Bayerischer Hockey-Verband

Nr. 158 - 22. Juli 2006

Schwerpunkt in dieser Woche: Wissen und Wissensmanagement

Wissen ist Macht. Diese Aussage ist richtig! Wissen aber nicht weitergeben, ist Machtmissbrauch. Wie oft passiert es, das z.B. ein neues Vorstandsmitglied bei Null anfangen muss, da dein Vorgänger sein Wissen nicht weiter gegeben hat. Darunter leidet nicht nur der Nachfolger, sondern der gesamte Verein. Um dem entgegen zu wirken, beschäftigt sich diese und die nächste Ausgabe der Vereinshilfe mit der Wissensvermittlung. Die Weitergabe von Wissen erleichtert auch die Suche nach Mitarbeitern, denn sie wissen dann, auf was sie sich einlassen und müssen nicht ins kalte Wasser springen. Das gilt nicht nur für Vorstandsposten, sondern für alle Bereiche im Verein. Für die gelungende Veranstaltung, das geplante Turnier usw.

Wege zum Wissen - Fortbildungsmethoden

Sport ohne Kondition ist wie Segeln ohne Wind: Es rührt sich nichts. Aber Kondition ist nicht alles - und Laufarbeit deshalb nur eine unter einer Vielzahl von Trainingsmethoden, die ganz unterschiedlichen Zielen dienen. Planvoll genutzt und geschickt variiert, machen sie aus Theorie und Praxis eine runde Sache und - ein wichtiges Zusatzziel - aus Einzelspielern eine Mannschaft. So ist es auch in der nicht-sportlichen Fortbildung: Es gibt viele Wege, Wissen und Know-how zu vermitteln, die ganz unterschiedliche "Trainingseffekte" hervorrufen. Welche, erläutert Ihnen dieser Beitrag.

1. Mitarbeiter schulen Mitarbeiter

Selbermachen schont den Geldbeutel. Doch Schulungen von Mitarbeitern für Mitarbeiter versprechen noch einige andere Stärken!

Vorteile, die Sie nutzen sollten:

• Sparen Sie die Kosten für externe Trainer, indem Sie herausfinden, wer welche Kompetenzen in Ihrem Verein besitzt und sie weiterzugeben bereit ist.
• Die Referenten kennen die besonderen Bedürfnisse und Bedingungen Ihres Vereins und können die Fortbildung passgenau darauf zuschneiden.
• Gegenseitige kollegiale Unterstützung stärkt den Zusammenhalt im Verein; das gilt nicht zuletzt für die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen.

Tipps fürs Gelingen:
• Überlegen Sie, welche Form der Wissensvermittlung sich am besten eignet:
1. Reicht ein Vortrag oder ist eine umfangreichere Schulung erforderlich?
2. Geht es eher um theoretisches Verständnis, das sich gut in einem Seminar wecken lässt?
3. Oder wäre ein Workshop mit vielen Möglichkeiten, neues Wissen praktisch auszuprobieren, geeigneter?
• Wer weiß, wie es geht, weiß deshalb nicht notwendigerweise, wie man es erklärt. Beginnen Sie deshalb Ihre "Qualifizierungs-Offensive" mit einem Training für die Trainer: Schicken Sie einen Mitarbeiter auf ein Seminar für angehende Referenten, der sein Know-how anschließend an Vereinskollegen weitergibt. Die Alternative: Finden Sie in Ihren Reihen ein Mitglied mit Erfahrung in der Wissensvermittlung, das sich als Trainer zu Verfügung stellt.

Achten Sie darauf, dass nicht immer die Gleichen "am Pult" stehen:

