Juni 2002 bis November 2005


Vereinshilfe Archiv: Gunolf Bach

Nr. 88 - 10. Juni 2004

Forderungen und Bewertungen - Wer fordert und bewertet?

Eine Vielzahl von Anforderungen müssen bedacht werden, um Fördergelder für die Verbands-/Vereinsarbeit zu erhalten.
Alleine für den WHV/-der Hockeyjugend müssen 12 unterschiedliche Förderbereiche und entsprechende Erhebungen/Bewertungen bedacht werden.
Dabei ist der Schwerpunkt auf die Jugenförderung zu legen; die Förderanforderungen und die Kriterien sind besonders vielschichtig und in der Erledigung besonders zeitaufwendig.
Ein wesentlicher Schwerpunkt bei der Einschätzung von Vorgaben sind die in sich abgeschlossen Forderungskataloge, die teilweise zur Beurteilung an meheren Stellen wieder auftreten.
Für die Beantragung von Fördermitteln bei der Sportstiftung NRW sind grundlegende Vorgaben notwendig; z.B. die Frage ob der geplante Standort ebenfalls ein Standort vom Landesprogamm TS/TF ist oder ist eine sportbetonte Schule vorhanden.
Die Einrichtung und Genehmigung eines TS/TF-Standortes wiederum, soll in möglichst am oder in der Nähe Landesleistungsstützpunkten (LLStp) und/oder der Nähe zu Olympiastützpunkten (OSP) und zu Landesleistungszentren (LLZ) erfolgen.
Die LLStp sind wieder Voraussetzung, um Talentzentren einzurichten.
Der nur kurz beschriebene Kontext ist auf der Basis eines sogenannten Regionlkonzepts festgeschrieben, dass wiederum strukturell schlüssig sein muss und einem Genehmigungsverfahren unterliegt.
Aufgrund der Parameter, der Ergebnisse der Verbandsmannschaften, der Platzierungen der NRW-Vereine bei Deutschen Meisterschaften und weiterer Verbundsysteme wie "Schule/Verein", "Leistungssport- und Betreuungsstrukturen, usw., werden die unterschiedlichen Sportarten in einem Punktesystem bewertet. Dieses bundesweit und von Sportart zu Sportart; dabei wird zwischen den Olympischen- und Nicht-Olympischen Sportarten unterschieden.
Eine weitere Förderebene ist die Förderung der "Jugendarbeit im Sport", also Förderbereiche, die durch Steuergelder gespeist werden. Dazu ist es hilfreich, auch hier genaue Trennungen zu den relevanten Begriffsbereichen vorzunehmen:
- "Jugendarbeit im Sport" (gefördert durch den Landesjugendplan),
- "Sportliche Jugendarbeit" (-z.B. "Hockey-MehrKampf" - HMK),
- "Leistungsbezogene Jugendarbeit"
(- Sichtungen, Kaderentwicklungen, Meisterschaften, usw.)
Die hier kurz beschriebene "Jugendarbeit im Sport" wird strikt durch die Vorgaben des Landesjugendplans (LJP) bestimmt und im großen Stil geprüft (Landesrechnungshof).
Es ist deshalb "oberstes Gebot" abrechnungsfähige Maßnahmen durchzuführen.
Dieser Landejugendplan ist enorm zusammengestrichen worden und es werden Gelder nur noch zu bestimmten Schwerpunkten gezahlt.
Eine weitere Entwicklung mit neuen Dimensionen ist eingeleitet worden, nämlich die Entwicklung zur Ganztagsschule (-bundesweiter Trend und "politischer Wille").
Der "Sport im Ganztag", also die geforderten Betreuungsangebote am Nachmittag gehören zur Jugendarbeit und sind in diesem Segment angesiedelt. Auch hier ergeben sich entsprechende Fördermöglichkeiten.
Grundsätzlich sind die Fördermöglichkeiten mit den inhaltlichen Umfängen oder den vorgegebenen Einschnitten kaum noch zu verkraften; es zeigt besonders die Abhängigkeiten des organisierten Sports vom Zuschusswesen auf.

