Januar 2008 bis März 2013


Vereinshilfe Archiv: Dieter Strothmann

Nr. 44 - 14. Dezember 2010

Aus den Vereinen für die Vereine

Leser schreiben für Leser

In dieser Rubrik veröffentlichen wir Berichte aus Ihrem Vereinsleben. Warum das Rad neu erfinden? Geben Sie Ihre Erfahrungen und ihr Wissen weiter. So helfen wir uns gegenseitig und lernen voneinander.

 

Die MHC-Taler

Ist es euch auch immer lästig bei jeder Veranstaltung mit dem Kleingeld zu hantieren? Bei unseren Veranstaltungen und Turnieren haben wir immer ein nettes Buffet mit Salaten, Kuchen, Würsten oder Grillgut und Getränken. Oft werden wir so überrannt, dass der Überblick verloren geht. Auch unsere jungen SpielerInnen wollen sich einbringen und stehen hinter dem Buffet und verkaufen.

Für viele bedeutet es Stress mit Geld umzugehen, Preise zusammen zu rechnen, Wechselgeld ausrechnen. Oft wird man abgelenkt und verrechnet sich schnell. Manch ein Kind ist einem Erwachsenen nicht schnell genug. Auch wir standen jahrelang vor dieser Situation.

Doch wie Abhilfe schaffen, die kein Geld kostet?

Wir haben Wertbons „erfunden“. Jeder Bon hat einen realen Wert von 50 Cent. Die Verkaufspreise werden entsprechend angeglichen.

Doch einfache Bons waren uns zu langweilig. Wir haben unseren „MHC-Taler“ ins Leben gerufen. Es ist unser auf festem Papier gedrucktes Logo im 4-Farbdruck und am Rand steht „MHC-Taler“. Der Bon hat eine Größe von 4x6cm. Um die Druckkosten nicht selbst tragen zu müssen, haben wir die Rückseite „verkauft“. Wir überschlugen wie viele Bons wir in den nächsten Jahren wohl brauchen werden. Haben uns einen Kostenvoranschlag vom Drucker geben lassen und auf einen erträglichen Betrag in der Stückzahl herunter gebrochen. Mit diesem Preis z.B. für 1.000 Stück sind wir an Firmen herangetreten und haben die Rückseite als Werbefläche verkauft.

So konnten wir jede Menge Bons für die nächsten Jahre drucken und sind endlich das Lästige Kleingeld los. Wir richten jetzt zu jeder Veranstaltung eine Hauptkasse ein und zentralisieren so das Geld.

Viele Grüße euer Mariendorfer Hockey-Club 1931 e.V. , Berlin

 

 

Social Media im Verein: Twitter

Die Meisten haben schon einmal von Twitter gehört. Aber nur die Wenigsten wissen, was sich wirklich dahinter verbirgt. Wir erklären es Ihnen und zeigen, wie Sie Twitter für Ihren Verein gewinnbringend nutzen.

Twitter für Vereine


Twitter ist in aller Munde und kann sowohl für Firmen als auch für Vereine sinnvoll sein. Beiträge über den Nutzen von Twitter und über die richtige Anwendung für Unternehmen gibt es Dutzende. Ich möchte hier aber das richtige Twittern für Vereine behandeln.

Was genau ist Twitter?


Twitter kann man als eine Art Nachrichtenblog bezeichnen. Privatpersonen, Unternehmen, Verbände und Vereine können sich einen Account kostenlos erstellen und Nachrichten posten. Diese Nachrichten nennt man Tweets. Das Aussehen des Accounts kann dabei ganz individuell vom Account-Eigentümer gestaltet werden.
Jeder, der sich bei Twitter registriert hat, kann "Fan" von einem anderen Twitter-Account werden. Das sind dann die sogenannten Follower. Wenn Sie also gerne die Twitter-Nachrichten von einem anderen Verein erhalten möchten, können Sie Follower von diesem Twitter-Account werden. Sie bekommen also jede Nachricht frisch von dem verfolgten Verein an Ihr Mailprogramm oder an Ihren Account geliefert.

Wie nutzt man Twitter?


Bei vielen Dingen gibt es kein richtig oder falsch. Ich behaupte, dass es beim Social Media generell kein richtig gibt, aber hundertprozentig gibt es No-Goes oder falsche Herangehensweisen. Auch wenn Twitter in erster Linie ein Nachrichten-Blog ist, kommt es auf Kommunikation an. D. h. diskutieren oder kommentieren ist durchaus erlaubt und gewollt.

