Juni 2002 bis November 2005


Vereinshilfe Archiv: Gunolf Bach

Nr. 55 - 18. September 2003

Ausführungen zum Aufruf der DHB-Generalsekretärin U. Schmitz sich an der Umfrage der Rheinischen Post/Düsseldorf zu beteiligen

Formal gesehen ist der Zug schon seit ca. zwei Jahrzehnten abgefahren; derzeit wurden schon die Weichen gestellt, dass bestimmte Sportarten in Verbindung mit dem geplanten Pay-TV eine vorrangige Positionierung erhielten.
Fußball und Automobilsport vorne weg, gefolgt von Tennis und Eishockey. Derzeit wurde auch der bestehende Fernsehvertrag mit dem DSB aufgelöst, der die Mehrzahl der anderen Sportarten dem Fernsehen gegenüber vertrat.

Was wir heute als Normalverbraucher „Sport“ sehen, hören und lesen ist vordergründig eine Fortführung von Unterhaltungssendungen mit „bewegten Bildern“ oder „Zeitungsklamauk“ aller Bild, so, wie u.a. die Kommentierung Rudi Völlers Interview mit Waldemar Hartmann (Bild betitelte: - „Unterhaltungschef“ Delling; „Standfußballer“ Netzer; „Rudi-Rambo“ und „Weißbier-Waldi“). Dieses steht alles unter der Rubrik „Sport“.

Ich bin der Meinung, dass das Phänomen „Sport“ dermaßen einzigartig und vielschichtig in unserer Gesellschaft ist, sodass auch in den Medien eine grundlegende und vielseitige andere Betrachtungsweise notwendig ist. Auch frage ich mich, welches Selbstverständnis einge Sportjournalisten zu ihrem Beruf/Berufsbild haben?

Völlig verkümmert innerhalb unseres Sportinteresses ist die „sportliche Leistung“ insgesamt! Hier muss m.E. der Sportjournalismus unterstützend ansetzen:

- es gibt die sportliche Leistung als Olympiasieger, Weltmeister, Europameister, Deutscher-Meister, diverse Cup-Meister und Kreis- und Bezirksmeister – überall liegt eine entsprechend abgestufte Leistung vor, die grundsätzlich hervorzuheben ist.
- Diese Leistungen können (müssen) abgerufen werden.
- wenn es sich aber um Weltklasseleitungen handelt, muss es aus dem Selbstverständnis des Sports und derer, die darüber berichten selbstverständlich sein, dieses gebührend sichtbar zu machen.
- Die herausragenden Ereignisse haben aber keinen Unterhaltungscharakter (-es kann möglicherweise unterhaltend sein), sondern es ist vornehmliche „Pflicht“ der Berichterstattung, im Sinne einer "öffentlichen Anerkennung“ die erbrachten Leistungen zu würdigen.

Es gibt m.E. keine sachlichen Argumente den Doppelweltmeister Deutschland in der Sportart Hockey (Feld/Halle) für den Gewinn der Europameisterschaft 2003 umfassend in der „Welt des Sports“ mit seiner sportlichen Leistung herauszustellen; diese hervorragende Leistung brachte auch die Olympiaqualifikation. Besonders ernüchternd und traurig finde ich es, dass bei dieser Doppelweltmeisterschaft (Damen/Herren) der dritte Platz der Deutschen Damen-Nationalmannschaft, amtierender Hallenweltmeister, kaum in Erscheinung trat. Bei dem Wenigen, was berichtet wurde, wird die Berichterstattung zum dritten Platz zu „0“eingeschrenkt.

Es ist wirklich mal zu erfragen, welches Grundverständnis Sportjournalisten zu sportlichen Spitzenleistungen haben!?

Dieses Zurückstellen von Leistungen, aber auch Niederlagen wird ja nicht nur bei unserer Sportart Hockey vollzogen, sondern die Vielzahl anderer Sportarten haben zumindest im Hörfunk und im Fernsehen (-etwas besser bei den „schreibenden“ Sportjournalisten) die gleiche fehlende Akzeptanz.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Berichterstattung, als gut gemachte Aufzeichnung nicht die eingforderte Akzeptanz bei dem sportinteressierten Publikum bringen würde:
- nicht die Live-Übertragung muss es sein, sondern das Wesentliche im Spiel, die spannenden Szenen und die Emotionen ergeben den Gesamteindruck bei Zuschauern; -„sich „Mit-Freuen“, dass Deutschland Europameister ist, obwohl ich nicht „Hockeyanhänger“ bin.“

Ich kann die Empörung verstehen, die bei der Führung des Deutschen Hockey-Bundes, der Bundestrainer und der beteiligten Spieler/innen aufgekommen ist.
Es ist notwendig, dass sich der Deutsche Sport mit seinen (noch) Spitzenleistungen profiliert und nicht durch „professioneles Mittelmaß“ in die Ecke gedrückt wird, dieses sollten auch die „Unterhaltungschefs“ in den Sportredaktionen akzeptieren.

7. DHB-Trainer-Symposium am 14./15. 11. 2003 in Köln

Für dieses Trainer-Symposium sind noch Plätze frei.
Siehe - DHB-Vereinshilfeseite/Nachricht vom 17.09.2003.

