Juni 2002 bis November 2005


Vereinshilfe Archiv: Gunolf Bach

Nr. 114 - 3. März 2005

Offene Ganztagsgrundschule:
Sport als verlässlicher Kooperationspartner

Anlässlich des Bilanz- und Perspektivkongresses „1 Jahr offene Ganztagsgrundschule in Nordrhein-Westfalen“ wurden am 11. Februar in Hamm die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung im Schuljahr 2003/2004 vorgestellt.
Interessantes Teilergebnis für den organisierten Sport ist, dass die Sportvereine/Stadt- und Kreissportbünde in den befragten Schulen von der Anzahl her die bedeutendsten Kooperationspartner für den offenen Ganztag sind.
Angebote im Bereich Bewegung, Spiel und Sport werden sowohl von den pädagogischen Kräften als auch von den Eltern am häufigsten genannt, wenn es um bewährte Angebote geht.
Die Ergebnisse der Studie sind als Download im Bildungsportal des Schulministeriums veröffentlicht: » PDF-Datei .

Offene Ganztagsgrundschule: Täglich Bewegung, Spiel und Sport

In Bielefeld fand Ende Januar 2005 der letzte von fünf Workshops des Schulministeriums zur Qualitätsentwicklung in der Offenen Ganztagsschule (OGTS) statt.
Er befasste sich mit dem Thema „Bewegung, Spiel und Sport“. Dieses Ziel, haben das Schulministerium und das Sportministerium, der LandesSportBund und die Sportjugend NRW bereits im letzten Jahr in einer Rahmenvereinbarung festgeschrieben. Dieses Ziel wurde jetzt in Bielefeld bekräftigt.

„Eine bewegungsfreudige Schule ist eine gute Schule!“

Im Plenarsaal des Landtages wurden Ende Januar 45 Schulen aus ganz Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet, die sich als besonders bewegungsfreudig charakterisieren.
13 Hauptpreisträger erhielten einen Scheck in Höhe von 1.500 Euro und das Gütesiegel „Bewegungsfreudige Schule NRW 2004“.
Weitere 26 Preis- und sechs Sonderpreisträger freuten sich über 500 Euro und eine Urkunde der Landesregierung.
Die Auszeichnung war mit insgesamt 33.000 Euro dotiert; mehr als 200 Schulen hatten sich beworben.
Träger der Landesauszeichnung sind das Sport- sowie das Schulministerium sowie der Landessportbund NRW, der Gemeindeunfallversicherungsverband (GUVV) Westfalen-Lippe, der Rheinische GUVV, die AOK Rheinland und die AOK Westfalen-Lippe.
Im Jahr 2006 ist eine Neuauflage der Landesauszeichnung geplant. Weitere Informationen mit der Liste aller Preisträger im Internet unter:
www.schulsport-nrw.de.

Start für neues Jugendcamp: EuAsia – be different, be united!!

Berufsqualifikationen werden immer wichtiger, vor allem im internationalen und interkulturellen Bereich.
Doch wo kann man dafür Erfahrungen sammeln?
Eine Möglichkeit sind die multinationalen Jugendprojekte der Sportjugend NRW.
In diesem Jahr startet ein neues vierjähriges Projekt: „EuAsia – be different, be united!“
60 Jugendliche aus den vier Teilnahmeländern, China, Deutschland, Italien und Polen werden in einem Zeitraum nach und nach Wissen und Erfahrungen im Bereich „soft skills“ (interkulturelle Kommunikation, Konfliktmanagement, etc.) und Projektmanagement sammeln.
Dabei werden sowohl Theorie als auch Praxis angemessen berücksichtigt. Interessenten finden die auszufüllenden Bewerbungsbögen im Projektbereich auf der Internetseite der Sportjugend im LSB NRW (www.wir-im-sport.de) oder können per E-Mail (euasia@gmail.com) angefordert werden.
Die ausgefüllten Bewerbungsbögen bitte bis zum 1.4.05 an die Sportjugend NRW, Martin Wonik, Postfach 101506, 47015 Duisburg schicken.
Weitere Informationen:
Sportjugend NRW, Christina Harms, E-Mail: euasia@gmail.com oder:
Martin Wonik, Tel.: 0203/7381 -852, E-Mail: martin.wonik@lsb-nrw.de