Bewegung, Spiel und Sport für Kinder und Jugendliche

Eine zu frühe Spezialisierung ist für uns Hockeyspieler/innen leider immer noch ein aktuelles Thema.
Nicht nur Trainer/innen im Kindertraining, sondern auch Eltern haben Vorstellungsebenen, die aus "Welt des Erwachsenensports" stammen.
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! und Kindertraining ist kein minimiertes Erwachsentaining!; diese Einsichten werden immer wieder vernachlässigt.
Deshalb soll nachfolgend die Initiative der Sportjugend NRW und dem Ministerium in Verbindung mit der Entwicklung der KinderSportSchulen beleuchtet werden:
"Die breitensportorientierte Arbeit für Kinder und Jugendliche der Sportjugend NRW richtet sich an alle Mädchen und Jungen sowie an Jugendliche, die an Bewegung, Spiel und Sport Freude und Spaß haben, unabhängig von ihren Bewegungserfahrungen. Um Kindern und Jugendlichen ein breitensportliches Bewegungsangebot zu ermöglichen, hält die Sportjugend NRW folgende Hinweise bei der Umsetzung von breitensportlichen Angeboten für Kinder und Jugendliche für bedeutsam:
Das Sportvereinsangebot bietet bislang keinen vollständigen Ersatz für die zum Teil verloren gegangene Bewegungs- und Spielwelt der Straße.
Für Jugendliche müssen Vereinsangebote teilweise so flexibel strukturiert werden, dass persönlicher und sozialer Freiraum geschaffen werden kann.
Besonderes Augenmerk ist dem sensiblen Übergang von Kindes- zum Jugendalter beizumessen.
Differenzierte und gut strukturierte Breitensportangebote für Kinder und Jugendlichesind wichtig.
Um den o.g. Ansprüchen gerecht zu werden, hat die Sportjugend NRW folgende strukturelle und inhaltliche Maßnahmen aufgebaut:
a) Entwicklung von sportartübergreifenden Praxismappen
Dazu bieten die Praxismappen "Abenteuer- und Erlebnissport", "Spiele/Spielen", "Tanzen" "Ballspiele" und "Praktisch-für-die-Praxis" neue Möglichkeiten, um die Vereinsarbeit noch attraktiver zu gestalten.
b) Abenteuer- und Erlebnissport
Der Ansatz des Abenteuer- und Erlebnissports des LandesSportBundes Nordrhein-Westfalen und der Sportjugend NRW hat in den letzten Jahren flächendeckend Eingang in die Arbeit der Sportorganisationen gefunden.
Der Abenteuer- und Erlebnissport ist über das Stadium eines Trends weit hinausgewachsen und in vielen Institutionen und Organisationen, in Universitäten und Schulen zum festen Bestandteil des Sports und der sportlichen Jugendarbeit geworden.

Materialien
- Übungsleiter/innen-Sonderausbildung "Abenteuer- und Erlebnissport"
- Praxismappe "Abenteuer/Erlebnis"
- "Pädagogische Konzeption" Abenteuer- und Erlebnissport
- Sicherheitsmanual (ab Mitte 2004) - Projekt "KinderSportSchulen in NRW"

Der Begriff der KinderSportSchule orientiert sich an der Begrifflichkeit der Regelschule,da auch sie in (alters-) klassenähnlichen Gruppenstrukturen durchgeführt und dem (Bewegungs)-Unterricht ein qualifizierter pädagogischer Lehrplan zugrunde gelegt wird.
Ziel der KinderSportSchule ist die Durchführung eines sportartübergreifenden Angebotes für die Zielgruppe der sechs- bis zehnjährigen Kinder.
Diese neue Angebotsstruktur bildet eine eigenständige Organisationseinheit innerhalb des Vereins und bietet ein altersgerechtes und breit gefächertes Angebot zur motorischen Grundausbildung.
Bewegung, Spiel und Sport sind die zentralen Themen einer ganzheitlichen Bewegungserziehung in der KinderSportSchule, die eine Gesundheitserziehung mit einschließt.
Durch ein derartiges Angebot können optimale Voraussetzungen für eine spätere lebenslang angelegte Motivation zum Sporttreiben geschaffen werden. Kinder können im Anschluss besser ihre eigenen Interessen und Neigungen beurteilen und besitzen entsprechend bessere Voraussetzungen für den Übergang in die einzelnen Fachsportabteilungen.
Analog zur Regelschule umfasst das Angebot einzelne Ausbildungsstufen:
- Ausbildungsstufe I 5- bis 6jährige 2x pro Woche je 60 Minuten
- Ausbildungsstufe II 7- bis 8jährige 2x pro Woche 1x 60 und 1x 90 Minuten
- Ausbildungsstufe III 9- bis 10jährige 2x pro Woche 90 Minuten

Der LandesSportBund und die Sportjugend Nordrhein-Westfalen führen seit Oktober 2003 in Kooperation mit dem MSWKS ein zweijähriges Projekt durch, das als grobes Ziel vorsieht:

- die KinderSportSchulen in Nordrhein-Westfalen gezielt zu informieren und sie in die Lage zu versetzen, Berichte, Erfahrungen und Anregungen über ihre Vereinsarbeit auszutauschen (Vernetzung,

- neue Organisationsformen zu begleiten und zu beraten und den KinderSportSchulen der Vereine umfangreiche Hilfestellungen zu geben, um ihre Arbeit im Sinne einer "Lobby für Kinder" auf örtlicher Ebene in der Öffentlichkeit darzustellen (Beratung),