• 1. Sie könnten Ehrenamtliche durch zu viele Aufgaben überfordern.
• 2. Mitglieder, die gerne mitmachen würden, aber nicht gefragt werden, könnten sich zurückgesetzt fühlen.
• 3. Neue Referenten bringen neue Ideen mit.
• Hierarchien erzeugen Lern-Barrieren und mindern den Erfolg. Vereinbaren Sie deshalb mit Referenten und Teilnehmern, dass es während des Seminars nur zwei Rollen gibt: die des Lehrenden und die des Lernenden.
• Eine Schulung vorzubereiten und durchzuführen macht Mühe. Honorieren Sie den Einsatz! Wenn Sie eine kleine Aufmerksamkeit bereit halten - klasse! Weniger als ein ausdrückliches Dankeschön sollte es nie sein.
• Ehrenamtliche, die in ihrer Freizeit für den Verein lernen, verdienen dieselbe Anerkennung!
• Stärken Sie Ihren Referenten den Rücken! Dass der Prophet im eigenen Lande nichts gilt, ist eine Lebensweisheit, der Sie entgegenwirken sollten.
• Überzeugen Sie sich von der Qualität des internen Unterrichts:
1. Verfügt der Referent über das nötige Wissen?
2. Versteht er, es zu vermitteln?
3. Pflegt er einen guten Umgang mit seinen Schülern?
Tipp: Bereiten Sie einen Feedback-Fragebogen vor, den die Teilnehmer nach jeder internen Schulung ausfüllen.
• Sorgen Sie für ungestörten Unterricht. Spielunterbrechungen durch andere Mitarbeiter, "um kurz mal etwas zu fragen", sind tabu!

2. Assistenten-System

Besonders gut lernt man durch die Praxis: Bilden Sie Tandems aus erfahrenen Funktionsträgern und Nachwuchskräften. Das Prinzip heißt Geben und Nehmen: Der Praktiker gibt sein Know-how weiter und bekommt dafür Unterstützung bei der täglichen Arbeit.

Vorteile, die Sie nutzen sollten:

• Dank der Entlastung bleiben altgediente Ehrenamtliche länger am Ball und der Nachwuchs bereitet sich frühzeitig auf Aufgaben als Führungsspieler vor.
• Der Assistent erlebt, worauf es im Arbeitsalltag ankommt.
• Ältere und jüngere Generation lernen sich besser kennen.
• Wissen, das für den Verein wertvoll ist, geht nicht mit dem Ausscheiden des Ehrenamtlichen verloren.

Tipps fürs Gelingen:
• Klären Sie frühzeitig, welche "alten Hasen" in absehbarer Zeit aus dem Ehrenamt ausscheiden wollen, um rechtzeitig mit der Suche nach einem Assistenten als Nachfolger zu beginnen - so dass dem genügend Zeit bleibt, sich auf sein neues Amt vorzubereiten.
• Der Assistent darf nicht bloß als Handlager fungieren. Um ihn auf künftige Führungsaufgaben im Verein vorzubereiten, sollte die Führungskraft ihm Schritt für Schritt mehr Verantwortung übertragen.
• Geben Sie dem Assistenten eine konkrete Perspektive, denn Unsicherheit demotiviert. Vereinbaren Sie deshalb verbindlich, unter welchen Voraussetzungen er neue Positionen übernehmen kann.
• Führen Sie mit beiden Beteiligten regelmäßig Feedbackgespräche.
• In jahrelanger Vereinsarbeit erworbenes Wissen ist wertvoll - braucht aber gelegentlich eine Auffrischung. Geben Sie dem Assistenten Gelegenheit, sich Impulse von außen zu holen, zum Beispiel in anderen Vereinsbereichen oder durch externe Schulungen.

3. Mitarbeitertreffen

Der informelle Austausch zwischen Kollegen gibt Anregungen und hilft, Probleme ohne großen Aufwand zu lösen.

Vorteile, die Sie nutzen sollten:

• Schnell, effektiv und kostenlos: Mitarbeitertreffen verlangen einerseits keine große Vorbereitung, sind aber andererseits sehr wirkungsvoll, um das Wissen und Können der Experten im Verein zu vernetzen.
• Neben der fachlichen Unterstützung fördern Mitarbeitertreffen den Zusammenhalt im Verein - sie tragen zu einer partnerschaftlichen Kultur bei.