Der erste Schritt beim Twittern


Nach der Registrierung suchen Sie sich entweder ein fertiges Layout aus, besser aber Sie erstellen sich ein eigenes mit Logo und den Farben Ihres Vereins. Wenn das Layout steht, müssen nun die ersten Follower an Land gezogen werden. Aber wie bewerkstelligt man das?

Follower bekommen


Es gibt immer noch Leute, die meinen, dass man Follower bekommt, indem man selber möglichst vielen Tweets folgt. Das funktioniert auch weitgehend, da es früher als ungeschriebenes Gesetz galt, jedem zu folgen, der selber Follower von einem ist. Es gibt auch eine Reihe von Twitter-Nutzern, die sich diese Methode zum Hobby gemacht haben. Was nützen Ihnen jedoch 300 Follower, wenn diese gar nicht Ihre Tweets lesen? Die Frage ist also, wie es richtig geht.

Der Schlüssel zum Erfolg: Aktivität und Konstanz


Schauen Sie nach den bekanntesten Twitter-Accounts in Ihrem Bereich. Zum Thema Fußball existieren natürlich mehr Accounts als zum Thema Stabhochsprung oder Kaninchenzuchtverein. Folgen Sie diesen Klassenprimaten und beteiligen Sie sich aktiv an Tweets. Kommentieren und diskutieren Sie. Die User, die viele Follower haben, werden meist auch aktiv gelesen von Leuten, die sich für die Thematik interessieren.
Bei konstanter und aktiver Kommunikation können Sie so auf sich aufmerksam machen. Wenige Follower erwecken den Eindruck, dass die geposteten Tweets schlecht sind. Daher ist es auch in der Anfangsphase zunächst sinnvoll, sich das ungeschriebene Gesetz zu Nutze zu machen.
Jedoch sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass diese Follower keine sind, die sich für Ihre Nachrichten interessieren. Sie können aber durchaus so ein wenig tricksen, um Ihre Tweets ein wenig interessanter zu machen.
WICHTIG: Die Auswahl der Themen und deren Darstellung muss auf jeden Fall interessant sein und die Leute ansprechen. Das ist sehr wichtig für den Erfolg!

Wo liegt der Nutzen von Twitter für Ihren Verein?


Bei einer aktiven und guten Social Media Arbeit über Twitter können Sie Nachrichten kostenlos und schnell an alle Interessierte verteilen. Wichtig ist hier der Aspekt "kostenlos"! Schreiben Sie Pressevertreter an und weisen Sie auf Ihren Twitter-Account hin.
Für Ihre Mitglieder kann Twitter eine einfache, unkomplizierte und vor allem schnelle Form sein, an topaktuellen News von Ihrem Verein zu kommen. Bauen Sie eine Community auf. Durch die berühmten Social Media Multiplikatoren können Sie Ihren Verein und den dazugehörigen Partnern ein sehr attraktives Sprachrohr ins World Wide Web schaffen.
Quelle: vnr.de


Realistische Ziele – richtig formuliert

Wenn ein Verein auf die Festlegung von Zielen verzichtet, wird er wahrscheinlich einen Großteil der eingesetzten Kraft seiner Mitglieder vergeuden. Denn ohne Ziele, an denen sich der Verein und jedes einzelne Mitglied orientieren kann, sind die Aktionen nicht koordiniert und werden ohne den nötigen Elan durchgeführt. Doch Ziele müssen auch so formuliert werden, dass sie jedem im Verein als nachvollziehbare Leitlinie dienen. Außerdem müssen die Ziele den Vereinsmitgliedern auch zugänglich sein. Am besten, man formuliert die Ziele gemeinsam an einem Vereinsabend.

Meinungs-Sammlung

Bevor es zur Aussprache über die Ziele des Vereins kommt, sollten Sie etwa zwei Monate vorher einen großen Papierbogen in Ihren Vereinsräumen aufhängen. Schreiben Sie darüber „Was wir wollen – deine Meinung ist hier gefragt“. Außerdem sollte ein Stift an einer Kordel angebracht werden. Hier kann jetzt jeder – auch anonym – seine Meinung niederschreiben.

Praxistipp: Bei solchen Aktionen will meist keiner der Erste sein. Schreiben Sie deshalb Ihre Vorstellungen an unterschiedlichen Stellen auf den Bogen. Damit wird die Hemmschwelle für die anderen gesenkt.

