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HockeyScouts

 

In den letzten Jahren wuchs der Jugendbereich der Hockeyabteilung der TSG Heidesheim mit solch großen Schritten, dass gleich mehrere Eltern dem Verein die nun notwendige Unterstützung als Betreuer angeboten haben. Doch was tun, wenn man selbst nie Hockey gespielt hat und vielleicht nicht mal die Spielregeln richtig kennt?
Daher starteten dieses Jahr die drei Mütter Ruth Astheimer, Ines Birk und Anne Fischer aus der Hockey-Elternschaft nach Dortmund, um dort an drei Tagen in der Anlage des TSC Eintracht die Grundlage des Hockeyspiels und des Hockey-Lehrens zu erlernen. In dem vom Deutschen Hockey-Bund angebotenen HockeyScout-Lehrgang gab es in einer Mischung aus Theorie und Praxis viel Wissenswertes rund um die Jugendarbeit im Verein, Schule und Kita zu erfahren.

Freitagnachmittag um 17 Uhr begann der Lehrgang mit der Begrüßung durch den Vizepräsidenten der Sportentwicklung des Deutschen Hockeybundes Jan-Hendrik Fischedick. Für ihn war es ein Heimspiel in seinem Verein TSC Eintracht Dortmund. Sowohl die Referenten Linda van Overmeire-Sandkaulen und Sébastien „Basti“ Wörndle wie auch die Lehrgangteilnehmer stellen sich kurz vor und nannten ihre Gründe für Teilnahme an dem Seminar.
Die Teilnehmer waren bunt gemischt – von der Stufe „das erste Mal ein Hockeyschläger in der Hand“ bis zur Stufe „quasi Profi“ war alles vorhanden. Auch alle Altersklassen der Teilnehmer von 17 Jahren bis ins hohe Alter (Details werden nicht verraten) waren vertreten. Die Gründe für die Teilnahme an dem Seminar waren ebenso unterschiedlich – angefangen von Kinder- und Jugendtrainern in Vereinen (die sich ein paar Ideen für die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen erwünschen) über Sportlehrer (die im Rahmen des Sportunterrichtes Hockey lehren möchten) bis hin zu einem FSJler sowie Eltern von hockeyspielenden Kindern (die ihre Vereine unterstützen möchten).
Nach der Begrüßung und dem gemeinsamen Abendessen in der Gastronomie der TSC Eintracht „TOYKA’S“ kam es zur ersten Praxiseinheit in der gut gewärmten Turnhalle. Vor dieser ersten Praxiseinheit hatten manche Teilnehmer – also jene Teilnehmer ohne Hockeyerfahrung – erst einmal ein wenig Bammel – wussten wir doch schon vorab, dass es insgesamt 8 Stunden Training geben wird. Nach einer Runde Frisbee-Hockey starteten die beiden Referenten Linda und Basti jedoch ganz am Anfang der Hockeyregeln. An erster Stelle stand die Frage, wie man einen Hockeyschläger hält bzw. wie man dies erklärt. Ein Ziel des Lehrgangs ist ja, Kindern in Schule oder Kindergarten das Hockeyspielen näher zu bringen.
In dieser ersten Praxiseinheit wurden noch die Ballabgabe und die Ballannahme in Frontal- und in Seitstellung beigebracht und in kleinen Übungen vertieft. Dabei wurden immer Ideen und Tipps für das Training in Vereinen bzw. für den Unterricht vorgestellt. Auch ein kleiner Wettkampf stand gegen 21h30 noch auf dem Programm.
Nach dem Training nahmen sich die Teilnehmer noch die Zeit, um sich im TOYKA‘s bei der „dritten Halbzeit“ auszutauschen.

