Juni 2002 bis November 2005


Vereinshilfe Archiv: Gunolf Bach

Nr. 23 - 28. November 2002

Eliteschule des Leistungssport

In der Ausgabe Nr. 21 habe ich über die Entwicklungen zur Eliteschule des Leistungssports berichtet.
Der Titel "Eliteschule" kann nicht nur verliehen, sondern auch aberkannt werden. Damit verbindet sich auch eine Verbesserung bzw. Verschlechterung der Förderungsmöglichkeiten.
Das Helmholz-Gymnasium in Essen erweitert seine Schwerpunktsportarten mit den Sportarten Fechten und Hockey.
Für die Sportart Hockey werden Schule, OSP, Stadt und Verband strukturierende Gespräche führen bezüglich der Auswahlkriterien von jungen Hockeyspielerinnen und -spieler (5. Klasse). Es kann nicht nur den Eltern überlassen werden, die Sportlichkeit ihrer Kinder zu bewerten. Auch pädagogische Einschätzungen werden als Empfehlungen postuliert.
Deutlich wird, wie sehr das Helmholz-Gymnasium eng mit dem OSP-Rhein-Ruhr und der Stadt Essen im Bereich der Talentsuche und Talentförderung zusammenarbeitet; darüber hinaus fordert die Schule ausdrücklich auch eine Zusammenarbeit mit den Landesfachverbänden.
Vorstellbar könnte aus "Hockeysicht" für Spitzenkader-Spielerinnen und Spieler der Einstieg in die Eliteförderung auch in der Stufe 11 sein; um neben einer hervorragenden pädagogischen Betreuung, auch eine Spitzenförderung im Hockey zu erreichnen und dennoch eine gutes Abitur zu machen.
In nächster Zukunft wird der Bau eines Internattraktes möglich sein, der dann diesen beschriebenen Einstieg wesentlich unterstützt. Dazu werden die wichtigen Entscheidungen demnächst getroffen.

Steuertipp

Mit freundlicher Überlassung von der Firma "ClUB-KONZEPT"/Infos "Der Verein-aktuell" - Ausg. 1-6/2002 veröffentliche ich wieder ein Verwaltungshinweis:
Muss der Verein seine Steuernummer auf den Rechnungen angeben?
Das Bundesfinanzministerium hat am 28. Juli 2002 folgendes klargestellt:
- Die Finanzämter werden keinesfalls zu mündlichen Anfragen Stellung nehmen, damit es keine Auskünfte an unbefugte Dritte geben kann. Bei schriftlichen Anfragen sind sie verpflichtet, sorgfältige Identitätsprüfungen durchzuführen.
- Der Rechnungsempfänger ist bei fehlender Steuernummer, noch wie bisher, berechtigt, den Vorsteuerabzug geltend zu machen. Vereine sind hier von auch betroffen, da sie im "gescäftlichen Verkehr" tätig sind.
- Bis Ende 2003 besteht keine rechtliche Verpflichtung, die Steuernummer mit aufzuführen. Ab 2004 tritt die Angleichung an das europäische Recht in Kraft. Es bestehen zur Zeit keine Zwangsmittel, die einen Unternehmen/Verein verpflichten, die Steuernummer jetzt schon aufzunehmen.

Jugendarbeit im Sportverein - Fakten-Ideen-Perspektiven - Folge VI

Unter dem Schlagwort "Good-Practice" werden in der Sportjugendbroschüre eine Reihe von besonders gelungenen Beispielen aus der Vereinsarbeit vorgestellt. Besonders bemerkenswert sind dort die Beispiele, die auch in andere (unsere) Bereiche transferiert werden können.
Grundsätzlich ist zu bedenken, dass die Bedingungen in den Vereinen sehr unterschiedlich sind, die natürliche Grenzen in der Leistungsfähigkeit aufzeigen.
Dazu einige Hinweise:

- Jugendarbeit wird in Mehrzahl ehrenamtlich betrieben.
- die Mitarbeiter/-innen sind häufig Laien, die keine pädagogische Qualifikation haben.
- für die Jugendarbeit im Sportverein stehen weniger finanzielle Mittel zu Verfügung.

"Unter Berücksichtigung dieser Voraussetzungen sind die folgenden Ansätze einer einer zeitgemäßen Jugendarbeit im Sportverein höchst anerkennenswert. Sie sollten Mut machen, unterstützen und den Rücken stärken, Ähnliches zu tun.
Die Projekte verstehen sich u.a. als:
- Impuls, Anregung für die Vereinsentwicklung (... das nehmen wir in unser Vereinsprofil auf!).
- Diskussionsanimation für die Vereinsentwicklung (... sollen wir das auch nicht tun?)
- Erfahrungsvergleich (... das machen wir auch; bei uns läuft das so ...).
- Anregung für das Handeln als Übungsleiter/-in (... davon profitiere ich auch ...).
Die Beispiele verlangen für die Umsetzung eine eigenverantwortliche Konkretisierung und häufig Phantasie."
In folgendem sollen einige Beispiele aufgeführt werden, die modifiziert übernommen werden können.