Die Auswertung

Nach vier Wochen nehmen Sie das „Meinungspapier“ von der Wand und übertragen die – ernst gemeinten – Beiträge auf kleine Kärtchen.
Versuchen Sie nun, eine Ordnung in die Vorschläge zu bringen. Die meisten Antworten auf Ihre Frage werden qualitativer Natur sein, also bestimmte Themen benennen. Das macht die Auswertung leichter.

Konzentration auf das Wesentliche

Die grundsätzlichen Ziele des Vereins schreibt Ihnen die Satzung vor. In einer ersten Gewichtung der ausgewerteten Kärtchen ordnen Sie die Vorschläge nach der Relevanz bezüglich der Satzung. Hierfür falten Sie ein Blatt der Länge nach in der Mitte und schreiben auf die linke Seite die Vorschläge, die Sie durchnummerieren.  Rechts daneben schreiben Sie Ihren kurzen Kommentar. Beispielsweise „Aus Satzungsgründen nicht durchführbar“ oder „Ansätze bereits in Abteilung XYZ“ oder „Kann mit Vorschlag 4 zusammengefasst werden“. 

Kernziele formulieren

Auf Basis dieser Vorlage formulieren Sie nun drei Kernziele des Vereins. Hier sollten Sie versuchen, die folgenden Regeln einzuhalten.
Eindeutig:
Ziele müssen eindeutig formuliert sein. Sie sollten mindestens bestimmen, was erreicht werden soll, wie man das Angestrebte erreichen will und bis wann das Ziel erreicht sein soll.
Realistisch:
Häufig wird in Vereinen das Ziel mit einer Vision verwechselt. Zwar sollte man – wenn eine Vision formuliert wurde – versuchen, dem hier beschriebenen Wunschbild möglichst nahezukommen – es ist aber ein eher allgemeiner Überbau für den ganzen Verein.
Das Ziel sagt klar, was erreicht werden soll. Dabei geht es um eindeutige Aussagen, wie etwa „den Mitgliederbestand von xx Mitgliedern auf xx Mitglieder erhöhen“ oder „unsere erste Mannschaft im kommenden Jahr in der Regionalliga platzieren“.
Machbar:
Das Ziel sagt auch, wie es erreicht werden soll. Es definiert dabei klare Angaben, die für den Einzelnen auch machbar sein müssen. Bei der Erhöhung der Mitgliederzahlen kann die Aussage beispielsweise lauten, dass jedes Mitglied binnen eines Jahres mindestens ein neues Mitglied für den Verein wirbt.
Messbar:
Das Ziel muss messbar sein. Damit muss das Ziel zum einen ein Enddatum haben und einen quantifizierten Wert, der bis dahin erreicht werden muss. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Die Mitgliederzahl soll bis zum 30.06. des nächsten Jahres um mindestens 50 Mitglieder angehoben werden.
An alle gerichtet:
Das Ziel richtet sich an alle Vereinsmitglieder. Damit wird keine Gruppe des Vereins in irgendeiner Form bevorzugt oder benachteiligt.


Kurz und prägnant:
Ziele sollten möglichst kurz und prägnant formuliert werden. Ziele enthalten grundsätzlich nur Vorgaben für die Zukunft, keine Begründungen. Da die Ziele in der Gemeinschaft diskutiert werden, erübrigt sich das.
Deshalb sollten Ziele Merksätze sein, an denen sich jeder im Verein schnell und sicher orientieren kann.

Diskussion und Abschluss

Diskutieren Sie Ihre Vorlage auf einer eigens hierfür durchgeführten Mitgliederversammlung. Unterschätzen Sie bitte nicht den Diskussionsbedarf der Mitglieder. Ergebnis sollten dann maximal drei Ziele sein. Eines könnte beispielsweise lauten: „Der Verein erhöht seine Mitgliederzahl von 114 bis zum 30.06.2011 auf mindestens 180, indem alle Mitglieder mindestens ein neues Mitglied werben.“ Die Ziele sollten dann auf großen Kartontafeln im Vereinsheim ausgehängt werden. Über die Ergebnisse sollte laufend informiert werden. So könnte unter der Tafel mit dem Ziel „Mitgliederwerbung“ eine weitere Tafel hängen, auf der notiert wird „Bis jetzt xx neue Mitglieder geworben“.
Quelle: Redmark/Verein, Hartmut Fischer, Betzdorf