Sportpolitisches Lenkungsgremium: NRW im Spitzensport ganz vorn

Ein sportpolitische Lenkungsgremium unter Federführung des LandesSportBundes NRW steuert und koordiniert übergreifend die drei NRW-Olympiastützpunkte.
Zwei Jahre nach seiner Gründung hat das hochrangig besetzte Gremium jetzt eine positive Bilanz gezogen.
Bei der Nachwuchsförderung liegt NRW im Ländervergleich an der Spitze, vor Bayern und Baden Württemberg. Auch die interne Analyse Olympia 2004 Athen sieht NRW ganz vorne, vor Baden-Württemberg und Berlin.
Das Lenkungsgremium hat als nächstes folgende Aufgaben beschlossen:
Bildung eines Netzwerks anerkannter physiotherapeutischer Behandlungsstellen;
Duale Karriereplanung – Leistungssport in Verbindung mit Beruf und Studium;
Bildung eines ‚Top-Team-NRW’
sowie Vernetzung der bestehenden und geplanten Vollinternate.

Symposium in Bochum: Training im Freizeitsport

Freizeitsport bewegt die Menschen und steht für Fitness, Gesundheit, Wellness, Spaß und körperliche Attraktivität.
Dazu findet vom 7. bis 9. April 2005 an der Ruhr-Universität Bochum das Symposium „Trainingswissenschaft im Freizeitsport“ statt.
Die Veranstaltung wird auch vom LandesSportBund unterstützt, thematisiert die besonderen Charakteristika von Trainingssteuerung und -anpassung im Freizeitsport.
Aktuelle trainingswissenschaftliche und gesundheitssportliche Aspekte von Indoor- und Outdoor-Trends sowie von traditionellen Freizeitsportarten runden das Programm ab. Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sportwissenschaft, Karla Kohl, Tel: 0234/3227014,
E-Mail: karla.kohl@rub.de
Internet: www.dvs-freizeitsport.de .

Leistungssport: Ja oder nein? - Antworten der Sportmedizin

Kann ich meinen Athleten guten Gewissens eine leistungssportliche Karriere empfehlen? Ein Trainer muss sich diese Fragen stellen. Die Sportmedizin kann bei der Beantwortung Hilfestellung geben

Lohnt sich der Aufwand wirklich?
Um ganz vorn dabei zu sein, braucht es oft mehr als ein Jahrzehnt intensiven Trainings voller Schweiß und Entbehrungen.
Beispiel Skilanglauf.
Schon Jugendliche absolvieren jährlich bis zu 7.000 Trainingskilometer, bei den Erwachsenen sind es über 10.000.
Wäre die Zeit nicht besser investiert in eine gute Berufsausbildung?"
Bevor dieser "Gretchenfrage" beantwortet werden kann, wird der Sportmediziner den jungen Sportler erst einmal zum sportmedizinischen Check bitten und ihn tatsächlich auf "Herz und Nieren" prüfen.

Vorerkrankungen ausschließen

Denn läge zum Beispiel ein unentdeckter Herzfehler vor, wäre der Einstieg in ein intensives Training lebensgefährlich.
Was wird der Arzt kontrollieren?
Neben einer allgemein-internistischen Untersuchung (von der Hodeninspektion bis zum Impfstatus) sind auch Laborwerte wichtig. Außerdem wird zum Beispiel auf die Funktion des Herzens geschaut.
Ebenso von Bedeutung sind Belastungstests mit Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme-Kapazität. Hierzu wird der Sportler auf einem Laufband oder Ergometer alles aus sich herausholen.
Sollten Einschränkungen oder Krankheiten vorliegen, können unter Umständen Medikamente oder eine Operation helfen.
"Aber es gibt auch Menschen, denen vom Leistungssport eindeutig abgeraten werden muss", sagt Dr. med Ernst Jakob, Leiter der Sportmedizinischen Abteilung des Sportkrankenhauses Hellersen.
Ergeben die Tests keine auffälligen Befunde, gibt der Sportmediziner grünes Licht für den Einstieg in ein intensiveres Training.
Danach wird er die Sportlerkarriere kontinuierlich begleiten. Mit Tests in regelmäßigen Abständen, um Leistungsfortschritte zu erkennen oder Hinweise auf Trainingsdefizite geben zu können.
Dr. Jakob: "Sollte ein Athlet zum Beispiel immer wieder Infekte bekommen, so kann dies ein Indiz für ein Übertraining sein. Auch hier ist der Dialog zwischen Arzt und Athlet/Trainer von Bedeutung."
Natürlich spielen bei der Frage "Talente - ja oder nein?" nicht nur sportmedizinische Aspekte eine Rolle.
Genauso sind genetische Faktoren von Relevanz.
Auch das Umfeld, sprich Elternhaus, Schule, Verband oder Verein, ein guter Trainer, Ernährung und Psyche sind leistungsbestimmende Faktoren.
Aber wird all das reichen? Denn ganz vorne auf dem Treppchen können immer nur einige wenige landen.
Auch hier kann die Sportmedizin dem Sportler, wenn er ein bestimmtes Alter erreicht hat, Hinweise geben.
Es gibt körperliche Parameter, wie z.B. die Anpassungsfähigkeit des Körpers an steigende Belastungen, die eine obere Grenze der individuellen Leistungsfähigkeit bestimmen.
"Ein Sportler muss sich auch solchen Realitäten stellen. Aber Top zu sein ist nicht alles, vielmehr zählt oft die Freude an der individuellen Leistung", sagt Dr. Jakob.
(Auszug aus wir-im-sport-online)

