laut Satzung noch längere Zeit andauert.
Zum Teil wird - unabhängig von der Frage der Vertretung - die Frage aufgeworfen, ob der Vorstand schon dadurch beschlussunfähig geworden ist, wenn dieser durch den Wegfall eines oder mehrerer Personen nicht mehr die in der Satzung festgelegte Zahl von Vorstandsmitgliedern hat. Diese Ansicht meint, von einer Beschlussfassung könne lediglich dann gesprochen werden, wenn der Vorstand die nach der Satzung vorgesehene Zahl der Mitglieder vollständig aufweise (Sauter/Schweyer/Waldner, Der eingetragene Verein, 17. Auflage, München 2001,Rn. 245a).
Eine Ausnahme von der "automatischen" Beschlussunfähigkeit des Vorstands mit dem Weg-fall auch nur eines Mitglieds will diese Ansicht nur dann zulassen, wenn eine ausdrückliche Satzungsregelung z. B. bestimmt, dass der "Rumpfvorstand" bis zur Neuwahl allein den Vorstand bildet oder vorgesehen ist, dass das freigewordene Amt bis zur Neuwahl an ein anderes Vorstandsmitglied fällt. Schon wegen der für den "normalen" Vorstand schwer zu übersehen - den Rechtsfolgen - dieser wäre ggf. weiterhin außenvertretungsberechtigt, könnte aber keine wirksamen Vorstandsbeschlüsse mehr fassen- muss diese Ansicht abgelehnt werden.
Aus Gründen der Praktikabilität und Rechtssicherheit ist der Auffassung zu folgen, die sich für die uneingeschränkte Handlungsfähigkeit des verbliebenen Vorstands ausspricht, solange die (Außen-) Vertretung des Vereins nach der Satzung gewährleistet ist (Stöber, Handbuch des Vereinsrechts, 9. Auflage, Köln 2004, Rn. 271a ff.). Diese Auffassung bejaht die Be-schlussfähigkeit des "Rumpfvorstands" und hält diesen zur Führung der Vereinsgeschäfte insgesamt und damit auch zur Wahrnehmung der Aufgaben des oder der weggefallenen Mitglieder für berechtigt und verpflichtet.
Eine besondere Problemsituation kann dadurch entstehen, dass sich nach Wegfall beispiels-weise des 1. Vorsitzenden kein Nachfolger finden lässt und diese Position bei den folgenden Neuwahlen unbesetzt bleibt. Auch für diesen Fall, dass ein "Rumpfvorstand" an den "Start" geht, spricht sich der Autor unter Praxisgesichtspunkten für dessen uneingeschränkte Beschluss- und Handlungsfähigkeit aus. Der Regelfall soll und muss aber die vollständige Besetzung aller nach der Satzung vorgesehenen Vorstandsämter sein. Die bestehenden Lücken müssen also so schnell wie möglich geschlossen werden.
Im Rahmen dieses Beitrags kann die gesamte Problemstellung nur angeschnitten werden. Dementsprechend ist zu empfehlen, die Rechtsfolgen bei Wegfall eines oder mehrerer Mitglieder des Vorstands im Einzelfall genauestens zu prüfen oder von kompetenter Stelle prüfen zu lassen.
Quelle und Autor: Dr. Thomas Adloff

Mitarbeitergewinnung:
Hier finden Sie 10 Thesen zur Mitarbeit sowie die Checklisten zu dem Thema


10 Thesen zur Mitarbeit

• Jeder und jede ist zur Mitarbeit geeignet und bereit
• Mitarbeitergewinnung beginnt bereits beim Eintritt in den Verein und gehört zur alltäglichen Vereinsarbeit
• Junge Leute wollen gern mitarbeiten
• Man kann gar nicht früh genug beginnen, sie miteinzubeziehen
• Sie müssen mit Teilaufgaben zur dauerhaften Mitarbeit bewegt werden
• Mitarbeitergewinnung heißt auch, dass gestandene Funktionäre teilen können
• Wer Mitarbeit wirklich will, muss unterschiedliche Angebote in sachlicher und zeitlicher Differenzierung entwickeln
• Eltern wollen an der Entwicklung ihrer Kinder teilhaben und mitarbeiten
• Das Erfahrungs- und Beziehungsgflecht von Vereinsmitgliedern und Menschen, die dem Verein nahe stehen, muss unbedingt genutzt werden
• Mitarbeit macht Spaß in einem abgestimmten Miteinander vieler am gemeinsamen Ziel (Quelle: "Deutsche Hockey-Zeitung").