Erfolgreich im Sponsoring: Die drei Säulen

Ein Verein kann einfacher agieren, wenn er gute Sponsoren hat. Erfolg im Sponsoring kann man nicht planen. Man kann ihn aber erhöhen. Hierzu müssen Sie wissen, was Firmen wollen.
Wenn Sie Investitionen tätigen, haben Sie vorher Ihre persönlichen Präferenzen festgelegt. Nehmen wir das Spiel Autokauf. Es gibt Menschen, die mögen es sportlich. Den anderen ist es wichtiger, besonders sicher zu fahren und eine dritte Gruppe braucht mehr Platz für die Familie.

Unternehmen verstehen


So ist es auch bei Unternehmen. Es gibt Unternehmen, die möchten Ihr Image aufpolieren, ihre Bekanntheit erhöhen oder ihren Vertrieb ankurbeln. Wobei wir auch schon bei den 3 Säulen von Sponsoring wären.
- Image
- Bekanntheit
- Vertrieb

Dies sind die drei Hauptbeweggründe, wieso Firmen ein Sponsoring anstreben. Auf diese drei Aspekte sollten Sie sich in Ihrer Ausrichtung beim Sponsoring konzentrieren. Es gibt noch weitere Gründe, die ein Unternehmen für ein Sponsoring haben kann.
Immer wichtiger wird zum Beispiel die Mitgliedermotivation oder die CSR-Ausrichtung (Corporate Social Responsibility), also das Streben nach Nachhaltigkeit im Bereich soziales Engagement. Für uns aber im Vereinswesen, sind diese nicht so wichtig.

Was sagen uns die Säulen des Sponsorings?


Jetzt stellt sich die Frage, wie wir nun unsere erworbenen Kenntnisse über die Säulen nutzen können. Was wir im Sponsoring versuchen, ist das Ausrichten unseres Sponsoringkonzepts auf den Sponsor.
Es gibt Firmen, bei denen ist eine Segmentierung einfach. Wenn ein erstes Gespräch mit einem potentiellen Partner ansteht und Sie nicht wissen, welche dieser Sponsoringbeweggründe interessant sein könnte, müssen Sie sich im Vorfeld dazu intensiv Gedanken machen. Bringt das Unternehmen ein neues Produkt auf dem Markt, wird es mit hoher Wahrscheinlich die Steigerung der Bekanntheit sein.
Haben Sie einen Versicherungsmakler im Visier, können Sie davon ausgehen, dass in diesem Falle der Vertrieb im Vordergrund steht. Bei einem Versicherungsunternehmen sieht es dagegen anders aus. Hier können Aspekte wie Image und Vertrieb eine Rolle spielen. Es gibt also auch Überschneidungen.
Wenn Sie also wissen, was Ihren Partner "anmacht", dann können Sie in Ihrem Angebot und Konzept gesondert auf die Säulen eingehen.

1. Säule des Sponsorings - Image


Unternehmen, die sich für diesen Aspekt im Sponsoring interessieren, bekleiden meist Geschäftsfelder, die in der Gesellschaft einen nicht so guten Ruf haben. Versicherungen, Energiekonzerne, Firmen die negativ in den Medien waren oder die kurz vor der Insolvenz stehen.
Setzen Sie Ihre Jugend ein. Jugend zieht in Sachen Image immer. Sie können dem Unternehmen aber auch anbieten, sich als Förderer für Ihren Verein zu outen. Wichtig sind hier beim Sponsoring Faktoren, die die Öffentlichkeit als positiv wahrnehmen.

2. Säule des Sponsorings - Bekanntheit


Bei dieser Säule kann es um die Steigerung der Bekanntheit von Unternehmen gehen, von deren Produkten oder von Veranstaltungen oder ähnliches. Die Bekanntheit hat nichts mit dem Image zu tun.
Ziel beim Sponsoring von Unternehmen, die Ihre Bekanntheit erhöhen wollen, ist nicht, die Wahrnehmung der Öffentlichkeit zu ändern. Es geht hier nur darum, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Dies können schon kleine Unternehmen sein: Friseure, Tankstellen, Restaurants. Aber auch größere Unternehmen oder deren Franchisenehmer wie Telekommunikationsshops können diese Säule nutzen.
Anbieten können Sie Werbung. Werbung in Form von traditioneller Bande (dies ist aber die wohl mittlerweile unattraktivste Werbung für Unternehmen), Banner auf der Website, Anzeige in der Vereinszeitung, Stadiondurchsagen, Mailing an Vereinsmitglieder.