Tipps fürs Gelingen:
• Mitarbeitertreffen droht ein frühzeitiges Aus, wenn das Alltagsgeschäft stets Vorfahrt hat. Legen Sie deshalb ein fixes Datum für den informellen Austausch fest, zum Beispiel einen bestimmten Tag im Monat und gewinnen Sie die Zustimmung der Mitarbeiter, an dem Treffen regelmäßig teilzunehmen.
Tipp: Die Zeitersparnis, Probleme dank der Tipps von Kollegen schneller zu lösen, wird unterschätzt. Setzen Sie deshalb "Erfolgsmeldungen" auf die Tagesordnung der Treffen: Was haben kollegiale Tipps und Hilfen gebracht?
• Jedes Treffen sollte (auch) ein zuvor vorgeschlagenes Schwerpunktthema behandeln, damit es nicht zur Plauderstunde gerät.
• Ein kurzes Protokoll mit den wichtigsten Ergebnissen sichert die gewonnenen Erkenntnisse dauerhaft.

4. Externe Referenten - Interne Qualifizierung

Externe Seminare ergänzen interne Fortbildungen. Sie bringen neue Erkenntnisse und frischen Wind in Ihren Verein. Bei großer Teilnehmerzahl lohnt es sich oft, den Referenten exklusiv zu buchen und die Fortbildung im Verein durchführen zu lassen (Inhouse-Seminar).

Vorteile, die Sie nutzen sollten:

• Ersparnis: Kosten und Zeitaufwand für Anreise, Verpflegung und Übernachtung der Vereinsmitarbeiter entfallen.
• Ihr Verein hat Einfluss auf das Fortbildungsprogramm und die Schulungstermine.

Tipps fürs Gelingen:
• Sie brauchen geeignete Räume und die nötige Ausstattung.
• Da die Teilnehmer unter sich bleiben, sollten Sie auch bei Inhouse-Seminaren darauf achten, dass keine Lern-Hemmnisse durch Hierarchien entstehen.
• Nutzen Sie Ihren Einfluss auf das Fortbildungsprogramm und klären Sie frühzeitig mit dem Referenten, welche vereinsspezifischen Themen auf den Stundenplan gehören.
• Sorgen Sie auch bei Inhouse-Fortbildungen für ungestörtes Lernen.
• Führen Sie die Inhouse-Schulung gemeinsam mit einem anderen Verein durch: Das senkt nicht nur die Kosten - es bringt auch neue Anregungen durch den Erfahrungsaustausch über die "Vereinsgrenzen" hinweg.

5. Externe, offene Seminare

Vereinsmitarbeiter, die auf "Schulungsreise" gehen, haben viel zu erzählen: von neuen Ideen, interessanten Erfahrungen. Sie bringen Schwung und Ideen mit zurück.

Vorteile, die Sie nutzen sollten:

• Professionelle Referenten gewährleisten dank ihrer fachlichen und didaktischen Kompetenzen eine fundierte und effiziente Wissensvermittlung.
• Die Vereinsmitarbeiter kommen mit anderen Teilnehmern zusammen, erleben neue Perspektiven.
• Die Mitarbeiter, die für Ihren Verein auf Reise gehen dürfen, fühlen sich unterstützt und geehrt - das motiviert!

Tipps fürs Gelingen: • Achten Sie darauf, dass der Anbieter qualifiziert ist und zum Beispiel Referenzen vorweisen kann.
Tipp: Bereiten Sie auch für externe Schulungen einen Feedback-Fragebogen vor, den die Teilnehmer nach der Fortbildung ausfüllen. So gewinnen Sie Aufschluss, welche Schulungsdienstleister auch künftig das Vertrauen Ihres Vereins verdienen.
• Prüfen Sie unterschiedliche Angebote auf das Preis-Leistungs-Verhältnis.
• Wählen Sie möglichst einen Anbieter, der ein im Arbeitsmarkt akzeptiertes Zertifikat ausstellt, das Ihren (ehrenamtlichen) Vereinsmitarbeitern als Qualifikationsnachweis beruflich nützen kann.
• Kostenminimierung: Bilden Sie einen Mitarbeiter extern fort, der das Wissen anschließend im Verein weiter gibt.
Tipp: Wählen Sie einen Mitarbeiter aus, der begabt ist, als Referent sein neu erworbenes Wissen an die Kollegen weiter zu geben.
Tipp: Erste Adresse bei der Suche nach externen Referenten sind natürlich der Dachverband und Landessportbund, dem Ihr Verein angehört. Beide bieten neben der Übungsleiterausbildung viele Seminarangebote rund um das Vereinsmanagement. Die Kontaktadressen der Berater in den Landessportbünden finden Sie hier: Regionale Beratung.