Checkliste 1:

Vorschläge und Forderungen von Übungsleiterinnen und Übungsleitern 28 Übungsleiter aus 8 Abteilungen eines Sportvereins gehen in Klausur. Sie diskutieren an einem Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr das Thema "Zusammenarbeit und Kontakt der Abteilungen untereinander und zum Vorstand". Festgestellt wird: zu wenig Wir-Gefühl, fehlende Kooperation, wenig Identifikation mit dem Verein.
Vorschläge und Forderungen zu Kontakten der Abteilungen untereinander:
abteilungsübergreifende Veranstaltungen (Volleyball-Freizeitturnier, Wochenendfahrt zu einem Ziel in der näheren Umgebung, gemeinsames Sportabzeichentraining, sportliche und gesellige Nachtveranstaltung) - besserer und regelmäßiger Informationsfluss zwischen den Übungsleitern (Sportveranstaltungen der Abteilungen, Austausch von Terminen, aktualisierte Veranstaltungsübersicht) - regelmäßige Übungsleitertreffen, zwei- bis dreimal jährlich, vor allem zu Erfahrungsaustausch und Kennenlernen neuer Sportentwicklungen in anderen Abteilungen - Teilnahme an den Übungsstunden anderer Abteilungen.
Vorschläge und Forderungen zur Zusammenarbeit und zu Kontakten der Abteilungen mit dem Vorstand: Übungsleiter-Sprechstunde mit dem Vorstand - Anwesenheit eines Vorstandsmitglieds bei den Abteilungs-Jahresversammlungen - Besuche des Vorstandes in Übungsstunden und bei Veranstaltungen der Abteilungen - Teilnahme und Vorstellung von Vorstandsmitgliedern bei Übungsleitertreffen - vollständige Anwesenheit aller Abteilungsleiter bei Jahreshauptversammlungen.
Vorschläge und Forderungen zur Identifikation mit dem Verein: Verbesserung des Informationsflusses vom jeweiligen Abteilungsleiter an die Übungsleiter - Vermittlung von Aufgaben und Zielen des Vereins - Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit nach innen und zu den örtlichen Medien - Wiedereinführung des Mitgliedsausweises (Sinn: Verbesserung des Wir-Gefühls; wir gehören zusammen - ich gehöre dazu).

Checkliste 2:

Übungsleiterinnen und Übungsleiter formulieren ihre Vorstellungen zur Mitarbeit
An einer Übungsleiterausbildung des Stadtsportbundes Göttingen haben 19 Frauen und sieben Männer im Alter zwischen 17 und 48 Jahren teilgenommen. Nach einer Befragung der gesamten Gruppe ist folgendes Ergebnis zur Mitarbeit herausgekommen, wobei vier Nennungen möglich waren.
Ich bin/werde tätig im Verein, weil ich selber gerne Sport treibe (100 Prozent), Spaß daran habe (87,5 Prozent), gerne mit Menschen arbeite (70,8 Prozent), meine Freizeit sinnvoll gestalten möchte (41,7 Prozent), ein gutes Vereinsklima schätze (25,0 Prozent), Geld damit verdienen möchte (8,3 Prozent), dadurch Anerkennung/Ehrung erhalte (4,2Prozent).
Welche Begingungen muss ein Verein bieten, dmit Sie mit großem Zeitaufwand und ehrenamtlichem Engagement arbeiten würden? Gutes Vereinsklima (66,7 Prozent), Spielraum für die Durchsetzung eigener Ideen (66,7 Prozent), Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung (58,3 Prozent), eigene Trainingsmöglichkeiten (58,3 Prozent), gute und moderne Sportstätten und -geräte (37,5 Prozent), kooperative Vereinsführung (25,0 Prozent), nettes Team (16,7 Prozent).
Wenn sich ein Verein bei mir bedanken möchte, würde ich mir wünschen: Aufwandsentschädigungen für Aus- und Fortbildungen (62,5 Prozent), Beitragsbefreiung (54,2 Prozent), angemessene Ausstattung mit Büro- und Sportartikeln (45,8 Prozent), Sachgeschenke (33,3 Prozent), Präsente wie Blumen und Konfekt (16,7 Prozent), Vereinsnadel (0 Prozent), Vereinsurkunde (0 Prozent).
Ich beende meine Tätigkeit sofort, wenn ich keinen Spaß mehr daran habe (70,8 Prozent), das Gefühl habe, ausgenutzt zu werden (58,3 Prozent), merke, dass meine Arbeit keine Anerkennung findet (54,2 Prozent), mich im Team nicht mehr wohl fühle (50,0 Prozent), beruflich mehr in Anspruch genommen werde (33,3 Prozent), keine Weiterbildungsmöglichkeiten mehr habe (16,6 Prozent), keine Zuwendung/Aufwandsenschädigung mehr erhalte (4,2 Prozent).