3. Säule des Sponsorings - Vertrieb


Machen Sie sich Gedanken, welche Firmen überwiegend über Sie und Ihre Mitglieder den Verkauf steigern können. Eventuell können dies Kinos, Restaurants, Einzelhändler oder Versicherungsmakler sein. Im Prinzip können an einem Sponsoring mit dem Schwerpunkt Vertrieb alle Unternehmen interessiert sein, die überwiegend im B-to-C Sektor zu finden sind. Also die, die sich überwiegend im Privatkundensegment bewegen und dort Ihre Kunden finden.
Es gibt selten das Unternehmen, das auf eine Säule baut. Sie sollten aber auf diesen Säulen Ihre Konzepte aufbauen. Es ist ganz wichtig, dass Sie auf die Fragen, wie Sie das Image verbessern, die Bekanntheit erhöhen oder den Vertrieb ankurbeln können eine Antwort haben. Wenn der Sponsor nun also eine Mischform möchte, stimmen Sie einfach Ihr Angebot darauf ab.
Quelle: vnr


So können Sie Vereins-Austritten vorbeugen

Wenn Menschen bereits die Reise angetreten haben, also im innerlichen Kündigungszustand sind, ist es meist sehr schwer, sie noch zu halten. Es dauert nicht mehr lange, bis dann aus einem passiven Mitglied ein kündigendes wird.
Deshalb ist es besser, Sie versuchen bereits im Vorfeld möglichst viel zu tun, um Missstimmungen und Enttäuschungen frühzeitig zu entdecken und ihnen entgegenzuwirken. Zum Beispiel so:

Gründe für Austritte erforschen

1. Nehmen Sie Beschwerden ernst.

Auch wenn es manchmal sehr schwer fällt, Kritik ernst zu nehmen, sollten Sie offensiv damit umgehen. Begegnen Sie einem Mitglied, das sich beschwert, folgendermaßen:

Bleiben Sie höflich. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, verbal aus dem Rahmen zu fallen.

Zeigen Sie ein offenes Interesse an dem Inhalt der Beschwerde. Versuchen Sie herauszufinden, welche Hintergründe die Beschwerde hat.

Vermeiden Sie eine Vorverurteilung des Beschwerdeführers. Mit einer vorgefassten Meinung können Sie den Grund der Beschwerde nicht aufnehmen.

Fragen Sie nach, und versuchen Sie, den Konflikt klar herauszuarbeiten. Nur dann können Sie die richtigen Gegenmaßnahmen ergreifen.

Machen Sie keine zu schnellen Zusagen, die Sie nicht einhalten können. Versichern Sie, sich zu bemühen, den Grund der Beschwerde aufzuspüren und im Verein anzusprechen.

2. Richten Sie einen Kummerkasten ein.

Mit der Einrichtung eines Kummerkastens, in dem Mitglieder ihre Sorgen anonym und schriftlich mitteilen können, kommen Sie denen entgegen, die sich nicht öffentlich äußern wollen. Signalisieren Sie auch diesen Vereinsmitgliedern, dass Sie ihre Anliegen ernst nehmen.

Selbstverständlich sollte der Kasten in regelmäßigen Abständen geleert und die Beschwerden auch umgehend bearbeitet werden. Bringen Sie den Kummerkasten an einer zentralen Stelle an.

3. Initiieren Sie eine Befragung mit Hilfe eines Stimmungsbarometers.

So können Sie die emotionale Lage im Verein prüfen. Stellen Sie einen kleinen Fragenkatalog zusammen, und drucken Sie ihn auf ein DIN-A5-Blatt. Sie können dieses Blatt nun an die Mitglieder verteilen mit der Bitte, es ausgefüllt wieder an Sie zurückzugeben.

Lassen Sie den Fragebogen auswerten. Ermitteln Sie pro Bereich jeweils die Durchschnittsnote, und erstellen Sie daraus ein Stimmungsbarometer. Hängen Sie nun die Quartalswerte an allen Übungsstätten, der Geschäftsstelle etc. aus. Der Nutzen dieser Aktion besteht darin, dass Sie Stimmungen öffentlich bekannt geben. Meist ist das Klima gar nicht so schlecht, wie einige Meckerer behaupten mögen. Und wenn ja, können Sie sofort etwas dagegen unternehmen und mit den Vereinsmitgliedern über die anstehenden Themen diskutieren. Vermitteln Sie den Mitgliedern in jedem Fall das Gefühl, dass sie die Möglichkeiten haben, das Vereinsleben mitzugestalten.