Pfunde verhindern Bewegungsfreude nicht! - Übergewicht und Bewegung

Übergewichtige Kinder überall. Zwar sind die Ursachen der Adipositas, wie die krankhafte Fettsucht genannt wird, noch nicht gänzlich erforscht, aber es gibt viele Indizien.
Gegen Übergewicht kann man eine Menge tun. Zum Beispiel so wie in Wesel, wo der dortige Turnverein von 1860 gemeinsam mit dem Gesundheitszentrum im Marien-Hospital Beispielhaftes auf die Beine gestellt hat.
Verdächtigt sind die üblichen Angeklagten: Fast Food, TV, Computer.
Das "moderne" Leben eben - Doppelbelastung der Eltern, weniger "natürliche" Bewegung (Mamas Autotaxi statt Fahrrad) oder zu wenig Bewegungsräume im Umfeld. Und täglich frisch gekocht wird längst nicht mehr.

Zwar fehlt bislang eine umfassende Studie, unter welchen Umständen ein Kind krank, übergewichtig oder träge wird.
Aber Schuleingangsuntersuchungen und Erfahrungen von Kinderärzten, Lehrern und Erziehern zeigen in die gleiche Richtung:
Ursachen für Übergewicht sind falsche Ernährung (zu viel, zu fett, zu süß) und Bewegungsmangel. Der auch zurückzuführen ist auf hohen TV- und Computergebrauch.
Allein zwei Stunden TV pro Tag sind laut Informationen des "Spiegel" bei 10-15 jährigen Deutschen "normal".
Andere Ursachen sind genetisch bedingt. Es gibt Schätzungen, wonach der Einfluss des Erbgutes bei 40 bis 70 Prozent liege.
Doch ist Skepsis geboten. Berichte aus der Praxis zeigen, dass Eltern übergewichtiger Kinder selbst schlechte Ernährungsgewohnheiten haben und sich kaum bewegen. Hier wird die "Veranlagung" als Entschuldigung benutzt, um Verhalten nicht ändern zu müssen.
Soziale Faktoren sind ein weiterer Grund.
Professor Helmut Heseker, wissenschaftlicher Leiter der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, betont:
"Eine Statistik zeigt, dass 11- bis 15-jährige Mädchen aus sozial schwachen Familien dreimal so oft übergewichtig sind wie aus wohlhabenden Familien.Bei den Jungen sind es gut doppelt so viele."
Heseker bestätigt, dass seit mehr als 20 Jahren die Zahl übergewichtiger Kinder steigt.
Einschulungsuntersuchungen belegten:
"Seit 1982 ist die Zahl von 7,5 Prozent auf 12,5 gestiegen." Sie werden immer "dicker" und immer früher "dick".
Ein durchschnittlich adipöser bayerischer Erstklässer wiegt heute zusätzlich zehn Kilo mehr als 1982.