Gewinnung von Mitarbeitern

Ein Sportverein organisiert für Kinder und Jugendliche ein Aktiv-Wochenende mit Zeltlager auf seiner Vereinsanlage. Das Programm: Diskussion über ein Jugendthema - Geländespiel - Arbeitseinsatz auf der Anlage - Planspiel "Kinderweihnachtsfeier" - Gespräch mit Vorstandsmitgliedern und Aufarbeitung von Kritik - Grillen - Lagerfeuer - Auswertung des Wochenendes von Freitagnachmittag bis Sonntagmittag - Ergebnis: 12 Kinder und Jugendliche arbeiten in Zukunft mit.
Unter der Überschrift "Ich will dabei sein" beschreibt ein Sportverein in jeder Ausgabe seiner Vereinszeitschrift.
Möglichkeiten und Inhalte von Mitarbeit und Aufgaben. Auf diese Weise möchte er Mitarbeiter gewinnen und eine Mitarbeiterbörse aufbauen.
Ein Sportverein veröffentlicht am "Schwarzen Brett" eine "Meisterliste" für Arbeiten, die "den ganzen Mann und die gestandene Frau" erfordern: Vorbereitung und Durchführung von Karneval, Tag der offenen Tür, Sommerfest, Spielevormittage und -nachmittage für Kinder und Senioren - Übernahme handwerklicher Maurer-, Holz-, Metall- und Gartenarbeiten in der Vereinsanlage.
Der Vorstand eines Sportvereins und interessierte Mitglieder treffen sich zu einer "Denkfabrik zur Mitarbeitergewinnung" und halten diese Überlegungen fest: die 30 Jahre alte Satzung ändern und die Vorstandsposition eines "Beauftragten für Mitarbeit" schaffen - Mitarbeiterangelegenheiten regelmäßig in die Tagesordnung von Vorstandssitzungen aufnehmen - das Mitarbeiterpotential von Jugendlichen entdecken, akzeptieren und nutzen - junge Menschen behutsam an Organisationsaufgaben heranführen - Fehler akzeptieren - Zeit für zurückhaltende Hilfe und behutsames Erklären haben (falsch:dann hätte ich es auch gleich selber machen können) - bereit sein, "meine" Aufgaben abzugeben - bereit sein, die eigene Rolle zu überdenken (positiv, zögerlich, ablehnend), um dann mit Erfolg Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, zu qualifizieren, in Aufgaben hinein wachsen zu lassen und dauerhaft zu binden.