4. Stellen Sie Transferschecks aus.

Schenken Sie Mitgliedern, die gekündigt haben, einen Abschiedsscheck. Dieser kann zum Beispiel an einen Freund weitergeleitet werden, der zu besonders günstigen Bedingungen über einen bestimmten Zeitraum im Verein trainieren kann. Der Scheck kann aber auch von dem Austretenden selbst in Anspruch genommen werden, wenn er sich zu einem späteren Zeitpunkt zum Wiedereintritt in den Verein entschließt.

5. Sparen Sie nicht mit Ehrungen.

Ehren Sie jedes Mitglied, das den Verein verlassen will. Danken Sie für die Mitgliedschaft im Verein und für das Engagement. Dabei kommt es nicht darauf an, ob das Mitglied sich in einem Amt engagiert hat. Richten Sie einen Ehrentag ein, an dem sie all den Mitgliedern ein kleines Abschiedsgeschenk überreichen, die den Verein verlassen wollen.

6. Ändern Sie den Mitgliederstatus.

Schreiben Sie das Mitglied an, das kündigen will, und bieten Sie ihm eine andere Form der Mitgliedschaft an, hier insbesondere die passive Mitgliedschaft. Das Mitglied entrichtet dann nur noch den Beitrag für eine passive Mitgliedschaft.

7. Bauen Sie Brücken.

Lassen Sie das gekündigte Mitglied in Ihrer Vereinskartei, und senden Sie ihm nach wie vor die Vereinsmitteilungen zu. Es kann durchaus sein, dass Sie nach einem Jahr das ehemalige Mitglied wieder als neues begrüßen können.

8. Fragen Sie nach den Kündigungsgründen.

Legen Sie dazu einen Standardbrief in Ihrem Computer an.

9. Bieten Sie eine Aufgabe an.

Entscheiden Sie als Vereinsvorsitzender, ob Ihnen der Verbleib eines Mitglieds im Verein so wichtig ist, dass Sie ihm eine besondere Aufgabe geben oder ein Amt zusagen wollen. Manchmal möchten Menschen auf eine ganz besondere Art und Weise angesprochen werden, damit sie sich in einer sozialen Gemeinschaft akzeptiert und angenommen fühlen können.

10. Denken Sie überIhren Führungsstil nach.

Nehmen Sie die Kündigungen zum Anlass, um über Ihre Art und Weise der Vereinsführung nachzudenken. Wenn viele Mitglieder gleichzeitig kündigen, dann liegen neben objektiven Gründen auch Kommunikationsprobleme mit der Vereinsführung (und somit auch mit Ihnen) vor. Gehen Sie diesen Problemen auf den Grund.
Quelle: Handbuch für den Vereinsvorsitzenden

 

 

Die fünf häufigsten Fallen

Datenschutz im Verein

1. Es wurde kein Datenschutzbeauftragter ernannt
Große Vereine sind verpflichtet, einen Datenschutzbeauftragten zu bestellen, ansonsten drohen Bußgelder.
Aber auch für kleinere Vereine kann sich die freiwillige Bestellung eines Beauftragten lohnen.
2. Personen, die personenbezogene Daten bearbeiten, sind dem Datengeheimnis nicht verpflichtet
Jeder, der für den Verein mit personenbezogenen Daten in Berührung kommt, muss dem Datengeheimnis verpflichtet werden, am besten schriftlich per Formblatt. Dieses Formblatt muss auf Nachfrage der Aufsichtsbehörde vorgelegt werden können.
3. Datenverarbeitung erfolgt ohne Rechtsgrundlage
Wenn im Verein personenbezogene Daten gespeichert oder verwendet werden, ohne dass dafür die Rechtsgrundlage geprüft wurde, setzen Sie sich einem Risiko aus. Im schlimmsten Fall drohen Bußgelder und Rechtsansprüche der Betroffenen.
4. Die vorhandenen Daten sind nicht ausreichend technisch geschützt
Personenbezogene Daten gelten als schützenswert und sind daher auch auf technischer und organisatorischer Ebene vor unbefugtem Zugriff, Manipulation oder Verlust durch höhere Gewalt zu schützen.
5. Es existiert keine interne Verarbeitungsübersicht
Nur wenn ein Datenschutzbeauftragter bestellt ist, muss die Datenschutz-Situation des Vereins in einem ausführlicheren Dokument dargestellt werden. Dieses Dokument wird bei einer Überprüfung durch die Datenschutz-Aufsichtsbehörde verlangt.
Quelle: Redmark/Verein