6. E-Learning

E-Learning bedeutet: Lernen am PC. Der Lernende eignet sich Wissen mittels elektronischer Lernprogramme an, die via Internet, CD oder E-Mail übermittelt werden. Interaktive Aufgaben und Prüfungen helfen ihm, seinen Lernerfolg zu kontrollieren.
Fazit
Jede Fortbildungsmethode hat ihre speziellen Eigenheiten, Vorzüge und Nachteile. Welche für Ihren Verein die richtige ist, hängt von Ihren Fortbildungszielen ab. Deshalb sollten Sie, bevor Sie eine Fortbildung planen oder gar buchen, genau überlegen:
• Wie viele Mitarbeiter betrifft das Thema?
• Besitzen wir das nötige Know-how im Verein?
• Verfolgen wir neben der Wissensvermittlung weitere Effekte, wie die Verbesserung der Kommunikation und die Stärkung der Vereinskultur?
Quelle: ehrenamt-im-sport

Serie Teil 1:
Einführung ins Wissensmanagement

Sichern Sie sich Vorteile für Ihren Verein

Der Neue hatte noch keine Spielberechtigung fürs Finale. Trotzdem wurde er zu einem Helden des Spiels - von der Ersatzbank aus: Weil er früher mit dem gegnerischen Torwart in einer Mannschaft gespielt hatte, kannte er dessen Stärken und Schwächen. Seine Tipps waren beim 7-Meter-Schießen Gold wert!
Oft entscheiden Kleinigkeiten über Erfolg oder Misserfolg und gar nicht so selten trennt der Wissensvorsprung den Ersten vom Zweiten. Das gilt im Sport und auch im Sportverein: Jede Organisation, und sei sie noch so klein, ist eine Wissensgesellschaft - vorausgesetzt, die Mitglieder teilen ihr Wissen. Weil man aber den "Rohstoff Wissen" weder anfassen noch sehen kann, wird er häufig übersehen.
Wissensmanagement hilft, das Wissen des Einzelnen aufzuspüren, auf seine Nützlichkeit zu prüfen und möglichen Nutznießern zur Verfügung zu stellen. Es aufzubauen und zu pflegen macht Mühe - aber viel weniger Mühe, als längst vorhandenes Wissen immer wieder neu zu erwerben oder die Folgen von Unwissenheit auszubügeln.
Dieser Baustein legt das Fundament für den Aufbau eines Wissensmanagements. Er beschreibt die grundlegenden Elemente und Prozesse, die das Wissensmanagement tragen und antreiben. Ausflüge in das verwinkelte Theoriegebäude unternimmt er nur, wenn sie für das Verständnis oder die pragmatische Umsetzung in einem Sportverein wichtig sind.
Wissensmanagement beginnt oft mit einem Stoßseufzer: "Wenn wir wüssten, was wir wissen!" Es lässt sich herausfinden - auch mit begrenztem Budget und Zeitaufwand!

Inhaltsverzeichnis dieser Serie
1. Die Spielsteine: Daten, Informationen und Wissen
2. Die Disziplin: Wissensmanagement ist Mannschaftssport
3. Der Spielaufbau: Zielstrebig dank Zielssetzung
4. Der Spielbetrieb: Wissen managen
5. Die zweite Spielhälfte: Methoden und Instrumente

I. Die Spielsteine: Daten, Informationen und Wissen


Ein Spieler beim Fitnesstest. Sensoren messen den Puls und leiten die Werte auf einen Bildschirm. Der Trainer sammelt sie, um zu beurteilen, wie sich die Leistungsfähigkeit seiner Spieler entwickelt. Und was weiß er nun?