Eltern: Mitarbeit, Qualifizierung, Einbindung durch Informationen

In der Karateabteilung eines Sportvereins betreuen "Tagesväter" mehrere Karate-Kinder.
In einem Sportverein treffen sich Mütter alle 6 Wochen zu einem Mütterabend. Als Aktivitäten für ihre Kinder besprechen sie Ausflüge, kleine Wanderungen, Picknicks, Zoobesuche.
Ein Sportverein bildet Mütter aus der Turnabteilung als Kampfrichterinnen aus - Dauer: 20 Stunden, aufgeteilt in 10 Wochenabende zu 2 Stunden, wöchentlich einmal - Erstes Ergebnis: die Mütter entwerfen den kompletten Ablaufplan eines Wettkampfes, die Vereinsmeisterschaften für Kinder werden problemlos abgewickelt.
Die Leichtathletikabteilung eines Sportvereins lädt zu einem Elternabend ein - Ablauf: Konzepte und Absichten für Jugendarbeit und bereits gemachte Erfahrungen werden vorgestellt - Ergebnis: Eltern sind bereit, an Lehrgängen für Kampfrichter teilzunehmen oder die Übungsleiter beim Training und bei Fahrten zu Wettkämpfen zu unterstützen.
Die Judoabteilung eines Sportvereins lädt die Eltern zu einem Informationsnachmittag ein. "Eltern auf die Matte" ist das Motto - Inhalte: den Judosport der Kinder durch Gymnastik, Fallübungen und das Erlernen einfacher Judotechniken selbst kennenlernen - per Videoaufzeichnung werden die Regeln und das Punktsystem der Sportart und des Wettkampfes erläutert - Zeit zum miteinander sprechen.
Ein Sportverein lädt die Eltern von B-Jugendlichen und die Jugendlichen selbst zu einem Elterngespräch ein - Zeit: Sonntag, 11.00 Uhr - Ort: Vereinsheim - Rahmen: Frühstück - Leitung und Moderation: Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit - Themen: die Rolle des Sportvereins - der Sportverein als Erziehungsstätte - der Sportverein als Alternative zur Straße - der Sportverein als Unterstützung bei der Bewältigung alltäglicher Probleme - die Rolle der Eltern. Ergebnisse: Trainer, Betreuer und Jugendliche haben eine gemeinsame Basis - die dünne Spielerdecke soll durch gute Kameradshaft ausgeglichen werden - der Jugendausschuss ist Ansprechpartner nicht nur für sportliche Fragen und Probleme - ein Mitglied des Jugendausschusses und 2 B-Jugendliche erarbeiten Vorschläge für gemeinsame Freizeiten - weitere Elterngespräche werden halbjährlich terminiert.
Die Tennisabteilung eines Sportvereins lädt zu einem Elternabend ein, nachdem die Abteilung durch Mitgliederwerbung auf 22 Jungen und Mädchen zwischen 8 und 12 Jahren angewachsen ist. Ablauf: kennen lernen - Gedankenaustausch über die Freizeitgestaltung der Kinder - Austausch von Telefonlisten, um sich untereinander besser und schneller verständigen zu können.
Der Vorstand eines Sportvereins und die Mitarbeiterinnen seines Bewegungskindergartens messen der Mitwirkung von Eltern einen hohen Stellenwert bei. Folgende Möglichkeiten und Gelegenheiten werden aufgezählt: Tür- und Angelgespräche beim Bringen und Abholen des Kindes bieten Eltern und Erzieherinnen die Chance, sich über aktuelle Vorkommnisse auszutauschen - Die Klönecke im Eingangsbereich des Kindergartens soll den Kontakt der Eltern untereinander fördern - Nach Terminabsprache können Eltern "hinter die Kulissen" des Kindergartens schauen, um das eigene Kind zu erleben - Die punktuelle oder kontinuierliche Mitarbeit der Eltern in einem kreativen Bereich wird gewünscht. Beispielhaft werden genannt: handwerkliche, hauswirtschaftliche, musische, bildnerische, tänzerische, naturkundliche und sportliche Fähigkeiten - Zum Redaktionsteam für die Erarbeitung und Gestaltung einer Kindergartenzeischrift sollten auch Eltern gehören.
Im Sportkindergarten eines Sportvereins findet für Eltern und Übungsleiter eine Informations- und Ausspracheveranstaltung statt - Thema: Sexualerziehung - Leitung: Geschäftsführerin eines städtischen Kinderschutzzentrums - Inhalte: sexuelle Entwicklung von Kindern im Allgemeinen - die Phasen beim Säugling, bei den Zwei- bis Fünfjährigen, ab dem 6. Lebensjahr - Fazit: es gibt kein "zu früh" an Aufklärung, sondern eine Offenheit "jetzt, hier und heute", um dem Kind Sicherheit zu geben und es vor Gefahren zu schützen.
Ein Sportverein lädt zu einer Eltern-Info-Veranstaltung ein. Die Veröffentlichung erfolgt in der Vereinszeitschrift. Es wird gebeten, die abgedruckte Anmeldung ausgefüllt zurückzuschicken. Zur besseren Vorbereitung der Veranstaltung sollen die Mannschaften genannt werden, in denen die Kinder aktiv sind, und Fragen formuliert werden.
Ein Sportverein beschreibt in seiner Vereinszeitschrift Elternmitarbeit und -engagment und wirbt zugleich um den Einsatz weiterer Mütter und Väter: wöchentlich und abwechselnd Trikots waschen - unentgeltlichen Fahrdienst leisten - Tore auf- und abbauen - Schiedsrichter stellen - für die Mannschaftskasse Geld eintreiben - durch Anfeuern und Beifall die Kinder unterstützen, weil eine starke Geräuschkulisse die Leistung fördert - bei Verletzungen Niederlagen trösten - bei Elternversammlungen Meinungen austauschen, Verbesserungsvorschläge machen, die Trainer und Übungsleiter unterstützen - Grillfeste, Kuchen- und Frühstücksbuffets organisieren.
Eltern von Kindern und Jugendlichen in einer Fußballabteilung, die bereits Trainer und Betreuer tatkräftig unterstützen, organisieren für eine erfolgreiche F-Jugendmannschaft eine Meisterfeier. Ablauf: der Trainer wird zu einem tatsächlich geheim gehaltenen Treffpunkt "entführt" - Grillfete - Fußballspiel Väter - Kinder (3 : 9) - originelles Geschenk für den Trainer: T-Shirt mit Mannschaftsfoto.
Die Fußballabteilung eines Sportvereins organisiert ein "Just-for-Fun-Turnier" für Trainer, Betreuer und Eltern. Dauer der Spiele: jeweils acht Minuten. Anschließend: Kaffeetrinken und Gespräche.
Ein Sportverein stellt während eines Elternabends die Arbeitsgemeinschaften im Rahmen der Kooperation "Schule und Verein" vor. Anschließend präsentieren sich sechs Abteilungen mit ihren Jugendaktivitäten. Diese Form der Information kommt sehr gut an und wird fortgesetzt.
Ein Sportverein gibt viermal jährlich einen "Elternrundbrief" heraus. Er enthält spezielle Informationen und wird von den Kindern und Jugendlichen mit nach Hause genommen.