Der Motor Ihres Vereins

Neue Mitglieder überlegt empfangen

Wichtiger, als neue Mitglieder zu gewinnen, ist, diese zufrieden zu machen. Am besten, Sie gehen wirklich auf jedes Neumitglied zu und fragen es was es von seinem neuen Verein erwartet?
Nach dem Eintritt des Neulings legen Sie mit Ihrem Verhalten die Grundlage für dessen Zukunft im Verein: Sie haben es in der Hand, ob aus ihm/ihr ein unzufriedenes oder zufriedenes, ein passives oder aktives Mitglied wird. Tipp: Bieten Sie Ihrem Neumitglied immer etwas mehr als das, was es erwartet.
Gehen Sie grundsätzlich nicht davon aus, dass sich Ihr Neumitglied schon selbst integrieren wird - die wenigsten schaffen das ohne Hilfe. Letztendlich entscheidet, wie Sie Ihre Neumitglieder betreuen.
Ganz wichtig: Zufriedene Mitglieder tragen ihre positiven Erfahrungen als Multiplikatoren weiter. So gewinnen Sie wieder neue Mitglieder.
Quelle: Handbuch für den Vereinsvorsitzenden

 

Mit neuen Angeboten Mitglieder binden und gewinnen

Wie Sie Ihre Mitglieder durch moderne, bedarfsgerechte Zusatzangebote begeistern und an Ihren Verein binden. Wenn auch in Ihrem Verein bestimmte Mitgliedergruppen zu kurz kommen, lassen Sie sich von den folgenden Zusatzangeboten aus unterschiedlichen Bereichen inspirieren. Und bedenken Sie, dass oft erst die pointierte Beschreibung eines Angebots die Mitglieder zum Mitmachen animiert. Übrigens können Sie diese Kurs auch gegen ein kleines Entgeld für Nichtmitglieder öffnen. Die Anregungen sind ohne großem Aufwand umzusetzen. Wahrscheinlich haben Sie sogar die betreffenden Mitarbeiter für die Angebote in Ihren eigenen Reihen.

Bauch, Beine, Po - Problemzonentraining

Dieser Kurs richtet sich an alle Frauen, die an den bestimmten Stellen gezielt trainieren wollen. Neben einer allgemeinen Fitness nach Musik werden gezielte Kräftigungsübungen für Bauch, Beine, Po gezeigt.

BMW - Bauch muss weg

Dieses Kursangebot zeichnet sich durch eine längere intensive Aufwärmphase aus. Sie bildet die Grundlage für das nachfolgende Übungsangebot, welches ausgesuchte, spezielle Übungen zur Verminderung des Bauchspecks beinhaltet. Es kommt so zu einer Kräftigung der Rumpfmuskulatur unter Berücksichtigung trainingsphysiologischer Grundlagen der Fitness und Gesundheit.

Fit ab 60

Fit werden und fit bleiben. Dieses Angebot wendet sich an alle Menschen ab 60, die auf funktionelle Weise effektiv und mit viel Spaß und Freude etwas für ihren Körper und ihre Gesundheit tun möchten. Das gesundheitsorientierte Fitnesstraining an modernsten Ausdauerund Krafttrainingsgeräten erlaubt eine individuelle altersgerechte Belastungsdosierung.

Senioren ins Web

Entdecken Sie die Faszination des Internets, auch wenn Sie bereits jenseits der 60 stehen. Unterhalten Sie sich über den Computer mit Senioren aus ganz Deutschland. Nehmen Sie mit diesem Kurs den Senioren die Scheu vor den neuen Medien.

Kinder basteln zu Weihnachten für einen guten Zweck

Ab 1. Oktober findet einmal wöchentlich eine Bastelstunde für Eltern mit Kindern ab sechs Jahren statt. Wir lernen, wie man Weihnachtsschmuck aus Stroh, Holz oder Wachs herstellt. Die fertigen Produkte verkaufen wir gemeinsam auf unserem Weihnachtsmarkt. Der Erlös kommt z.B. einem Waisenhaus zugute.