Gesundheitliche Folgen

Mit gesundheitlichen Folgen. "Jeweils 35 Prozent haben entweder mit Bluthochdruck, frühen Gichtsymptomen oder erhöhten Blutfettwerten zu kämpfen", sagt Professor Heseker.
Altersdiabetes und orthopädische Probleme sind andere Folgestörungen. Dazu kommen seelische Schäden und Selbstwertprobleme.
Die Prognose amerikanischer Wissenschaftler, dass in wenigen Jahren das Übergewicht anstatt Rauchen an erster Stelle der vermeidbaren Todesursachen stehen werde, ist offensichtlich auf Deutschland übertragbar.
Was tun? - Professor Klaus Hurrelmann, Direktor des deutschen Kooperationszentrums für Kinder- und Jugendgesundheit der Weltgesundheitsorganisation in Bielefeld, ist davon überzeugt, dass der eigentliche Grund für Übergewicht nicht nur eine übermäßige Zufuhr von Energie sei.
"Damit ein Kind sich wohl fühlt, müssen viele Bedingungen stimmen."
Er sieht ein Defizit von Anforderungen, Entwicklungsimpulsen und Erfolgserlebnissen.

Bewegung muss Spaß machen

Nina Bärsch fasst es etwas anders zusammen:
"Die Kinder wollen vor allem Spaß haben. Hier sind Spiele gefragt."
Sie ist Übungsleiterin beim Weseler Turnverein von 1860 e.V. und betreut den Kurs "Move", ein Bewegungsangebot für übergewichtige Teens ab elf Jahren.
Er wird in Kooperation mit dem Gesundheitszentrum des Marien-Hospitals Wesel durchgeführt.
Wer immer noch glaubt, dass sich übergewichtige Kinder nicht gerne bewegen oder keinen Spaß an Bewegung haben, der wird hier eines Besseren belehrt.
Bei verschiedenen Spielen rennen, toben, hüpfen und lachen die Kinder in der Halle herum - eine Stunde lange mit Freude und Begeisterung.
Das Ende der Stunde wird bedauert und keinesfalls herbeigesehnt. Dem unbedarften Beobachter stellt sich unwillkürlich die Frage, ob diesen Kindern im Alltag die Bewegung nicht vorenthalten wird.
"1999 erhielten wir einen Anruf von der Schuluntersuchungsärztin, die den Anstieg übergewichtiger Kinder beklagte", berichtet Mechtild Lacher-Lehmann, die Leitern des Gesundheitszentrums im Marien-Hospital Wesel.
Jedes zehnte Kind im Kreis sei zu "dick". "Sie fragte uns, ob wir nicht etwas tun könnten." - man konnte.
So wurde zunächst das Projekt "Wenn Kinder aus den Fugen geraten" entwickelt. Es richtete sich an Kinder zwischen neun und zwölf und war ganzheitlich angelegt.
Bewegung, Ernährungsberatung und Eltern wurden mit einbezogen.

Förderung von Selbstbewusstsein

Für die Kinder ein voller Erfolg.
"Die wollten gar nicht mehr raus aus dem Kurs", erinnert sich Mechtild Lacher-Lehmann. Folgerichtig entstand "Move". "Hier ist die Zielrichtung anders", sagt sie. "Es geht im Wesentlichen um das Bewegungsangebot."
Die Inhalte sind an die Konzeption Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen der Sportjugend des LandesSportBundes Nordrhein-Westfalen angelehnt.
Die Sporterfahrungen, mit denen die Kinder zu "Move" kommen, wiederholen sich. "Du kannst das nicht", hat Verena Maria Burs oft gehört.
"Die aufgetakelten Tussies haben immer gelästert", bemerkt die 13-jährige Kelly Rebecca Johnson schnippisch.
Marion Schlug, 14, hat vorher Handball gespielt: "Bei der Gruppenaufteilung wollte man mich nie dabei haben", erzählt sie.
Gehänselt und verlacht zu werden sind wiederkehrende Erfahrungen. Nicht umsonst gehört daher die Förderung von Selbstsicherheit, Durchsetzungsvermögen oder Kontaktverhalten zu den Zielen von "Move".
"Hier wird mehr gelacht, es geht nicht so schnell und wir machen mehr Spiele", so sind übereinstimmend die Kommentare der "Mover".
Ihr Sozialverhalten ist geprägt von Solidarität, Kontinuität und Zuverlässigkeit. "Die kennen alle das gleiche Leid", weiß Nina Bärsch.
So fühlt sich auch Marion Schlug, die zum ersten Mal dabei ist, sofort "gut aufgenommen" - und will wiederkommen!
(Quelle: wir-im-sport-online/Text: Michael Stephan)

 
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