Wissenswertes übers Wissen

Wissensmanagement dient der Nutzbarmachung von Wissen. Aber was genau ist Wissen? Darüber gibt es verzwickte Thesen, die Praktiker eher verwirren. Es reicht, wenn Sie die wichtigsten Figuren im „Spiel des Wissens“ kennen, nämlich Daten, Informationen und Wissen. Die Unterscheidung hilft, sinnvolle Schwerpunkte zu setzen:
• Daten schwimmen an der Oberfläche; sie ins Netz zu bekommen, ist vergleichsweise leicht - aber verhältnismäßig unergiebig.
• Nach hochkonzentriertem Wissen zu angeln, das der Wissensträger über die Jahre immer weiter verfeinert hat, ist viel schwieriger - dafür ungleich lohnender.

Wissen ist mehr als Daten und Informationen

• Daten, Informationen und Wissen gehören zusammen - sind aber nicht dasselbe:
• Daten sind Zeichen, die eine bestimmte Bedeutung haben.
• Zu Informationen werden sie, wenn man sie nutzt, um ein Problem zu lösen oder ein Ziel zu erreichen.
• Aus Informationen entsteht Wissen, wenn ein Mensch die Informationen interpretiert, um daraus Erkenntnisse zu gewinnen; er kann sie zum Beispiel miteinander vergleichen oder verknüpfen, auf ihre wechselseitigen Zusammenhänge prüfen und mit der von ihm wahrgenommenen Realität abgleichen. Anders als Daten und Informationen ist Wissen also immer an einen Träger gebunden - es steckt in seinem Kopf.

Die Übertragung auf das einleitende Beispiel:

• Die Werte der Pulsmessung sind Daten. Sie sind verständlich, ohne dass man etwas über den Grund der Messung wissen müsste, denn ihr Inhalt beschränkt sich auf den abgebildeten Wert.
• Aus diesen Daten werden Informationen, wenn der Trainer sie zum Beispiel nutzt, um herauszufinden, ob und wie sich im Verlauf einer Saison die Belastbarkeit seiner Spieler ändert.
• Wissen erlangt er aber erst, wenn er aus den gewonnenen Informationen Einsichten ableitet, zum Beispiel um seine Trainingsmethoden zu optimieren. Dazu könnte er die Werte der Spieler miteinander vergleichen, die Durchschnittswerte seiner Mannschaft an Forschungsergebnissen messen oder prüfen, ob seine Beobachtungen mit den Fitnesswerten übereinstimmen.

Dicker Fisch: Implizites Wissen

Wissen hat so viele Gesichter wie ein "bunter Haufen". Um Ordnung zu schaffen, haben Wissenschaftler Begriffspaare gebildet. Eines davon ist für das Wissensmanagement besonders interessant: Die Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Wissen:
• Explizites Wissen lässt sich, wie es schon der Name sagt (explizit: ausdrücklich), einfach in Worte fassen und zu Papier bringen. Wer zum Beispiel Spielregeln kennt und versteht, verfügt über explizites Wissen, weil er es verhältnismäßig leicht mitteilen kann.
• Implizites Wissen lässt sich hingegen nur schwer einfangen. Wer es besitzt, nimmt es oft gar nicht bewusst wahr - es kommt "aus dem Bauch heraus" oder äußert sich als Fingerspitzengefühl. Ein Segler zum Beispiel, den man fragt, wie er Flauten erahnt, mag antworten, er halte die Nase in den Wind. Tatsächlich passiert viel mehr: Unbemerkt setzt sich im Kopf ein Räderwerk in Bewegung, das in Jahren veredelte Erfahrungen und Erkenntnisse verarbeitet. Was als Begabung erscheint, ist also häufig das Resultat eines verborgenen Erfahrungsschatzes. Vereine, denen es gelingt, ihn (ins Bewusstsein) zu heben und (den Mitspielern) zu öffnen, bereichern die ganze Mannschaft.

II. Die Disziplin: Wissensmanagement ist Mannschaftssport


Wenn Spieler ihr eigenes Süppchen kochen, wird auch aus einem klasse Kader keine Meister-Mannschaft. Ein Trainer, der das Team an die Spitze bringen will, muss die Spieler bewegen, ihre Erfolgsrezepte austauschen.

Was ist Wissensmanagement?