- den Mitarbeiter/innen der KinderSportSchulen unter Berücksichtigung verschiedener Vorgehensweisen Möglichkeiten zu bieten, die bestehende Angebotsstruktur für den Altersbereich der 5- bis 10-jährigen Kinder zu sichern und unter Qualitätsgesichtpunkten auszubauen (Entwicklung)."
(U. Beckmann/Sportjugend NRW)

Mit Arbeit zum Erfolg!
Koordinierungsstelle „Ganztag“ in Unna

Mittlerweile gibt es in Nordrhein-Westfalen über 50 Koordinierungsstellen für Sport im Ganztag. Eine davon ist beim KreisSportBund (KSB) Unna angesiedelt. Matthias Hartmann, Geschäftsführer des KSB und Leiter der Koordinierungsstelle, kann auf eine echte Erfolgsstory verweisen: „Im Kreis Unna hatten wir mit Start der Offenen Ganztagschule (OGS) im Schuljahr 2003/2004 24 Gruppen mit Bewegungs- Spiel- und Sportangeboten an den Schulen. Im Herbst zum neuen Schuljahr werden bereits über 50 Gruppen existieren und für 2005 rechnen wir mit einer nochmaligen 100-prozentigen Steigerung.“
Dementsprechend hat sich das Arbeitsvolumen beim Kreissportbund ausgeweitet. Matthias Hartmann geht in Spitzenzeiten von einer Mehrarbeit von über 20 bis 25 Prozent aus, was nur mit der Einstellung einer Honorarkraft (aus der Anschubfinanzierung, die der Landes-SportBund für die Koordinierungsstellen bezahlt) abgefangen werden konnte. „Beratung, Informationsweitergabe, die Koordination von Fortbildungen, Verwaltungsaufgaben und.. und.. und.“ Matthias Hartmann weiß ein Lied davon zu singen, was in einem Kreis wie Unna an Engagement und Einsatz hinter dem Aufbau von OGS-Angeboten steckt.

Nicht nur Sonnenschein
Im Kreis Unna beobachtet man sehr genau, wie sich die Sportvereine im Hinblick auf die OGS ins Spiel bringen. Und da herrscht nicht nur Sonnenschein. „Die Vereine haben oft noch das Image des Billiganbieters, jeder weiß zum Bespiel, wie gering die Mitgliedsbeiträge sind.“ Hartmann hat es auch schon erlebt, dass Vereine OGSAngebote kostenfrei anbieten. „Das kann nicht sein, schließlich haben wir nicht zuletzt aufgrund unserer hervorragenden Übungsleiteraus- und fortbildungen sehr gut qualifiziertes Personal.“ Als Hartmann in einem Konzept pro Stunde in der OGS für die Übungsleiter 20 Euro Honorar festschrieb, erntete er bei Verantwortlichen in den Schulen Unverständnis. Dabei ist es völlig normal, dass zum Beispiel einer Fachkraft im Bereich „Musikerziehung“ ähnlich viel und auch mehr Geld bezahlt wird. "Der Sport braucht sich überhaupt nicht zu verstecken. Die Eltern wollen nach Umfragen natürlich in erster Linie, dass in OGS-Angeboten eine vernünftige Hausaufgabenbetreuung stattfindet. Aber direkt dahinter rangiert der Sport, gleichauf mit dem Wunsch nach Förderunterricht.“
Der KreisSportBund Unna hat sich daher schon frühzeitig entschieden, nicht nur als Koordinierungsstelle Sport, sondern auch als Träger der Gesamtmaßnahme „Ganztagsbetreuung“ an Schulen tätig zu werden. Jetzt erhielt der KSB von zwei Schulen in Kamen den Zuschlag als Träger –weitere Schulen sollen folgen.
Dass das OGS-Konzept nicht nur Chancen, sondern auch Risiken bietet, weiß man auch in Unna. Grundsätzlich sei es wichtig, dass sich die Vereine deutlich positionieren. „Sonst werden sie von anderen Anbietern an den Rand gedrängt. Natürlich hätte auch im Kreis Unna die OGS an einigen Stellen schon zu Engpässen bei der Hallennutzung oder bei Trainingszeiten geführt. „Denken sie nur an eine F-Jugend im Fußball. Die haben oft um 15 Uhr Training – und da läuft die OGS zeitlich parallel.“ Dennoch führt für Hartmann an einer engen Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und Schulen kein Weg vorbei.
„OGS sind politisch gewollt, sie werden sich durchsetzen. Der Sport hat keine Wahl: entweder er macht mit – oder er ist draußen.“
(Theo Düttmann/LSB-NRW)

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