Sonntag, 29. August - Samstag, 11. September in Rosario

12. Weltmeisterschaft


Freitag, 3. September 2010 - 16:30

Indien - Deutschland   1 : 4   (1:2)


Deutsches Team erstmals auf einem WM-Halbfinalplatz

Damen-WM in Rosario, 3. Spiel: Indien – Deutschland 1:4 (1:2)

03.09.2010 - Bei der Weltmeisterschaft in Rosario haben die deutschen Hockeydamen durch einen ungefährdeten 4:1-Sieg (2:1) gegen Indien erstmals vorübergehend einen der ersten beiden für das Halbfinale berechtigenden Gruppenplätze erobert. Eileen Hoffmann hatte die DHB-Auswahl in Führung gebracht, nach Thakurs Ausgleich besorgten Maike Stöckel noch vor und Natascha Keller sowie Lydia Haase nach der Pause die weiteren Tore. Je nach Ausgang des nachfolgenden Spiels zwischen den Mitfavoriten Australien und Holland – am Sonntag vierter Gruppengegner der Deutschen – steht die DHB-Auswahl am Ende des Tages auf Rang eins oder zwei der Tabelle in Gruppe A.

 

Michael Behrmann: „Wir haben nicht so angefangen wie erhofft, aber die Mannschaft hat sich in der zweiten Hälfte gut gesteigert. Am Ende hätten wir noch ein, zwei Tore mehr machen können oder vielleicht sogar müssen. Aber letztlich liegen wir voll im Soll. Jetzt wird es gegen Holland und Australien endlich richtig spannend. Das sind die Partien, auf die wir uns gefreut haben. Zuerst wollen wir den Niederländerinnen einen harten Fight liefern. In Viersen waren wir schon nah dran, haben das zweite Match sogar dominiert. Das müssen wir nun auch bei der WM auf den Platz bringen, dann können wir auch dem Olympiasieger und Titelverteidiger ein Bein stellen!“

Eileen Hoffmann: „Wir hatten uns das zu Beginn der Partie etwas anders vorgestellt. Doch wussten wir auch, dass es etwas länger dauern kann, bis wir unser erstes Tor schießen. Letztlich haben wir das noch ganz gut geregelt bekommen. Das Team ist hier extrem harmonisch – das ist ein großer Vorteil. Spielerisch haben wir noch Potenzial nach oben, das wir nun abrufen müssen.“

Tina Bachmann: „Die Inderinnen spielen sehr unorthodox, was uns nicht besonders liegt. In Essen haben wir beim Turnier im Frühsommer nur 3:3 gegen sie gespielt. Insofern wussten wir, was auf uns zukommt und haben das mit dem 4:1 doch gut gelöst. Das waren jetzt die drei Pflichtsiege – wir haben die neun Punkte, die wir brauchten und wollten, im Sack. Wir wissen, dass wir dazu in der Lage sind, auch gegen Holland und Australien zu punkten oder sogar zu gewinnen. Holland kommt als etwas härtere Nuss jetzt als nächster Gegner.“

 

Es dauerte nur 55 Sekunden, bevor Natascha Keller aus sechs Metern erstmals per Argentinischer Rückhand zum Schuss kam, aber die indische Keeperin hatte den Kicker an der richtigen Stelle. In der 5. Minute versuchte es Maike Stöckel aus spitzestem Winkel von rechts, traf aber nur das Außenbrett. Auf der anderen Seite zeigte Kristina Reynolds in der 7. Minute, dass sie auch ohne allzu viel Beschäftigung immer auf der Höhe des Geschehens ist, als sie eine Flanke mit viel Übersicht am Siebenmeterpunkt abfing.

Die Deutschen schnürten die Inderinnen ein. Als Folge hatte Janne Müller-Wieland in der 9. Minute eine gute Schusschance mit der Rückhand, verfehlte das Tor aber auf der linken Seite hoch. Kurz darauf brachte ein toller Rechtsangriff Lydia Haase links im Kreis in Schussposition, doch sie traf ihren Versuch nicht voll. Pech hatte Celine Wilde, als sie im Kreis zu hart bedrängt wurde und ihr Schuss dadurch im Brett einer Inderin hängen blieb.

In der 17. Minute musste Deepika Thakur für ein Foul an Keller zwei Minuten auf die Strafbank. Eileen Hoffmann konnte am Ende der Überzahlphase die erste Strafecke erarbeiten. Die wurde jedoch leichtfertig vergeben. Kurz darauf erntete Stöckel die zweite Ecke, als sie am Kreisrand durch ein Stockfoul gestoppt wurde. Tina Bachmann täuschte die erste Welle, schlenzte aus wenigen Metern. Ihren Ball hielt die Keeperin noch, aber Eileen Hoffmann war aufmerksam am rechten Pfosten und verwertete zum 1:0 (22.).

Die Deutschen blieben das klar bestimmende Team. Nach einer Langen Ecke von links kam Natascha Keller aus fünf Metern zum Schuss, musste sich hierfür aber in die Rückhand hinein werfen und verfehlte daher das Tor. Die erste Unachtsamkeit in der deutschen Hintermannschaft brachte aber das 1:1 (25.) für Indien – quasi aus dem Nichts. Rani Rampal setzte sich auf der linken Grundlinie durch und mogelte die Kugel durch Reynolds Schienen ins Tor.