Beispiel I - "Der Jugendsportklub":
"Ein Jugendsportklub versteht sich als eine Abteilung innerhalb des Sportvereins. Der Klub wendet sich an Vereinsjugendliche, die sportartübergreifend oder sportartspezifisch Freizeit- und Breitensportangebote wahrnehmen möchten.
Die Jugendlichen sind zwischen 10 und 15 Jahre alt. Sie müssen sich nicht binden oder auf eine feste Sportart festlegen. Für den normalen Mitgliedebeitrag werden zu regelmäßigen Zeiten Trendsportarten und gesundheitsorientierte Aktivitäten von Abendteuersport bis Selbstverteidigung angeboten. Beispiele sin Fun-Ball, Hip-Hop, Aerobic für Anfänger und Fortgeschrittene, Leichtathletik, Jazz-Dance oder Basketball. Auch nach Lust und Laune zu schwimmen gehört zum Programm, ebenso wie Inline-Skaten und Trampolin. Für die Angebote sind Vereins-Übungsleiter verantwortlich."
Für einen möglichen "Jugend-Hockey-Club" wäre über eine eigenes Profil nachzudenken; nicht "nachmachen" oder "aufsetzen" sind gefragt, sondern Kreativität im eigenen Umfeld!

Beispiel II - "Wir wollen unsere Leistung verbessern":
"Lust auf eine Kompakttraingsphase, ein Trainingslager vor Ort!"
"Jugendliche, die beispielsweise begeistert Basketball spielen, wollen ihre Leistungsfähigkeit und damit auch ihre Erfolge im Wetkampfbereich steigern. Durch die Anregung ihrer Trainer sind sie schnell davon überzeugt, dass eine solche befristete Phase zu einem systematischen Trainings- und Wettkampfprogramm gehört und einer individuellen Leistungsentwicklung förderlich ist. Junge Sportler/-innen beteiligen sich aktiv an der Progammplanung und legen eigene Ziele fest und "beauftragen" ihre Trainer, sinnvoll zum Zwecke der Leistungssteigerung mit ihnen zu arbeiten. Die Trainer/-innen wiederum bemühen sich, neben Aspekten der angestebten Entwicklungen und Steigerungen der motorischen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen den Spaß und den Abwechselungsreichtum nicht zu kurz kommen zu lassen und dazu beizutragen, das auch Bildungsabsichten und das Verstehen der individuellen Leistung zur Sprache kommen. Sie erläutern den Jugendlichen die Voraussetzungen, Hintergründe und Ziele der Trainingsinhalte, -methoden und -abläufe, damit Jungen und Mädchen eine Eigenbewertung ihres Leistens vornehmen können und das Leisten und seine Wirkungen für ihre eigene Entwicklung verstehen."
Zugegebenermaßen sind bei diesem Beispiel viele "idielle" Grundsätze aufgeführt, aber sowohl eigene (Trainings-)Camp oder auch "nur" zelten auf der eigenen Platzanlage sind bekannte Maßnahmen vieler Hockeyvereine.
Nun könnten die "Bildungsabsichten und das Verstehen der individuellen Leistung" z.B. ein hervorgehobenes Thema in der Helfer-Ausbildung sein.

Beispiel III - "Neben dem Sport die eigene Zukunft gestalten" - "Projekt Schule-Sport-Beruf"
"Um im Wettkampfsport gute Leistungen und Erfolge erzielen zu können, muss eien Menge Zeit für dasw Training aufgewendet werden. Um das eigene Leistungspotenzial vollständig abrufen zu können, müssen sich die Sportler/-innen vollständig wohl und im Verein gut aufgehoben und betreut fühlen. Die Vereinsführung erkennt, dass die jungen Wettkampfsportler nicht nur kompetentes Training und gute Betreuung rund um die Leistungsentwicklung brauchen, sondern darüber hinaus auch, dass die Vereinskarriere im Einklang steht mit snstigen persönlichen und beruflichen Zielsetzungen. Für den Verein ist klar, dass nicht alleine die Interessen des Vereins im Vordergrund stehen dürfen, sondern die ganzheitliche Persönlichkeitsentfaltung seiner Jugendlichen. Sie haben ein Recht darauf, dass sie vom Verein auch auf die Zeit nach dem intensiven Leistungssport vorbereitet werden. Zu diesem Zweck wird die Zusammenarbeit mit Partnern aus dem persönlichen Umfeld bis hin zur Wirtschaft gesucht und ein Netz gespannt, innerhalb dessen die Jugendlichen die eigene Zukunft aktiv gestalten können."
Eine umfassende Betreuung mit Laufbahnberatung, der Kooperation mit der Schule, dem Lehrbetrieb, der Firma usw. ist auch ein möglicher Garant für die eigene Vereinstreue, der Bereitschaft später einmal im Verein mitzuarbeiten oder wenn doch ein Wechsel aus leistungssportlichen Gesichtspunkten erfolgt, sich später wieder seinem Stammverein anzuschließen. Auch ist mit diesem Betreuungsansatz die bestehende "Drop-out" Probelmatik zu thematisieren.

Beispiel IV - "Ohne Mitarbeiter/-innen läuft nichts" -"Das Mitarbeiterwochenende"
"Der Titel der jährlich wiederkehrenden und einmal pro Jahr stattfindenden Veranstaltung lautet:
"JAS-Weekend". "JAS" steht für Jugendausschuss und "Weekend" für Wochenende. die gewählten Mitglieder des Jugendausschusses/Jugendvorstandes fahren gemeinsam in eine Tagungsstätte. Daran können auch interessierte Jugendlich teilnehmen. Das Ganze findet unter den Zielsetzungen statt:
- sich besser kennen zu lernen,
- mit einander Spaß haben
- die Arbeit des zurückliegenden Jahres auszuwerten,
- die Arbeit des kommenden Jahres zu planen,
- Fortbildungselemente umzusetzen (jährliche Themenschwerpunkte).
Grundsätzlich nichts Neues - oder? - Aber sicherlich immer wieder verdrängt- "... dazu habe ich keine Zeit!" und "... noch ein Termin mehr!"

 
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