Mitarbeit und Mitarbeitereinsatz

Ein Sportverein entwickelt ein eigenes Helfersystem, speziell für die Mitarbeit von Jugendlichen und Eltern. Jugendliche werden langsam und behutsam an Betreuer-Tätigkeiten herangeführt. Sie lernen in kleinen Schritten, Verantwortung zu übernehmen. Eltern werden bei genauer Aufgbenbeschreibung gezielt um Mitarbeit angesprochen. Wege zum Erfolg: Freizeitaktivitäten anbieten wie Skifahren, Waldfest im Sommer, Familienfreizeit in einer Sportschule im Herbst - konsequente Entwicklung familiensportlicher Angebote - Verzicht auf Leistungsdruck im Wettkampfwesen - Ergebnisse: zunehmende sportliche Erfolge bei Einzel- und Mannschaftswettbewerben - kaum Mitarbeiterprobleme - Eltern und Jugendliche organisieren Veranstaltungen wie Familienrallye, Familien-Sportabzeichen-Tag, Weihnachtsfeier mit 450 Teilnehmern.
Die Oberliga-Mannschaft eines Sportvereins übernimmt die Patenschaft für die E-Jugendlichen: Spiele besuchen- bei Turnieren, Fahrten und Feiern ganz oder teilweise dabei sein und sich engagieren. Begründung: "Die eigenen jungen Spieler sind das Grundkapital von morgen".
Ein Sportverein hat eine eigene Abteilung "Sport der Älteren". Die Seniorinnen und Senioren übernehmen auch Aufgaben außerhalb der Abteilung: Ausarbeitung, Organisation und Durchführung von ein- und mehrtägigen Wanderungen, Radtouren und Reisen - Mitarbeit bei der Durchführung von Vereinsveranstaltungen (Wettkämpfe und Feste) - "Denkfabrik" für Neuerungen und Vereinfachungen als Zuarbeit an den Vorstand.
Ein Sportverein setzt einen Seniorenberater ein. Er betreut die Senioren 50 plus, setzt sich mit den Abteilungsleitungen in Verbindung und koordiniert Aktivitäten, die für viele von Interesse sind.
Senioren aus der Leichtathletikabteilung eines Sportvereins stellen sich bei Bundesjugendspielen und anderen Jugendveranstaltungen als Starter und Kampfrichter zur Verfügung.
Ein Sportverein macht in Versammlungen, am "Schwarzen Brett" und in der Vereinszeitschrift Vorschläge, wie sich Seniorinnen und Senioren engagieren können: Betreuung neuer Mitglieder - Patenschaften für Jugendmannschaften - Begleitung von Jugendmannschaften - Werbung für den Verein - Aufklärung von Interessierten und Vereinsmitgliedern über die Vielfalt der sportlichen und geselligen Angebote - Betreuung der Vereinsanlagen - Überwachung des Gerätebestandes - Übernahme von Reparaturen - Kontrolle des Sportbetriebes - Vorschläge für Verbesserungen.