Wissen ist zu wertvoll, um es brach liegen zu lassen. Wissensmanagement hilft im Zusammenwirken der Instrumente und Methoden ...
• vorhandenes Wissen transparent und zugänglich zu machen,
• den Wissensaustausch zu fördern und dadurch
• neues Wissen hervorzubringen.
Dazu schafft es Kanäle, durch die Wissen von einem zum anderen gelangt. Die Herausforderung besteht darin, die sich ständig im Fluss befindliche Ressource so zu lenken, dass sie jeden erreicht, der davon profitiert, ohne andere damit zu überschwemmen.

Die drei Dimensionen des Wissensmanagements

Was braucht ein Team, um erfolgreich zu sein? Die Leistungsbereitschaft eines jeden Mitspielers, ein funktionierendes Mannschaftsgefüge und eine ausgefeilte Technik. Ähnliches gilt für das Wissensmanagement: Es muss auf drei Ebenen Erfolgsbedingungen schaffen.

Im Vordergrund: der Mensch

Wissensmanagement im Verein dient den Mitarbeitern und Mitgliedern. Ohne ihre Bereitschaft, Wissen als Gebende oder Nehmende zu teilen, läuft es im Leerlauf - und alle Anstrengungen ins Leere. Ohne Ansporn ist daher nichts zu gewinnen und für den entscheidenden Schub ist die Vereinsführung verantwortlich:
• Motivieren Sie Ihre Mannschaft, eigenes Wissen zur Verfügung zu stellen und das anderer zu nutzen.
• Kommunizieren Sie möglichst konkret und kontinuierlich die Vorteile, die das Wissensmanagement Ihrem Verein beschert.
• Gehen Sie mit eigenem Beispiel voran: Geben Sie selbst Ihr Wissen preis. Statt "Wissen ist Macht" sollte es heißen: "Unser Wissen ist unsere Macht."
• Setzen Sie Zeichen der Anerkennung: Wenn Wissensmanagement für Ihren Verein wichtig ist, verdient, wer sich dafür engagiert, Lob und Belohnung.
• Fördern Sie die offene, partnerschaftliche Zusammenarbeit über die engen Grenzen des jeweiligen Verantwortungsbereichs hinaus.
• Aus Fehlern wird man klug! Schaffen Sie ein Klima des Vertrauens und Verständnisses. So erleichtern Sie es Mitarbeitern, Fehler zu offenbaren, von denen andere lernen können.

Günstige Rahmenbedingungen: die Organisation

Eine Hockeymannschaft, die von der Mann- auf die Raumdeckung umstellen will, hat oft einen langen Weg vor sich. Die Schwierigkeit besteht wohl weniger darin, das neue System zu verstehen. In Fleisch und Blut geht es aber erst über, wenn es ständig und bereitwillig trainiert wird. Ähnlich ist es mit der Einführung von Wissensmanagement: Nur wenn es ein selbstverständlicher und von allen akzeptierter Bestandteil des Vereinsalltags wird, bringt es Ihren Verein dauerhaft voran. Eine Führungsaufgabe! Stimmen Sie die Organisation auf das Wissensmanagement ein und binden Sie es in die täglichen Abläufe und Strukturen ein.

Mittel zum Zweck: Die Technik

Informationstechnologie, zum Beispiel Datenbanken oder vernetzte Kommunikationseinrichtungen, hilft Wissen managen, kostet aber viel Geld. In der Mehrzahl der Sportvereine ist es nicht übrig. Müssen Sie aufgeben, weil Sie nicht genügend ausgeben können? Nein! Manches Unternehmen hat große Summen in Hightech investiert, um schließlich festzustellen, dass es seine Mitarbeiter damit überfordert. Und dass vor lauter Begeisterung für die Technik die Weichenstellungen in der Organisation und Unternehmenskultur aus dem Blick geraten sind. Vereine mit kleinem Budget sollten deshalb aus der Not eine Tugend machen und statt Geld Grips investieren. Das Ziel des Denksports: Schaffen Sie einfache, pragmatische Lösungen, die alles Wissenswerte - aber auch nicht mehr - sinnvoll verknüpfen und auf leichte Weise den jeweiligen Mitarbeitern zur Verfügung stellen.
Fazit: Nur wenn Mensch, Organisation und Technik gut in Form und optimal aufeinander abgestimmt sind, fügen sich die Einzelteile zu einer erfolgreichen Einheit. Wer zum Beispiel eine elektronische Datenbank einkauft, die entweder leer bleibt oder aber von den potenziellen Nutznießern ignoriert wird, hat Geld ausgegeben - für nichts. Wer umgekehrt die Mitarbeiter für das Wissensmanagement begeistert, aber später nicht die erforderlichen Instrumente bereit stellt, erntet Enttäuschung.