Die Jugendleiterinnen- und Jugendleiter-Card (JuLeiCa) in Nordrhein-Westfalen - ein Bestandteil der Jugendarbeit im Hockeyverein?

Mit diesem Titel hat das Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen zur Jugendleiter-Card eine Informationsbroschüre herausgegeben.
Diese Jugendleiter-Card dient der besseren Anerkennung und Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements und hat den früheren Gruppenleiter-Ausweis abgelöst. Mit der "JuLeiCa" ist auch das Ziel verbunden, die Möglichkeiten eines amtlichen Ausweises zu nutzen.
Die JuLeiCa erfüllt mehere Funktionen:
Mit ihr weisen sich die Inhaberinnen und Inhaber als qualifiziert aus. Die Card bescheinigt ihnen Grundkenntnisse und praktische Fähigkeiten, die für die verantwortliche Tätigkeit als Leiterin bzw. Leiter erforderlich sind.
Damit ist die JuLeiCa ein Qualtitätsnachweis für ehrenamtlich geleistete Jugendarbeit.
Mit der Schulung und der ehrenamtlichen Leitungspraxis erwerben Jugendliche und (junge) Erwachsene Schlüsselqualifikationen, wie zum Beispiel soziale Kompetenz, Leitungs- und Planungserfahrungen.
Die JuLeiCa dokumentiert darüber hinaus, dass ihre Inhaberinnen und Inhaber aktiv ehrenamtlich tätig sind, d.h., freiwillig Verantwortung übernehmen und sich für andere einsetzten.
Dieser qualifizierte Einsatz als Jugendleiterin und Jugendleiter soll u.a. durch die Karte bescheinigt und gewürdigt werden.
Jugendleiterinnen und Jugendleiter können sich mit der Card legitimieren, z.B. gegenüber Eltern von minderjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern oder staatlichen Stellen wie der Polizei.
Sie sind außerdem berechtigt bestimmte Leistungen und Angebote (Vergünstigungen)in Anspruch zu nehmen, die an ihrer Funktion als Jugendleitung bzw. an die JuLeiCa geknüpft sind.
Die JuLeiCa ist bundesweit einheitlich und in allen Bundesländern gültig.
Die Vergünstigungen sind jedoch verschieden. Sie werden auf Landesebene und in den einzelnen Städten und Kreisen ausgehandelt. Über den jeweils aktuellen Stand der gültigen Vergünstigungen können die örtlichen Jugendämter Auskunft geben.
Die JuLeiCa ist bestimmt für die Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit, die mindestens 16 Jahre alt sind. In besonderes begründeten Ausnahmefällen kann die Karte auch Jugendleiterinnen und Jugendleitern im Alter von 15 Jahren ausgestellt werden.
Hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Jugendarbeit können die Karte erhalten, wenn zugleich ehrenamtlich als Jugendleiterin bzw. Jugendleiter tätig sind.
Die Inhaberinnen und Inhaber der Card müssen über eine ausreichende praktische und theoretische Qualifikation für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verfügen.
Um diese Qualifikation zu erlangen, hat das Ministerium für Schule, Jugend und Kinder die Voraussetzungen in einem Erlass niedergeschrieben, wobei weitere Voraussetzungen von den örtlichen Jugendämtern nicht verlangt werden können.
Empfohlen wird, dass die Schulungen für Gruppenleitungen mindestens 40 Stunden umfassen und mindestens die folgenden Themen behandelt werden müssen:
- Qualifikation für Leitungsfunktionen (z.B. Leitungsstile, Moderationstechniken),
- Formen der Jugendarbeit (z.B. Gruppenarbeit, Projekte, Freizeitmaßnahmen),
- pädagogisches, soziologisches und psychologisches Basiswissen (z.B. Gruppenprozesse, Entwicklungsphasen),
- Rechtsfragen (z.B. Jugendschutz, Aufsichtspflicht),
- Organisation (z.B. Planung, Durchführung von Maßnahmen),
- Strukturen der Jugendarbeit (z.B. demokratischer Aufbau, Mitbestimmung, Förderung),
- Öffentlichkeitsarbeit (z.b. Selbstdarstellung, Werbung, Presse),
- Jugendpolitik (z.B. Interessensvertretung, Rechtsgrundlagen, Jugendringe).
Soweit zu den Funktionen und Anforderungen der Card.

In Ansätzen gibt unsere Helferausbildung die Anforderungen zur Jugendleiter-Card wieder.
Es ist durchaus realistisch, die Helferausbildung so zu gestalten, dass sie den Anforderungen der JuLeiCa entspricht und somit im Trendangebot moderner Jugendarbeit im Sport liegt.
Die Helferlehrgänge der Hockeyjugend würden qualitativ erweitert. Die Werte ehrenamtlicher Arbeit sind dann in ein Ausbildungskonzept eingebettet - für mein Engagement werde ich qualifiziert und umfassend ausgebildet!
In nächster Zeit werden bezüglich einer Kooperation mögliche Partner befragt, um eine Entscheidung zum Ausbau der Helferausbildung treffen zu können.

 
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