Qualifizierung von Mitarbeitern

Ein Sportverein organisiert einen Lehrgang für eigene Handball-Schiedsrichter und lädt zur Teilnahme auch befreundete Vereine ein.
Ein Sportverein übernimmt die Kosten für Fortbildungsmaßnahmen seiner Übungsleiter. Damit ist die Verpflichtung verbunden, dem Verein weitere drei Jahre für Übungsarbeit zur Verfügung zu stehen.
Ein Sportverein macht Bewegungsangebote für Hochbetagte in Altenheimen und Altentagesstätten. Dafür organisiert er unter Leitung einer Diplomsportlehrerin Fortbildungen für Bewegungshelferinnen in der Altenarbeit. Angesprochen werden Frauen über 50 Jahre, die bereits Angehörige oder Nachbarn pflegen, ehrenamtlich in Altenarbeit tätig sind oder einfach nur an Bewegung im Alter interessiert sind.
Zwei benachbarte Sportvereine führen ein Fortbildungs-Seminar durch - Dauer: ein Wochenende von Freitag, 19.00 Uhr, bis Sonntag, 14.00 Uhr - Ort: Vereinsheim mit Turnhalle - Form: 10 Arbeitsgruppen befassen sich mit Fragestellungen und Aufgaben aus Führung, Verwaltung und Sportpraxis - Besonderheit: die Ergebnisse werden als kleine Theaterstücke vorgestellt und als Highlight des Treffens empfunden - Mitarbeit: Referent für Organisationspsychologie und Kommunikation.
Ein Sportverein führt ein internes Seminar für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch - Thema: "Persönliche Erfolge durch persönliche Stärken" - Ablauf: Fallbeispiele, Gruppenarbeit, Rollenspiele, Videoaufzeichnungen, Präsentation im Plenum - Leitung: Mitarbeiter einer Firma als Vereinsmitglied - Teilnehmer: 15 Ehrenamtliche - Ergebnis: Das Seminar hat sehr viel gbracht, auch für den privaten Bereich (z. B.: Umgang mit Menschen in Alltagssituationen).
Ein Sportverein organisiert für Mitarbeiter und interessierte Vereinsmitglieder ein Seminar - Thema: "Unser moderner Sportverein" - Ort: Tagungsraum in der Vereinsgaststätte - Dauer: Samstagvormittag von 9.00 bis 12.00 Uhr - Leitung: Vereinsvorsitzender - Referenten: 2 Mitarbeiter des Landessportbundes - Inhalt: Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Sponsoring, Rechts- und Versicherungsfragen.
Ein Sportverein organisiert eine vereinsinterne Mitarbeiterschulung - Dauer: Freitagabend (Beginn: 18.00 Uhr) bis Samstagabend (21.00 Uhr), - Form: Klausur - Ort: Sportschule in 20 km Entfernung - Kosten: Fahrt-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten werden vom Verein getragen - Inhalt: Eigenbewertung der Teilnehmer: wo liegen die Stärken und Schwächen des Vereins und welche Konsequenzen ergeben sich daraus? - Aufbau von Abteilungen: Funktionen, Tätigkeiten, Aufgabenbeschreibungen - Bedeutung von Mitarbeitern: Anerkennung, Ehrungen - Gewinnung von Mitarbeitern in Führung, Verwaltung und Sportpraxis.
Ein Sportverein organisiert für 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kooperation mit ADAC und Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) ein Sicherheitstraining - Ort: Übungsgelände des ADAC - Kosten: die VBG übernimmt die Lehrgangskosten - Dauer: 2 Sonntagvormittage von 10.00 bis 14.00 Uhr, die Teilnehmer aufgeteilt in 2 Gruppen - Inhalt: Ausgebildete Instruktoren geben realistische Tipps und Beispiele zum besseren Verhalten im Straßenverkehr - den "7. Sinn" im Straßenverkehr stärken - die Grenzen von Fahrer und Fahrzeug in der Praxis erkennen und damit respektieren - alte, oft falsche Fahrgewohnheiten durch angepasste und richtige ersetzen - Handlungsabläufe mit dem eigenen Fahrzeug trainieren, die den Fahrer aus einer gefährlichen Situation retten können.
Ein Sportverein organisiert für seine Übungsleiter einen 1.-Hilfe- Lehrgang - Thema: "Sportmaßnahmen bei Verletzungen" - Partner und Durchführung: Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) - Ort: kommunale Sporthalle - Dauer: zweimal, donnerstags, jeweils von 19.00 bis 22.00 Uhr - Themen in Theorie und Praxis: "zweckmäßige und notwendige Sofortmaßnahmen bei Brüchen, Prellungen, Bänderrissen und Hautabschürfungen" und "Verhalten und Behandeln bei Atemnot, Schwächeanfälle oder Schock".
Ein Sportverein leiht an seine Übungsleiter eine digitale Kamera aus. Sie hat einen aufklappbaren Bildschirm zur direkten Analyse von Trainingsbwegungen. Auf einer Speicherkarte können einzelne Bilder gespeichert, in das Internet gestellt oder in der Vereinszeitschrift veröffentlicht werden. Nach telefonischer Absprache kann die Kamera bei einer Bezugsperson abgeholt werden.
Ein Sportverein organisiert ein internes Presse-Seminar - Dauer: ein Sonntagvormittag von 10.00 bis 14.00 Uhr -
Ort: Vereinsheim - Leitung: Öffentlichkeitsreferent des Landessportbundes - Inhalt: inhaltliche und formale Gestaltung pressefreundlicher Texte - Form und Inhalt von Beiträgen für die Vereinszeitschrift.
Quelle und Copyright: Karl Hoffmann für VIBSS