Vielleicht wurde Ihre Phantasie durch diese Beispiele angeregt, und Sie haben jetzt die eine oder andere Idee, wie auch Sie für Ihren Verein spannende Zusatzangebote schaffen können. Wenn ja, dann setzen Sie Ihre Idee so schnell wie möglich um. Scheuen Sie sich nicht, angemessene Kursgebühren zu verlangen. Die Teilnehmer werden verstehen, dass Sie für ausgefallene Angebote auch höhere Auslagen haben.
Fazit: Wenn Sie Ihre Mitglieder begeistern wollen, müssen Sie ihnen passende Angebote zum aktiven Mitmachen geben.
Quelle: Handbuch für den Vereinsvorsitzenden


Demokratisieren Sie Ihren Verein: Drei unbürokratische Tipps

Wie in der Politik
Es ist doch so: Wie viele Menschen regen sich zur Zeit über die Politik auf, da der Eindruck entstanden ist, dass die Politiker nicht mehr für die Bevölkerung arbeiten, sondern sich selbst und der nächsten Wahl am nächsten sind. Bekäme man aber Gehör oder bei wichtigen Entscheidungen die Möglichkeit mitzubestimmen, außerhalb von Bundestags- oder Landtagswahlen, dann würde man sicher anders mit dieser Materie umgehen. Bei weit über 80 Millionen Einwohnern ist dies weitaus schwieriger als bei 200 Mitgliedern. Nutzen Sie genau diesen Ansatz, um Ihre Mitglieder mehr in die zukünftige Gestaltung Ihres Vereins einzubinden. Mit anderen Worten: Bieten Sie Ihren Mitgliedern einfach genau das, was Sie vielleicht bei unseren Politikern vermissen.

TIPP 1


Lassen Sie doch interessierte Mitglieder bei der Vorstandssitzung teilnehmen. Hier können Sie mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Vielleicht sind einige Ihrer Mitglieder ja potentielle zukünftige Ehrenamtsinhaber. Durch gezielte Maßnahmen können Sie die Bereitschaft und die Motivation der Mitglieder erhöhen. Lassen Sie dabei aber bitte nicht die Demokratisierungsaspekte Außen vor. Denn darum geht es Ihnen ja.

TIPP 2


Wenn Ihnen TIPP 1 zu gewagt ist, dann versuchen Sie es doch mit dem zweiten. Veranstalten Sie einen Wettbewerb oder eine Aktion mit Vorschlägen zur Verbesserung des Vereinslebens. Hierdurch schaffen Sie das Gefühl der Zugehörigkeit und Gemeinschaft. Die Mitglieder fühlen sich wertvoll, da ihr Wort auch Gehör findet. Denken Sie aber daran, dass Sie die Vorschläge auf jeden Fall auch diskutieren sollten. Denn wenn diese nicht beachtet, aber vorher extra von Ihnen eingefordert wurden, kann das auch den gegenteiligen Effekt haben.

TIPP 3


Veranstalten Sie regelmäßige "Beratungstreffen" mit allen interessierten Mitgliedern. Bei diesen Sitzungen kann gezielt mehrmals im Jahr - und nicht nur einmal in der Mitgliederversammlung - über aktuelle Trends, Entwicklungen und Vorschläge debattiert werden. Hier wäre es zum Beispiel sehr gut, wenn sich ein Moderator aus dem Kreise der Mitglieder finden ließe. Dieser sollte aber auch möglichst unparteiisch sein. Die Treffen können monatlich stattfinden. Man könnte beispielsweise immer den ersten Samstag im Monat nehmen oder den letzten Freitag. Natürlich auch jedes andere Datum, allerdings ist der erste Samstag im Monat ein fester Termin. Psychisch kreiert man durch diesen einfachen Trick eher ein Gefühl von einem traditionellen Treffen.

Um wirklich die Demokratisierung im Verein voran zu treiben, ist es einfach unumgänglich, ein erhöhtes Mitspracherecht für Ihre Mitglieder in die Satzung zu implementieren. In welcher Form auch immer. Dies kann ein Beirat sein oder einfach die Bestimmung, dass Mitglieder nähere Infos zu bestimmten Dingen bekommen können. Hier kommt es auf Ihre subjektive Meinung an, wie sehr Sie Ihren Verein weiter in Richtung Demokratisierung vorantreiben möchten.
Quelle: VNR.de
 

 
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