Am nächsten Tag ging es um 8h30 schon zur nächsten Praxiseinheit in die Turnhalle, die weiterhin gut gewärmt war. Zum Referentenstab kam Maren Boyé hinzu, die die Praxiseinheiten mit ihrer langjährigen Erfahrung als Hockeyspielerin (u.a. in der Bundesliga) bzw. -trainerin ergänzte. Angefangen wurde die Praxiseinheit mit kleinen Koordinationsspielen. Danach wurde die letzte Praxisstunde kurz wiederholt um danach zum Thema „Vorderhand-Ballführung“ zu kommen. Diese Praxiseinheit wurde auch wieder mit kleinen Spielen aufgelockert, sodass die zwei Stunden rasend schnell vorbei gingen.
Weiter ging es im Seminarraum mit den Themen „Hockey in der Schule“ und „Bambinihockey in KiTa und Kindergarten“. Diese Theorieeinheiten – wie auch das spätere Thema „Ideenkiste für Schule und Verein“ waren sehr informativ und ein reger Ideenaustausch entstand.
Um in den warmen Mittagsstunden und nach dem reichlichen Essen nicht einzunicken, wurde kurzerhand ein kleines Spiel (diesmal ohne Hockeyschläger und -ball) im Flur des Vereinsheims gestartet: Die Teilnehmer stehen im Kreis und reihum werden die Zahlen „eins“ – „zwei“ – „drei“ aufgesagt. Nach einer kurzen Weile werden die Zahlen ersetzt durch andere Wörter/Handlungen; d.h. die „eins“ wird zu einem Klatschen; nach einer kurzen Weile wird dann die „zwei“ zu einem Sprung auf der Stelle; wieder nach einer kurzen Weile dann die „drei“ zu einem „Piep“. Um die erforderliche Aufmerksamkeit zu erhöhen, wird das doppelte Klatschen eingeführt, welches den Richtungswechsel signalisiert.
Diese kurze Einheit ist nur ein Beispiel von kleinen Spielen an diesem Wochenende, die den Teilnehmern sichtlich Spaß machten.
Im späteren Tagesverlauf gab es die dritte Praxiseinheit – auch wieder in der gut gewärmten Turnhalle. Bevor es zu dem Thema "Die Entwicklung der Spielfähigkeit“ ging, wurde erst gemeinsam das Spiel „Alaska-Hockey“ gespielt. Dieses Spiel wurde – nachdem die eigentlich einfachen Regeln verstanden wurden – mit viel Euphorie und Einsatz gespielt. Danach ging es wieder an die Technik des Hockeyspiels – nun mit den Themen Rückhand (bzw. Wechsel Vorderhand und Rückhand) und Dribbeln, die nach der Erklärung mit verschiedenen Übungen gefestigt wurden. Auch ein Spiel zum Abschluss durfte nicht fehlen.
Leider kam es bei dieser Praxiseinheit zu einem kleinen Unfall, bei dem eine Teilnehmerin mit dem Fuß umgeknickt ist. Die gute Mannschaft des Deutschen Hockey Bundes hat sich um den Unglücksraben gekümmert, ihn ins Krankenhaus gefahren und auch dort wieder abgeholt. Leider war der Support im Krankenhaus nicht so gut, sodass die Teilnehmerin sonntags ohne konkreten Befund nach Hause fuhr und sich dort um eine genaue Diagnose kümmern musste.
An dieser Stelle – gute Besserung nach Lüneburg 😉
An diesem Abend hat das TOYKA’s extra für uns noch geöffnet und leckere Lasagne bzw. Schnitzel mit Pommes serviert. Hierbei ein großes Lob an das Team vom TOYKA‘s – die Speisen waren sehr lecker und reichlich (manchmal vielleicht auch etwas zu reichlich).