Gedanken zum Ehrenamt

Dass sich das Verständnis von Vereinsmitgliedschaft in den vergangenen Jahrzehnten erheblich geändert hat, kann man bedauern. Man sollte es aber im Zusammenhang mit der Vervielfachung der Mitgliederzahlen im Deutschen Sportbund und damit in den Vereinen sehen. Wichtig: Einmal im Jahr die "Ehre" erweisen!
War der Verein zu Gründerzeiten eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft, in der ein starkes Wir-Gefühl bestand und es selbstverständlich war, zu allen Sportwettkämpfen und Vereinsveranstaltungen wie dem Stiftungsfest oder der Jahreshauptversammlung im Ort zu gehen, ist der Verein heute ein Dienstleistungsbetrieb für Jedermann, in dem eine kleine Gruppe Ehren- und Nebenamtlicher ein Sportangebot für eine große Zahl zumeist anonym bleibender Mitglieder ausrichtet.
Solche Mitglieder bauen keinen inneren Bezug zum Verein auf und bleiben Veranstaltungen, die über ihr eigenes Sportinteresse hinausgehen, fern. Dass diese Haltung eigennützig darauf setzt, dass die vorgenannte Gruppe der Ehren- und Nebenamtlichen den Verein in Gang halten, Ämter bekleiden, Organisationsarbeit erledigen und Sportstunden abhalten, ist insgeheim jedem klar.
Die Nöte der Vereine, ehrenamtliche Mitarbeiter für die vielen Pflichten, die das Vereinsleben erst ermöglichen, zu gewinnen, zeigt die Grenzen solch einer egoistischen Haltung auf. Müsste die gleiche Leistung hauptamtlich erbracht werden, so würde sie ein Mehrfaches von dem kosten, was derzeit als Vereinsbeitrag aufzubringen ist. Betriebswirtschaftlich gesehen hat der Verein bezüglich des Mitgliedbeitrages einen erheblichen Spielraum nach oben offen, um die mangelnde Mitarbeitsbereitschaft der Mitglieder durch hauptamtlich geleistete, aber auch bezahlte Arbeit zu ersetzen. Dass sich die normalen Mitglieder trotz dieser Drohungen nicht als Träger des Vereins verstehen und dem Vereinsleben den Rücken zuwenden, muss von den Vereinsaktivisten wohl akzeptiert werden. Nicht hinnehmbar dagegen ist, dass nebenamtliche Mitarbeiter des Vereins, sprich die Übungsleiter, Veranstaltungen wie der Jahreshauptversammlung regelmäßig fernbleiben. Ebenfalls nicht akzeptabel ist, dass die Vorstände ganzer Abteilungen nicht an der Sitzung teilnehmen, insbesondere nicht, wenn sie vom Gesamtverein finanziell unterstützt werden.
Wer soll denn die Geschicke des Vereins mitbestimmen, wenn nicht ein sportfachliches Führungspersonal, sprich die Übungsleiter, Trainer und Leiter der Abteilungen? Wo sonst als bei der Jahresversammlung sollen besondere Anliegen oder Projekte der Abteilungen gemeldet und diskutiert werden? Wie soll eine Budgetierung der Abteilung gerechtfertigt werden, wenn nicht regelmäßig bei den Jahreshauptversammlungen und in den Vereinsnachrichten über sportliche Erfolge oder gute Jugendarbeit dieser Abteilungen berichtet wird? Zweifelhafte Argumente wie "man habe gerade an diesem Tag eine wichtige Meisterschaft, einen Wettkampf oder ein Spiel", zeigen, wie hier Rechte und Pflichten einseitig zugewiesen werden sollen.
Ausreden werden vollends zum Bumerang, wenn weder in den öffentlichen Medien noch in der Vereinszeitung von diesen Wettkämpfen berichtet wird.
Ohne diese kleine oder große Öffentlichkeit werden solche Veranstaltungen zum Selbstzweck, der keine Unterstützung durch Dritte rechtfertigt. Im Interesse des Vereins möchte ich allen Übungsleitern, Trainern und Abteilungsleitern nahe legen, dem Verein als Geldgeber in Zukunft einmal im Jahr die Ehre zu erweisen und an der Jahresversammlung teilzunehmen.
Quelle: Vereinsnachrichten des Barmer TV 1846

Kundenpflege im Verein
Gehört das Thema Kundenpflege überhaupt in den Vereinsbereich?

Man sollte es kaum glauben, dass wir hier über ein Thema schreiben, das eigentlich überhaupt nicht in einen Sportverein gehört: Das Thema "Kundenpflege". Es ist ein Ausdruck aus dem Geschäftsleben, den leider immer mehr Mitglieder meinen, auf unseren Sportverein übertragen zu können. Und gerade deshalb muss hier einmal darüber gesprochen werden.
Vorweg der Vermerk, dass natürlich nicht alle unsere Mitglieder so denken! Aber die Stimmen derer, die meinen ihr Kunden-Verhalten im Wirtschaftsbereich auf unseren Sportverein übertragen zu können, werden immer häufiger. Vielleicht ist dies ein Zeichen unserer Zeit, wo sich Egoismus immer breiter macht, das Denken an eigene Interessen, die in unserem Fall nur einen vergleichsweise geringen Mitgliedsbeitrag bedeutet, Gegenleistung fordert.
Dass manche dabei das Maß aus den Augen verlieren, könnte an vielen Beispielen benannt werden. So sind Forderungen nach Öffnungszeiten bis Mitternacht in Fitness-Studios und Schwimmbad oder intensiver Einzelbetreuung in den Sportstunden regelmäßig zu hören. Wir können in diesen Fällen nur immer wieder darauf hin weisen, dass jedes Mitglied mit dem Beitritt in einen Sportverein auch die Regeln im Sportverein akzeptiert.
Und dies bedeutet:
Der Zutritt zu einer Sportgemeinschaft, bei der für einen relativ geringen Vereinsbeitrag in unserem Fall ein Sportprogramm mit ca. 100 verschiedenen Angeboten zur Verfügung steht, dass überwiegend von Freiwilligen geleitet wird. Im Post-SV Nürnberg stehen für dieses umfangreiche Angebot fast 300 Übungsleiter zur Verfügung, ohne die der ganze Apparat gar nicht laufen würde. Daneben werden in bestimmten Bereichen nun bereits sechs hauptamtliche Sportlehrer eingesetzt, die ebenfalls qualifiziert ihr Bestes geben.
Es ist sicher verständlich, dass die Philosophie eines Sportvereines nicht wie im Kaufhaus Leistung einfordert. Schade, dass der allgemein zunehmende Egoismus nun im Ansatz auch im Sportverein Einzug hält.
Schwacher Trost: Noch sind es nur Einzelne, die im übrigen einmal darüber nachdenken sollten - aber es werden immer mehr!
Und wer für einen geringen Beitrag wie selbstverständlich große Leistung einfordert, sollte sich wenigstens auch einmal freiwillig einbringen!
Zum Beispiel in der Aufsicht in unserem Hallenbad, wo fast 7000 Mitglieder für gerade mal fünf Euro Zusatzbeitrag im Monat so oft und solange schwimmen gehen können, wie sie möchten, nur eben nicht rund um die Uhr!
Quelle: Sport & Freizeit 120/2002, PSV-Nürnberg