Im Teil 2 der Serie behandeln wir nächste Woche:
3. Der Spielaufbau: Zielstrebig dank Zielssetzung
4. Der Spielbetrieb: Wissen managen
5. Die zweite Spielhälfte: Methoden und Instrumente
Quelle: ehrenamt-im-sport

Recht:
Warum eine Jahreshauptversammlung stattfinden muss

• Nach § 32 BGB ist die Mitgliederversammlung das wichtigste Organ des Vereins. Es gibt keine höhere Instanz. Sie ist für alle Vereinsangelegenheiten zuständig. Alle Beschlüsse müssen hier gefasst werden - es sei denn, in Ihrer Satzung werden Aufgaben und Zuständigkeiten anders aufgeteilt. Doch auch eine Satzungsänderung ist nur per Mitgliederversammlung möglich.
• Kernaufgaben der Jahreshauptversammlung sind Wahlen, Kontrolle, Entlastung, Budgetierung. Sie ist zuständig für die Wahl der nach der Satzung bestimmten Vereinsorgane - also vor allem für die Wahl des Vorstands.
• Die Mitglieder- oder Jahreshauptversammlung ist das einzige Kontroll- und Überwachungsgremium. Es billigt oder verwirft den Rechenschaftsbericht und entlastet den Vorstand, die Geschäftsführung und alle Organe, sofern diese - auch finanziell - zum Wohl des Vereins gehandelt haben.
Quelle: koma-net

Bußgeld-Marketing:
Knüpfen Sie persönliche Kontakte zu Richtern

Richter sind gesetzlich verpflichtet, einen Teil der Bußgelder sozialen Organisationen zuzuweisen. Werden Sie mit Ihrem Verein persönlich vorstellig. Viele Richter sind dankbar für Kurzpräsentationen von gemeinnützigen Vereinen in der Region. Wenn diese Personen Ihren Verein kennen, erhöht sich Ihre Chance. Gerade kleinere Vereine sollten den Vorteil der regionalen Nähe nutzen. Die Erfahrung zeigt, dass viele Richter besonderen Wert auf den lokalen Bezug bei der Zuweisung von Bußgeldern an soziale Organisationen legen. Wichtig: Bevor Sie einen Richter aufsuchen, sollte Ihr Verein oder Ihre Einrichtung in die "Liste der empfangsberechtigten Organisationen" des jeweiligen Oberlandesgerichts eingetragen sein! Dort gibt es Antragsformulare. Außerdem erforderlich: Gemeinnützigkeitsbescheinigung des Finanzamts, Kopie der Eintragung im Vereinsregister, eine Satzung.
Quelle: Handbuch für den Vereinsvorsitzenden

Werbung:
GoogleAdwords, eine Möglichkeit für Ihre Mitgliederwerbung?

Wenn Sie einen Begriff in Google eingeben, erscheinen nicht nur ihre Suchergebnisse. Am rechten Bildschirmrand werden zusätzlich kleine Anzeigen eingeblendet, die thematisch zu Ihrem Suchbegriff passen. Haben Sie schon einmal überlegt, diesen Service zu nutzen? Er kostet nicht viel: Die einmalige Aktivierungsgebühr beträgt 10 Euro. Anschließend haben Sie die Wahl: Sie können für jeden Klick auf Ihren Link bezahlen - oder danach, wie häufig Ihr Link angezeigt wird. Sie legen einen Höchstbetrag pro Tag fest. Ist der erreicht, erscheint Ihre Anzeige nicht mehr.
Weitere Informationen unter http://www.google.de/intl/de/ads/
Quelle: koma-net

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Bayerischer Hockey-Verband
Dieter Strothmann
Gärtnerplatz 2
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Tel.: 089-201 60 60
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Tel. (g): 089-53 48 50
E-Mail: info@kes-online.de


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