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World-League-Finalturnier: Unentschieden gegen Gastgeber nach schwacher Vorstellung
Montag, 13. Januar, in Neu Delhi, Vorrunde: Deutschland – Indien 3:3 (1:2)
13.01.2013 - Das deutsche Herrenteam hat im letzten Gruppenspiel des World-League-Finalturniers gegen Gastgeber Indien 3:3-Unentschieden (1:2) gespielt und damit Platz zwei hinter Gruppensieger England verteidigt. In einem eher schwachen Match machten Oliver Korn und Thilo Stralkowski die DHB-Tore, das zwischenzeitliche 2:2 war ein indisches Eigentor. Im Viertelfinale des Wettbewerbs trifft das DHB-Team nun am Mittwoch um 11 Uhr (dt. Zeit) auf den Olympia-Zweiten Niederlande, der in seiner Vorrundengruppe nur Dritter wurde.
Bundestrainer Markus Weise: „Ich bin überhaupt nicht zufrieden! Das war eines der schwächsten Spiele, die wir in den letzten Jahren abgeliefert haben. Da waren in der ersten Hälfte unglaubliche viele technische Fehler, und auch nach dem Wechsel haben wir nur phasenweise mal eine Steigerung gezeigt. Insgesamt sind wir extrem unter unseren Möglichkeiten geblieben. Mir ist dabei völlig egal, ob die Viertelfinal-Konstellation schon vor dem Spiel weitgehend fest stand, denn ich spiele mit dem Team hier ja nicht auf ein bestimmtes Ergebnis oder einen Tabellenplatz, sondern will eine Entwicklung sehen und gute Spiele machen, die mit dieser Mannschaft ja durchaus möglich sind. Es mag sein, dass wir eventuell nicht optimal auf die späte Spielzeit am Abend vorbereitet waren und da an den Tagesabläufen etwas ändern müssen. Das werden wir überprüfen.“
Die Konstellation nahm, beeinflusst durch die anderen Ergebnisse des Tages, schon vor dem Spiel etwas die Brisanz heraus. Den Deutschen war Tabellenplatz zwei in ihrer Gruppe nur durch eine Niederlage mit fünf Toren noch zu nehmen, während England als Gruppensieger bereits feststand. Damit war das Viertelfinale am Mittwoch gegen die Niederlande, den Dritten der anderen Vorrundengruppe, schon so gut wie klar.
Das nahm bei den Deutschen vielleicht etwas die letzte Konzentration heraus. Indien hatte nichts zu verlieren, begann – von etwa 12.000 Zuschauern angefeuert – mit Druck, spielte ein gutes Pressing auf den deutschen Aufbau, der sich ungewöhnlich viele Ungenauigkeiten oder sogar Fehler leistete. Tim Jessulat konnte sich nach fünf Minuten das erste Mal im deutschen Tor auszeichnen, im Konter hätte Danny Nguyen aus einer guten Chance mehr machen müssen, zögerte links im Kreis zu lange mit dem Abschluss.
Nach knapp zehn Minuten wurde eine weitere Chance der Deutschen wegen gefährlichen Spiels rausgepfiffen. Eine umstrittene erste Ecke für Indien konnte Jessulat stark parieren (13.). Auf der anderen Seite wurde auch die erste deutsche Ecke von Stralkowski gehalten (16.). Nachdem Tobias Matania Grün kassiert hatte wegen Foulspiels (19.), war es Benedikt Fürk, der den Freischlag der Inder unglücklich zum 0:1 ins eigene Tor abfälschte. Deutschland zwar bemüht, aber vorn, wie zuletzt gegen England, ohne Durchschlagskraft.
Korn mal mit einem hohen Rückhandschuss, der aber kein Problem für den indischen Keeper darstellte (23.). Die zweite Strafecke brachte dann kurz darauf den Ausgleich durch den Kapitän, der den Ball von Martin Häner per Stecher über den Torwart zum 1:1 ins Tor beförderte (24.). Eine Überzahlsituation konnte danach nicht genutzt werden. Stattdessen immer wieder unnötige Gefahr hinten. Hauke verschuldete die zweite Ecke der Gastgeber, die Jessulat stark über das Tor lenkte. Doch Mandeep holte zwei Minuten vor dem Wechsel die nächste Ecke gegen Korn, die Rupinder Singh flach und hart zur erneuten Führung einschlenzte (33.).
Nach der Pause kam das DHB-Team mit mehr Aggressivität auf den Platz. Häner verschoss die dritte Ecke rechts am Tor vorbei (38.). Dann mal eine starke Aktion von Youngster Danny Nguyen, der sich rechts am Kreis durchsetzte und gut zum Abschluss kam – doch auch der Ball wurde gehalten. Direkt im Anschluss ein harter Ball von Pilt Arnold in den Kreis. Schiedsrichter Marcin Grochal sah eine Berührung vor Tor, gab einen Treffer (41.), wobei nicht klar war, ob Matania oder der Keeper den Ball berührte. Der Videoschiedsrichter konnte keine Klarheit bringen, so dass die Tor-Entscheidung Bestand hatte.
Es ging hin uns her. Jessulat hielt mit dem Helm gegen einen Stecher aus kurzer Distanz (44.), auf der anderen Seite prüfte Florian Fuchs den indischen Goalie mit der Rückhand. Dann hatten auch die Deutschen Pech bei der in der Entstehung recht umstrittenen vierten Ecke der Inder, als Hauke auf der Linie ganz stark mit dem Schläger hielt, die Kugel aber dem Herausgeber Dharamvir direkt vor die Füße sprang, der per Volley aus kurzer Distanz zum 3:2 traf (51.).
Eine vierte Ecke der Deutschen wurde in der 57. Minute per Videobeweis wieder aberkannt. Kurz darauf hätte Sunil nach einem Fehler von Linus Butt und einer ersten Rettungstat von Jessulat das 4:2 machen müssen, vergab aber aus sechs Metern kläglich. Erneut Jessulat hielt das DHB-Team auch in der 62. Minute gut im Spiel, als er gegen einen Schlag aus kurzer Distanz souverän klärte. Danny Nguyen musste fünf Minuten vor Ende vom Platz, als er einen Schläger auf den Unterschenkel bekam.
In der Szene sah Wesley eine Gelbe Karte. Kurz danach musste auch Rhagunath mit Gelb auf die Strafbank. Den entstehenden Raum auf dem Platz und einen krassen Schnitzer von Indiens Star Sardar Singh im eigenen Kreis konnte Stralkowski in der 68. Minute mit einem Volleyschuss ins kurze Eck zum 3:3-Ausgleich nutzen.
Tore:
0:1 Eigentor GER (19.)
1:1 Oliver Korn (KE, 24.)
1:2 Rupinder Singh (KE, 33.)
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2:2 Eigentor IND (41.)
2:3 Dharamvir Singh (KE, 52.)
3:3 Thilo Stralkowski (68.)
Strafecken:
GER 3 (1 Tor) / IND 4 (2 Tore)
Schiedsrichter:
Satochi Kondo (JAP) / Marcin Grochal (POL)
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