Ehrenamt - Was es eigentlich kosten würde

Das Vereinsbeispiel: Wertschöpfung durch das Ehrenamt - Die durchgeführten Berechnungen können von jedem beliebigen Verein unabhängig von Struktur und Mitgliederzahl angestellt werden.
Herbert Raddatz, der Vorsitzende des Haaner Turnvereins 1863, hat in der Vereinszeitschrift die "Wertschöpfung durch das Ehrenamt" beschrieben. Dabei rechnet er vor, welche Kosten entstünden, müssten für alle ehrenamtlichen Tätigkeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Angestellte mit entsprechenden Tarifen beschäftigt werden. Machen Sie diese Aufstellung doch auch einmal für Ihren Verein und berichten Sie darüber in Ihrer Vereinszeitung oder auf der Mitgliederversammlung.
1. In Vereinsführung und allgemeiner Organisation sind 130 Personen tätig. Als Vorstand, Abteilungs- und Bereichsleiter, Fachwarte und Organisatoren von Veranstaltungen sowie in der Geschäftsführung leisten sie jährlich 10.500 Stunden, die mit 220.000 Euro bewertet werden.
2. In 15 Abteilungen mit weiteren neun Gruppen als Untergliederungen beim Turnen und bei der Gymnastik sind 138 Verantwortliche eingesetzt. Ihre Qualifikationen sind: Diplomsportlehrer, Sport- und Gymnastiklehrer, Übungsleiter und Trainer mit verschiedenen Lizenzstufen, Betreuer und fachkundige Sportpraktiker. Sie erbringen jährlich 12.600 Übungsstunden für die Teilnahme an Meisterschaftswettbewerben, Turnieren und Pokalspielen. Bei unterschiedlichen Lohn- und Gehaltsstufen ergäbe das die Summe von 310.000 Euro.
3. Der "Arbeitgeber Haaner Turnverein" müsste dann an Lohnnebenkosten (Renten-, Arbeitslosen-, Kranken- und Pflegeversicherung, Beiträge zur Berufsgenossenschaft) 240.000 Euro aufbringen.
4. Sachkosten, Abschreibungen und Steuern (Kosten für die vereinseigene Sporthalle, Kosten für Arbeitsplätze und Ausbildung, Büro- und Reisekosten, Abgaben an Fachverbände) schlagen mit jährlich 170.000 Euro zu Buche.
5. Die Gesamtsumme beträgt somit 940.000 Euro für ein Jahr. Der Verein hat 2.500 Mitglieder. Somit würde ein jährlicher Beitrag von 376,00 Euro fällig, wähend das Vereinsmitglied jetzt im Durchschnitt 67,00 Euro zahlt.
Quelle: Haaner Turnverein 1863

Besserwisser sind schwer zu ersetzen

Eine Glosse über "Besserwisser".

Wenn die Kampfrichterin ihre Wertungsnoten zeigt oder der Schiedsrichter die Gelbe Karte zückt, dann weiß es so mancher besser, hat mehr gesehen, günstiger gestanden, versteht überhaupt mehr davon.
Jede Veranstaltung braucht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Menge, die sich abrackern und schuften. Sie machen es schon richtig. Es jedem Recht machen können sie nicht. Dann kommt die große Stunde der Besserwisser. Was wäre der Verein ohne sie.
Auf dem Kuchen zu viel Sahne, auf dem Pils zu wenig Schaum, kaum Fleisch in der Erbsensuppe. Ein Haar hätte gerade noch gefehlt.
Viel zu teuer die Kapelle, von den anderen Kosten ganz zu schweigen. Dass es beim Tanz in den Mai regnen würde, stand schon im hundertjährigen Kalender. Die Wanderstrecke an Himmelfahrt war zu lang und die Verpflegungsstelle schlecht organisiert. Trist und dröge lief die Weihnachtsfeier ab, bevor es endlich an den Tresen ging.
Dass Besserwisser es besser machen würden, ist doch selbstverständlich.
Genauso selbstverständlich haben unsere Besserwisser gegen eine Beitragserhöhung gestimmt und den Vorstand wieder gewählt. Selbst Vorstandsmitglied wollten sie nicht werden. Das wäre ja noch schöner. Aber der Vorstand ist es zufrieden. Denn richtige Besserwisser sind schwer zu ersetzen.
Quelle: VIBSS

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