Natascha Keller traf nur kurze Zeit später nach einem super Linksangriff über Hoffmann, doch obwohl der Ball im Tor landete, zählte der Treffer nicht, da Maike Stöckel vor dem Tor im Weg gestanden und die Kugel noch mit dem Körper abgelenkt hatte. Etwas später durften die Deutschen dennoch jubeln. Und wieder war es eine exzellente Kombination im Kreis. Keller setzte sich gegen mehrere Inderinnen durch, spielte links auf Hoffmann an die Grundlinie, die hart und flach vor Tor passte, wo Maike Stöckel in die Kugel herein rutschte und traf (32.).

Die Deutschen ließen noch vor der Pause die zweite indische Chance des Spiels zu, als Julia Müller ein Stockfoul vor dem Kreis beging und dafür eine Strafecke gegeben wurde. Doch Reynolds hielt stark. Auf der anderen Seite konnte die überragende Natascha Keller einmal mehr nur mit einem herben Foul am Eindringen in den Kreis gehindert werden. Es gab mit dem Halbzeitpfiff die dritte deutsche Ecke. Die gute Variante auf Tina Bachmann gelang zwar, aber die Abwehrchefin verzog ihren Schlenzer rechts neben das Tor.

Auch nach der Pause blieben die Deutschen am Drücker. Fanny Rinne schoss von rechts auf das Tor. Es gab Ecke, weil die Keeperin eine eigene Abwehrspielerin ankickte. Die Variante gelang. Tina Bachmanns Schlenzer wurde gehalten, doch Natascha Keller kam zu einem Nachschuss, den eine Verteidigerin vor der Linie nur mit dem Fuß abwehren konnte. Die Schiedsrichterin hatte das nicht erkannt, aber Keller ließ die Video-Schiedsrichterin anrufen und bekam Recht. Die Berlinerin selbst verwandelte ganz sicher links unten zum 3:1 (37.) für die DHB-Auswahl.

Hoffmann hatte kurz darauf eine Riesenchance zum 4:1, doch eine Abwehrspielerin rettete vor der Linie zur Langen Ecke. Der deutsche Druck blieb so groß, dass die Asiatinnen zum Teil nicht einmal aus ihrem Viertel heraus kamen. Immer wieder fingen sie die Deutschen ab, kreierten selbst gute Kreisszenen. Wenn die „Indian Eves“, wie das Nationalteam Zuhause genannt wird, doch einmal in die deutsche Hälfte kamen, hatten die Deutschen die dribbelstarken Mittelfeldspielerinnen gut im Griff. Keller hatte das nächste Tor auf dem Schläger, verzog aber aus fünf Metern von rechts deutlich.

Auf der anderen Seite brachte ein Fehler von Mandy Haase eine Angreiferin in Schussposition. Aber Reynolds bügelte den Fehler ihrer Mitspielerin stark aus. Doch schließlich leitete wieder Keller die Vorentscheidung ein, als sie einen Rückpass auf rechts durch die Beine zu Stöckel brachte, deren Torschuss die Keeperin noch abwehrte. Aber Lydia Haase traf per Volley vom Siebenmeterpunkt zum 4:1 (49.). In der nächsten Szene bekamen die Inderinnen ihre zweite Strafecke der Partie, aber Julia Müller wehrte den Schlenzer sicher mit ihrem Schläger ab.

Die Deutschen antworteten sofort, holten ihre vierte Ecke der Partie. Bachmann schlenzte hart und flach, aber die Torfrau der Asiatinnen hielt bravourös. Kurz darauf verfehlte Nina Hasselmann mit einem freien Schuss aus fünf Metern das Tor nur um Millimeter auf der rechten Seite. Lydia Haase hatte die nächste Großchance argentinisch von links, scheiterte aber ebenfalls an der Keeperin, ohne die es auch schon hätte 7:1 oder 8:1 hätte stehen können.

Im Gegenzug bekamen die Inderinnen ihre dritte Strafecke zugesprochen und gleich danach die vierte, die aber komplett misslang. In den letzten zehn Minuten nahmen die Deutschen die Zügel aber wieder stärker in die Hand, schnürten die Inderinnen immer wieder ein und drückten auf Torchancen. Und davon gab es noch einige gute, denn die DHB-Spielerinnen kombinierten exzellent bis in den Kreis. Bis zur letzten Sekunde berannten Natascha Keller und Co den indischen Kreis, aber es blieb beim absolut verdienten 4:1 für den Vize-Europameister.

 

Statistik:

0:1 Eileen Hoffmann (KE, 22.)

1:1 Rani Rampal (25.)

1:2 Maike Stöckel (32.)

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1:3 Natascha Keller (7m, 37.)

1:4 Lydia Haase (49.)

 

Ecken:

IND 4 (kein Tor) / GER 4 (1 Tor)

 

Grüne Karten:

IND 1 (Deepika Thakur, 17.) / GER -

 

Gelbe Karten:

-

 

Schiedsrichter:

Carol Metchette (IRL) / Amy Hassick (USA)

 
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Spieltermine Deutschland
Montag, 30.08.2010 - 17:00
    » GER - NZL   2:0 (2:0)
Mittwoch, 01.09.2010 - 19:30
    » GER - JPN   2:1 (0:0)
Freitag, 03.09.2010 - 16:30
    » IND - GER   1:4 (1:2)
Sonntag, 05.09.2010 - 17:00
    » GER - NED   1:2 (1:0)
Dienstag, 07.09.2010 - 19:30
    » AUS - GER   0:1 (0:0)
Donnerstag, 09.09.2010 - 19:30
    » ARG - GER   2:1 (1:0)
Samstag, 11.09.2010 - 16:30
    » ENG - GER   2:0 (2:0)

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