Foto: Thielemann
Niederlande klarer und verdienter Turniersieger
3:0 im „Endspiel“ gegen Deutschland / Lisa Bartkowiak beste Torhüterin
24.07.2015 - Die niederländische U16 ist Gewinner des Sechs-Nationen-Sommerturniers 2015 der weiblichen Jugend B. Auf der Anlage des Bremer HC gewann das Oranjeteam am Freitag das zum Endspiel gewordene abschließende Duell gegen Deutschland klar mit 3:0 (2:0). „Die Holländerinnen waren heute besser als wir und haben das Turnier völlig verdient gewonnen“, zeigte sich Bundestrainer Aditya Pasarakonda als fairer Verlierer. Mit drei Siegen über England (3:0), Irland (2:1) und Belgien (3:1) sowie einem 2:2-Unentschieden gegen Spanien schloss die DHB-Auswahl als Zweiter ab. Lisa Bartkowiak wurde als beste Torhüterin der Veranstaltung ausgezeichnet und erhielt ebenso einen Preis wie Hollands Yibbi Jansen als zugleich beste Spielerin und erfolgreichste Torschützin.
Beim Vier-Nationen-Osterturnier in Mannheim war die Konstellation ähnlich. Auch hier musste das letzte Aufeinandertreffen zwischen den beiden Erzrivalen den Ausschlag über den Gesamtsieg geben. Im April trennte man sich 1:1, was damals der deutschen Mannschaft dank eines mehr geschossenen Treffers aus den anderen beiden Partien zum Turniersieg gereicht hatte. In Bremen nun wäre ein Unentschieden für die Holländerinnen ausreichend gewesen.
Doch auf solche Rechenspiele wollte es das niederländische Team nicht ankommen lassen. Man war in der ersten Halbzeit die Mannschaft mit den größeren Spielanteilen und den besseren Chancen. Ohne eine bärenstarke Lisa Bartkowiak zwischen den Pfosten hätte Deutschland wohl nicht so lange das 0:0 halten können. Erst in der 25. Minute hatte auch die deutsche Torhüterin keine Chance mehr, als Yibbi Jansen per Strafecke das 1:0 markierte. Acht Minuten später hielt Bartkowiak die nächste Ecke, doch in der Nachschusssituation war Floor Sijtsma am Schnellsten und drückte den Abpraller über die Linie.
Was Einstellung und Kampf betraf, konnte und wollte Aditya Pasarakonda seinen Spielerinnen überhaupt keinen Vorwurf machen. „Die haben auch nach dem 0:2 die Köpfe nicht hängen lassen, sondern bis zur letzten Sekunde alles probiert.“ Als ein Beweis für diese Einschätzung führte der Bundestrainer das Chancenplus seines Teams in der zweiten Halbzeit an. „Wir hatten genug Möglichkeiten herausgespielt, aber nicht genutzt“, sah Pasarakonda die verzweifelten Bemühungen seiner Schützlinge.
Bezeichnend für den Verlauf der zweiten Hälfte war die Szene in der 55. Minute Bei einer Strafecke bot sich Deutschland die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Der Versuch kam nicht zum Abschluss, und es folgte der blitzschnelle Konter, den die Holländerinnen erneut durch Sijtsma eiskalt zum 3:0-Endstand abschlossen.
Als wertvolle Erfahrung, die zugleich auch Grenzen aufzeigte, stufte der Bundestrainer das für viele Spielerinnen erste Großturnier mit fünf Spielen in sieben Tagen ein. „Athletisch war’s okay, wenngleich ausbaufähig. Und den mentalen Durchhänger vom Irland-Spiel hat die Mannschaft auch wieder gut in den Griff bekommen“, sagte Pasarakonda, der die Spielerinnen für ihr „sehr vorbildiches Verhalten“ beim Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung lobte.
Für 16 der 18 deutschen Spielerinnen war es der letzte Auftritt in der U16-Alstersklasse. Sie werden im kommenden Jahr versuchen müssen, im U18-Kader Fuß zu fassen. „Jetzt ist erst einmal Urlaub angesagt“, schickte der Bundestrainer die Nachwuchstalente am Ende der Bremer Turnierwoche in die wohlverdienten Sommer- und Hockeyferien.
Tore:
1:0 Yibbi Jansen (E, 25.)
2:0 Floor Sijtsma (E, 33.)
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3:0 Floor Sijtsma (55.)
E: 8 (2) / 5 (0)
Grün: 1/1
Fotos: Martin Thielemann
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