Der Sonntagmorgen startete – wie auch der Samstag – wieder um 8h30 mit der dann vierten Praxiseinheit in der Turnhalle (wer hätte es gedacht – auch wieder schön gewärmt; aber inzwischen haben wir uns an die Temperaturen gewöhnt). Die letzte Praxiseinheit war zuerst gekennzeichnet von Gehirntraining – also solche Spielereien wie: vorwärts mit dem Schläger in einer Hand den Ball führen und die andere Hand dreht den Arm rückwärts; oder man führt den Ball rückwärts und dreht mit der anderen Hand vorwärts, usw….. Und das alles auf Zuruf der Trainerin in Form von den Zahlen von 1 bis 4. Das Durcheinander ist vorprogrammiert.
Die hockeybezogenen Übungen hatten dann das Thema Freilaufen sowie Umspielen. Und als letzten Themenschwerpunkt wurden der Vorhand- und der Rückhandzieher erklärt und geübt.
Nach kleineren Spieleinheiten, bei denen im Kleinen die Grundlagen des Hockeyspielen nochmals vertieft wurden, gab es als Finale ein Abschlussspiel, bei dem 5 gegen 5 Spieler mit allen Grundregeln um den Sieg gekämpft wurde. Das spannende Spiel gewann eine Gruppe knapp mit 2:1 Toren. Unser Maskottchen in Form unseres Unglücksrabens vom Vortag sowie der Referenten des DHB jubelten und tobten.
Nach der Praxiseinheit ging es nochmal in den Seminarraum, um dort die Themen „Entwicklung der Spielfähigkeit im konzeptionellen Überblick“ sowie „Mehrwert aus Veranstaltungen für Vereine und Schulen“ besprochen wurden. Die doch recht umständlichen Bezeichnungen (😉) waren jedoch wieder ein Potpourri an Ideen und Vorschlägen, wie wir sowohl im Verein wie auch in der Schule das Hockeyspielen der Kinder und Jugendlichen attraktiver gestalten können. Dies beinhaltet sowohl das Rekrutieren von neuen Hockeyspielern/innen wie auch das Ziel, dass die Kinder und Jugendlichen nicht abwandern. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Eltern der Kinder mit ins Boot geholt werden. Denn nur mit der Bereitschaft der Eltern, sich mit im Verein zu engagieren, kann unser Mannschaftssport funktionieren.
Abschließend wurde in Kleingruppen noch jeweils ein Thema bearbeitet, welches die Seminarteilnehmer umsetzen möchten – inklusive kurzer Ausarbeitung und Zeitplan. Dabei gab es einige Ideen, wie z.B. „Austragen einer kleinen Hockey-Olympiade im Olympia-Jahr 2020“ oder das Heranführen der Kinder/Eltern an das Thema „Mundschutz“. Leider hatte die Zeit nicht mehr ausgereicht, um alle Themen vorzustellen.
Zum Abschluss wurde der Hauptpreis des kleinen Gewinnspiels ausgelost, welches der DHB für uns vorbereitet hat. Verschiedene Fragen wie „Wie heißt der aktueller DANAS-Trainer?“ – mit jeweils drei Antwortmöglichkeiten - konnten die Seminarteilnehmer beantworten. Zu gewinnen gab es ein unterschriebenes Hockeytrikot sowie Autogrammkarten der deutschen Hockey-Nationalmannschaft. Gewonnen hat unser verunfallte Unglücksrabe – ich hoffe, dass dieser Gewinn ein wenig die Schmerzen und die Sorgen um den Fuß in Vergessenheit brachte.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieses HockeyScout-Wochenende sehr lehrreich war – sei es in Bezug auf die Theorie (z.B. wie kann ich einen FSJler für unseren Verein bekommen) wie auch in Bezug auf die Praxis in der Halle. Ich habe nach 8 Stunden Hockey-Kompakttraining einen anderen Blick auf diese Sportart bekommen und habe diese Sportart ins Herz geschlossen.
Die Teilnehmer waren bunt zusammen gemischt, haben aber alle das Ziel, den Hockeysport zu unterstützen. Und diese Mischung machte es so interessant. Ich denke, dass alle Teilnehmer mit vielen Anregungen und Ideen nach Hause fuhren und diese in Ihrem Verein/in Ihrer Schule anwenden werden.
Bedanken möchte ich mich beim Team des Deutschen Hockey Bundes – Abteilung Sportentwicklung, die diesen Lehrgang wunderbar organisiert und ausgeführt haben. Es blieb keine Frage offen und auch links und rechts von der Turnhalle war für alles gesorgt; sei es die Organisation des Hotels oder die Krankenfahrt usw.
Des Weiteren möchte ich mich auch bei den „Jungs“ unter den Teilnehmern bedanken, die quasi ihr Leben lang schon Hockey spielen und für uns an diesem Wochenende ihr Tempo gedrosselt haben. Wir Anfänger danken es euch sehr…
Wir sehen uns – sei es am Rand oder gar auf dem Hockeyplatz 😉

 
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Mail sendenSébastien Wörndle
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